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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.01.2021

Konnte mich leider nicht überzeugen

Kissing Chloe Brown (Brown Sisters 1)
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Nachdem Chloe Brown beinahe überfahren wurde, fasst sie den Entschluss, dass sie ihr Leben ändern muss, weil sie noch nicht genug gelebt hat. Sie zieht aus ihrem Elternhaus aus und erstellt eine Liste ...

Nachdem Chloe Brown beinahe überfahren wurde, fasst sie den Entschluss, dass sie ihr Leben ändern muss, weil sie noch nicht genug gelebt hat. Sie zieht aus ihrem Elternhaus aus und erstellt eine Liste mit Dingen, die sie unbedingt erleben will - dazu gehört selbstverständlich auch unverbindlicher Sex. Ihr Nachbar Redford, ein vermeintlicher Bad boy mit Motorrad und Tattoos scheint ihr dabei ein guter Lehrer für die Umsetzung ihrer Liste zu sein.

Obwohl ich zunächst von Talia Hibberts Schreibstil, der zu Beginn ironisch und witzig ist, und dem ersten Eindruck von Chloe und Red begeistert war, die beide zynisch rüberkommen und - sie als People of Color, er als Rothaariger - keine klassischen Protagonisten sind, begeistert war, ließ diese Begeisterung rasch nach. Ich konnte keinen Draht zu Chloe finden. Sie war plötzlich ruppig, arrogant und wirkte durchgehend unnahbar. Red hingegen war mir auf Anhieb sympathisch, doch auch er blieb recht blass. Wie die anfängliche "Du kannst mich ja doch nicht ausstehen"-Attitude plötzlich in andauerenden Sex umschwenkte, konnte ich auch nicht nachvollziehen. Es wirkte keinesfalls authentisch oder schlüssig. Auch der Schreibstil ist überwiegend holprig, die Dialoge wirken sperrig und unnatürlich.

Die Grundidee fand ich super und ich erhoffte mir außergewöhnliche Figuren mit einer außergewöhnlichen Liebesgeschichte. Allerdings wurde auch die Krankheit nur oberflächlich ausgearbeitet und eine solche Geschichte habe ich leider schon in diversen Varianten gelesen - leider nichts Neues und nichts Bahnbrechendes.

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Veröffentlicht am 26.08.2020

Leider nicht überzeugend

Wozu wir fähig sind
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Alina ist zufrieden mit sich, ihrem Unileben, ihren Freunden und ihrer Beziehung zu ihrem langjährigen Freund Patrick. Doch dann taucht Alexander in ihrem Freundeskreis auf, der Leonora mitbringt, von ...

Alina ist zufrieden mit sich, ihrem Unileben, ihren Freunden und ihrer Beziehung zu ihrem langjährigen Freund Patrick. Doch dann taucht Alexander in ihrem Freundeskreis auf, der Leonora mitbringt, von der niemand wirklich weiß, wer das ist, und alles ändert sich.


An den Schreibstil von Laila El Omari musste ich mich sehr gewöhnen. Er ist sehr direkt, auf den Punkt und sie beschreibt weder Personen noch Orte und Szenen kaum, sondern schreibt hauptsächlich in Dialogen. Die Perspektiven wechseln sehr schnell und oft, sodass der Fokus stets auf verschiedenen Figuren liegt. Mir fiel es so sehr schwer, die einzelnen Figuren auseinanderzuhalten, sie zuzuordnen und die Beziehungen, in denen sie zueinander stehen, greifen zu können.

Es hat sehr lange gebraucht, bis ich mich orientieren konnte, was durch die Zeit- und Ortssprünge nicht erleichtert wurde.

Die Grundidee des Plots finde ich sehr gut, die Umsetzung hat mich allerdings nicht überzeugt. Die Entwicklungen passieren schnell, vieles wirkt unglaubwürdig, fast schon unlogisch, und die Auflösung war vorhersehbar. Durch den Prolog, der zum Schluss aufgenommen wurde, gab es ein Grundgerüst an Spannung, aber alles dazwischen passierte ohne dass ich es richtig greifen konnte.

Veröffentlicht am 22.12.2019

Schwacher Thriller, vielmehr Familienroman

Todesfalle
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Die kleine Jazzy kommt von einem Camp nach Hause und findet ihre Mutter leblos im Wohnzimmer. Der Täter ist noch in der Wohnung und sucht nach Bargeld, weshalb Jazzy sich hinter einem Sessel versteckt ...

Die kleine Jazzy kommt von einem Camp nach Hause und findet ihre Mutter leblos im Wohnzimmer. Der Täter ist noch in der Wohnung und sucht nach Bargeld, weshalb Jazzy sich hinter einem Sessel versteckt und dort ausharrt, bis sie nach Stunden dort gefunden wird. Sie verrät nicht, dass sie den Mörder ihrer Mutter erkannt hat, auch um ihre Schwester zu beschützen. Die beiden Mädchen beginnen ein Therapieprogramm auf einer Farm, auf der sich Jazzy gegenüber der Praktikantin Taylor zaghaft öffnet.


Von Karen Rose habe ich schon viele Thriller gelesen und wurde in der Regel nicht enttäuscht. Daher kann ich sagen, dass dies ihr bisher schächstes Buch ist, das ich von ihr gelesen habe. Von ihren Büchern bin ich gewohnt, dass es recht viele Figuren gibt, sich immer eine erotische und leidenschaftliche Liebesbeziehung mit expliziten Szenen entspinnt, doch die Spannung jederzeit gegeben ist. Das wird hier nicht erfüllt. Es tauchen sehr viele Figuren aus den vorgehenden Bänden der Baltimore-Reihe auf, was nicht nur füllend, sondern auch verwirrend ist, da ihre Beziehungen, Freundschaften und Verwandschaften komplex und nicht immer ausführlich dargestellt sind. Außerdem überwiegt die Geschichte der Familie den Fall.
Thrillerelemente gibt es wenige. Mir gefallen die Perspektivwechsel der Erzählung, vor allem die aus Jazzies Sicht und der des Mörders. Dennoch kommt die Spannung viel zu kurz und ist lediglich am Anfang und zum Ende hin gegeben.

Karen Roses Schreibstil ist wie gewohnt toll und gut zu lesen, mit Spannungselementen und Thrill blieb sie leider hinter der (oftmals dramatisch dargestellten) Familiengeschichte zurück.

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Veröffentlicht am 25.11.2019

Sex Lessons statt Kissing Lessons

Kissing Lessons
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Stella hat das Asperger Syndrom und liebt ihre Routinen. Beruflich ist sie sehr erfolgreich, kann von den Zahlen und Statistiken gar nicht genug bekommen. Auf zwischenmenschlicher Ebene sieht das ganz ...

Stella hat das Asperger Syndrom und liebt ihre Routinen. Beruflich ist sie sehr erfolgreich, kann von den Zahlen und Statistiken gar nicht genug bekommen. Auf zwischenmenschlicher Ebene sieht das ganz anders aus. Sie hat Schwierigkeiten mit Nähe und Berührungen. Trotzdem möchte sich auch gern eine Beziehung haben und glaubt, dass man Küssen nur lang genug üben muss, damit man es gut kann und auch ihr gefällt. Daher engagiert sie den Escort Michael.


Aufgrund des Klappentextes bin ich zwar von einer Liebesgeschichte ausgegangen, jedoch auch von den zwischenmenschlichen Entwicklungen und den Problemen und Schwierigkeiten, die Stella als Autistin im Alltag erlebt.
Das alles spielte auch eine Rolle, jedoch eine eher nebensächliche. Ganz schnell hat Stella ihren Übungsplan von Küssen auf Sex ausgeweitet, sodass Helen Hoang den Leser_innen ganz viele Sexszenen bietet. Dadurch, dass Stellas Asperger Syndrom und die damit einhergehenden Herausforderungen in den ersten Kapiteln recht ausführlich behandelt und als schwerwiegend eingestuft wurden, hat sie mir diese viel zu schnell "einfach" über Bord geworfen.

Die Figuren, gerade die Nebencharaktere blieben sehr blass und auch von Stella und Michael erfährt man nicht sonderlich viel.

Auch wenn die Story an sich und ihre Entwicklung mich weniger begeistern konnte, so hat Christiane Marx mit ihrer Stimme und Lesefähigkeit enorm gepunktet. Hätte sie das Hörbuch nicht gesprochen, hätte ich vermutlich frühzeitig abgebrochen.

Veröffentlicht am 02.09.2019

Recht vorhersehbar und wirr

ATME!
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Nile ist überglücklich, denn in Ben hat sie den idealen Partner gefunden. Als sie in einer kleinen Boutique ein Kleid für die geplante Hochzeit anprobiert, verschwindet Ben spurlos. Sie kann ihn telefonisch ...

Nile ist überglücklich, denn in Ben hat sie den idealen Partner gefunden. Als sie in einer kleinen Boutique ein Kleid für die geplante Hochzeit anprobiert, verschwindet Ben spurlos. Sie kann ihn telefonisch nicht erreichen und weiß sofort, dass etwas Schlimmes passiert sein muss. Aus lauter Verzweiflung wendet sie sich an Flo, Bens noch-Ehefrau: die einzige Person, die ihr helfen kann.

Judith Merchant pflegt in "Atme!" einen sehr abgehackten und gehetzten Schreibstil, der Niles Verzweiflung hervorragend vermittelt. Die Kapitel lassen sich schnell und recht flüssig lesen, sobald man sich an den Stil gewöhnt hat.
Mit Nile konnte ich bis zum Schluss nicht warm werden, da ihre Charaktereigenschaften oft gegensätzlich waren und mich ihre Grundhaltung genervt hat. Ihr Handeln war in den seltenen Fällen nachvollziehbar - sowohl auf persönlicher als auch auf inhaltlicher Ebene.

Leider wimmelt das Buch von Wiederholungen an Phrasen und Erinnerungen, an die Nile sich klammert.
In der Inhaltsangabe wird gesagt: "Judith Merchant inszeniert in diesem hochkarätigen Thriller ein so packendes wie raffiniertes psychologisches Vexierspiel voller doppelter Böden und verblüffender Wendungen". Dem kann ich mich leider nicht anschließen. Ich habe bereits nach wenigen Seiten geahnt, welchen Twist Judith Merchant im Sinn hat und die ganze Zeit gehofft, dass etwas Spannendes oder Unverhofftes, psychologisch Komplexes passiert, wurde jedoch enttäuscht, da das Buch für mich insgesamt sehr vorhersehbar war.
Auch das Ende konnte mich nicht vom Hocker reißen, sondern wirkte auf mich sehr wirr. Leider eine kleine Enttäuschung.