Profilbild von Minze

Minze

Lesejury Star
offline

Minze ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Minze über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.09.2020

Ruhiges Abenteuer in einer fantastischen Welt

Bittermonds Bucht
0

Ein normaler Tag in der Bucht: die Sonne, die Wellen, Käpt’n Bittermond und der Junge Jukka. Jeden Tag die gleiche Idylle. Anders kennt es Jukka nicht. Doch soll das wirklich alles sein? Jukka wünscht ...

Ein normaler Tag in der Bucht: die Sonne, die Wellen, Käpt’n Bittermond und der Junge Jukka. Jeden Tag die gleiche Idylle. Anders kennt es Jukka nicht. Doch soll das wirklich alles sein? Jukka wünscht sich langsam doch einmal ein Abenteuer. Und mit Kandidel und ihrer Tochter Lila, die eines Tages einfach am Strand auftauchen, beginnt tatsächlich ein Abenteuer für Jukka. Doch dieses Abenteuer ist aufregender und vor allem viel gefährlicher, als es sich Jukka in seinen kühnsten Träumen vorgestellt hat. Und auf einmal erscheint das Leben am Strand gar nicht mehr so langweilig. Doch nun ist Jukka mitten drin: im Abenteuer seines Lebens, auf der Suche nach Bittermonds Herz und der Antwort auf die Frage nach Jukkas Herkunft.

Maike Harels zweites Buch im Hummelburg-Verlag ist ein echter Abenteuer-Roman. Schon „Monty, Castor und der Findelfuchs“ konnten mich begeistern. Und auch „Bittermonds Bucht“ ist wieder ein richtig gutes Buch: spannend, witzig und mit einem sympathischen Helden ausgestattet. Die Geschichte beginnt eher ruhig und Spannung baut sich erst langsam auf. Die Protagonisten Jukka und Lila sind ein wenig wie Katz und Maus. Lila ist sehr pessimistisch, schimpft viel und sieht generell eher das Schlechte in den Menschen. Doch man merkt, dass sie tief in sich drinnen ein gutes Herz hat. Jukka dagegen sieht in allem nur das Gute und ist damit ein echter Gegenpol zu Lila. Diese Gegensätzlichkeit und die vielen Streitereien, die sich dadurch zwischen den beiden Kindern ergeben, machen einen Großteil der Handlung aus. Am Ende siegt aber natürlich immer die Freundschaft und zusammen müssen die beiden einige Abenteuer überstehen.

Leider kam die Spannung nur sehr langsam in der Geschichte auf und so sprang der Funken bei mir erst gegen Ende des Buches über. Die letzten Seiten konnten mich dann richtig fesseln, aber dem Rest des Buches fehlte noch etwas. So ließ sich das Buch zwar flott lesen, aber ich vermisste doch diesen Drang, am Ende des Kapitels jetzt gleich weiter lesen zu wollen. Trotzdem ist es ein gutes Buch, dass aber noch etwas Potential nach oben gehabt hätte. Was ich aber mochte, war die Art, wie mit dem fantastischen Aspekt der Geschichte umgegangen wurde: als etwas ganz Normales, dass nicht weiter erklärt werden muss oder gar herausgestellt wird. So war die ganze Welt um Jukka und Lila für mich sehr „natürlich“ und überzeugend. Ein Buch für alle ab 10 Jahren, die fantastische Abenteuergeschichten lieben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.08.2020

Rundumpaket für Pilzsammler

Pilzvergnügt
0

Jedes Jahr sprießen sie wie die Pilze: Bücher über eben jene geheimnisvolle Lebensform. Nicht Pflanze, nicht Tier und für viele ein Buch mit sieben Siegeln. Braucht es da wirklich ein weiteres Pilzbuch? ...

Jedes Jahr sprießen sie wie die Pilze: Bücher über eben jene geheimnisvolle Lebensform. Nicht Pflanze, nicht Tier und für viele ein Buch mit sieben Siegeln. Braucht es da wirklich ein weiteres Pilzbuch?

„Pilzvergnügt“ ist auf jeden Fall ein Buch, dass auffällt! Die Aufmachung ist sehr wertig, es ist voller schöner Fotos und Zeichnungen und es ist groß. Und das ist vielleicht auch schon gleich der erste Kritikpunkt: dieses Buch wird man wohl eher nicht in den Wald mitnehmen, um seine Funde gleich vor Ort zu bestimmen. Aber Stefan Marxer hat hier auch viel mehr als ein Bestimmungsbuch geschrieben. Die Hälfte des Buches befasst sich allgemein mit Pilzen: wo finde ich sie, wo sucht man am besten, was brauche ich zum Sammeln und was ist so ein Pilz überhaupt genau? Aufgelockert wird das ganze mit persönlichen Anekdoten und verrückten Pilzgeschichte. Ich wusste zum Beispiel noch nicht, dass es einen Pilz gibt, der in einer lebenden Raupe lebt – gruselig!

