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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.08.2020

zauberhafte Optik aus Waldfotos und kindgerechten Illustrationen

Lotta entdeckt die Welt: Im Wald
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Die Aufmachung des Buches ist ganz zauberhaft. In Fotografien des Waldes sind Zeichnungen von Lotta, ihrem Opa und verschiedenen Waldbewohnern besetzt. Die Waldfotos überzeugen mit schönen Farben und Lichtreflexen. ...

Die Aufmachung des Buches ist ganz zauberhaft. In Fotografien des Waldes sind Zeichnungen von Lotta, ihrem Opa und verschiedenen Waldbewohnern besetzt. Die Waldfotos überzeugen mit schönen Farben und Lichtreflexen. Die beigefügten Zeichnungen sind farbenfroh und kindgerecht.

Auf jeder Seite befindet sich nur wenig Text, der optisch an verschiedenen Stellen auch noch hervorgehoben wird. So sind beispielsweise die Wörter klein oder leise kleingedruckt, andere Lautmalereien hingegen größer. Eine nette Spielerei, die das Vorlesen untertützen kann.

Bei ihrer Walderkundung entdeckt Lotta verschiedene Waldbewohner, findet Mini-Bäume und klettert auf Baumstämmen.
Auf jeder Seite entdeckt oder erlebt Lotta etwas neues, wobei vielleicht etwas hohe kindliche Erwartungen an den Waldbesuch geweckt werden. Denn wie oft trifft man schon auf Rehe, während ein Kind und ein Hund durch die Gegend springen...

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.08.2020

buntes Elfenabenteuer mit lehrreicher Aussage

Lia Sturmgold – Die Macht der Kristalle
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Beim Hockeytraining verletzt sich die 11-jährige Lia – und hat plötzlich Halluzinationen. Zumindest glaubt sie dies, bis sie feststellt, dass sie tatsächlich in einem falschen Körper steckt. Nämlich in ...

Beim Hockeytraining verletzt sich die 11-jährige Lia – und hat plötzlich Halluzinationen. Zumindest glaubt sie dies, bis sie feststellt, dass sie tatsächlich in einem falschen Körper steckt. Nämlich in dem einer Elfenprinzessin. Ihr bleibt nichts anderes übrig, als den Platz der Luftprinzessin am Elfeninternat einzunehmen, um dort nach einem Rückweg zu suchen. Dabei hat Lia keine Vorstellung davon, was sie an der Schule alles erwartet.

Die Geschichte steckt voller Magie. Die ganze Elfenwelt ist sehr detailliert ausgearbeitet. Es gibt zig verschiedene Arten von Elfen, die alle unterschiedliche optische Besonderheiten und spezielle Fähigkeiten haben. Zudem nutzen die Elfen allerlei Begriffe und Redewendungen, die ihrer Art angepasst sind, sodass es auch sprachlich sehr atmosphärisch ausgearbeitet ist – allerdings empfand ich den Schreibstil dabei dennoch immer wieder als etwas holprig. Nicht zuletzt, da einige der erfundenen Begrifflichkeiten sehr sperrig sind.

Luftelfe Asalia ist schräg und selbstsüchtig. Sie wünscht sich, die Welt der Menschen zu erkunden – Instagram nutzen, Donuts essen… Über die Folgen ihres Handelns macht sie sich dabei wenig Gedanken. Anders hingegen Lia, die in diese fremde Situation hineingeworfen wird und versucht, sich in der Elfenwelt zurechtzufinden und nicht aufzufallen, damit niemand Ärger bekommt. Allerdings beginnt auch sie einige der Vorzüge des Elfenlebens zu genießen und findet sogar Freundinnen. Wenn da nur nicht die Mitschülerinnen wären, die sie aufgrund ihrer Herkunft verachten.

Es entwickelt sich eine kunterbunte Geschichte mit vielen chaotischen Ereignissen, die letztlich einen anderen Verlauf nimmt, als vermutet. Es geht um Freundschaft und Zusammenhalt, unabhängig von Herkunft und Aussehen. Um das Ablegen von Vorurteilen und veralteten Werten. Und um jede Menge Spaß und Magie.

