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Veröffentlicht am 28.12.2019

Sehr emotional mit einer kleinen Schwäche

Bring Down the Stars
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Erst einmal vielen Dank an den LYX Verlag zur Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Das Cover von Bring down the Stars finde ich wirklich sehr hübsch und gemeinsam mit der Tatsache, dass es ein weiteres ...

Erst einmal vielen Dank an den LYX Verlag zur Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Das Cover von Bring down the Stars finde ich wirklich sehr hübsch und gemeinsam mit der Tatsache, dass es ein weiteres Buch von Emma Scott ist, war für mich sofort klar, dass ich es unbedingt lesen muss, weil sie mich mit All In zum New Adult-Fan gemacht hat. Deswegen hat es mich auch nicht gestört, dass es in dem Buch um eine Dreiecksbeziehung geht. Normalerweise mag ich so etwas nämlich gar nicht und mache auch einen großen Bogen um derartige Bücher. Aber da es Emma Scott ist und sie mich bisher nie enttäuscht hat, wollte ich herausfinden, ob sie mich mit einer Dreiecksbeziehung überzeugen kann.
Sie kann.
Ich fange mit den Charakteren an. Autumn stammt aus einfachen Verhältnissen und hat für ihr Studium ein Stipendium erhalten. Sie ist eher ruhig, aber sehr zielstrebig und weiß genau, was sie will. An verschiedenen Stellen hat sie bewiesen, dass sie für ihre Überzeugungen entschlossen, aber gleichzeitig besonnen eintreten kann und das macht sie mir unglaublich sympathisch. Sie liebt Lyrik und Romantik, was ich sehr gut nachempfinden kann. Zu Beginn von Bring down the Stars hat sie eine schmerzhafte Trennung hinter sich, weil ihr Ex sie betrogen hat und dementsprechend möchte sie eigentlich erst einmal keine neue Beziehung führen. Bis sie auf Connor trifft und beschließt, ihm eine Chance zu geben, ohne sich direkt zu binden.
Connor studiert ebenfalls in Amherst und gehört dort zu den beliebtesten Leuten. Seine Familie ist sehr reich, sein Vater ein erfolgreicher Unternehmer, seine Mutter Senatorin. Er ist eigentlich immer gut gelaunt und strahlt mit der Sonne um die Wette. Trotzdem ist es in seiner Gefühlswelt nicht so rosig, wie es den Anschein hat, denn seine Eltern haben eine ganz andere Vorstellung von seiner Zukunft, als er selbst. Er versucht sich zu beweisen, seinen eigenen Weg zu gehen und endlich für seine Eltern genug zu sein.
Weston ist Connors bester Freund. Genau wie Autumn stammt auch er aus einfachen Verhältnissen und hat ein Sportstipendium, das er aufgrund seiner überragenden läuferischen Fähigkeiten erhalten hat. Connors Familie, die sehr reich ist, hat seiner Familie schon oft finanziell unter die Arme gegriffen. Westons Vater hat die Familie im Stich gelassen, ist einfach abgehauen und Weston leidet darunter noch immer. Er hat eine Mauer um sich herum aufgebaut, um nicht erneut verletzt zu werden und will sich niemals verlieben – was nicht mehr klappt, als Autumn in sein Leben tritt.
Zu Beginn des Buches lernt man im Prolog Weston und Connor mit 12 Jahren kennen und erfährt gleichzeitig, wie sie sich kennengelernt haben, was sehr wichtig für den weiteren Verlauf der Geschichte ist. Dann geht es richtig los. Alle drei starten in ihr drittes Studienjahr und schon bald lernt Autumn Connor kennen, der ihr mit einer ewig guten Laune sofort sympathisch ist. Auch auf Weston trifft sie unabhängig von Connor, der im Prinzip das Gegenteil von Connor und allen gegenüber – gelinde gesagt – unfreundlich ist, Autumn aber trotzdem fasziniert.
