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Veröffentlicht am 11.09.2020

Was für ein zauberhaftes Kochbuch!

Das inoffizielle Kochbuch für Harry Potter Fans
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Obwohl ich kein Harry-Potter-Fan bin (ja, das gibt es!), musste ich dieses Buch unbedingt haben, denn ich stöbere unheimlich gern in Kochbüchern. Zudem mag ich Themen-Kochbücher und die Idee, eine Auswahl ...

Obwohl ich kein Harry-Potter-Fan bin (ja, das gibt es!), musste ich dieses Buch unbedingt haben, denn ich stöbere unheimlich gern in Kochbüchern. Zudem mag ich Themen-Kochbücher und die Idee, eine Auswahl der vielen in den Filmen vorkommenden Rezepte zusammenzustellen. Dem Autor ist es gelungen, das Buch so zu gestalten, dass es wirklich einen ganz besonderen, speziellen Zauber hat. Damit wird es – wie bei mir – auch jenen sehr gefallen, die wenig mit dem Potter-Universum zu tun haben. Wer hätte denn geahnt, dass in den Potter-Büchern sagenhafte 200 Gerichte beschrieben werden? Hier werden über 80 davon vorgestellt.

Die Rezepte sind unterteilt in die Themenbereiche „Wie frisch aus dem Honigtopf“, „Von der Speisekarte des Tropfenden Kessels“, „Leckeres aus dem Ligusterweg“, „Von der besten Köchin der Welt“, „Hogwartser Tafelfreuden“, „Hagrids Kochversuche“, „Dobbys Hauselfenküche“, „Die Todestagsfeier vom Fast Kopflosen Nick“, „Zauberhaftes aus der Zauberwelt“ und „Altbewährtes aus dem Drei Besen“.

Hier kann man ganze Festtagsmenüs zusammenstellen, aber auch einen normalen Tag zum Fest werden lassen. Allen Rezepten ist auf einer kleinen Pergamentrolle die Zutatenliste vorangestellt. Dazu gibt es eine gut verständliche Zubereitungsanleitung und häufig – was mir ganz besonders gut gefällt – „Dobbys Hauselfen-Tipp“ dazu. Wie ich es liebe, ist bei jedem Rezept auch ein Foto vom fertigen Gericht. So muss das für mich sein – ich möchte mich von den Fotos ebenso zum Nachmachen inspirieren lassen, wie vom Namen des Rezeptes und/oder den Zutaten.

Die Zutaten sind meiner Meinung nach leicht zu bekommen. Man kann auch ein wenig abändern, wenn man kein Neuling in der Küche ist. Für mich kommen beispielsweise „Suppenwürfel“ nicht in Betracht. Der findet sich aber zum Glück auch nur in einem einzigen Rezept. Die Schwierigkeit hält sich bei den Rezepten in Grenzen, der Wow-Effekt bei den Gästen aber nicht! Angabe zu Nährwerten und Schwierigkeitsgrad findet man nicht im Buch, auch kein Register. So muss man schon ein wenig im Buch stöbern, wenn man etwas daraus machen möchte. Mein Lieblingsrezept war auf Anhieb eine Nascherei, nämlich Butterbier-Fudge. Soooooo lecker!

Aufgemacht ist das Buch wirklich „zauberhaft“! Es sticht eindeutig hervor und es ist eine wahre Freude, darin zu stöbern. Fast ein wenig, als suche man nach einem Zauberspruch im Zauberbuch! Auch als Geschenk super geeignet, für Potterheads ebenso, wie für Kochfans. Gerade zu Halloween aber nicht nur dann, eine geniale Idee. Deshalb gebe ich trotz meiner kleinen Kritikpunkte auch bewusst die vollen fünf Sterne!

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Veröffentlicht am 07.09.2020

Heimat ist wie Liebe – sie ist in der Küche zu finden!

Komm in meine Küche!
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Kochbücher sind meine Leidenschaft, besonders dann, wenn sie etwas ganz Besonderes sind. GU hat hier ein wunderbares Kleinod geschaffen. Es zeigt, wie sehr Kochen mit Heimatgefühl verbunden ist und dass ...

