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Vanny

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.02.2021

Spannender Cold Case

Der andere Sohn
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„Der andere Sohn“ ist der Auftakt zur neuen Karlstad Reihe. Das Autorenduo Peter Mohlin und Peter Nyström haben einen besonderen Bezug zu dem Handlungsort der Reihe, denn sie sind beide in der Nähe von ...

„Der andere Sohn“ ist der Auftakt zur neuen Karlstad Reihe. Das Autorenduo Peter Mohlin und Peter Nyström haben einen besonderen Bezug zu dem Handlungsort der Reihe, denn sie sind beide in der Nähe von Karlstad aufgewachsen.

Auf dem Cover sehen wir die schattenartigen Umrisse einer männlichen Person, die sich von dem gelben Hintergrund absetzt. Bei genauerer Betrachtung sehen wir, dass in diesen Umrissen noch ein weiteres Motiv abgebildet ist. Was es mit den beiden Motiven auf sich hat bzw. welchen Bezug sie zu der Geschichte haben, wird nach dem lesen deutlich.

Ein alter Cold Case Fall wird nach zehn Jahren neu aufgerollt. Die Leiche der in Karlstadt vermissten jungen Frau wurde bis heute nicht gefunden und auch der Täter nicht, denn der einzige Verdächtige Billy musste damals wieder freigelassen werden. John Adderley, FBI Agent und Halbbruder von Billy, kehrt nach einem gescheiterten Undercover-Einsatz mit neuer Identität zu seinen schwedischen Wurzeln zurück. John wird Teil des neuen Ermittlerteams und begibt sich auf die Suche nach dem wahren Täter. Doch nicht nur er begibt sich damit in tödliche Gefahr.

Da ich ein großer Fan von skandinavischen Krimis und Thrillern bin, bin ich auch hier wieder auf meine Kosten gekommen. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen und hat die Geschichte zu einem packenden Leseabenteuer werden lassen. Einzig zu Beginn des Buches hatte ich so meine Probleme und wollte nicht recht in dieses Buch hineinkommen. Sehr viele und meiner Meinung nach zum Teil auch überflüssige Informationen sind auf mich, den Leser eingeprasselt und ich wusste diese nur schwerlich unterzubringen. So hat sich das Lesen zu Beginn extrem gezogen, doch nach und nach bin ich immer besser reingekommen. Der Krimi ist in 4 Teile und zahlreiche kurze und knackige Kapitel unterteilt, die dem Buch die nötige Struktur gegeben haben und so für einen flüssigen Lesefluss gesorgt haben. Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt, der Gegenwart (das Jahr 2019) und der Vergangenheit (das Jahr 2009), das Jahr, in dem die junge Frau spurlos verschwunden ist. Verlaufen die Handlungsstränge am Anfang noch parallel zu einander, gehen diese immer mehr in einander über und sorgen für die nötigen Informationen, die zum Verständnis bzw. der Aufklärung des Falles beitragen. Das Gesamtwerk hätte nach meinem Geschmack gerne etwas kürzer ausfüllen dürfen und sich ausschließlich auf die Dinge beschränken, die für die Geschichte von Relevanz sind. Die Spannung wird während der gesamten Geschichte aufgebaut und gesteigert. Gezielte Plot-Twists sorgen für den nötigen wow Moment und bringen den Leser immer wieder auf die falsche Spur. Ist der Täter in dem einen Moment noch so offensichtlich und man ist gefühlt der Aufklärung des Falls näher gekommen, hat sich dies im nächsten Moment auch schon als Irrtum herausgestellt. Voller Irrtümer und falscher Fährten hat es das Autorenduo bis zum Ende geschafft, den wahren Täter geheim zu halten und so konnte man nicht anders, als das Buch wirklich auch bis zum Schluss zu lesen. So was macht einen guten Krimi aus, denn ist die Auflösung schon zu früh bekannt, verspüre ich nicht die Lust bzw. den Drang dieses Buch immer weiter zu lesen wollen.