Es wird aus Autumn und Westons Sicht erzählt, wie sie und Connor sich immer näherkommen. Autumn zweifelt immer wieder an dieser Beziehung, weil sie eigentlich nichts Ernstes eingehen will und auch Connor nicht richtig einschätzen kann. Das liegt daran, dass Connor mit den Dingen, die sie liebt – Lyrik und Romantik – nichts am Hut hat. Weston schon. Und dieser wird von Connor immer wieder um Hilfe gebeten, was ihn in eine unmögliche Situation bringt, weil er sich auch in Autumn verliebt. Dennoch kann er seinem besten Freund nichts ausschlagen und das Unglück nimmt seinen Lauf.
Teilweise war das Buch wirklich chaotisch und hat mir fast schon körperliche Schmerzen bereitet. Autumn verliebt sich in zwei Personen gleichzeitig, ohne es zu wissen: in Connor, der sich um sie bemüht und ein sehr positiver Mensch ist und in Weston, der mit seinen Worten ihr Inneres berührt. Für mich war von Anfang an klar, dass ich Team Weston bin. Vor allem in seinen Kapiteln fühlt man den Schmerz, den er in sich trägt und die Zerrissenheit, weil er Autumn wirklich mag, aber auch Connor glücklich sehen will. Die beiden Freunde verstricken sich immer weiter in dieser Lüge und die Situation spitzt sich weiter zu, als Connor eine ziemlich schockierende Entscheidung trifft, um seinen Eltern etwas zu beweisen. Was das ist, verrate ich an dieser Stelle nicht, weil ihr das am Besten selbst lesen solltet.
Ab dieser Stelle nimmt das Buch eine Wendung, mit der ich auf keinen Fall gerechnet hätte. Wobei mir dann ab einem gewissen Zeitpunkt klar war, worauf das Ende dann hinauslaufen würde, was es aber nicht weniger schockierend machte. Auch hier sind meine Lippen versiegelt, ich kann aber sagen, dass ich AUF JEDEN FALL Light up the Sky lesen MUSS! Und am liebsten sofort und nicht erst Ende Januar.
Emma Scotts Schreibstil ist gewohnt schön, man kann das Buch sehr flüssig lesen und die Geschichte hat sich an keiner Stelle gezogen. Autumn und Weston sind zwei Protagonisten, die man sehr schnell ins Herz schließt und die auf ganz unterschiedliche Weise sehr stark sind.
Bei Connor bin ich immer noch zwiegespalten. Ich wollte ihn wirklich mögen, ich wollte wirklich bei ihm so mitfiebern, wie bei Autumn und Weston, aber das fiel mir sehr schwer. Leider finde ich, dass er ein ziemlich platter Charakter ist. Man erfährt zwar immer so nebenbei, was in ihm vor sich geht, aber leider hat mir das nicht gereicht, um eine richtige Bindung zu ihm aufzubauen. Ich hätte mir vielleicht ein paar Kapitel aus seiner Sicht gewünscht, denn vor allem durch den Konflikt mit seinen Eltern hat er als Charakter eigentlich sehr viel Potenzial. Leider wurde das auch angesichts der Wichtigkeit seines Charakters nicht wirklich ausgeschöpft, was ich sehr schade finde. Letztendlich waren Autumn und Weston viel lebendiger für mich.
Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt auf den zweiten Teil, da ich noch immer nicht richtig weiß, was ich von dem Ende halten soll. Es lässt einen absolut fassungslos zurück.