Kochbücher sind meine Leidenschaft, besonders dann, wenn sie etwas ganz Besonderes sind. GU hat hier ein wunderbares Kleinod geschaffen. Es zeigt, wie sehr Kochen mit Heimatgefühl verbunden ist und dass man in einem neuen Land mit dem Essen der vorherigen Heimat sich selbst und andere glücklich machen kann. Essen verbindet und wenn in einer Kleinstadt 115 Nationen vertreten sind, dann gibt es viel zu entdecken. Das hat Stoff, um noch mehr Bände dieser Art zu füllen. Ich würde das begrüßen und mich sehr freuen!

Jede Person, die hier ein oder mehrere Gerichte aus der eigenen Küche vorstellt, erzählt auch ein wenig über sich selbst. Das finde ich sehr einladend und für mich macht es die Gerichte noch persönlicher. Dass in richtigen, normalen Küchen gekocht wird, dass man den Leuten ein bisschen in den Topf gucken kann, finde ich wunderbar, gemütlich, einladend und sehr bewegend. Mir war, als wäre ich tatsächlich bei diesen tollen Menschen zu Gast und zu gerne würde ich sie auch zu mir einladen.

Die Auswahl der Gerichte ist bunt, vielfältig, abwechslungsreich und wahnsinnig appetitanregend! Da findet wirklich jeder genug für sich. Neues, Bekanntes, Überraschendes – und alles sieht so einladend lecker aus! Für Vegetarier finden sich ebenfalls Gerichte darunter. Die Zutaten sind natürlich nicht alle in jeder Küche zu finden, doch recht einfach zu besorgen. Es wird angegeben, für welche Menge das Rezept jeweils ist, sogar die Kalorienzahl steht dabei. Die Beschreibung der Arbeitsschritte ist verständlich und nachvollziehbar. Oft gibt es noch einen Tipp zum Rezept, und immer ist eine Beschreibung des Gerichtes zu finden.

Hier hat man eine kleine kulinarische Weltreise vor sich liegen, die so viel mehr als eine Sammlung von Rezepten ist. Es erinnert mich ein bisschen an die Sammlung, die alle leidenschaftlichen Köche haben: Rezepte von Freunden und Nachbarn, die ihre leckersten Gerichte gerne mit uns teilen. Wunderbar! Ich liebe es! Dafür gibt es die vollen fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 07.09.2020

Ein Stein ist ein Stück Ewigkeit

Lieblingssteine
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Manche Dinge kommen immer wieder – nur ein bisschen moderner und aufgepeppt. So auch das Hobby des Steinebemalens. Das haben wir schon im Kindergarten gemacht und das ist unglaublich lange her! Heute hat ...

Manche Dinge kommen immer wieder – nur ein bisschen moderner und aufgepeppt. So auch das Hobby des Steinebemalens. Das haben wir schon im Kindergarten gemacht und das ist unglaublich lange her! Heute hat man ganz andere Möglichkeiten, was das Material betrifft, aber auch die Motive finden sich dank Internet viel leichter. Dennoch ist ein haptisches Buch immer eine feine Sache und ich ziehe es jedem Tutorial auf YouTube vor.

Wie im Vorwort von Christine Reichel erzählt, geht es beim Steinebemalen ganz selten ums Besitzen, sondern darum, zu sich zu finden, die Stille und Muße während des Bemalens zu genießen und mit dem fertigen Stein jemandem eine Freude zu machen. Die Steine eignen sich hervorragend als kleiner Gruß, als Danke, als Aufmunterung, als Glücksbringer und auch, wenn sie größer ausfallen, als Briefbeschwerer.

Allein die Auswahl der Steine ist schon ein kleines Abenteuer. Man betrachtet die Steine mit völlig neuen Augen, sucht Motive darin, schätzt sie auf ihre Eignung als „Handschmeichler“ ein, entdeckt die Vielfalt an Formen und Farben. Beim Bemalen, das bei schönem Wetter auch draußen Spaß macht, fließt ganz viel von einem selbst in die Motive.

Christine Reichel liefert mit diesem Buch eine Menge Tipps und Tricks, auf die man allein vermutlich gar nicht gekommen wäre. Sie erklärt diverse Techniken und Materialien, geht auf die Eignung und Anforderungen ein, die sie stellen. Man erfährt, welche „Grundausrüstung“ man benötigt und eine kleine „Steinkunde“ gibt es ebenfalls. Die Autorin geht auch intensiv auf die unterschiedlichen Farben ein und regt zu Experimenten und Kreativität an. Von Tischkärtchen über magische Steine, von Krafttieren zu Katzen und Hunden, von Punkten und Spiralen zu Schlafsteinen – hier ist alles vertreten und man weiß kaum, wo man anfangen möchte!

Man findet eine Menge wunderschöne Ideen und auch Vorlagen. Da braucht es nur ein wenig Zeit, ein paar Steine, für den Anfang ein paar Farben und Stifte und schon kann es losgehen. Christine Reichel möchte anregen und Mut zum eigenen Stil machen, die Freude am Steinebemalen intensivieren und unterstützen. Das ist ihr, meiner Meinung nach, sehr gut gelungen. Ob viel oder wenig Farbe, ob Muster auf ungrundierten Steinen oder Bilder auf grundierten – der Anfang ist gemacht und wer unsicher ist, kann immer wieder nachlesen. Sehr schön gemacht! Ich bin begeistert und gebe die vollen fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 05.09.2020

Und jetzt ziehen sie aus

Die Ältern
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Wie immer ist auch diesmal die Zusammenstellung der Texte enorm unterhaltsam und gelungen. Da erkennt man sich glatt wieder – ob als Elternteil (oder Älternteil) oder als Kind! Hach ja, manches ändert ...

Wie immer ist auch diesmal die Zusammenstellung der Texte enorm unterhaltsam und gelungen. Da erkennt man sich glatt wieder – ob als Elternteil (oder Älternteil) oder als Kind! Hach ja, manches ändert sich wohl nie!

Es ist ja immer besonders schön, wenn ein Autor sein Buch selbst einliest. Diesmal hat Corona quasi mitgemischt. Statt Live-Mitschnitte gibt es Studioaufnahmen, dafür aber mit Outtakes und ein paar Szenen aus dem Studio. Das finde ich spannend und genieße es sehr! Zudem gibt es eine ganz besondere Zugabe: Eine Sammlung ausgewählter Lieblingssätze des Autors aus dessen Kolumne „Mein Leben als Mensch“. Kurz und knackig, aber einfach genial witzig!

Es ist zauberhaft, wie Jan Weiler sich, seine Familie und seine Umwelt beobachtet und all die vielen alltäglichen Begebenheiten und Momente festhält und in Worte fasst! Mit Humor geht eben alles besser, auch der nervige Alltag, das Loslassen, Trennungen und selbst der Freund der Tochter. Einfach mal ein, zwei Schritte zurücktreten und die nervigste Situation mit Humor nehmen. Das wirkt Wunder! Das Motto ist also: Lachen statt ärgern!

Groß sind sie geworden, die Kinder. Die Pubertät ist vorbei. Sie sind flügge. Einerseits wunderschön, andererseits fragt man sich, was nun kommt. Ganz egoistisch frage ich mich, ob Jan Weiler nun nix mehr über das Familienleben schreiben wird oder er auch noch genug Stoff findet, um uns weiter mit diesen köstlichen kleinen Szenen zu füttern. Ich liebe sie nämlich und bekomme kaum genug davon.

Ein kurzer und vor allem kurzweiliger Spaß - fünf Humorsterne wert!

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Veröffentlicht am 04.09.2020

Koinzidenz

Der Outsider
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Als die Leiche eines kleinen Jungen gefunden wird, fällt der Verdacht sehr schnell auf den Coach der Jugendbaseballmannschaft, Terry Maitland. Das ist für die Bewohner von Flint City doppelt erschreckend, ...

