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Veröffentlicht am 28.05.2022

Ein Land in 151 Momentaufnahmen porträtieren?

Kanada 151
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ine Reihe aus dem ConBook Verlag, nennt sich "151". Was steckt dahinter? Da uns schon immer Kanada interessiert hat und wir dort auch schon einmal unterwegs waren, haben ich mich für den Reisebildband ...

ine Reihe aus dem ConBook Verlag, nennt sich "151". Was steckt dahinter? Da uns schon immer Kanada interessiert hat und wir dort auch schon einmal unterwegs waren, haben ich mich für den Reisebildband "Kanada 151" entschieden. Die Zahl 151 bezieht sich dabei auf die Anzahl der Momentaufnahmen in der die Autorin ein Porträt des entsprechenden Landes vorstellt.

Das Buch umfasst 282 Seiten in Fadenheftung. Aufgrund der kompakten Abmessungen liegt es gut in der Hand. Das Front- und Backcover lässt sich bei Bedarf ausklappen und als Lesezeichen einsetzen. Auf dem Cover befindet sich ein Foto mit einem atemberaubenden Blick in die kanadische Natur. Im Buch selbst befinden sich über 160 weitere Fotos. Auf der Rückseite des Buches findet sich der oben erwähnte Klappentext.

Zu Beginn wird die Autorin vorgestellt. Sie war zum ersten Mal 1995 in Kanada und hat damals Vancouver besucht. Sie hat sich sofort ein die grandiose Natur und der Weite des Landes verliebt. Wie jedoch stellt man ein Land in 151 Momentaufnahme vor? Das kann nur subjektiv geschehen, was die Autorin aber gut hinbekommen. Inhaltlich sind die Momentaufnahmen in alphabetischer Reihenfolge, von A wie "Abenteuer" bis Z wie "Zimtschnecke", sortiert. Diese findet man aufgelistet auf einer Doppelseite. Die Überschriften sind nicht immer sehr aussagekräftig. Klar kann man sich unter "Halifax", "Toronto", "Bären" und "Thanksgiving" was vorstellen. Bei den Begriffen "Adirondack Chair", "Snowbirds", "Pete´s Farm" oder "Hanging Baskets" musste ich ehrlich gesagt passen.

Die einzelnen Momentaufnahmen sind unterschiedlich aufgebaut. Mal findet sich ein Text auf einer kompletten Seite. Dann auch nur auf einer halben Seite. Zu jedem Thema gibt es dann noch ein Foto. Hier wurde mir nun auch klar, warum über "Momentaufnahmen" gesprochen wird. Es ist nur ein kurzer knapper Eindruck in die Thematik. Es finden sich geschichtliche Daten, kulturelle Informationen, touristische Highlights, soziale Hintergründe, Verhaltensregeln (z.B. zum Rauchen oder Trinkgeld), Reiseempfehlungen und viele andere nützliche Hinweise und Kurzgeschichten. Wenn man das Land nicht kennt, bekommt man hier einen kompakten ersten Eindruck.

Das Buch ist kein Reiseführer, wie man ihn sich für die Vorbereitung eines Urlaubs zulegen würde. Es versucht vielmehr einen "Blick hinter die Kulissen" des fabelhaften Landes und dessen Menschen zu werfen. Ich würde es mir vor einer geplanten Reise ansehen, um mich auf das Land einzulassen und zu erahnen, was mich erwartet. Vielleicht würde ich auch den ein oder anderen Tipp merken und einen Besuch planen.

Leider fehlen mir die Informationen, wann die Autorin Ihre Erfahrungen zu den einzelnen Momentaufnahmen gemacht hat. So beschreibt Sie unter "Gletscher" auf Seite 90 den Athabasca Gletscher zwischen Banff und Jasper. Hier schreibt sie, dass man den Gletscher nicht ohne Begleitung betreten dürfe. Als wir 2003 dort waren, konnte man von einem unterhalb des Gletschers gelegenen Parkplatzes, den Gletscher betreten und musste nicht mit den wirklich kolossalen Fahrzeugen eine Tour buchen. Am Ende des Buches fehlt mir persönlich ein Register, wo ich schnell mal nach einem Begriff suchen könnte.

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Veröffentlicht am 19.12.2021

Thriller trifft Zukunft

Der Zeitindex
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Interessieren Sie sich für einen Zukunfts-Thriller? Dann sollten Sie einen Blick auf das Werk von Christian Cantrell werfen. Worum es geht?

Das vor mir liegende Taschenbuch hat 430 Seiten und ausklappbare ...

Interessieren Sie sich für einen Zukunfts-Thriller? Dann sollten Sie einen Blick auf das Werk von Christian Cantrell werfen. Worum es geht?

