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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.10.2020

unmenschliche Zukunftsvision

The Loop. Das Ende der Menschlichkeit (The Loop 1)
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Der 16-jährige Luka sitzt seit 2 Jahren im Loop-Gefängnis. Jeden Tag muss er die schmerzhafte Energieernte über sich ergehen lassen. Sonst ist sein Alltag sehr monoton bis auf die fürchterlichen Experimente, ...

Der 16-jährige Luka sitzt seit 2 Jahren im Loop-Gefängnis. Jeden Tag muss er die schmerzhafte Energieernte über sich ergehen lassen. Sonst ist sein Alltag sehr monoton bis auf die fürchterlichen Experimente, die an den Insassen zum Nutzen der modifizierten Menschen vorgenommen werden. Dann wird die Monotonie durch ein fuchtbares Ereignis unterbrochen .

Der Autor entwickelt eine Zukunftsvision, die äußerst erschreckend wirkt. Straffällige Menschen werden zur Energiegewinnung und zu brutalen Optimierungsexperimenten mißbraucht. Computer und Drohnen bestimmen das Leben der Menschen.

Der Schreibstil ist flüssig und er führt den Leser schnell in die Geschichte ein . Die Ich-Perspektive läßt uns Lukas Gedankenwelt besser verstehen. Gleichzeitig verrät er zunächst nicht zu viel, um die Spannung schon zu Beginn hoch zu halten. Im zweiten Drittel steigert sich die Handlungsdichte sehr und im letzten Drittel überschlagen sich die Ereignisse, um am Ende mit einer unerwarteten Wendung abzuschließen. Das Ende selber ist sehr offen und läßt den LEser auf einen zweiten Teil hoffen. Ansonsten wäre ich sehr enttäuscht.

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Veröffentlicht am 21.09.2020

Alleine oder einsam

Margarethe oder Die Schönheit der Farbe Weiß
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Die Staatsanwältin Margarethe ist in ihrem Beruf sehr erfolgreich. Wegen eines Kindheitstraumas kann sie keine sozialen Kontakte eingehen und lebt deshalb sehr isoliert. Als sie einen Fall von Investmentbetrug ...

Die Staatsanwältin Margarethe ist in ihrem Beruf sehr erfolgreich. Wegen eines Kindheitstraumas kann sie keine sozialen Kontakte eingehen und lebt deshalb sehr isoliert. Als sie einen Fall von Investmentbetrug untersucht, ist sie gezwungen auf andere Menschen zuzugehen und lernt ganz langsam Emotionen zuzulassen.

Der Autor setzt sich in diesem Buch sehr gekonnt mit dem Thema Einsamkeit auseinander. Warum isolieren sich Menschen, warum können sie nicht vertrauen und suchen das Alleinesein? In diesem Roman lernt der Leser schrittweise Margarethe kennen . Eine kluge Frau, die es beruflich weit gebracht hat, ohne sich dabei auf andere Menschen emotional einlassen zu können. Entsprechend kommt der Schreibstil zunächst nüchter, fast kalt rüber. Margarethe ist zusammen mit dem LEser gezwungen sich Fachwissen über Finanzspekulationen und Hedgfonds anzueignen, um diesen Fall verstehen zu können. Mir persönlich gingen diese speziellen Fachinformationen fast schon zu weit, aber ohne sie wäre es kaum möglich gewesen der Handlung zu folgen. Margarethe stellt sich den Problemen ihrer Kindheit und erkennt, das auch andere Menschen ähnliche Probleme haben und sie beginnt sich zu öffnen. Der zunächst von Logik und Nüchternheit geprägte Schreibstil wird etwas lockerer und am Ende verstehen wir warum für Margarethe die Farbe Weiß so wichtig ist.

Das Buch hatt mich gut unterhalten. Es ist informativ und auch spannend. Ich persönlich hätte gerne weniger über Finanzbetrügereien erfahren, dafür mehr über Margarethes Kindheit.


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Veröffentlicht am 14.09.2020

Familiengeschichte

Ada, wo bist du?
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Die verwirrte Ada Stratmann verläßt das Haus und verläuft sich im Wald. Ihr Mann Johan entdeckt ihr Verschwinden und informiert Familie und Polizei. Sowohl Ada als auch ihre Familie haben schwere Zeiten ...

Die verwirrte Ada Stratmann verläßt das Haus und verläuft sich im Wald. Ihr Mann Johan entdeckt ihr Verschwinden und informiert Familie und Polizei. Sowohl Ada als auch ihre Familie haben schwere Zeiten durchgemacht und während der Suche kommen bei allen Beteiligten Erinnerungen hoch.

Dieser Roman schildert das Leben einer Familie in Rückblicken. Dabei kommen alle Personen einzeln zu Wort. Der Schreibstil ist flüssig und von diesen Rückblenden in die Vergangenheit geprägt. Schicksalsschläge wurden totgeschwiegen und einst geliebte Menschen driften dadurch immer mehr auseinander. Erst als es fast zu spät ist, reift bei Ada und Joan wieder Verständnis füreinander. Eine Aussöhnung ist noch möglich. Der christliche Glaube spielt dabei immer wieder eine große Rolle. In verzweifelten Situationen kann man an Gott zweifeln, aber auch in ihm Hilfe finden. Und am Ende zeigt er immer den richtigen Weg. In diesem Roman werden schwere Themen in Romanform angesprochen wie die Liebe zu einem anderen Menschen, der Tod, Verlust, Krankheit, sich Auseinanderleben, der Zweifel an Gott. Liedtexte und passende Gebete spielen dabei eine wichtige Rolle. Eins zeigt sich auf jeden Fall. Miteinander Reden ist immer wichtig, um Probleme und schwere Schicksalsschläge zu verarbeiten.

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Veröffentlicht am 01.08.2020

Sinnvoll oder Sinnlos

Filona am Ende der Zeit
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Filona lebt als letzter geklonter Mensch auf Eden . Die KI SYZTHEM und ihre Projektion Gilgamesch unterweisen und beschützen Filona bis zum letzten Tag.

Dies ist mein erstes Buch des Autoren und zu Beginn ...

Filona lebt als letzter geklonter Mensch auf Eden . Die KI SYZTHEM und ihre Projektion Gilgamesch unterweisen und beschützen Filona bis zum letzten Tag.

Dies ist mein erstes Buch des Autoren und zu Beginn wußte ich nicht so recht, wo das alles hinführen sollte. Zunächst bin ich gar nicht warm mit Filona geworden. Und irgendwie musste ich mich doch etwas überwinden weiterzulesen. Erst im nachhinein erkenne ich die Zusammenhänge besser und auch einige der tiefgründigeren Stellen haben es mir angetan.

Filonas fast hoffnungslose Bestrebung nicht alleine zu sein, die Vermenschlichung der KI als SYZTEM und dessen Verkörperung Gilgamesch waren schon sehr intensiv. Das Wirken der MEnschen, die zur Zerstörung der Welt geführt hat, wird gut eingefangen. Das über Jahrhunderte wiederholte Klonen der gleichen Person mit dem Ziel , das dieser MEnsch als letzter Mensch Zeuge des letzten Tages, und somit auch dem Ende der Erde werden sollte , ist schon eine sehr außergewöhnliche IDee. Musikalische und kuturelle Errungenschaften der MEnschheit werden jedem Klon sehr detailliert nahegebracht. Und warum? Um das Ende besser betrachten zu können? Mir persönlich war der Schreibstil und auch die überbrachte Botschaft zu düster. Allerdings sind die schriftstellerischen Mittel und die Dichte der Darstellung schon bewundernswert. Die Zerstörung der Welt als Warnung an den LEser, kann ich dagegen gut nachvollziehen. Bequemlichkeit und Überlebenswille als Motor der Wissenschaft hat auf jeden Fall schon einen sehr aktuellen Bezug zur heutigen Realität. Auch die Ethik des menschlichen Tuns wird hier in Frage gestellt. Das abschließende Handeln Filonas konnte mich nicht überzeugen. Warum hat sie ihre Existenz nicht früher hinterfragt? Warum nimmt sie früher getroffenen Entscheidungen anderer Personen einfach so hin? Schließlich geht es um ihr Schicksal .

Diese und andere Fragen lassen mich am Ende doch etwas unbefriedigt zurück.

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Veröffentlicht am 30.07.2020

tiefgründige teils versteckte Botschaften

Der letzte Feind
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Ein neuer Papst lädt zum dritten vatikanischen Konzil ein, in dessen Vorfeld es zu mysteriösen Todesfällen kommt. Hank will den Tod seines Freundes aufklären und kommt dabei einer Foundation auf die Spur, ...

Ein neuer Papst lädt zum dritten vatikanischen Konzil ein, in dessen Vorfeld es zu mysteriösen Todesfällen kommt. Hank will den Tod seines Freundes aufklären und kommt dabei einer Foundation auf die Spur, die vorgeblich humanitäre Ziele verfolgt und dabei über Leichen geht.

Ich muss sagen, das mir die mit der Zeit offenbarten Hintergründe der Geschichte sehr gut gefallen haben. Besonders einige sehr tiefgründige Szenen, die von der heutigen Realität gar nicht so weit entfernt sind, haben mich angesprochen. Vernunft und Wissenschaft wird mit der Freiheit des Einzelnen gleichgesetzt, dem die Religion entgegensteht. Dementgegen wird die Digitalisierung und Konsumorientierung mit der seelischen Versklavung der MEnschen gleichgesetzt. Dabei zeigen sich die Konflikte innerhalb und außerhalb der Kirche.

Was mich nicht überzeugt hat, ist das Gesamtbild der Story um Hank und Chiara. Auch der teils düstere Schreibstil konnte mich nicht immer gefangen nehmen. Mit der Charakterdarstellung der Vielzahl von Personen bin ich nicht warm geworden. Und das Ende ist mir zu abrupt und offen. Man muß sich schon Zeit nehmen und einige Stellen mehrmals lesen, um die teils verstecken Parallelen zu unserer Realität zu erkennen. Das wiederum hat mir gut gefallen. Mit den eingeschobenen Visionen, die teilweise entscheidend das Geschehen beeinflussen, konnte ich auch nicht allzuviel anfangen, wahrscheinlich weil sie mir zu unrealistisch erschienen.

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