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Veröffentlicht am 06.09.2020

Ich habe gelacht, geschmunzelt und mich wiedererkannt!

Alles eine Frage der Perspektive
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Ich kannte Dora Heldt nicht, auch nicht ihre Kolumnen. Aber der Titel klang witzig, so als wäre er super für schmunzelige Autofahrten geeignet, denn warum sollte die Fahrt zum Supermarkt kein Tageshighlight ...

Ich kannte Dora Heldt nicht, auch nicht ihre Kolumnen. Aber der Titel klang witzig, so als wäre er super für schmunzelige Autofahrten geeignet, denn warum sollte die Fahrt zum Supermarkt kein Tageshighlight werden können?

Nun ja, das ist möglich, denn mit viel Humor und sprachlichem Feinsinn verpackt Dora Heldt die alltäglichen Gedanken für das Jetzt und Hier, aber ebenso Erinnerungen an vergangene Tage in kurze, pointierte Überlegungen mit hohem Wiedererkennungswert, zumindest für Frauen in den besten Jahren. Da früher die Welt noch nicht so schnelllebig war, muss man nicht genauso alt sein wie Dora Heldt, um sich über ihr Nachsinnen amüsieren zu können, nein, es reicht völlig, etwas älter zu sein, also aus der Zeit zu stammen, als man noch ohne Internet, aber mit Brieffreunden und Ortsgesprächen aufwuchs. Wenn man nun schon was älter ist, hat man auch schon mehr erlebt, was sowohl eine gewisse Gelassenheit mit sich bringt, aber auch genügend Lebenserfahrung, um vergleichende Überlegungen anzustellen und nicht immer alles gleich neu und aufregend zu finden, sondern bisweilen kritisch zu hinterfragen – ja auch das kann lustig sein! Es geht um Themen wie Kleider die Leute machen, sowohl bei Pretty Woman, als auch in wissenschaftlichen Analysen zu Alphamännchen in der Wirtschaftswelt und wie sehr diese Einschätzungen daneben liegen können. Welch eine Genugtuung es ist, wenn einen eine Verkäuferin mitleidig abschätzig den Einkauf verleidet und man anschließend mit jeder Menge glänzender Einkaufstaschen den Laden betreten und die entgangene Kaufkraft vorführen kann! Doch geht es auch um heitere Frauenrunden in Lokalen und deren unberechtigt schlechten Ruf, die liebe Not mit modernen Handys, die eigentlich die späte Rache an den Kindern sind, die sich nun ebenso um die elterlichen Geräte kümmern müssen, wie die Eltern früher um jeglichen Kleinkram der Kinder.... Betrachtungen also, die das Leben so mit sich bringt.

Hier liest die Autorin selbst und sie weiß ja am Besten, wie sie es eigentlich so meint! Allerdings ist sie Autorin und nicht Sprecherin, sie verfügt also über eine ganz normale Stimme. Ich würde sie jetzt nicht unbedingt bitten meinen Anrufbeantworter zu besprechen, wenn es so was denn noch gäbe, aber es unterstreicht den Charakter von ganz normalen Gedanken einer ganz normalen Frau, mit Bildung und Niveau, die eben mitten im Leben steht. Etwas herb, weder prinzessinnenhaft, noch elfengleich, die Stimme einer Frau mit Realitätssinn, Humor und einer Prise Selbstironie.

Eine wunderbare Art, sich die kleinen, notwendigen Lästigkeiten des Lebens schön zu hören, z.B. bei der Hausarbeit oder bei der Einkaufsfahrt! Nach einem amüsanten Hörvergnügen deutlich besser gelaunt grüßt ihr Krimifan.

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Veröffentlicht am 03.09.2020

Tierisch vertrackt!

Arthurs wildes Hundeleben
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Arthur (11) hat echt miese Laune, obwohl er gerade vom Tischtennis Training kommt und er Tischtennis liebt! Schuld daran ist Kira aus seiner Mannschaft, die vor allen damit geprahlt hat, dass sie ein Pony ...