Mit John Adderley hat das Autorenduo einen tollen Protagonisten erschaffen. Ein Ermittler, der schon vieles erlebt hat und der aufgrund dessen auch mit der ein oder anderen Einschränkung zu kämpfen hat. Er ist alles, aber ein kein herkömmlicher Polizist, der sich auch mal für Vorgehensweisen entscheidet, die vielleicht nicht der Vorschrift entsprechen. Bei ihm steht die Aufklärung des Falls und die damit einhergehende Gerechtigkeit für falsch Verdächtigte im Vordergrund und ich bin mir sicher, ohne ihn hätten sie den Fall auch jetzt noch nicht aufgeklärt, schließlich sind sie vor zehn Jahren schon einmal daran gescheitert.

Fazit: Bis auf die kleinen Kritikpunkte ein toller Reihenauftakt, der definitiv noch mehr Potenzial hat. Ich freue mich jetzt schon auf die hoffentlich schon sehr bald erscheinenden Folgebände.

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Veröffentlicht am 19.12.2020

Liebesgeschichte, bitte einmal etwas anders

Dark Falling - Schatten der Vergangenheit
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"Dark Falling - Schatten der Vergangenheit" von Julie Heiland ist der erste Teil der Dark Falling Reihe, die für mich eine Mischung aus Fantasy und Romance beinhaltet.

Das Cover ist einfach unglaublich ...

"Dark Falling - Schatten der Vergangenheit" von Julie Heiland ist der erste Teil der Dark Falling Reihe, die für mich eine Mischung aus Fantasy und Romance beinhaltet.

Das Cover ist einfach unglaublich schön und dadurch bin ich tatsächlich auch erst auf das Buch aufmerksam geworden. Im Mittelpunkt steht ein wichtiger Bestandteil der Geschichte, der Ring. Die Farb- und Motivauswahl ist einfach perfekt aufeinander abgestimmt und mehr als gelungen.

Einschneidende und schreckliche Dinge belasten Gideons Gewissen. Er will einfach alles vergessen, deshalb verkauft er seine Seele an Luzifer, den Teufel. Doch dann tritt Geal in sein Leben. Kann sie und die Liebe zu ihr, ihn noch rechtzeitig retten oder wird Luzifer am Ende siegen?

Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig und ließ sich zum Großteil sehr gut lesen. Einzig die zum Teil verwendeten Gälischen Wörter/Sätze haben mich persönlich etwas gestört, da dadurch mein Lesefluss ins stocken kam. Vom Setting und Plot her, fand ich es wiederum sehr abrundend und passend. Das Buch ist in eine Vielzahl von Kapiteln unterteilt, so dass diese schön kurz und knackig sind. Worüber ich mich sehr gefreut habe, denn davon bin ich persönlich ein großer Fan. Ich fand die Geschichte vom Inhalt und Schreibstil her keinesfalls langweilig, doch beim Thema Spannung tue ich mich schwer. Die Burg, auf einer kleinen Insel, das idyllische Dorf und auch deren Einwohner, erzeugen eine atmosphärische und tolle Stimmung, nichtsdestotrotz hätte ich mir an der einen oder anderen Stelle mal einen plot-twist gewünscht. Im Großen und Ganzen fand ich das inhaltlich einfach sehr vorhersehbar. Am Ende konnte das Buch nochmal mit einem Cliffhanger punkten, der den Leser gedanklich bereits die Geschichte weiterspinnen lässt. Man darf gespannt sein, ob alles so kommt wie gedacht.

Die beiden Charaktere könnten nicht unterschiedlicher sein, man kann schon sagen, dass hier zwei völlig unterschiedliche Welten aufeinander treffen. Geal ist eine sehr herzliche, liebevolle und hilfsbereite Protagonistin. Ein typischer Familienmensch, die in der Vergangenheit bereits so einiges, schlimmes mitmachen musste. Sie kommt aus ärmlichen Familienverhältnissen und ist sich für keinen Job zu Schade, nur um ihrer Familie finaziell helfen zu können. Gideon hingegen hat reich geerbt und legt Wert auf Oberflächlichkeiten, dass sieht man auch an seinen zahlreichen Partys die er veranstaltet. Zum Teil würde ich ihn auch als arrogant bezeichnen, jemand der viel Wert auf seine Außendarstellung legt. Auf den ersten Blick haben diese Personen zwar nichts gemeinsam, jedoch kristallisiert sich im Verlaufe der Geschichte, noch so das ein oder andere heraus.

Fazit: Zum perfekten Buch, fehlt noch ein bisschen was, trotzdem möchte ich natürlich wissen wie die Reihe ausgeht und werde definitiv noch den nächsten Teil lesen. Für alle Liebhaber von Mythen und Sagen.

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Veröffentlicht am 01.10.2020

Erschreckend realistisch und brandaktuell

Final Control
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Der Polit-Thriller "Final Control" ist das neueste Werk des deutschen Autors Prof. Dr. Veit Etzold.

Das Cover und der Titel sind auch bei diesem Buch wieder vollstens gelungen. Im Fokus steht hier eine ...

Der Polit-Thriller "Final Control" ist das neueste Werk des deutschen Autors Prof. Dr. Veit Etzold.

Das Cover und der Titel sind auch bei diesem Buch wieder vollstens gelungen. Im Fokus steht hier eine Kamera, die einen bedeutenden Part in der Geschichte spielt. Die Fahne Chinas finden wir hier farblich im Titel untermalt, auch dies hat eine besondere Bedeutung für die Geschichte.

Ein Europa kurz vorm zerbrechen, ein drohender Bürgerkrieg, wäre nur eine der drohenden Folgen. Der Plan, eine totale Überwachung. Kann Tom, der Start-up Unternehmer, den milliardenschweren Investor Dairon Arakis noch rechtzeitig aufhalten oder ist die Welt, wie wir sie kennen, seinem Ende geweiht.

Der Schreibstil hat mir auch in diesem Buch wieder sehr gut gefallen und es hat Spaß gemacht das Buch zu lesen. Einziger Makel sind hier, die vielen fachspezifischen Begriffe, die verwendet wurden. Diese waren zum Teil nicht sehr Lesefluss fördernd.

Insgesamt besteht der Thriller aus 3 Büchern, die wiederum in unzählige Kapitel unterteilt sind. Die unterschiedlichen Handlungsstränge spielen in verschiedenen Schauplätzen und so bekommen wir es auch mit dem ein oder anderen Charakter zu tun. Die einzelnen Handlungsstränge gehören indirekt zusammen und ergeben ein großes Ganzes.

Ich fand die ganze Geschichte sehr interessant und man hat gemerkt das hier sehr viel Fachwissen und eine gute und sicherlich auch sehr aufwendige Recherche eingeflossen ist. Nach dem Lesen sind mir auf jeden Fall so einige Dinge deutlicher geworden, die einem im ersten Moment vielleicht gar nicht so bewusst sind.

Mit Spannung tue ich mich hier schwer. Langweilig fand ich es aber in keinster Weise aber den typischen Spannungsbogen kann ich hier nicht erkennen. Die letzten ca. 150 Seiten haben aber noch mal an Fahrt aufgenommen. Auch das Ende war noch mal mit einer kleinen Überraschung gespickt. Für viele mag das alles nach reiner Fiktion klingen aber an dem Ganzen ist leider viel Wahrheit dran. Ich konnte sehr viele Bezüge zum reellen Geschehen herstellen.

Protagonisten gab es hier eine Vielzahl, deshalb finden wir eine Auflistung, aller mitwirkenden Protagonisten, zu Ende des Buches. Tom würde ich schon ein wenig als naiv bezeichnen. Meiner Meinung nach hätte ihm klar sein müssen, welche wirklichen Absichten Dairon Arakis hat und was er mit der ganzen Sache bezwecken will. Man kann buchstäblich sagen, dass er am Ende noch mal genau im richtigen Moment, den Absprung geschafft hat. An Dairon Arakis kann man sehen, welchen Einfluss Menschen mit viel Geld und weitreichenden Kontakten haben können. Man sagt nicht um sonst "Geld regiert die Welt". Die Geschichte zeigt zu dem wie schnell und mit welchen Mitteln sich der Mensch manipulieren/ beeinflussen lässt.

Fazit: Im Großen und Ganzen wieder sehr gelungen. Für mich hätte es aber gerne mehr Thriller und weniger Handlungsschauplätze und Protagonisten sein dürfen.

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Veröffentlicht am 08.09.2020

Das Horrorhaus

Kill Creek
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Der Debütroman von Scott Thomas hat mich positiv überrascht, sowohl optisch wie auch von der Story. Der Begriff Roman spiegelt hier nur einen Teil des Genres wieder.Der "Roman" beinhaltet hier auch eine ...

