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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.11.2017

Ohne das gewisse Etwas

Sugar & Spice - Glühende Leidenschaft
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Im Roman geht es um Nadia Spiceland und ihre Freundinnen. Nadia besitzt das Café „Sugar and Spice“, ihre Eigenkreationen sind der Renner bei den Kunden.
Auch der Sexualpsychologe Kane besucht das Café. ...

Im Roman geht es um Nadia Spiceland und ihre Freundinnen. Nadia besitzt das Café „Sugar and Spice“, ihre Eigenkreationen sind der Renner bei den Kunden.
Auch der Sexualpsychologe Kane besucht das Café. Es heisst, dass der Professor nicht nur in Theorie ein Meister seines Fachs sei. Nadia, die einst tablettensüchtig war, lässt sich auf eine heisse Affäre mit dem Akademiker ein…

Leider hat mich der Roman nicht begeistert. Die Autorin nimmt sich keine Zeit, um ihre Geschichte aufzubauen, schon auf den ersten Seiten geht es in medias res.
Auch die Figurenzeichnung bleibt leider sehr oberflächlich. Zwar versucht die Autorin, den Figuren etwas Würze zu geben, etwa durch den ethnischen Hintergrund des Professors. Aber es fehlt einfach die Tiefe der Charaktere. Sie sind attraktiv, schön und begehrenswert, die Ecken und Kanten und persönlichen Dramen wirken wie Elemente, die die Geschichte glaubwürdig machen sollen, aber sie wirken doch wie Fremdkörper, etwa Nadias Suchthistorie.
Der Stil ist leider auch nicht besonders geschliffen, daher sprang der Funke beim Lesen leider nicht über. Nach einem Blick in die Leseprobe hatte ich mir vom Roman eigentlich mehr versprochen, die Erzählung konnte meine Erwartungen aber leider nicht erfüllen. Den Folgeband werde ich sicher nicht lesen, obwohl mich der Auftaktband rein optisch schon ansprach, die Umschlaggestaltung ist durchaus gelungen.
Fazit: Ein eher schwacher Erotikroman ohne das gewisse Etwas.

Veröffentlicht am 18.02.2017

Band 1 war besser!

Kalter Zorn
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Es handelt sich hier um den 2. Teil einer Reihe. Band 1, "Sibirischer Wind" las sich richtig gut und machte mich mit dem Profiler Kiran Mendelsohn vertraut. Ihm zur Seite stand Bolko Blohm und ein eigentlich ...

Es handelt sich hier um den 2. Teil einer Reihe. Band 1, "Sibirischer Wind" las sich richtig gut und machte mich mit dem Profiler Kiran Mendelsohn vertraut. Ihm zur Seite stand Bolko Blohm und ein eigentlich sympathisches Ermittlerteam. Kiran und

Bolko funktionierten nach dem Motto "der Harte und der Zarte" - Bolko der Haudegen, der kein Blatt vor den Mund nahm, Kiran der Besonnene, Kultivierte.


Umso erstaunter war ich über die plötzliche Wandlung Kirans in "Kalter Zorn" . Plötzlich sprach auch er frei Schnauze : "Denen da", "Habt ihr was finden können"...vom distinguierten Wunderkind zum lässigen Superstar , den alle toll finden. War mir too much.

Der Fall an sich war mir leider auch zu konstruiert. In Xanten wird eine amerikanische Austauschschülerin tot aufgefunden, und bald darauf gibt es auch in Amerika Morde nach dem selben Muster. Kiran muss also in die USA. wo er ein Trauma aus Ausbildungszeiten zu verarbeiten hat (wurde das in Bd . 1 eigentlich erwähnt?). Deutsch - amerikanische Zusammenarbeit! Gut gefiel mir die Beschreibung von Kulinarischem,der amerikanischen Freundlichkeit, weniger gut das rabenschwarze Bild von Tea Party und Republikanern, das Albrecht malt. In Deutschland gibt es schliesslich die NSU-Morde, Pegida und AfD, da sind für mich die Republikaner gerade das kleinere Problem, obschon man ihre Haltung kritisieren kann. Aber bitte nicht so platt wie im Buch.

Das Tatmotiv hatte ich schon zu Anfang erahnt, auf den Täter bin ich jedoch bis zum Schluss nicht gekommen. Großer Pluspunkt!

Band 1 der Reihe weckte große Leseerwartungen in mir, die in Band 2 leider nicht erfüllt wurden: keine großartige Figurenentwicklung, kaum Tiefgang. Ein Rückschritt, leider ! Dabei hat die Reihe wirklich Potential : Der Fokus liegt auf dem Kriminalfall, Ilja Albrecht langweilt den Leser wirklich nie mit seichten Liebesgeschichten oder endlosen privaten Problemen des Teams, was ein großer Pluspunkt ist.
Sprachlich war mir das Ganze leider oft zu flapsig, und die ersten zwei Drittel des Romans lasen sich für mich sehr zäh, mit mäßiger Spannung, obwohl eigentlich alles verständlich geschrieben ist. Dabei werden leider auch oft Alltagsphänomene erklärt, die an sich schon glasklar sind. Wie in meiner Rezension zu Band eins sage ich erneut: Der aufmerksame Leser denkt doch mit.

