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Veröffentlicht am 30.09.2020

Die systematische Zerstörung einer Familie ...

Die fremde Tochter
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Mhhh … eigentlich gehört Anja Jonuleit zum Kreis meiner Lieblingsautorinnen, doch dieses Hörbuch bekommt von mir leider nur eine mittelprächtige Bewertung. Ich fand die Handlung an sich ziemlich zäh und ...

Mhhh … eigentlich gehört Anja Jonuleit zum Kreis meiner Lieblingsautorinnen, doch dieses Hörbuch bekommt von mir leider nur eine mittelprächtige Bewertung. Ich fand die Handlung an sich ziemlich zäh und doch oft ein wenig „hingebogen“ in dem Versuch, die Geschichte rund werden zu lassen. Sehr interessant fand ich die Teezeremonien und überhaupt das Leben im fernen China zugleich aber habe ich Émilie von Herzen bedauert, dass sie derart von ihrer Familie verstoßen wurde. Kein Wunder war auch sie nach ihrer Rückkehr und dem Verlust ihrer großen Liebe Cho ihren Kindern gegenüber schlichtweg liebesunfähig. Der Roman spielt sich in der Vergangenheit mit einer jungen Émilie und in der Gegenwart mit ihrer inzwischen erwachsenen Tochter Lin und dem älter gewordenen Teemeister Cho ab. Beide Stränge harmonieren recht gut miteinander und zielen natürlich auf das große Finale in Form einer Aufklärung darüber statt was einst und auch heute geschah. Nadine Heidenreich konnte mich als Sprecherin überzeugen, die Story hingegen diesmal leider nicht. Von mir gibt es drei von fünf Sternchen aber der Autorin bleibe ich natürlich treu.

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Veröffentlicht am 16.09.2020

Ich hatte mir mehr von dem Roman versprochen ...

Das Mädchen aus Glas
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Zum Thema Glasknochenkrankheit hatte ich schon einiges gelesen und wartete deshalb mit Spannung darauf „Mädchen aus Glas“ in der Hand halten zu dürfen, das in einer Zeit spielt, in der Vieles in der Medizin ...

Zum Thema Glasknochenkrankheit hatte ich schon einiges gelesen und wartete deshalb mit Spannung darauf „Mädchen aus Glas“ in der Hand halten zu dürfen, das in einer Zeit spielt, in der Vieles in der Medizin noch in den Kinderschuhen steckte. Umso größer war dann meine Enttäuschung als ich beim Lesen feststellen musste, dass die Glasknochenkrankheit hier nur eine recht geringe Nebenrolle spielte. In den Anfängen brach sich die arme Protagonistin Elisa zuweilen ein Körperteil, was dann aber ohne großes Aufheben auch rasch wieder heilte. Damit war die Osteogenesis Imperfecta, wie der lateinische Name dieser Krankheit lautet, auch schon abgehandelt. Viel schlimmer waren wohl die Medikamente, mit denen Elisa ruhiggestellt wurde aber mehr möchte ich dazu nicht verraten.

Ansonsten ähnelt der Roman den vielen anderen Büchern, die zurzeit auf dem Markt sind und in der Zeit um den Ersten Weltkrieg spielen. Eine unglücklich verliebte junge Frau – Elisa, ein Mann – Louis, der sie nicht verdient und ein Mann - Wilhelm, für den sie unerreichbar bleibt, vermischt mit ein wenig Schokoladenvilla und der berühmten Völkerschau. Das war mir zu wenig und das Wenige zu kitschig.

Ich vergebe drei von fünf Sternen, da es die Autorin Julie Hilgenberg dennoch geschafft hat, einen flüssig zu lesenden Roman daraus zu kreieren. Ich habe das Gefühl der Markt scheint einfach ein wenig übersättigt mit dieser Art von Romanen. Für mich muss nun auf jeden Fall erstmal wieder ein Krimi her.