Fazit

Die Story an sich – auch mit den Werten, die am Ende vermittelt werden – hat mir gefallen. Auch die liebevoll ausgestaltete, vielseitige Elfenwelt mochte ich grundsätzlich. Teilweise war es mir aber etwas zu viel – zu chaotisch, zu viele verschiedene Elfenarten und Eigenheiten und Unstimmigkeiten zwischen einzelnen Arten, sodass man die ganze Vielfalt der Elfenvölker gar nicht überblicken kann. Zudem empfand ich ein paar Begebenheiten als unlogisch oder einfach unrund.
Dennoch kann ich mir gut vorstellen, auch den zweiten Band der Reihe zu lesen.

Veröffentlicht am 09.07.2020

Topaktuell aber etwas zu vollgestopft

Jella hat genug!
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Nach dem Handballtraining entdeckt Jella in der Nähe der Schule einen Berg aus Müll: ein kaputter Kühlschrank, ein Teppich… jede Menge Zeug, dass einfach in die Gegend geworfen wurde. Jella ist empört ...

Nach dem Handballtraining entdeckt Jella in der Nähe der Schule einen Berg aus Müll: ein kaputter Kühlschrank, ein Teppich… jede Menge Zeug, dass einfach in die Gegend geworfen wurde. Jella ist empört und beschließt, den Müll zu melden. Als sich wenige Tage später ein neuer Haufen Abfall dort wiederfindet, hat Jella genug. Es wird Zeit zu handeln! Aber was kann eine 11-jährige allein schon bewirken?

Optik

Sofort fällt auf: An diesem Buch ist etwas anders. Passend zum Inhalt wurde ressourcenschonend, überwiegend aus Altpapier gedruckt. Dementsprechend sind die Seiten nicht so schneeweiß wie die meisten anderen Bücher im Regal. Das stört beim Lesen natürlich gar nicht.
Innerhalb des Buches gibt es einige wenige schwarz/weiß Illustrationen, die das Geschehen verdeutlichen.

Inhalt

Die Thematik des Buches ist topaktuell und zweifelsfrei wichtig.
Jella ist die Ich-Erzählerin der Geschichte und lässt die Leser/innen an ihren Gedanken und Erlebnissen teilhaben. Zwar ist der Schreibstil weitestgehend kindgerecht, allerdings lässt Jella auch immer wieder verschiedene Fakten zu Umwelt- und Naturschutzthemen bzw. -problemen einfließen, die ein wenig aus diesem kindlichen Stil fallen, da ich sie stellenweise trotz der Ich-Perspektive durch die vielen Wiederholungen als recht belehrend empfunden habe. Allerdings sind dennoch alle Zusammenhänge für die Zielgruppe passend, ohne übertrieben viele Fachbegriffe, erklärt.

Greta ist ein Vorbild für Jella. Und so beginnt es auch bei ihr mit einem selbstgemalten Schild…
Das Buch schildert besonders das Problem, überhaupt anzufangen. Jellas Zweifel, was sie als Kind unternehmen und bewirken kann. Die Schwierigkeit, dabei allein zu sein, weil allen anderen der Mut fehlt, etwas zu unternehmen. Und die Probleme, die die 11-jährige in der Folge des Schulschwänzens mit Eltern und Lehrern bekommt.

Doch dann verliert sich das Thema etwas, da Jellas Leben durch einen plötzlichen Umzug ordentlich auf den Kopf gestellt wird. Zwar ist der Umweltaspekt, was Jella gern alles selbst anbauen würde und wie sie ihre neue Umwelt wahrnimmt, für die Ich-Erzählerin stets irgendwie präsent, spielt aber zwischendurch nur eine untergeordnete Rolle, bevor es dann im letzten Teil nochmal das zentrale Thema wird.
Für mein empfinden ist das Buch thematisch zu vollgestopft. Die räumliche sowie einige familiäre Veränderungen mit all ihren Folgen hätten genug Stoff für eine eigene Geschichte geboten. Stattdessen wird vieles nur angeschnitten oder bleibt am Ende offen. Und so hätten auch Jellas Demonstrations-Erlebnisse mehr Raum bekommen können.

Was dem Buch leider fehlt, ist eine gewisse Spannung.
Jellas Gedankengänge, wie sie die Welt sieht und wie ihr Entschluss, zu handeln, wächst, fand ich interessant. Aber obwohl die 11-jährige viel erlebt, zieht sich die Geschichte an vielen Stellen.

Fazit

Wichtige Thematik kindgerecht verpackt. Allerdings wirken Jellas Ausführungen teilweise belehrend – die Message würde auch ohne den dauerhaft erhobenen Zeigefinger ankommen.
Besonders die Schwierigkeiten, die mit Jellas Entschluss, zu handeln, einhergehen, werden nachvollziehbar geschildert: sowohl die Überwindung der eigenen Ängste als auch die Widerstände von Außen.

Leider wurden aber zusätzlich mit großen räumlichen und familiären Veränderungen zu viele Themen in die Geschichte gepackt, die meiner Meinung nach jeweils für sich nicht ausführlich genug bearbeitet wurden. Streckenweise zieht sich die Geschichte.

Was am Ende aber auf jeden Fall hängen bleibt, ist die Erkenntnis: Jede/r kann etwas bewirken, selbst wenn es nur Kleinigkeiten sind. Wir müssen nur endlich anfangen!

Veröffentlicht am 02.07.2020

eigentlich wunderschön und soooo emotional, ABER

All Your Kisses
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Kleiner Tipp vorab. Wenn ihr das Buch noch lesen möchtet, hört vor dem Epilog auf. Wirklich. Ohne Epilog ist es (für mich) nahezu perfekt.

Als Kinder lernen sich Poppy und Rune kennen und später lieben. ...

Kleiner Tipp vorab. Wenn ihr das Buch noch lesen möchtet, hört vor dem Epilog auf. Wirklich. Ohne Epilog ist es (für mich) nahezu perfekt.

Als Kinder lernen sich Poppy und Rune kennen und später lieben. Sie verbringen jeden Tag miteinander, bis die berufliche Situation ihrer Eltern sie trennt. Als sie sich danach wiedersehen, ist nichts mehr wie vorher…

Anfang des Jahres hatte ich „A wish for uns“ gelesen, das mich sehr berührt hat. Daher war ich gespannt auf das neue Buch von Tillie Cole.
Auch dieses Buch fand ich eigentlich total toll…. eigentlich. Das Ende hat mir die Geschichte leider komplett kaputt gemacht.

Poppy und Rune schildern das Geschehen in der Ich-Perspektiven. Der Schreibstil ist sehr flüssig, anschaulich und intensiv. Ich habe es geliebt, durch die Seiten zu fliegen und mit den Figuren zu lieben und zu leiden.

Poppy ist ein sehr fröhliches und lebensbejahendes Mädchen. Sie genießt jeden Augenblick und sieht in allem etwas positives. Poppy ist gläubig – was ich selbst nicht teile, dennoch fand ich ihre Ansichten nachvollziehbar geschildert. Nur an einer Stelle ist mir diese spirituelle Note negativ aufgestoßen.

Rune ist das komplette Gegenteil von Poppy. Er ist wortkarg und griesgrämig. Nur in Poppys Gegenwart blüht er auf. Als er zwangsweise von ihr getrennt wird, wird Rune unglaublich wütend. Ein Gefühl, dass er nur schwer wieder ablegen kann und sehr extrem an seinen Mitmenschen auslässt – wobei er teilweise echt gemein wird.

Die Lovestory der zwei Teenager, die so früh zueinander finden, ist super süß. Ich mochte die Art, wie sie miteinander umgehen, wie sie einander verstehen und unterstützen, total gern.
Die Story ist extrem kitschig. Auch an großen und kleinen Dramen wird nicht gespart. Zudem gibt es viel zu viele Liebesbekundungen und überhaupt ein paar zu viele Wiederholungen, zum Beispiel von bestimmten Bewegungen oder Eigenschaften, die beide so aneinander lieben.
Trotzdem ist es einfach wunderschön.
Und emotional.
Und berührend.
„ … mein Herz wollte fast zerspringen.“

Aber dann, nach etlichen verbrauchten Taschentüchern und großer Begeisterung kam der Epilog. Der hat mich sprachlos gemacht. Aber leider im negativen Sinne. Mir haben diese paar Seiten, die es einfach nicht gebraucht hatte, komplett die Story zerstört. Dadurch bleiben zudem plötzlich neue Fragen offen. Und überhaupt ist der Epilog komplett blöd und einfach überflüssig. Punkt.

Fazit

Diese Geschichte ist so unglaublich intensiv und berührend. Ich habe so extrem mitgezittert, mitgelitten und mitgeliebt. Trotz viel zu viel Kitsch und viel zu vielen Liebesbekundungen ist die Story einfach wunderschön. Bis auf den Epilog. Der hat mich leider komplett sprachlos und auch einfach wütend gemacht. Das positive Lesegefühl war danach komplett weg.
Wenn ihr das Buch noch lesen möchtet, hört bitte vor dem Epilog auf. Den braucht es einfach nicht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.06.2020

berührend aber mit teils anstrengender Protagonistin

Das Licht von tausend Sternen
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Auf dem College lernt Harper Ashton kennen. Er gefällt ihr, aber eigentlich hat Harper keine Zeit für Dates, weil sie sich zusammen mit ihrer Mutter um ihren autistischen Bruder kümmern muss. Je mehr Ash ...

Auf dem College lernt Harper Ashton kennen. Er gefällt ihr, aber eigentlich hat Harper keine Zeit für Dates, weil sie sich zusammen mit ihrer Mutter um ihren autistischen Bruder kümmern muss. Je mehr Ash ihr Herz erobert, desto schwerer fällt es Harper, an ihrem geregelten Alltag festzuhalten.

Leichte Kost ist die Geschichte nicht. Denn obwohl die Liebesgeschichte durchaus zart und locker beginnt, tragen beide Figuren viel emotionalen Ballast mit sich herum, der immer wieder herausbricht.
Eigentlich hat mir das Buch gefallen. Ich mochte den Mix aus der Liebesgeschichte und der Ernsthaftigkeit, die die Handlung durch beide Familiengeschichten bekommt. Gleichzeitig war ich aber gerade mit Harpers Verhalten nicht immer einverstanden.

Abwechselnd schildern Harper und Ash das Geschehen in der Ich-Perspektive und geben dabei jeweils Einblicke in ihre Gedanken und Gefühle sowie ihre Vergangenheit und ihre Lebensumstände, die sie einander nicht sofort preisgeben.
Der Erzählstil ist anschaulich und sehr flüssig.

Harpers Alltag dreht sich hauptsächlich um ihren jüngeren Bruder. Gemeinsam mit ihrer Mutter hat sie Tageszeiten abgestimmt, wer sich wann um Ben kümmert. Für den autistischen Jungen können kleinste Abweichungen vom gewohnten Alltag zum Problem werden. Und so wird Harpers Wunsch, sich mit Ash zu treffen, schnell zu einem Konflikt, den sie zunächst vor allem mit sich selbst aushandelt. Ihr innerer Kampf zwischen Verantwortungsgefühl und Pflichtbewusstsein sowie dem Wunsch, ihr Leben frei und flexibel zu gestalten, ist durch die Beschreibungen nachvollziehbar und auch verständlich. Doch der Weg, den Harper wählt, fand ich nicht immer richtig. Sie beginnt Dinge zu verschweigen und bringt Bens Abläufe aus einer Laune heraus durcheinander, obwohl die Konsequenzen absehbar sind. So sympathisch sie mir als fürsorgliche Schwester auch war, fand ich ihr mehr und mehr egoistisches Verhalten zunehmend anstrengend. Auch wenn ich sie trotz allem bis zu einem gewissen Grad verstehen konnte. Dennoch hatte ich wenig Mitleid, als die selbstverursachte Situation später mehrfach über ihr zusammenbricht und für jede Menge Drama sorgt.

Besonders die Passagen, in denen Ben vorkommt, habe ich als sehr intensiv und berührend empfunden.

Aber auch Ash hat ein bewegendes Schicksal. Seine schmerzhafte Vergangenheit belastet ihn immer noch schwer, wodurch er teilweise auch etwas überzogen reagiert.
Nicht nachvollziehbar war für mich, warum er sich nach einer ersten kurzen Begegnung sofort auf Harper fixiert. Die Gefühlsentwicklung ging extrem schnell.

Das Ende fand ich total super. Hier hätte ich mir gewünscht, dass es noch ein paar Seiten weitergeht.

Fazit

Zwei Hauptfiguren mit jeder Menge emotionalem Ballast und jede Menge Geheimnisse und Halbwahrheiten sorgen für einiges Drama. Besonders die Passagen über den autistischen Ben fand ich sehr bewegend. Und auch Ashs Schicksal konnte mich berühren. Probleme hatte ich allerdings mehrfach mit dem Verhalten der Figuren, besonders von Harper, deren innerer Konflikt zwar total nachvollziehbar ist, die in meinen Augen aber mehrfach den falschen Weg wählt und sich damit in große, oft unnötige, Schwierigkeiten bringt.