Danach folgt der Teil, in dem die Pilze vorgestellt werden. Toll hier: die Pilze sind nach Jahreszeit sortiert. So kann man sich Zuhause in Ruhe mit den Pilzen beschäftigen, die man zur Zeit tatsächlich treffen könnte. Denn was nützt es mir, wenn ich im Herbst losziehe und die Speisemorchel ganz genau bestimmen kann, diese aber nur im Frühling zu finden ist. Die Fotos der einzelnen Pilze sind sehr deutlich und helfen bei der Bestimmung. Schade: giftige Doppelgänger werden zwar erwähnt und beschrieben, haben aber kein Foto.

Im letzten Teil des Buches gibt es Verarbeitungstipps und Rezepte. Die Bilder machen direkt Hunger! Für viele sicher sehr nett. Ich nutze solche Rezepte aber ehrlich gesagt nie. Da nehme ich mir lieber ein Kochbuch. Aber dieser Teil schließt das Buch gut ab und vervollständigt das Rundumpaket: suchen, finden, bestimmen, verarbeiten.

Ein Buch, dass sich vor allem an Anfänger richtet. Profis werden hier nicht mehr viel Neues erfahren. Aber alle, für die das Pilzesuchen noch Neuland ist oder die nur ein paar wenige Pilze kennen und ihr Wissen erweitern wollen, ist „Pilzvergnügt“ ein sehr schönes Buch, dass Lust auf Wald macht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 28.07.2020

Fast perfekt

Die Chroniken von Mistle End 1: Der Greif erwacht
0

Ausgerechnet in Mistle End tritt Cedriks Vater seine neue Stelle als Lehrer an. Ein Ort, der nicht einmal auf einer Karte verzeichnet ist. Doch warum packt den Schaffner im Zug schon bei der bloßen Erwähnung ...

Ausgerechnet in Mistle End tritt Cedriks Vater seine neue Stelle als Lehrer an. Ein Ort, der nicht einmal auf einer Karte verzeichnet ist. Doch warum packt den Schaffner im Zug schon bei der bloßen Erwähnung des Ortes das nackte Grauen? Sollte es doch spannend werden, hier, am Ende der Welt? Und plötzlich steckt Cedrik mitten im Abenteuer seines Lebens, dass alles, was er bisher zu wissen glaubte, auf den Kopf stellt. Gefahren lauern, Misstrauen und Geheimnisse, aber auch neue Freunde!

Manchmal liest man ein Buch, dass wirklich fantastisch ist. Spannend, gut durchdacht, witzig im passenden Moment, toller Schreibstil, und so weiter und so fort. Aber irgendwie springt der Funke nicht so ganz über. So ging es mir leider mit Mistle End. Es ist eine spannende Geschichte, die ich wirklich gerne gelesen habe. Und ich war wirklich gespannt auf das Buch! Allein das Cover ist ein echter Hingucker und verspricht durchaus nicht zu viel. Aber irgendwie wurde ich mit den Charakteren nicht so ganz warm. Liegt es an der Handlung, die mir zum Teil fast schon zu schnell erzählt wurde? Oder an den Geschwistern Elliot und Emily, die mir irgendwann irgendwie nicht mehr ganz so sympathisch waren (ich hatte und habe immer noch das Gefühl, sie verbergen irgendetwas…). Oder war es einfach die falsche Jahreszeit für ein Treffen mit Mistle End? Während es hier 30°C Außentemperatur hatte, fiel im magischen Dorf ununterbrochen der Schnee. Zumindest bei mir gibt es jedenfalls Bücher, die nur zu bestimmten Jahreszeiten perfekt sind. Und Mistle End ist für mich eindeutig ein Winterbuch!

Trotzdem, es bleibt dabei: Band 1 von Mistle End ist packend, spannend, gut! Auch wenn für mich ein Quentchen zu „perfekt“ fehlt, bin ich super gespannt auf Band 2. Viele Fragen sind noch offen, Cedrik steht erst ganz am Anfang von etwas ganz Großem. Und ich bin sicher: Band 2 lese ich dann im Winter!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.07.2020

Anders, als erwartet

Die Maitresse
0

Anfang des 18. Jahrhunderts: Anna Constantia, spätere Gräfin von Cosel, verliebt sich unsterblich in den König. Friedrich August macht sie zu seiner Maitresse und Constantia wird zur mächtigsten Frau am ...