Fazit: Bring down the Stars ist ein herzzerreißendes Buch mit einem schockierenden Ende. Der Schreibstil von Emma Scott ist wie immer sehr schön und obwohl ich keine Bindung zu Connor aufbauen konnte, lässt mich diese Geschichte nicht mehr los. Ich vergebe 4,5/5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.12.2019

Toller Auftakt der Reihe

Neon Birds
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Meine Meinung:
Neon Birds ist ein Buch, auf das ich mich schon sehr lange gefreut habe. Ich liebe das Cover, es ist sogar das, wofür ich damals bei der Abstimmung gestimmt habe. Den Titel mag ich auch ...

Meine Meinung:
Neon Birds ist ein Buch, auf das ich mich schon sehr lange gefreut habe. Ich liebe das Cover, es ist sogar das, wofür ich damals bei der Abstimmung gestimmt habe. Den Titel mag ich auch sehr gerne, vor allem, weil viele Aspekte der Welt, in der Neon Birds spielt, sehr grell und abgefahren sind.
Neon Birds spielt im Jahr 2101. Ein technischer Virus verwandelt Menschen in Cyborgs, sogenannte Mojas, die von der künstlichen Intelligenz KAMI kontrolliert werden. Dieser Virus breitet sich immer weiter aus und ist wirklich hochansteckend, weswegen auf der ganzen Welt Sperrzonen existieren, in denen die Befallenen eingepfercht sind und von Supersoldaten bekämpft werden. Als auf einmal immer mehr Mojas entwischen und es im Allgemeinen ein paar besorgniserregende Entwicklungen gibt, führt das Schicksal vier junge Erwachsene zusammen, die herausfinden wollen, was vor sich geht. Okijen, Flover, Luke und Andra sind die Protagonisten des Buches und aus ihrer Perspektive wird die Geschichte auch erzählt.
Eigentlich konnte ich alle von ihnen sofort ins Herz schließen, denn Marie Grasshoff hat hier unglaublich authentische Charaktere erschaffen.
Okijen ist trotz seiner jungen Jahre ein ehemaliger, gefeierter Supersoldat, der inzwischen im Ruhestand ist. Er hat viel erlebt und ist traumatisiert. Sein sehnlichster Wunsch ist es, nie wieder kämpfen zu müssen und einfach nur für den Rest seines Lebens vom Militär in Ruhe gelassen zu werden – was natürlich aufgrund der Mojas, die ausbrechen, nicht funktioniert. Hinzu kommt, dass er ein Cyborg ist. Er wurde technisch optimiert und ist deswegen der beste Soldat, den es jemals gab. Ich liebe Okijen und hatte während des Lesens immer das Bedürfnis, ihn einfach in den Arm zu nehmen.
Flover ist ein Charakter, der mich absolut überrascht hat. Während ich auf den ET gewartet habe, dachte ich immer, dass ich mich für ihn am wenigsten interessieren würde. Keine Ahnung, warum das so war. Auf jeden Fall hätte ich mich nicht mehr täuschen können! Flover gehört einer geheimen Militäreinheit an, die Moja innerhalb der normalen Bevölkerung aufspürt und beseitigt. Am Anfang von Neon Birds erhält man ein Bild von ihm, das aber im Laufe des Buches vollkommen auf den Kopf gestellt wird. Über ihn will ich eigentlich gar nicht so viel sagen, weil ihr das am besten selbst lest. Wenn ich mich zwischen Okijen und Flover entscheiden müsste – keine Ahnung, wer es wird! Im Übrigen mochte ich die Beiden im Doppelpack sehr gerne, die Dynamik zwischen ihnen fand ich wirklich total gelungen. Bei ihnen gibt es nichts zwischen Todfeind und besten Freunden, so kam es mir zumindest vor und das war beim Lesen stellenweise sehr unterhaltsam.
Luke ist Politikstudent und Flovers Mitbewohner. Nach außen hin ist er sicherlich nicht besonders, doch er hütet ein düsteres Geheimnis und verfolgt seine ganz eigenen Ziele. Vielleicht ist er ein bisschen naiv und gibt sich trügerischen Hoffnungen hin, aber er ist sehr treu gegenüber seinen Liebsten und das wiederum finde ich sehr bewundernswert.
Andra ist die Letzte im Bunde. Sie hat eigentlich immer am wenigsten mit der Zivilisation zu tun gehabt, weil sie den Yuna angehört, einem Stamm von Menschen, die abgeschieden in der Wüste leben. Andra erleidet einen großen Verlust und muss diesen im Laufe des Buches verarbeiten. Sie ist ein starker Charakter, der aber erst einmal seinen Weg finden muss. Ich bin gespannt, was noch so folgt.
Die Welt, in der Neon Birds spielt, ist auf der einen Seite grün und gut. Niemand muss hungern, für jeden ist gesorgt. Trotzdem ist die Atmosphäre einfach nur unfassbar düster. Die Moja und KAMI hängen wie ein Damoklesschwert über allem und stellenweise empfand ich Neon Birds als wirklich bedrückend. Eigentlich sollte alles gut sein, doch aufgrund des Virus ist es eine Katastrophe, was man im ganzen Buch deutlich spürt.
Der Einstieg in die Geschichte fällt wirklich leicht. Wenn man einen ruhigen Anfang erwartet, dann liegt man völlig falsch. Man wird sofort ins Geschehen geworfen, eigentlich sogar in eine Katastrophe und kann die nächsten 120 Seiten einfach nicht mit dem Lesen aufhören. Ich konnte Neon Birds einfach nicht mehr weglegen. Man wird regelrecht in die Geschichte gesogen und auch, als die Handlung dann etwas ruhiger wurde und es dann darum ging, die Hintergründe gewisser Ereignisse aufzudecken, blieb die Neugier bestehen. Neon Birds hat eine hohe Erzähldichte und deswegen wird es einfach nie langweilig. Die Seiten fliegen nur so dahin. Der Schreibstil der Autorin hat mir auch sehr gut gefallen, was diesen Effekt natürlich noch weiter unterstützt. Mehr will ich zu der Handlung auch gar nicht sagen.
Was ich zudem wirklich gelungen fand, sind die Militärakten, die an passenden Stellen die Geschichte unterstützten. Damit wurde man immer genau zum richtigen Zeitpunkt mit Informationen versorgt, damit man alles verstehen konnte.
Die ganze Zeit währenddes Lesens geisterte mir die Frage im Kopf herum, wie viel man für das Wohl der Menschheit tun darf und, ob man irgendwo einen Schlussstrich ziehen sollte. Neon Birds ist teilweise wirklich blutig. Viele Tode, viel Brutalität und man ertappt sich dabei, dass man sich fragt, wofür das überhaupt geschieht. Dafür, dass sich die Menschheit immer wieder als Monster entpuppt? Das ist vermutlich das Erschreckendste an dem ganzen Buch.
Nichtsdestotrotz sind für mich noch ein paar Fragen offen geblieben. Ich weiß, dass es der erste Teil der Trilogie ist und ich bin mir sicher, dass auf das ein oder andere noch eine Antwort folgt, ich mich dafür aber noch mindestens bis März, wenn Cyber Trips (Teil 2) erscheint, gedulden muss. Dennoch ist das der Grund, warum ich in der Bewertung einen halben Stern abziehe. Ein Beispiel hierfür ist Okijen. Er ist ein Cyborg und ich hätte mir hier noch ein paar Details gewünscht. Wie kann er fühlen? Funktioniert das wie mit normaler Haut? Oder auch, was das Worldbuilding angeht. Das ist wirklich grandios, doch es wird z.B. ein Kalter Krieg erwähnt, der definitiv nicht der Kalte Krieg ist, wie wir ihn kennen. Wie genau wurde er ausgelöst? Was ist da alles passiert? Das sind alles winzige Details, auf die Marie Grasshoff sicherlich eine Erklärung hat und auf manches bekomme ich bestimmt noch eine Antwort. In Teil 1 ist mir das jedoch ein bisschen abgegangen.
Und noch ganz, ganz wichtig: Was, verdammt, ist in Sao Paulo geschehen???
Neon Birds endet mit einem der miesesten Cliffhanger, die ich jemals gelesen habe – und glaubt mir, ich habe schon viele Cliffhanger mitgemacht. Jetzt bin ich einfach furchtbar gespannt, wie es weitergeht und kann den ET von Cyber Trips gar nicht abwarten!

Fazit:
Neon Birds ist ein unglaublich faszinierendes, aber auch erschreckendes Buch, das so manche Abgründe der Menschheit offenbart. Eine spannende und fesselnde Geschichte, die trotz einem (wirklich winzigen) Kritikpunkt sehr empfehlenswert ist! 4,5/5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.11.2019

Ein gelungenes Debüt!

Wüstenprinzessin des Ewigen Eises
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Meine Meinung:
Zuallererst liebe ich das Cover. Meiner Meinung nach passt es einfach perfekt zu der Geschichte und bildet für sie einen superschönen Mantel. Vielleicht ist es eins meiner Lieblingscover ...

Meine Meinung:
Zuallererst liebe ich das Cover. Meiner Meinung nach passt es einfach perfekt zu der Geschichte und bildet für sie einen superschönen Mantel. Vielleicht ist es eins meiner Lieblingscover von Impress.
Der Einstieg in die Geschichte fiel mir relativ leicht. Ellie Sparrows Schreibstil ist recht einfach, aber schön und lässt sich super flüssig lesen. Das Buch ist vergleichsweise kurz, was kombiniert mit dem Schreibstil dafür gesorgt hat, dass ich es schnell beenden konnte. Die Idee hat mich von Anfang an neugierig gemacht, wie bei so vielen Büchern in diesem Jahr war ich ziemlich gespannt.
Avianna ist eine Protagonistin, die einem ein bisschen auf die Nerven gehen kann. Die man schütteln und anschreien möchte, endlich für das einzustehen, was ihr wichtig ist. Aber man kann sie auch in ihrem ganzen Handeln, den Gefühlen und Überlegungen verstehen. Ihr ganzes Leben wurde auf den Kopf gestellt und sie muss sich erst einmal finden. Diese Entwicklung macht sie in dem Buch durch und sie braucht dafür Zeit. Man muss ein bisschen geduldig mit ihr sein, aber letztendlich macht das meiner Meinung nach ihre Entwicklung authentisch.
Byron ist zuerst ziemlich undurchschaubar, aber es scheint immer wieder durch, dass er ein guter Kerl ist. Er ist sanft und stellt einen ziemlich großen Kontrast zu Aviannas Heimat Iralia dar, was sie zum Nachdenken bringt. Das und ganz Glacien, was sich stark von Iralia unterscheidet, führt erst zu Aviannas Entwicklung und zwingt sie dafür, alles, was sie bisher kannte, zu hinterfragen.
Die Nebencharaktere habe ich ebenfalls liebgewonnen, vor allem bei einem Pärchen habe ich ziemlich mitgefiebert und konnte nicht genug bekommen. Wer das war, sage ich nicht, das müsst ihr schon selbst herausfinden!
Aufgrund des Klappentextes hatte ich eine ziemlich klare Vorstellung von Glacien, diese wurde dann aber während des Lesens komplett über den Haufen geworfen. Ich finde, es hätte an manchen Stellen gepasst, dass Glacien noch ein bisschen „finsterer“ gewesen wäre, aber das ist nur ein kleiner Kritikpunkt.
Gegen Ende nahm das Buch auch noch ein bisschen Fahrt auf und mit einer Wendung konnte mich Ellie Sparrow dann noch ziemlich überraschen. Die Charaktere haben ein verdientes Ende bekommen, aber ich verrate natürlich nicht, wie es aussieht.

Fazit: Wüstenprinzessin des ewigen Eises ist eine kurzweilige, lockere Lektüre voll mit Romantik und einer Protagonistin, die man an manchen Stellen gerne schütteln, oder anschreien würde, jedoch trotzdem lieb gewinnt. Es ist eine Geschichte über den Mut, das Vertraute in Frage zu stellen, seinen eigenen Weg zu finden und damit ein gelungenes Debüt! Bewertet habe ich es mit 4,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 27.08.2020

Altbekannte und neue Charaktere in den Fängen von Erebos

Erebos 2
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Als Nick plötzlich das Erebos-Icon auf seinem Smartphone findet, hält er es für einen schlechten Scherz. Die Ereignisse rund um das Spiel liegen zehn Jahre zurück, er ist erwachsen und kurz vorm Abschluss ...

Als Nick plötzlich das Erebos-Icon auf seinem Smartphone findet, hält er es für einen schlechten Scherz. Die Ereignisse rund um das Spiel liegen zehn Jahre zurück, er ist erwachsen und kurz vorm Abschluss seines Studiums – und eigentlich ist es doch unmöglich, dass Erebos zurück ist, oder? Bald aber akzeptiert er die grausame Wahrheit. Und noch schlimmer: Erebos hat dazugelernt und verfügt nun über sämtliche neue Technologien. Ein Entkommen scheint unmöglich. Derek hingegen, der noch zur Schule geht und ebenfalls Erebos auf seinem Smartphone findet, ist begeistert von dem Spiel. Er ahnt nicht, dass mehr dahinterstecken könnte – und, dass es noch sehr gefährlich werden könnte …

Zuerst einmal hat es mir unglaublich viel Freude bereitet, in die Welt von Erebos zurückzukehren. Man trifft auf einige bekannte Charaktere, die inzwischen ebenfalls gealtert sind und ihre eigenen Leben führen. Nur durch Erebos werden sie wieder zusammengebracht. Weil eben die meisten der alten Figuren erwachsen sind, denke ich, dass dieses Buch sowohl für alte als auch neue Fans gut geeignet ist.

Wie auch im ersten Teil mochte ich Nick wirklich sehr gerne. Mit dem Studium, seinen Nebenjobs als Fotograf und Problemen in der Liebe hat er einiges zu tun. Erebos tritt zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt wieder in sein Leben und wirft alles durcheinander. Ich hatte stellenweise extremes Mitleid mit ihm, weil das Spiel einige neue Tricks auf Lager hat und Akte der Rebellion – denn natürlich will Nick sich nicht gleich geschlagen geben – wirklich hart bestraft werden. Ich mochte die Kapitel aus Nicks Sicht auch lieber als Dereks. Das ist wohl der Nachteil für neue Figuren in einem zweiten Band, denn die alten Charaktere kennt man natürlich schon sehr viel besser.

Nichtsdestotrotz war Dereks Rolle in der Geschichte durchaus passend, auch die familiären Probleme und seine Hintergrundgeschichte. Wie die aussieht, verrate ich an dieser Stelle erst einmal nicht. Als Neuling in der Welt von Erebos ahnt er natürlich erst einmal nichts Böses hinter allem.

Weitere Figuren, die man von früher kennt sind Jamie, Emily, Victor, Speedy, Helen … eigentlich alle, die wichtig in Erebos waren. Neue Figuren sind Dereks Freunde und sein Schwarm Maia, die auch noch eine ganz besondere Rolle einnimmt.
Ursula Poznanskis Schreibstil ist wie immer anschaulich, aber knapp und präzise und definitiv nicht 08/15. Sie betont genau die richtigen Stellen und schafft damit sich kontinuierlich steigernde Spannung.

Die Handlung von Erebos 2 gefällt mir im Allgemeinen recht gut, sie hat aber auch ihre Schwächen. Zwar hat sich Erebos weiterentwickelt und die Welt ist inzwischen auch eine andere. Das Konzept jedoch, aus Sicht der Protagonisten und deren Spielfiguren gleichermaßen zu erzählen, ist schon bekannt. Da kam wenig Neues. Weitaus interessanter fand ich, wie Erebos Nick und Dereks Leben in echt bestimmt. Denn da wiederum kam sehr viel Neues.

Dann gab es noch den Plottwist; die große Auflösung am Ende. Ich gebe zu, dass ich da zuerst nicht wusste, was ich davon halten sollte. Ich musste erst ein bisschen darüber nachdenken, jetzt bin ich aber der Meinung, dass es zum Gesamtkonzept passt. Wenn ich das Ende von Teil 1 mit dem Ende von Teil 2 vergleiche, dann sind beide individuell und runden die Geschichte rund um Erebos gut ab. Außerdem hätte ich unlogisch gefunden, wäre in Erebos 2 das Spiel auf eine ähnliche Art und Weise wie in Teil 1 genutzt worden. Mehr sage ich dazu aber nicht.

Ein paar Fragen sind mir aber am Ende noch zu offen geblieben. Zum Beispiel: Was ist mit Claire?!? Alle, die das Buch gelesen haben, wissen, wer das ist. Genauer ausführen kann ich es nicht, weil es spoilern würde. Aber das ist für mich einfach nur ein riesiges Fragezeichen, kombiniert mit einem WTF?-Moment und dadurch nicht wirklich stimmig.

Fazit: Wer wieder in die Welt von Erebos eintauchen und alte Figuren wiedersehen will, ist hier genau richtig. Allerdings ist das Konzept, wie die Geschichte aufgebaut ist, in mancher Hinsicht bekannt, was vielleicht den ein oder anderen enttäuschen könnte. Ich vergebe 4/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 10.07.2020

Gelungener 2. Teil, der nicht ganz mit Teil 1 mithalten kann

All In - Zwei Versprechen
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All In – Tausend Augenblicke ist das Buch, das mich zum New Adult-Fan gemacht hat. Im Allgemeinen liebe ich alles, was Emma Scott schreibt und dementsprechend war ich sehr gespannt darauf, wie mir All ...

All In – Tausend Augenblicke ist das Buch, das mich zum New Adult-Fan gemacht hat. Im Allgemeinen liebe ich alles, was Emma Scott schreibt und dementsprechend war ich sehr gespannt darauf, wie mir All In – Zwei Versprechen gefallen würde. Theo mochte ich nämlich bereits in Teil 1 sehr gerne. Leider muss ich an dieser Stelle sagen, dass für mich Teil 2 nicht mit dem ersten Band mithalten kann.

ACHTUNG: HIERBEI HANDELT ES SICH UM EINE REZENSION ZU BAND 2! SIE WIRD DEMENTSPRECHEND SPOILER ZU BAND 1 ENTHALTEN!!





Nach Jonahs Tod am Ende von All In – Tausend Augenblicke stehen sowohl Kacey, als auch Theo vor einem Abgrund. Kacey verlässt Las Vegas und zieht nach New Orleans, um ein neues Leben zu beginnen, allerdings ertränkt sie dort ihren Kummer im Alkohol. Theo leidet ebenfalls unter dem Verlust seines Bruders und versucht für seinen Traum von einem eigenen Tattoo-Studio zu kämpfen. Als er jedoch von Kacey erfährt, lässt er alles stehen und liegen. Er fliegt zu ihr nach New Orleans, hilft ihr beim Entzug und gemeinsam schaffen sie es, Jonahs Tod Schritt für Schritt zu überwinden. Dann aber merken sie, dass sie weit mehr als nur Freundschaft verbindet und das wiederum stellt sie vor ganz anderen Herausforderungen …

Für mich hat All In – Zwei Versprechen wahnsinnig gut begonnen. Die Gefühle, der Schmerz, die Trauer – das alles war einfach unglaublich greifbar. Immer wieder musste ich auf den ersten Seiten schwer schlucken und war den Tränen nah, weil Emma Scott sehr mitreißend und emotional schreibt. Kacey und Theo trauern auf unterschiedliche Weisen und beide sind sehr realitätsnah dargestellt. Die Situation wird definitiv nicht beschönigt und das ist eine große Stärke des Buches. Auch wie andere Charaktere damit umgehen, hat mir gut gefallen, weil die Bewältigungsstrategien sehr individuell sind.

Sowohl Kacey, als auch Theo machen in All In – Zwei Versprechen Entwicklungen durch. Kacey muss sich von ganz unten nach ganz oben kämpfen und wieder auf eigenen Beinen stehen. Theo lernt, endlich für sich selbst und seine Träume einzustehen. Vor allem ihn mochte ich sehr gerne. Er ist hilfsbereit und wirklich ein Schatz – allerdings wird ihm das auch zum Verhängnis, weil er seine eigenen Bedürfnisse hinten anstellt und darunter leidet. Mit aller Kraft versucht er, trotz Jonahs Verlust seine Familie zusammenzuhalten und lernt gleichzeitig, seinem Herzen zu folgen.

Emma Scotts Schreibstil, die Charaktere und vor allem die erste Hälfte der Geschichte haben mir sehr gut gefallen. Kacey und Theo harmonieren schön und teilen vieles, allerdings muss ich sagen, dass mich ihre Liebesgeschichte nicht ganz abholen konnte. Für mich ging es einfach ein bisschen schnell, wodurch dann die Tiefe gefehlt hat. Ich hatte das Gefühl, als wäre ein Teil weggelassen worden. Als hätte man die Zeit, in der sich Theo und Kacey richtig ineinander verlieben und ihre Bindung wächst, einfach übersprungen. Deswegen hat für mich die Basis für alle weiteren Entwicklungen gefehlt. Es gibt einen Punkt im Buch, in dem sich die beiden eingestehen, dass da mehr ist, und ab da überschlagen sich die Ereignisse regelrecht und sind für mich leider nicht mehr glaubwürdig.

Gegen Ende wurde es mir zu viel. Ganz ehrlich – ich brauche keine zwei Epiloge, die jedes noch so kleine Detail aus der Zukunft der Charaktere preisgeben. Manchmal ist weniger mehr und ich persönlich liebe es, wenn ich mir selbst die Zukunft der Figuren ausmalen kann. Ich kann verstehen, dass die Autorin ihren Figuren ein Happy End geben wollte, doch meiner Meinung nach hat sie hier zu viel riskiert.

Es gibt viele Aspekte, die mir sehr gut gefallen haben, aber eben auch diese Kritikpunkte. Insgesamt hat mir All In – Zwei Versprechen ein paar schöne, solide Lesestunden bereitet. Die Entwicklungen ab der Hälfte des Buches und das Ende hemmen den positiven Eindruck etwas. Ich vergebe 4/5 Sterne.

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