Arthur (11) hat echt miese Laune, obwohl er gerade vom Tischtennis Training kommt und er Tischtennis liebt! Schuld daran ist Kira aus seiner Mannschaft, die vor allen damit geprahlt hat, dass sie ein Pony bekommt! Dabei wünscht er sich doch nichts weiter als einen Hund, aber seine Eltern sind strikt dagegen, weil es ja auch so viel Arbeit macht und Kira bekommt sogar ein Pony! Dass am nächsten Tag der ehemalige Arbeitskollege seines Vaters mit seiner Frau zum Kaffee kommen soll, ist für ihn nun auch kein Grund zur Freude, denkt er. Doch er irrt: Der Ex-Kollege und seine Frau wollen verreisen und sein Vater hat doch tatsächlich vorgeschlagen, dass ausgerechnet Arthur nun eine Woche auf Hund Lucky aufpasst. Arthur ist begeistert und knuddelt Lucky erst einmal so richtig durch! Dann wirf er Stöckchen und will sofort mit ihm Gassi gehen. Lucky ist wenig begeistert von diesem wilden Menschenwelpen, der ihn so auf Trab bringt. Noch weniger begeistert sind die beiden allerdings, als sie morgens jeweils im Körper des anderen aufwachen! Nanu, wie konnte das geschehen und kann man das wieder rückgängig machen?!

Bei aller Hundeliebe hat sich Arthur das aber ganz anders vorgestellt! So aus der Hundeperspektive sieht er so manches kritischer, was er bisher so tat und es ist gar nicht so einfach, aus einem Napf zu fressen und zu trinken, ganz ohne Hände und Besteck. Ob Lucky ihn wohl blamieren wird? Die Geschichte wird aus zwei verschiedenen Perspektiven erzählt: aus Arthurs und aus Luckys, so bekommt man beim Lesen jeweils hautnah die Ansichten von Kind und Hund mit. Das ist sehr witzig, da so ein veränderter Blickwinkel auch ganz schön die Einstellung verändern kann. Gerade weil beide ja keinerlei Erfahrung mit dem Leben des anderen haben, ist es nicht nur witzig, sondern auch überraschend. Damit man beim Lesen auch nicht durcheinander kommt, ist jeder Wechsel fett mit dem jeweiligen Namen überschrieben und auch wird jeweils der Schrifttyp gewechselt und natürlich auch die Erzählweise. Das finden wir wirklich geschickt gemacht. So haben meine Tochter (11) und ich auch gerätselt wie es wohl kommen konnte, dass die zwei die Rollen getauscht haben (ob es wohl auch mit unserer Katze klappen könnte, nur mal für so einen Tag?).

Ein wenig erstaunt ist Arthur, dass das Undenkbare niemanden in den Sinn zu kommen scheint. Seine Eltern wundern sich zwar, sind aber weit genug davon entfernt, die Wahrheit zu ahnen! Dafür ist Lucky etwas eifersüchtig, dass das hübsche Hundemädchen ausgerechnet interessiert an Arthur schnuppert, wobei der ja lieber ein Lächeln von dessen Besitzerin Emily hätte.... Tja, dass dann auch noch ihr erster Schultag bevorsteht, macht das Ganze nicht besser, denn beide haben sich ja bislang nie über das Leben des anderen informiert! Der Gedanke gefällt mir besonders gut. Viele Kinder träumen von einem Haustier, ohne sich intensiv mit deren Bedürfnissen und Lebensgewohnheiten zu beschäftigen. Traum und Wirklichkeit klaffen oft ganz schön auseinander, wie auch Arthur feststellen muss. Doch ist das einfach schlecht, oder nur anders als gedacht? Das sollte man besser herausfinden, ehe man sich dauerhaft für ein Haustier entscheidet. Wie wir hier nachlesen können, haben auch Tiere Gefühle, auch wenn wir ihre Sprache nicht verstehen!

Die Idee des Körpertauschs mit einem Haustier ist originell, insbesondere die Erlebnisse in der Schule, ihre Detektivmission und der verschweifelte Versuch den Tausch doch bitte wieder rückgängig zu machen! Denn das, was wir ursprünglich für ursächlich hielten, war gar nicht der Grund für den Körpertausch!

Eine sehr schöne Geschichte, über zwei sehr gegensätzliche Charaktere, die das Schicksal gegen ihren Willen verbindet und die zu seinem starken Team zusammen wachsen. Flüssig, unterhaltsam und auch mit etwas geheimnisvoller Spannung gewürzt haben wir uns bestens unterhalten gefühlt und mit viel Interesse die Illustrationen von Barbara Fisinger betrachtet. Besonders die Hunde haben uns sehr gut gefallen, wobei die Kindergesichter teilweise auch sehr witzig waren!

Für Jungs und Mädchen ab 8 Jahren!

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Veröffentlicht am 30.08.2020

Donnerkofferblitz, was für ein Abenteuer!

Kuschelflosse - Der verhexte Blubberblitz-Besuch
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Emmis Zuckerwattemangobaum trägt gerade so reichhaltig, dass sie alle Freunde zu Mangoblubberlimo eingeladen hat!
Da kommt selbst ihr eigenwilliger Baum nicht mehr hinterher die eigenen Früchte auf zu ...

Emmis Zuckerwattemangobaum trägt gerade so reichhaltig, dass sie alle Freunde zu Mangoblubberlimo eingeladen hat!
Da kommt selbst ihr eigenwilliger Baum nicht mehr hinterher die eigenen Früchte auf zu futtern. Die Blubberlimo schmeckt prima, doch was ist das? Ein gelbes Etwas hängt im Baum und purzelt ihnen vor die Flossen! Es ist eine waschechte Wasserhexe namens Pupsigunde-Gänseblümia-Blubberblitz, die von dem bösen Waldmeister aus ihrem Wasserhexenwald verjagt und nach Fischhausen gehext wurde. Anfangs haben die Freunde ganz schöne Angst vor diesem fremden Wesen, man kann ja nie wissen, doch Blubberblitz geht es da nicht anders. Als sie das feststellen überlegen sie fieberhaft, wie sie ihrer neuen Freundin helfen können, damit sie wieder nach Hause kommt. Wobei, das ja noch nicht alles ist, dort wäre sie ja nicht sicher, solange der fiese Waldmeister noch sein Unwesen treibt!

Sehr schön finde ich, wie hier sprachlich auf die Zielgruppe und ihre Themen eingegangen wird und diese vielleicht mal über den gemeinsamen Umgang miteinander nachdenkt. Denn der böse Waldmeister liebt nur sich selbst und will immer der einzige Bestimmer sein! So verstehen auch Kindergartenkinder sofort worum es geht! Auch Namen wie Pupsigunde-Gänseblümia-Blubberblitz sind bei Kindern der Hit, absolut in der Tradition von Pippilotta-Pfefferminzia-Viktualia... Nina Müllers ebenso kreativen, wie treffenden Wortkreationen sind ebenso liebevoll wie bildhaft.

Die Charaktere sind unglaublich liebenswert und die vier Hauptpersonen Fellfisch Kuschelflosse, Schwimmerdbeere Emmi, Seebrillchen Sebi und Herr Kofferfisch werden im Booklet natürlich persönlich mit Bild vorgestellt. So kann man auch sehr gut mit diesem 6. Band beginnen, da sie zwar aufeinander aufbauen, so lernt man im Band zuvor Emmis verrückten Baum kennen, doch sind sie so sehr in sich abgeschlossen, dass man sie in beliebiger Reihenfolge hören kann.

Meine große Tochter (13) mag Kuschelflosse noch immer, nicht nur wegen Ralf Schmitz Lesung mit Vollstimmeinsatz, sie meint, sie findet es auch prima, dass es bei Kuschel nicht immer um das Gleiche geht und immer wieder ganz andere Themen und Abenteuer in den Mittelpunkt gerückt werden. Dabei ist es aber immer lustig und spannend, (manchmal sogar ein bisschen gruselig für Vierjährige)) und absolut gut nachzufühlen. Dieses Mal geht es darum, wie aus Fremden Freunde werden können, aber auch darum, dass auch der größte Fiesling einen weichen Kern hat und es immer noch möglich ist, dass er sich ändert. Wahrscheinlich geht es ihm selbst dann auch viel besser, weil man dann ja auch viel mehr Freunde hat und nicht mehr so einsam ist?!

Ich bin ja immer ganz hingerissen, wie viel Liebe cbj audio in die Gestaltung der Tonträger und der Hülle steckt, da sie sich bemühen, möglichst viele der Originalillustrationen von Nina Müller auch für die Hörbuchhörer zugänglich zu machen.

Ralf Schmitz macht diese szenische Lesung mit Geräuschen zu einem Hörerlebnis der besonderen Art! Es klingt so lebendig, wie ein Hörspiel. Mit einer Unmenge unterschiedlicher Stimmen fängt er gekonnt jeden noch so kleinen Charakter ein und bringt ihn so richtig zur Geltung. Egal ob es der brummelig freundliche Herr Kofferfisch, oder die vergnügte Emmi ist oder eben der verschmuste Kuschel. Einer ist liebenswürdiger als der andere, doch mögen wir Herrn Kofferfisch, mit all seinem wunderlichen Krimskrams und seinem aufregenden Chaos ganz besonders. Die Geräusche sind dann noch das Sahnehäubchen obenauf!

Wieder ein wunderschönes, witziges und spannendes Abenteuer aus Fischhausen!


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Veröffentlicht am 28.08.2020

nachhaltige Vergebung

Nachhaltig verliebt
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Zoe ist fast 15 Jahre alt und sie freut sich auf die Sommerferien! Doch nicht ganz uneingeschränkt, die junge Veganerin ist leidenschaftliche Sängerin, mit einer wunderschönen Stimme, aber sie versteckt ...

Zoe ist fast 15 Jahre alt und sie freut sich auf die Sommerferien! Doch nicht ganz uneingeschränkt, die junge Veganerin ist leidenschaftliche Sängerin, mit einer wunderschönen Stimme, aber sie versteckt sich in ihrer Acapella Gruppe gerne zwischen allen anderen, denn sie ist mit ihrem Aussehen unzufrieden. Sie findet sich zu dick und seit sie ihren Exfreund im Gespräch mit seinen Freunden versehentlich überhörte, ist sie überzeugt, dass alle Jungs immer nur auf ihre Oberweite fixiert sind. Seither trägt sie nur noch weite Kleidung. Als ihre alleinerziehende Mutter unerwartet in die USA reisen muss, um die Erbschaft einer Großtante zu regeln, ist es ihre Aufgabe, und die ihres zwanzigjährigen Bruders Jack, den veganen Zero-Waste-Laden in den Ferien am Laufen zu halten. Unterstützt werden sollen die zwei von Jacks zuverlässigen Freundin Clara und Zoes flippiger Freundin Reggie. Ob das wohl die erhofften Ablenkung von den ewig um ihren Ex-Milo kreisenden Gedanken ist? Als der süße Leon in den Laden tritt, während sie geistesabwesend vor sich hinträllert und von ihrer Stimme und ihrem Humor hin und weg zu sein scheint, scheint sich dieser Traum zu erfüllen, doch....

Ein süßes Buch über enttäuschte Liebe, Verantwortung, verantwortungsvolles nachhaltiges Leben, Freundschaft und vor allem Vergebung. Das ist tatsächlich ein ganz großes Thema dieses Buches und das hätte ich so nicht erwartet. Da zeigen diese jungen Leute deutlich mehr Größe, als ich es wohl könnte. Aber wenn man darüber nachdenkt, ist Vergebung auch Teil eines nachhaltigen Lebensstils. Negative Gedanken und Groll verhageln einem doch nur das Gemüt und hindern einen daran das Leben mit allem, was es einem so bietet zu genießen!

Zoe ist fest davon überzeugt, nicht so attraktiv zu sein, wie ihre zarte, quirlige Freundin Reggie oder Clara, die elfenhafte Freundin ihres Bruders. Ein sehr weitverbreitetes Phänomen, bei dem sich die Mütter, ebenso wie Zoes, gerne den Mund fusselig reden, aber wer glaubt schon seiner Mutter, wenn sie sagt: es gibt für jeden Topf einen Deckel! Nee, ernsthaft, es gibt für jeden Typ Frau Liebhaber und wenn man zart, mit geringer Oberweite ist, sollte man sich vielleicht nicht einen Freund suchen, der auf den üppigen Dirndl-Typ steht... Auch ist es müßig sich ständig mit anderen zu vergleichen, aber es ist ja so verlockend! Da ist die Arbeit für Zoe schon sehr hilfreich, weil sie dort auch ihre Stärken zeigen kann, außer Singen, das traut sie sich dort dann doch nicht: sie ist liebenswürdig, hat Humor, ist flexibel und kann prima backen! Sport ist nicht so ihres (verstehe ich!), aber sie liebt ihren Hund Bowie, der ein wahrer Engel ist, sofern kein großer schwarzer Hund in der Nähe ist, dann flippt er aus! Na ja, bei einem Spaziergang flippt er vor Freude aus, denn die große schwarze Hundedame Poppy, macht bei ihm alles richtig! Zoe kann es kaum glauben und beachtet erstmals richtig deren Frauchen, denn wer seinen Hund so gut erzogen hat und so gut versteht, muss doch ein guter Mensch sein. Die Fassade von Frauchen Nico hätte Zoe da eher abgeschreckt mit den Piercings, Tatoos, dem rebellischen Haarschnitt, und den Typen, mit denen Nico sonst am Sportplatz abhängt. Doch wenn man Menschen eine Chance gibt, oder auch mal zwei, dann kann es sein, dass man positiv überrascht wird! Mehr als eine Chance braucht Surferboy Leon, der bei der ersten Chance bei Zoe voll ins Schwarze trifft, bis sie ein Gespräch zwischen ihm und Reggie belauscht. Dieses Buch ist ein abschreckendes Beispiel für alle, die gerne Lauschen, denn das kann zu ganz schönen Missverständnissen führen und da hätte ich Zoe echt mal gerne geschüttelt. Wer jemanden von hinten belauscht, sieht das Gesicht nicht und das spricht oft Bände.... Aber warum sollten Jugendliche weniger irren als Erwachsene? Eben! Zoe ist jung und bereit Irrtümer einzusehen und das ist die Hauptsache. Mit ihrer frischen, schwungvollen Art kann sie daher auch Menschen für sich und ihre Ideen begeistern, sie mitreißen und bei dem was auf die Truppe des „Fill up“ noch zukommt, ist das absolut wichtig!

Warum ich nun nichts über die Liebesgeschichte geschrieben habe? Ich will ja nicht alles verraten, nur, dass es manchmal besser ist langsam zu machen, gerade wenn man eine Enttäuschung hinter sich hat, oder mehrere. Die Liebesgeschichte hat mich durch starke Charaktere überzeugt, denn auch wenn sie mit ihren noch 14 und 16/17 Jahren jung sind, sind sie doch nicht oberflächlich, sondern machen sich Gedanken, sie bedauern, entschuldigen, verzeihen, engagieren sich... das heißt auch, dass niemand in diesem Buch eindimensional böse oder schlecht ist, nein, noch nicht einmal der Ex oder der ärgste Konkurrent, man muss nur mal genauer hinsehen! Hier ist jeder Charakter mit viel Liebe erschaffen und so mag ich sogar die „bösen Jungs“ am Ende richtig gerne.

Chantal Schreiber schreibt gewohnt locker, flüssig, aber eben auch mit Gedanken, die über den Tellerrand hinausgehen! Und weil sie das auch tut, hat sie sich für einen nachhaltigen Druck dieses Buches eingesetzt, wobei sie vom Verlag unterstützt wurde. Es ist aber nicht nur nachhaltig produziert, es kommt auch beim Kauf eines jeden Buches 1,- € Spende dem Klima zugute. Beim Lesen dieses Buches kann man immer wieder kleine Tipps finden, wie man selbst Müll vermeiden kann.

Eine sehr positive Botschaft, mit einem süßen Ende und einer schwungvoll unterhaltsamen Geschichte, die sich folgelogisch entwickelt! Da passt einfach alles!

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Veröffentlicht am 27.08.2020

Das hätte ich mir für unsere Grundschule gewünscht

Sag es besser! Das Grundschulwörterbuch Synonyme
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Ich liebe ja meinen Thesaurus in Schreibprogramm, diesen Luxus haben Grundschulkinder aber nicht. Dafür bekommen sie aber immer wieder zu hören: „das kann man noch besser ausdrücken!“ „sag es treffender“ ...