Der Debütroman von Scott Thomas hat mich positiv überrascht, sowohl optisch wie auch von der Story. Der Begriff Roman spiegelt hier nur einen Teil des Genres wieder.Der "Roman" beinhaltet hier auch eine gute Portion Grusel, Horror und übernatürliche Aspekte. Die Spannungsbogen kann hier bis zum Ende aufrecht erhalten werden, mit einem für sich unerwarteten Ende.
Für mich eine klare Leseempfehlung und ich freue mich schon auf sein nächstes Werk. Jedoch Vorsicht geboten, nichts für schwache Nerven!!!

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Veröffentlicht am 30.08.2020

Der etwas andere Nesbø

Ihr Königreich
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Der Stand-Alone "Ihr Königreich" ist das neuste Werk des norwegischen Krimi und Thriller Autors Jo Nesbø. Das Cover hat mich auf Anhieb angesprochen, die Farb-/Motivauswahl und der Titel sind stimmig und ...

Der Stand-Alone "Ihr Königreich" ist das neuste Werk des norwegischen Krimi und Thriller Autors Jo Nesbø. Das Cover hat mich auf Anhieb angesprochen, die Farb-/Motivauswahl und der Titel sind stimmig und passend zur Geschichte.

Roy Opgard lebt alleine auf dem Familienanwesen, in den norwegischen Bergen. Bis eines Tages sein jüngerer Bruder Karl zurückkehrt, im Schlepptau eine Frau. Warum zieht es die beiden zurück in Carls Heimat, welche Pläne haben sie und was hat es mit den aufkeimenden Gerüchten um den Tod der Eltern auf sich?

Ich habe sehr lange gebraucht um in die Story reinzufinden und die ersten ca. 150 Seiten haben sich wie Kaugummi gezogen. Ich empfand das bis dahin erzählte sehr nebensächlich und es kam mir zum Teil sehr in die Länge gezogen vor. Dem Buch hätten sicherlich auch ein paar weniger Seiten keinen Abbruch getan. Den Schreibstil fand ich trotzdem sehr angenehm zu lesen und ich ich fand mehr und mehr in das Geschehen rein. Das Buch ist sehr übersichtlich in 7 Teile unterteilt und zu meiner Freude, bestach es mit recht angenehmen, kurzen Kapiteln. Erzählt wurde die Geschichte aus der Ich-Perspektive, von Roy.

Meiner Meinung nach, hatte es so einige Höhen und Tiefen und für mich war eine konstante Spannung hier leider Fehlanzeige. Manche Abschnitte haben mir besser gefallen und ließen sich so weglesen andere haben zum Teil dafür gesorgt, dass ich das Buch zwischen durch immer mal wieder weglegen musste, ich hatte einfach nicht das Bedürfnis es weiter zu lesen.

Das Hauptaugemerk lag hier mehr auf Roy Opgard, von ihm erfahren wir viel mehr, als von Carl. Roy hat seit seiner Kindheit Schuldgefühle, die er noch heute mit sich herum trägt. Er ist der ältere Bruder, der nichts unternommen und weg gesehen hat. Sobald Carl in Schwierigkeiten steckt, ist er da. Er räumt diese Probleme aus dem Weg und wenn er dafür über Leichen gehen muss.

Der Autor thematisiert hier so alltägliche Dinge, die in der heutigen Gesellschaft leider fast an der Tagesordnung stehen und zeigt auch die Folgen dessen auf, welchen Einfluss diese Geschehnisse auf deren Handeln und Denken haben.

Ich hätte mir mehr "Kriminalroman" gewünscht. Manchmal hatte ich das Gefühl eher eine Familiengeschichte zu lesen, die nur so vor Dramatik strotzte. Das Ende konnte aber noch mal so einiges wieder gut machen und damit hätte ich definitiv so nicht gerechnet.

Fazit: Es konnte mich leider nicht vollstens überzeugen, da mir die Krimielemente hier teilweise zu kurz kamen. Von mir eine bedingte Leseempfehlung und nicht zu vergleichen mit der Harry Hole Reihe. Ich vergebe 3,5 - 4 Sterne.

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