Als die Leiche eines kleinen Jungen gefunden wird, fällt der Verdacht sehr schnell auf den Coach der Jugendbaseballmannschaft, Terry Maitland. Das ist für die Bewohner von Flint City doppelt erschreckend, denn Maitland ist ein beliebter Bürger, ist verheiratet, hat zwei Töchter und niemand hätte je etwas Schlechtes von ihm erwartet. Kann er wirklich ein so grausames Doppelleben führen? Und wie ist es möglich, dass er beweisbar an zwei Orten zur selben Zeit war? Welche Beweise sind Beweise, wo liegt der Fehler, was ist Lüge, was Wahrheit? Der Alptraum scheint kein Ende zu nehmen …

Wie immer schafft King Figuren, die so real wirken, dass man glaubt, sie leben in der Nachbarschaft. Da trifft es hart, wenn eine dieser Figuren in eine Sache gerät, die sich wie Treibsand verhält und Rettung kaum möglich scheint. Man bleibt dran, lässt alles stehen und liegen, weil man unbedingt wissen muss, wie es weitergeht. So geht fesselndes Schreiben! Ob nun Terry Maitland, Detective Ralph Anderson oder Holly Gibbins – sie alle schleichen sich aus der Story heraus in das Leben des Hörers oder Lesers.

Die Ermittlungsarbeit ist ein wichtiger Teil der Story. Was logisch erscheint, kann dennoch nicht stimmen. Das führt natürlich zu Situationen, die erschreckend sind. Als Außenstehender Beobachter möchte man so oft eingreifen, weil man mehr weiß und unbedingt helfen möchte, einen Unschuldigen und seine Angehörigen zu beschützen, zu retten. Das Leid, das die Angehörigen erfahren, schildert King sehr gut. Das ist einer der Punkte, warum ich seine Bücher so sehr mag – es steckt immer enorm viel Herz, Gefühl darin. Vermutlich zieht er einem gerade deshalb so heftig den Boden unter den Füßen weg.

King schildert eindringlich, wie schnell ein Mob sich zusammenrottet, wie das außer Kontrolle geraten und sich verselbständigen kann und wie leicht Menschen komplett übers Ziel hinausschießen können. Der Ruf nach der Todesstrafe, ganz ohne vorherige Verhandlung, ganz ohne irgendwas – das hat mich extrem schockiert. Es ist der wahre Horror – ganz ohne Monster. Fast die Hälfte über denkt man, es muss eine normale Erklärung geben, bis King dann dem Monster doch noch die Tür öffnet. Es ist atemberaubend!

Wie kein zweiter schafft es King, dass die von ihm geschaffenen Monster logisch aufgebaut und damit extrem gut vorstellbar sind. So sehr sich der Kopf dagegen wehren mag, so sehr glaubt das Herz daran. Mit Holly Gibney, die offen für jede für den gesunden Menschenverstand undenkbare Möglichkeit ist, schafft er quasi ein Medium, das die reale Welt mit der vermeintlich unerklärlichen Existenz verbindet und damit dem Buch den eigentlichen Thrill verleiht. Ohne sie würde das Buch nicht funktionieren, finde ich. Ja, sie ist eindeutig meine Lieblingsfigur!

King gelingt auch hier wieder ein fulminanter Show-Down, der an die Nerven und unter die Haut geht. Besonders gut gefällt mir jedoch das „Danach“, also das eigentliche Ende. Er lässt die Geschichte wunderbar „ausrollen“ und lässt keine losen Fäden übrig, was jedoch nicht bedeutet, dass man ohne Alpträume schlafen kann!

David Nathan hört man einfach gerne zu. Seine Stimme hat einen leicht melancholischen Unterton, der die düstere Grundstimmung sehr gut transportiert. So vergehen die mehr als neunzehn Stunden nicht nur aufgrund des Könnens des Meisters des Horrors, sondern auch des Könnens dieses wunderbaren Sprechers nahezu wie im Flug. Ganz klar: fünf Sterne!

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