Ich liebe ja meinen Thesaurus in Schreibprogramm, diesen Luxus haben Grundschulkinder aber nicht. Dafür bekommen sie aber immer wieder zu hören: „das kann man noch besser ausdrücken!“ „sag es treffender“ „nicht so viele Wiederholungen“.... aber wie denn, wenn man noch so klein ist, noch nicht so viel gelesen hat und noch keinen so großen Wortschatz hat.

Bei uns in der Grundschule gibt es nur ein Wörterbuch, in dem die Kinder furchtbar langweilige und langwierige Suchübungen machen müssen. Danach wissen sie, wie man das Wort schreibt, zumindest, wenn man schon mal eine ungefähre Vorstellung von der Schreibweise und vor allem vom Anfangsbuchstaben hat, aber was das Wort bedeutet und wie es verwendet wird, wissen sie dann immer noch nicht.

Hier fällt sofort auf, dass dieses Buch farbig gestaltet ist und immer mal wieder bunte Illustrationen die Seiten auflockern. Da nehmen die Kinder das Buch nicht gleich mit so einem Widerwillen in die Hand.

Zu Beginn erklärt das Buch, was treffende Wörter sind und wie man dieses Buch benutzt. Anschließend folgen über 500 Wörter aus dem schulischen Grundwortschaft mit sinnverwandten Begriffen und Anwendungsbeispielen, die für Kinder sehr viel hilfreicher sind, als einfach nur ein Synonym. So werden alle Zweifel aus dem Weg geräumt. Verständliche Redewendungen dienen nicht nur dem Verständnis, sondern bereichern den Wortschatz und machen den Ausdruck lebendiger. Dabei werden oft im Anschluss noch thematisch geordnete Wörtersammlungen aufgezeigt um unselige Wiederholungen zu vermeiden, aber auch um der mehrdeutigen Verwendung einzelner Begriffe gerecht zu werden z.B. windig, wie stürmisch oder eben auch wie unzuverlässig, zweifelhaft. Kindern unbekannte Begriffe wie dubios dabei extra ausgespart.

An diesen Teil schließen Tipps zum Verfassen lebendiger und interessanter Texte. Das wird natürlich auch in der Schule geübt und ist Teil der Lehrwerke, aber es ist sicherlich auch für das ein oder andere Elternteil hilfreich diese von erfahrenen Pädagogen zusammengestellten Hilfen zu lesen oder Kinder durchlesen zu lassen. Hierbei wird das Augenmerk darauf gerichtet ein Schreibziel festzulegen, Ideen zum Text zu sammeln (nein, die Antwort lautet hier nicht Mind map! Obwohl solche auch an anderer Stelle vorgestellt werden, aber nicht so genannt werden), Texte schreiben, Texte überarbeiten und Texte veröffentlichen (nein, nicht zwangsläufig in einem Buch, sondern z.B. auf einem Plakat, in der Schülerzeitung oder Internetblog).
Es gibt Wörtersammlungen für Texte aus den Kategorien Personenbeschreibungen, Unfallbericht, Rezept, Bastelanleitung, Krimi und Feriengeschichte, eben die Klassiker des Deutschunterrichts in der Grundschule. Das ist wirklich schön und übersichtlich und eben auch farbig zusammengestellt, wodurch es schon viel interessanter aussieht, als die schlecht kopierten Arbeitsblätter im Unterricht.

Anschließend gibt es Wortfelder im Überblick, die ganz häufig in selbstgeschriebenen Kindertexten verwendete Wörter erweitern um bekannte und verwandte Begriffe, ehe es zum Schluss an die Redewendungen geht. Die sind ja sozusagen das i-Tüpfelchen der sprachlichen Lebendigkeit und Ausdrucks der persönlichen Sicherheit im Umgang mit der verwendeten Sprache. Gerade Kindern mit Migrationshintergrund kann dies sehr helfen, da sie diese zu Hause nicht automatisch Mitlernen und Redewendungen durch ihre Bildhaftigkeit bisweilen auch zu kindlichen Missverständnissen führen können.

Insgesamt wirkt dieses Werk sehr gut strukturiert und durchdacht und ansprechend. Dafür das es eigentlich ein Buch für die Schule ist, sieht es richtig lustig aus.

Ein wirklich zu empfehlendes Nachschlagewerk für die Grundschule, das wir aber auch noch gnadenlos in der Unterstufe des Gymnasiums weiterbenutzen werden.

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