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Veröffentlicht am 27.08.2020

Immer wenn du Hunger hast, wirst du zur Diva ...

Kühn hat Hunger
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Der arme Kommissar Kühn! Worauf hat er sich da nur eingelassen als er dem selbsternannten Diät Guru Ferdi Caparacq sein Leben in die Hände legt. Ferdi, dessen frauenfeindlichen und rassistischen Ratschläge ...

Der arme Kommissar Kühn! Worauf hat er sich da nur eingelassen als er dem selbsternannten Diät Guru Ferdi Caparacq sein Leben in die Hände legt. Ferdi, dessen frauenfeindlichen und rassistischen Ratschläge in der Diätfibel ihm bald das Leben zur Hölle machen. Entsprechend sinkt Kühns Laune mit jedem Abschnitt des Ratgebers ein Stück tiefer in den Keller. Als ihm dann auch noch sein Kollege Steierer den Job streitig machen will, scheint es um Kommissar Kühn geschehen. Da kommt so ein Mordfall, mit dessen Aufklärung er betraut wird, gerade richtig …

Ich muss zugeben, ich mag ihn ja, den fast zwei Meter großen Martin Kühn, der oft nur mehr recht als schlecht durchs Leben stolpert. Fast scheint es als seien Fettnäpfchen speziell für ihn erfunden worden. Doch dann überrascht er oft wieder mit messerscharfen Ermittlungsergebnissen, dieser Mann der Gegensätze.

Auch in seinem neuesten Fall ist es nicht anders, wobei ich leider zugeben muss, dass dieses Buch mit viel zu viel Füllmaterial bestückt wurde. Immer wieder werden scheinbar sinnlose Nebenschauplätze eröffnet, die schließlich im Sande verlaufen. Der Fall an sich ist mäßig spannend und die Aufklärung zieht sich wie ein alter Kaugummi. Was mir jedoch mal wieder gut gefallen hat, ist die Vortragsweise von Jan Weiler, dem Autor persönlich. Er erweckt Kühn zum Leben, wenn er ihn in seiner eigenwilligen Art auch manchmal viel zu lange schlafen lässt. Diese Tatsache und die schlussendliche Erklärung zu Caparacq haben mich dazu bewogen, doch noch drei von fünf Sternen zu vergeben. Das muss aber im nächsten Band – so denn einer geplant ist – wieder besser werden, sonst bin ich raus.

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Veröffentlicht am 14.08.2020

Tolle Kulisse mit unsympathischen Charakteren ... schade ...

Die Dünenvilla
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Der Inhalt konnte leider nicht mit dem wunderschönen Cover mithalten, das mich mit seiner herrlichen Farbgebung sofort angezogen hatte. Ich hatte mir eine deutsche Auswanderergeschichte mit spannendem ...

Der Inhalt konnte leider nicht mit dem wunderschönen Cover mithalten, das mich mit seiner herrlichen Farbgebung sofort angezogen hatte. Ich hatte mir eine deutsche Auswanderergeschichte mit spannendem Ausgang gewünscht. Dieser Wunsch wurde nur teilweise erfüllt. Der deutsche Arzt Friedrich Böhm verlässt mit seinen drei erwachsenen Kindern tatsächlich das Heimatland, wenn es auch nicht ganz freiwillig war. Er möchte einen Neubeginn in Savannah wagen, doch das Schicksal hat andere Pläne mit ihm. Das Schiff – die City of Columbus - das ihn an seinen neuen Wirkungsort bringen soll, läuft an der Südwestspitze der Insel auf das Riff Devil’s Bridge und versinkt. Dr. Böhm und seine Familie gehören zu den wenigen Überlabenden. So verschlägt es sie also, wie bereits im Klappentext erwähnt, auf die herrliche Insel Martha’s Vineyard, heute eine unbezahlbare Oase im Meer, damals noch einsam gelegen und Heimat der Wampanoag, dem sogenannten „Volk des Lichts“. Dort eröffnet er schließlich ein Sanatorium, in dem auch sein Sohn Thomas und Tocher Sophia mithelfen, doch es entpuppt sich nicht gleich als die Erfüllung, die Friedrich Böhm sich erhofft hatte …

Während sich das Buch flüssig lesen ließ, hatte ich Probleme, mit den Charakteren im Roman zurecht zu kommen. Vater Friedrich kommt mir zwar strebsam aber doch recht verbohrt und antiquiert vor. Er hält an der Vergangenheit und deren Methoden fest. Sohn Thomas steht im unfreiwillig zur Seite, wanderte er doch lieber in Freuds psychiatrischen Fußspuren und würde lieber heute als morgen nach Harvard an die Universität. Die beiden Zwillingstöchter Sophia und Julia könnten unterschiedlicher nicht sein. Während Julie keine Gelegenheit zum Flirt auslässt, verzieht sich Sophia aufgrund ihres gelähmten Beins immer mehr in ihr Schneckenhaus. Ich wurde mit keinem der vier Familienmitglieder warm und fand sie oft quengelig, jammernd und unzufrieden. Ich glaube im ganzen Buch war mir eigentlich nur die alte Miss Luce sympathisch, die trotz ihrer Armut stets einen guten Rat oder ein liebes Wort auf den Lippen trug.

Ich habe schließlich durchgehalten und das Buch beendet aber von mir bekommt es nur mit viel gutem Willen drei Sterne von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 17.07.2020

"Krauts" in America ...

Im Land der Apfelblüten
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Nachdem ich in letzter Zeit so viele Romane gelesen hatte, die in Deutschland um die Zeit vom Ersten bis zum Zweiten Weltkrieg spielten, reizte mich an diesem Buch, dass die Story diesmal über dem großen ...

Nachdem ich in letzter Zeit so viele Romane gelesen hatte, die in Deutschland um die Zeit vom Ersten bis zum Zweiten Weltkrieg spielten, reizte mich an diesem Buch, dass die Story diesmal über dem großen Teich an der Ostküste Amerikas spielt. Schon nach wenigen Seiten fühlte ich mich zu Hause in Uniontown, Pennsylvania, bei Frederick und Carolin Houghton, die zwar in recht bescheidenen Verhältnissen lebten, aber glücklich schienen. Durch den Ehrgeiz des Vaters scheint sogar Sohn Andrews Wunsch Tierarzt zu werden irgendwo am Horizont in Erfüllung gehen zu mögen. Doch dann passiert ein großes Unglück und nichts wird mehr so sein, wie es mal war. Andrew wird fortgeschickt ... Im zweiten Erzählstrang lernen wir Lily Morton kennen, die mit ihrer Schwester und deren Mann zusammen im ländlichen Plum, Pennsylvania, lebt. Hier scheint es alles andere als harmonisch zu zugehen. Schließlich treffen Andrew und Lily aufeinander …

So weit so gut, doch je weiter ich mich mit der Geschichte befasste, umso weniger gefiel sie mir. Sie war flüssig und flott zu lesen aber viel zu Klischee behaftet. Hier gab es wunderschöne blaue Augen, in die sich jeder verliebte, der Andrew traf und es auch nicht versäumte, dies kundzutun. Nicht fehlen durften ein behindertes Kind, eine schwarz-weiße Beziehung, eine Prise Inzest, böse Männer mit Cowboyhüten und, und, und … als dann aber Andrew, der bedingt durch einen Unfall einen Arm verloren hatte, beim Holzhacken „Blasen an seinen Händen“ bekam, stand für mich fest, dass ich hier nur eine Note im mittleren Bereich vergeben kann. Guter Ansatz, an sich ein spannendes Thema mit dem Deutschenhass in den USA während des Ersten Weltkriegs aber meine Erwartungen wurden dennoch nicht ganz erfüllt.

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