Fazit: Leider eine Enttäuschung, Albrecht kann es eigentlich besser. Ich hoffe auf einen tollen Band drei!

Veröffentlicht am 06.05.2021

Zeitverschwendung

Um Mitternacht ab Buckingham Palace
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Detective Saint John Strafford und die englische Agentin Celia Nashe erhalten 1941 einen ganz besonderen Auftrag. Da London bombardiert wird, werden die englischen Prinzessinnen Margaret und Elizabeth ...


Detective Saint John Strafford und die englische Agentin Celia Nashe erhalten 1941 einen ganz besonderen Auftrag. Da London bombardiert wird, werden die englischen Prinzessinnen Margaret und Elizabeth außer Landes gebracht, im neutralen Irland (in der Grafschaft Tipperary) sollen sie als „Ellen“ und „Mary“ im Herrenhaus eines Herzogs Zuflucht finden. Irland soll im Gegenzug von britischen Rohstofflieferungen profitieren. Strafford und Nashe sind für die Sicherheit der Windsor-Mädchen verantwortlich. Doch die Iren haben mit den Briten noch eine Rechnung offen – als im Dorf bekannt wird, um wen es sich bei den Besucherinnen von Clonmillis Hall tatsächlich handelt, steht Strafford vor einer großen Herausforderung…
Ich liebe britische Krimis! Der Titel „Um Mitternacht ab Buckingham Palace. Ein Fall für Detective Strafford“ versprach spannende Unterhaltung – mir kam sofort der Titel „16 Uhr 50 ab Paddington“ in den Sinn, daher habe ich mich sehr auf die Lektüre gefreut. Leider konnte der Roman meine Erwartungen nicht erfüllen. Die Stimmung ist düster (In die Sparte cosy crime fällt die story definitiv nicht), die Handlung zähflüssig & dröge. Spannung?
Fehlanzeige!
Selbst eine actionreiche Passage im Finalteil wird auf langweilige Art und Weise geschildert. Auch die Figurenzeichnung ist nicht filigran; der Protagonist hat keine Ecken und Kanten, die Charakterisierung der Figuren insgesamt ist mangelhaft, der Autor arbeitet mit Klischees und schreckt auch vor stereotypen Zuschreibungen nicht zurück. Es „gelingt“ ihm sogar, äußerst unsympathische Kinder in der Geschichte auftreten zu lassen. Elizabeth Windsor ist die Würde in Person, ihre Schwester eine streitlustige Querulantin. Überhaupt fehlt es an Raffinesse & Tiefgang, manche Szenen sind pure Effekthascherei.
Der Protagonist besteht auf der korrekten Schreibweise seines Nachnamens, Strafford. Sollte das ein running gag sein? Strafford ist oft zerstreut, er wirkt sicher nicht wie ein ladies’man; dennoch liegt ihm die Damenwelt zu Füßen, nicht nur eine Bibliothekarin schwärmt für ihn, sondern auch Prinzessin Margaret höchstpersönlich („Er war ihre wahre Liebe, das hatte sie in dem Moment begriffen, in dem sie ihm im Auto die warme Pistole in die Hand gelegt hatte.“) Die Schilderung des irisch – britischen Konflikts an sich war interessant, „Infohappen“ werden eingestreut, natürlich werden große Namen genannt. Lawless hätte dennoch mehr aus diesem Handlungsstrang machen können. Strafford hat es als Protestant in Irland nicht leicht, in der Geschichte sind die Iren entweder böse, „von den Priestern und Christlichen Brüdern belästigt worden“ oder strahlende Helden - wie Billy Denton. Alkoholismus „darf“ beim Schauplatz Irland natürlich nicht fehlen.
Laut Verlag ist „JB Lawless“ das Pseudonym eines berühmten Autors. Es fällt mir schwer, dies zu glauben, die lineare Erzählweise ist simpel, manche Formulierungen (bzw. die Übersetzung) sind unfreiwillig komisch („Nichts kann das Bewusstsein, am Leben zu sein, so verstärken wie der Tod eines anderen Menschen. Oder war es nur das Fieber, das in seinem Blut kochte?“).
Fazit:
368 Seiten gähnende Langeweile. Leider kann ich keine Leseempfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 02.08.2020

Lohnt sich nicht

Als du mich sahst
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„Als du mich sahst“ von Robinne Lee ist im Prinzip eine One Direction/Harry Styles fanfiction. Wobei ich mir vorstellen könnte, dass es im Netz bessere fanfictions zum Thema gibt. In Zeiten, in denen K-Pop-Bands ...

„Als du mich sahst“ von Robinne Lee ist im Prinzip eine One Direction/Harry Styles fanfiction. Wobei ich mir vorstellen könnte, dass es im Netz bessere fanfictions zum Thema gibt. In Zeiten, in denen K-Pop-Bands der letzte Schrei sind, wirkt das Ganze fast altmodisch. Zur Handlung: Die 39-jährige Solène begleitet ihre Tochter zu einem Konzert der Boyband „August Moon“, wo sie die Bekanntschaft des zwanzigjährigen Engländers Hayes macht. Die britischen Boyband besteht teilweise aus upper-class-Sprößlingen mit perfekten Manieren, die Protagonistin ist eine Frankoamerikanerin, die in der Kunstszene arbeitet. Schnell lässt sie sich auf eine Affäre/Beziehung mit dem Twen ein…

Ich erwarte von Liebesromanen nicht viel, aber selbst für dieses Genre ist „Als du mich sahst“ bemerkenswert flach und so angereichert mit Klischees, dass es schon fast lächerlich ist. Die Figuren haben null Tiefe, die erotischen Szenen wirken trotz expliziter Beschreibungen steril. Solène faselt ständig von Hayes „perfekter Haut“, von seinen „vollen Lippen“ und von „Grübchen“. Hayes ist nicht nur berühmt, hübsch und wohlerzogen, sondern auch ein Kunstliebhaber. Seine Kunstkenntnisse beeindrucken seine Freundin so sehr, dass sie „weinen“ muss vor Ergriffenheit, ihr Job ist es, „alten weißen Männern“ Kunst zu verkaufen, und ihr Umfeld ist ja so international! Jeder findet „August Moon“ spitze, auch Mittvierziger. Dass Leute mittleren Alters auf seichte Liebeslieder abfahren und jede Popband kennen (und schätzen!), halte ich für ein Gerücht. Ich frage mich, welche Zielgruppe Robinne Lee beim Verfassen ihres Romans vor Augen hatte?

Teenager interessieren sich sicher nicht für die im Roman beschriebene Affäre. Mittvierzigern wird der Roman zu seicht sein, handwerklich ist er wirklich nicht gut, auch wenn die Autorin ihre Figuren Französisch sprechen lässt.

Fazit: Ich fand den Roman einfach nur schlecht und langweilig.

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Veröffentlicht am 10.07.2018

Reinfall

Ewiges Seelenband | Erotischer Roman
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Die deutsche Studentin Mila befindet sich in Dänemark. Ihre Mentorin Caro nimmt sie unter ihre Fittiche, lädt sie ein, zusammen mit ihrer Familie Weihnachten zu feiern. Familienanschluß total. Mila schwärmt ...

Die deutsche Studentin Mila befindet sich in Dänemark. Ihre Mentorin Caro nimmt sie unter ihre Fittiche, lädt sie ein, zusammen mit ihrer Familie Weihnachten zu feiern. Familienanschluß total. Mila schwärmt seit langen für Caros Vater, einen dänischen Schauspieler, der bereits über 50 Jahre (!) alt ist. Sie bildet sich ein, er sei ihr „Seelenverwandter“. Der Roman ist durchzogen mit esoterischen Elementen, es gibt „Seelentiere“ und Ähnliches. Aber irgendwie wirkt dieses Element wie ein Fremdkörper in der Geschichte. Mila beginnt eine Affäre mit dem Mimen, der sich über den „jungen Körper“ freut, er hält seine Ehe sowieso für gescheitert. Aber der Sohn des Darstellers Jerrik Andersson hat auch ein Auge auf Mila geworfen. Die gehörnte Ehefrau lässt Mila zusammenschlagen, als sie aus dem Koma erwacht, geht’s zurück nach Deutschland. Sie sehnt sich nach ihrem sugardaddy, gibt sogar offen zu, daddy issues zu haben, das fand ich wirklich gruselig. Als Freundin Caro Mila die Freundschaft kündigt und sich einsilbig äußert, versteht Mila die Welt nicht mehr (mit dem Vater der Freundin schlafen ist selten eine gute Idee,nur so eine Ahnung von mir. ). Aber dann zählt Mila doch zwei und zwei zusammen. Und Mila wird entführt. Als sie wieder freikommt, ist ihr Beau in Hollywood, und wie soll die Studentin ihn erreichen? Klar wie Kloßbrühe, sie muss ein Buch schreiben, das – oh Wunder – in Hollywood verfilmt wird …vom weiteren Handlungsverlauf will ich nichts mehr verraten. Wenn man meint, die storyline sei absurd, wird es noch absurder. Sprachlich ist das Buch schlecht geschrieben, es kann an einem Nachmittag gelesen werden. Mir war der Stil teils zu mündlich, teils zu gestelzt. Verben werden wie in gesprochener Sprache abgekürzt, und sogar die Jugendsprache wirkt deplatziert („er steht volle Möhre auf dich!“). Die erotischen Szenen wirken teils unfreiwillig komisch auf mich. Es tut mir leid, das so deutlich sagen zu müssen: Ich habe selten so einen Quatsch gelesen. Es gibt wirklich bessere erotische Romane.