Anfang des 18. Jahrhunderts: Anna Constantia, spätere Gräfin von Cosel, verliebt sich unsterblich in den König. Friedrich August macht sie zu seiner Maitresse und Constantia wird zur mächtigsten Frau am Hofe. Doch das bringt ihr nicht nur Freunde und Bewunderer… Mehr als 20 Jahre später: Conrada hat einen Plan. Einen tollkühnen, gewagten und mehr als aussichtslosen Plan. Sie will die Cosel befreien, die seit Jahr und Tag auf der Burg Stolpen gefangen gehalten wird. Hilfe bekommt sie dabei von unerwarteter Seite. Doch werden sie wirklich die gut bewachte Gefangene unter der Nase des Königs befreien können?

Ich muss zugeben: ich bin zunächst sehr schwer in die Geschichte gekommen. Abwechselnd wird Conradas Geschichte und das Leben der Gräfin von Cosel am Hof erzählt. Und das war wahrscheinlich auch zunächst mein Problem. Ausgehend vom Klappentext hatte ich eine spannende Geschichte über das Leben der Gräfin erwartet. Tatsächlich wird ihr Werdegang aber eher nacherzählt. In jedem Kapitel über Anna Constantia werden meist 1 bis 2 Jahre beschrieben. Logisch, dass da kaum ins Detail gegangen werden kann. Einzelne besondere Begebenheiten werden beschrieben, aber eben im Großen und Ganzen ist es eher eine Zusammenfassung. Detailliert wird die Geschichte um Constantia und die Befreiungsaktion erzählt. Hier kam dann für mich auch nach und nach Spannung auf. Und nachdem ich mich an den Schreibstil gewöhnt hatte, wurde ich auch warm mit dem Buch und konnte es am Ende kaum noch aus der Hand legen. Alles in allem ein schönes Buch, dass sich fast komplett an historische Tatsachen hält und somit einen tollen Einblick ins beginnende 18 Jahrhundert gibt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.06.2020

(Fast) alles über Bäume

Wieso? Weshalb? Warum? Alles über Bäume
0

Der bereits 52. Band der Reihe Wieso? Weshalb? Warum? aus dem Ravensburger-Verlag verspricht „Alles über Bäume“. Kann das Buch dieses Versprechen halten? Meiner Meinung nach: fast! Das Buch startet mit ...

Der bereits 52. Band der Reihe Wieso? Weshalb? Warum? aus dem Ravensburger-Verlag verspricht „Alles über Bäume“. Kann das Buch dieses Versprechen halten? Meiner Meinung nach: fast! Das Buch startet mit der Frage, was ein Baum eigentlich ist. Diese erste Seite hat für mich den ersten Kritikpunkt: hier hätte ich mir ein Schaubild gewünscht, das den Aufbau eines Baumes darstellt. Dieser wird zwar im Text erklärt, aber Bilder sind nun einmal die große Stärke der Buchreihe. Die restlichen Seiten sind sehr informativ und spannend. Es geht um die Vielfalt der Bäume, Rekorde und die Lebensweise von Bäumen. Besonders spannend fanden die Kinder die Seiten „Warum tragen Bäume Blätter“ und „Wie essen und trinken Bäume“. Aber auch „Wie viele Bäume stecken in unserem Alltag“ und „Warum sind Bäume so wichtig“ kamen hier sehr gut an.

Was fehlt mir in dem Buch? Eine Seite über heimische Bäume! Es werden zwar vereinzelt Bäume auf verschiedenen Seiten vorgestellt, aber ein paar der häufigsten bei uns wachsenden Bäume hätten gerne gezeigt werden können. Das Buch stellt auch Bäume vor, die die meisten Kinder aus dem deutschsprachigen Raum wohl eher nicht in Echt sehen werden, wie den Affenbrotbaum, Schirmakazien oder Mangrove. Das kann man als Nachteil oder Vorteil sehen. Es werden eben Bäume in all ihren Fassetten vorgestellt, was ja auch sehr interessant ist.

Alles in allem hat uns der neuste Band der Reihe mal wieder sehr gut gefallen und das Buch wird sicher noch öfter gelesen werden. Selbst für Grundschüler ist dieser Band noch spannend und lehrreich, vor allem die Aspekte über das Leben der Bäume.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere