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Veröffentlicht am 01.08.2020

Sinnvoll oder Sinnlos

Filona am Ende der Zeit
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Filona lebt als letzter geklonter Mensch auf Eden . Die KI SYZTHEM und ihre Projektion Gilgamesch unterweisen und beschützen Filona bis zum letzten Tag.

Dies ist mein erstes Buch des Autoren und zu Beginn ...

Filona lebt als letzter geklonter Mensch auf Eden . Die KI SYZTHEM und ihre Projektion Gilgamesch unterweisen und beschützen Filona bis zum letzten Tag.

Dies ist mein erstes Buch des Autoren und zu Beginn wußte ich nicht so recht, wo das alles hinführen sollte. Zunächst bin ich gar nicht warm mit Filona geworden. Und irgendwie musste ich mich doch etwas überwinden weiterzulesen. Erst im nachhinein erkenne ich die Zusammenhänge besser und auch einige der tiefgründigeren Stellen haben es mir angetan.

Filonas fast hoffnungslose Bestrebung nicht alleine zu sein, die Vermenschlichung der KI als SYZTEM und dessen Verkörperung Gilgamesch waren schon sehr intensiv. Das Wirken der MEnschen, die zur Zerstörung der Welt geführt hat, wird gut eingefangen. Das über Jahrhunderte wiederholte Klonen der gleichen Person mit dem Ziel , das dieser MEnsch als letzter Mensch Zeuge des letzten Tages, und somit auch dem Ende der Erde werden sollte , ist schon eine sehr außergewöhnliche IDee. Musikalische und kuturelle Errungenschaften der MEnschheit werden jedem Klon sehr detailliert nahegebracht. Und warum? Um das Ende besser betrachten zu können? Mir persönlich war der Schreibstil und auch die überbrachte Botschaft zu düster. Allerdings sind die schriftstellerischen Mittel und die Dichte der Darstellung schon bewundernswert. Die Zerstörung der Welt als Warnung an den LEser, kann ich dagegen gut nachvollziehen. Bequemlichkeit und Überlebenswille als Motor der Wissenschaft hat auf jeden Fall schon einen sehr aktuellen Bezug zur heutigen Realität. Auch die Ethik des menschlichen Tuns wird hier in Frage gestellt. Das abschließende Handeln Filonas konnte mich nicht überzeugen. Warum hat sie ihre Existenz nicht früher hinterfragt? Warum nimmt sie früher getroffenen Entscheidungen anderer Personen einfach so hin? Schließlich geht es um ihr Schicksal .

Diese und andere Fragen lassen mich am Ende doch etwas unbefriedigt zurück.

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Veröffentlicht am 30.07.2020

tiefgründige teils versteckte Botschaften

Der letzte Feind
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Ein neuer Papst lädt zum dritten vatikanischen Konzil ein, in dessen Vorfeld es zu mysteriösen Todesfällen kommt. Hank will den Tod seines Freundes aufklären und kommt dabei einer Foundation auf die Spur, ...

Ein neuer Papst lädt zum dritten vatikanischen Konzil ein, in dessen Vorfeld es zu mysteriösen Todesfällen kommt. Hank will den Tod seines Freundes aufklären und kommt dabei einer Foundation auf die Spur, die vorgeblich humanitäre Ziele verfolgt und dabei über Leichen geht.

Ich muss sagen, das mir die mit der Zeit offenbarten Hintergründe der Geschichte sehr gut gefallen haben. Besonders einige sehr tiefgründige Szenen, die von der heutigen Realität gar nicht so weit entfernt sind, haben mich angesprochen. Vernunft und Wissenschaft wird mit der Freiheit des Einzelnen gleichgesetzt, dem die Religion entgegensteht. Dementgegen wird die Digitalisierung und Konsumorientierung mit der seelischen Versklavung der MEnschen gleichgesetzt. Dabei zeigen sich die Konflikte innerhalb und außerhalb der Kirche.

Was mich nicht überzeugt hat, ist das Gesamtbild der Story um Hank und Chiara. Auch der teils düstere Schreibstil konnte mich nicht immer gefangen nehmen. Mit der Charakterdarstellung der Vielzahl von Personen bin ich nicht warm geworden. Und das Ende ist mir zu abrupt und offen. Man muß sich schon Zeit nehmen und einige Stellen mehrmals lesen, um die teils verstecken Parallelen zu unserer Realität zu erkennen. Das wiederum hat mir gut gefallen. Mit den eingeschobenen Visionen, die teilweise entscheidend das Geschehen beeinflussen, konnte ich auch nicht allzuviel anfangen, wahrscheinlich weil sie mir zu unrealistisch erschienen.

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Veröffentlicht am 26.07.2020

innerer Kampf zwischen Gut und Böse

Die Festung (Finsterzeit 2)
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Im 2.Teil der Finsterzeit-Trilogie gelangenThomas, Lara, Victor und ihre Begleiter in die Festung von Thomas Großvater Friedrich. Dieser regiert dort mit harter Hand und schafft damit fast mittelalterliche ...

Im 2.Teil der Finsterzeit-Trilogie gelangenThomas, Lara, Victor und ihre Begleiter in die Festung von Thomas Großvater Friedrich. Dieser regiert dort mit harter Hand und schafft damit fast mittelalterliche Standesunterschiede. Unsere Freunde versuchen langsam diese grausamen Zustände aufzuweichen und geraten dabei in große Gefahr.

Der Leser ist im zweiten Teil schnell wieder im Geschehen drin und erinnert sich an den ersten Teil. Thomas Zwiespalt und seine inneren Kämpfe kommen nur teilweise gut zur Geltung. Er muss Entscheidungen treffen ohne sich mit seinen Freunden abstimmen zu können und dabei rechtfertigt nicht immer das Ziel die verwendeten Mittel. Der Schreibstil beschreibt sehr gut die Gefühle der meisten Hauptpersonen . Überraschende Wendungen bestimmen immer wieder die Handlung und bringen Spannung in das Geschehen. Man bekommt sofort eine gute Vorstellung von den künstlich geschaffenen Standesunterschieden . Dabei ist Friedrichs Frauenbild besonders altertümlich. Alles läuft auf einen sehr spannenden Höhepunkt hin und der LEser erhält immer wieder den Impuls schnell weiterzulesen. Das Ende mit dem kurzen Ausblick auf die nähere Zukunft ist mir allerdings viel zu kurz und abrupt. An einigen Stellen hätte ich mir mehr Ausarbeitung der Hintergrundinformationen gewünscht. Thomas und Friedrichs GEdankenwelt erschließt sich uns überhaupt nicht, obwohl sie zu den Hauptpersonen zählen. Der zweite Teil kann nicht eigenständig gelesen werden, weil eine Einführung in die Geschehnisse des ersten Teil größtenteils fehlt.

Auf den dritten Teil bin ich aber trotzdem sehr gespannt, weil die Geschehnisse an sich mich doch sehr angesprochen haben.

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Veröffentlicht am 27.06.2020

Neuanfang

Die Lavendelfarm
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Logan West zieht mit seiner verwaisten 5-jährigen Nichte Molly nach Hope Harbor und hofft dort für sie beide ein neues Zuhause zu finden. Die Nachbarin Jeanette ist vor 3 Jahren aus demselben Grund hierhergezogen. ...

Logan West zieht mit seiner verwaisten 5-jährigen Nichte Molly nach Hope Harbor und hofft dort für sie beide ein neues Zuhause zu finden. Die Nachbarin Jeanette ist vor 3 Jahren aus demselben Grund hierhergezogen. Und als eine syrische Flüchtlingsfamilie mit dem gleichen Ziel in den Ort kommt, zeigt sich die Hilfsbereitschaft der Einwohner, die den traumatisierten Neuankömmlingen einen sichern Hafen bieten wollen.

Die Autorin zeichnet einfühlsam das Bild einer friedlichen Kleinstadt, deren Einwohner die Neuankömmlinge mit offenen Armen aufnehmen. Mit der Zeit ergibt sich ein Bild aus der Vergangenheit der unterschiedlichen Hauptpersonen, die alle schweres zu verarbeiten haben. Der Schreibstil ist flüssig und einfühlsam.Der kleine unerzogene Hund Toby lockert die Geschichte sehr auf und sorgt für Verbindungspunkte zwischen den verschiedenen Parteien. Schritt für Schritt kommen sich Logan, Molly, Jeanette und die syrische Familie näher und besonders zwischen Logan und Jeanette entwickeln sich langsam Gefühle, die sich Jeanette aber nicht eingestehen möchte. Der Schwerpunkt der Geschichte liegt auf der langsamen emotionalen Charakterentwicklung der Hauptakteure, deren Darstellung der Autorin sehr gut gelingt. Die Lavendelfarm und die Teestube bieten einen wunderbaren Hintergrund, die durch die direkte Meerlage noch einnehmender wird. Die Handlung an sich kommt sehr langsam voran, was aber an dem speziellen Thema liegt. Der Verlust naher Familienangehöriger geht oft mit Vertrauensverlust, Ängsten und Wut einher, deren Verarbeitung hier gut geschildert wird. Am Ende gipfelt die Erzählung in einem Höhepunkt, der zu einer Auflösung der Spannungen führt und damit die Geschichte zu einem gelungenen Ende bringt. Mich hat das Buch gut unterhalten. Nur an einigen Stellen störten mich dann doch die Länge der Entwicklung.

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Veröffentlicht am 17.06.2020

Zusammenbruch der Gesellschaft

Das Dorf (Finsterzeit 1)
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Die Autorin entwickelt in ihrem ersten Roman eine Dystophie , die gar nicht so weit in unserer eigenen Zukunft liegen könnte. Das Stromnetzt ist zusammengebrochen und die menschliche Gesellschaft versinkt ...

Die Autorin entwickelt in ihrem ersten Roman eine Dystophie , die gar nicht so weit in unserer eigenen Zukunft liegen könnte. Das Stromnetzt ist zusammengebrochen und die menschliche Gesellschaft versinkt in Gewalt und dem täglichen Kampf um das eigene Überleben.Thomas und Lara machen sich auf den gefährlichen Weg in eine vermeintlich sichere Festung, die Thomas Großvater schon vor dem Zusammenbruch gebaut hat. Dabei geraten sie in Gefahr , erfahren aber auch an unerwarteter Stelle Hilfe und Menschlichkeit.

Mir gefällt die Idee, die dem Buch zu Grunde liegt seht gut. Man sieht die unterschiedlichen menschlichen Entwicklungsmöglichkeiten, die so ein Break down im Einzelnen hervorbringen kann. Und leider finde ich es sehr realistisch,, das Moral und Nächstenliebe bei den meisten Menschen auf der Strecke bleibt. Ich finde es gut das verschiedene Sichtweisen in die Erzählung einfliessen. Aber zur Vorgeschichte hätte ich definitiv auch am Anfang gerne mehr gewußt.

Der Schreibstil gefällt mir gut. Er ist flüssig, spannend und bezieht die unterschiedlichsten Sichtweisen mit ein. Es gibt 3 zunächst getrennte Handlungstränge, die sich mit der Zeit verknüpfen. Die Charaktere sind besonders zu Anfang entsprechen des Alters der Hauptpersonen oft sprunghaft und teils überängstlich. Die Hauptpersonen zeigen in Krisensituationen erst was wirklich in ihnen steckt, wobei mir doch an einigen Stellen die Hauptcharaktermerkmale etwas überzogen dargestellt worden sind. Auch ist die Charakterdarstellung einer Nebenrolle für mich nicht so ganz stimmig. Der erste Teil beginnt und endet mit einem Aufbruch und ich bin sehr gespannt auf den zweiten Teil und die weitere Entwicklung der GEschichte.

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