Das vor mir liegende Taschenbuch hat 430 Seiten und ausklappbare Cover, die man als Lesezeichen nutzen kann. Es ist relativ „dick“ und liegt bei Lesen nicht immer gut in der Hand. Die Schriftform ist gut zu lesen. Eingeführt wird man mit einem Prolog, gefolgt von drei Haupt-„Teilen“. Diese wiederum haben einzelne Kapitel, welche numerisch durchgezählt sind und eine Überschrift tragen. Auf dem Frontcover findet sich im vertikalen Druck der Buchtitel. Rechts und links davon sind je eine Person dargestellt. Zum einen eine Frau im Profil und ein anzutragender Mann mit einer Pistole in der Hand. Auf der Rückseite findet sich die Inhaltsangabe und die oft zu findenden Empfehlungen. Auf dem ausklappbaren Rückcover ist ein Foto des Autors und ein paar Informationen zu ihm. Vorne steht noch ein wenig, als nur in der kurzen Inhaltsangabe zu finden ist.

Das Buch hat drei Teile. Jedes dieser Teile hat circa 15 Kapitel mit einer kurzen prägnanten Überschrift. Der Schreibstiel ist flüssig, jedoch mit vielen technischen Begriffen und Beschreibungen bestückt. Einige dieser Begriffe werden erklärt. Wenn man mehr darüber wissen will, muss man schon ein Lexikon zur Hand nehmen oder im Internet recherchieren. Ein Kapitel mit entsprechenden Erläuterungen findet man leider nicht, hätte dem Buch aber gutgetan.

Die Geschichte spielt in einer nicht näher beschriebenen Zukunft und wird aus Sicht von zwei Protagonisten erzählt. Da wäre zum einen die CIA-Analystin Quint Mitchell und dem Auftragskiller mit dem Namen Ranveer. Eben noch hat sie noch erfolgreich dabei geholfen Anschläge zu verhindern, wird sie in ein Team aufgenommen, welches eigenartige Todesfälle aufklären soll. Ihre Fähigkeiten als talentierte Analystin sollen dabei helfen, die auf den Opfern hinterlassenen Zahlencodes zu dekodieren und damit den Mörder ausfindig zu machen. Doch was hat es mit diesen Morden auf sich und welches Geheimnis steckt hinter diesem Zahlencodes?

Ich habe eine ganze Weile gebraucht, mich auf das Buch und dessen Geschichte einzulassen. Es ist ein Science-Fiction-Thriller der besonderen Art. Von Kapitel zu Kapitel lernt der Leser die Protagonisten näher kennen. Dazu wird immer wieder ein Blick in deren Vergangenheit geworfen und man kann sich immer besser in sie hineinversetzen. Alles passt hier gut zusammen, bis hin zum Finale.

Christian Cantrell hat einen interessanten Science-Fiction-Thriller zu Papier gebracht. Neben dem Katz- und Maus-Spiel lebt der Thriller durch die Protagonisten und deren Geschichten. Vielleicht habe ich auch deswegen ein wenig Zeit gebraucht, mich darauf einzulassen. Das Buch hat mich nicht vom Hocker gehauen, verspricht aber ein paar nette kurzweilige Stunden.

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Veröffentlicht am 30.05.2021

Film ab…. bzw. Buch ab :-)

Location Tour – Die schönsten Drehorte Europas
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Reisen aus einer anderen Perspektive? Klar, warum nicht? Ich möchte heute mal einen "etwas anderen" Reiseführer vorstellen, der vor allem filminteressierte Leser ansprechen wird. Ein Blick in den Klappentext ...

Reisen aus einer anderen Perspektive? Klar, warum nicht? Ich möchte heute mal einen "etwas anderen" Reiseführer vorstellen, der vor allem filminteressierte Leser ansprechen wird. Ein Blick in den Klappentext verrät schon viel über den Inhalt.

Das Buch hat ein thematisch ansprechendes Cover. Auf einem Filmstreifen finden sich die ersten Fotos einzelner Film-Locations. Auf der Rückseite findet sich eine kurze Inhaltsangabe. Die Umschlagseiten können ausgeklappt und als Lesezeichen genutzt werden. Auf dem hinteren ausklappbaren Teil findet sich ein Bild und ein paar Informationen zum Autor. Auf dem vorderen Teil findet sich sieben Highlights mit Ortsangabe und dazugehöriger Seitennummer. Dahinter findet sich eine Europaübersichtskarte. Hier sind die verschiedenen Drehorte mit kleinen Sternchen versehen.

Nach einem kurzen Vorwort des Autos folgen auf sechs Seiten eine Inhaltsangabe des Buches. Der Autor ist als Location Scout unterwegs und war oftmals direkt am Set aktiv. So hat er auch bei diversen Bond-Filmen mitgewirkt. Die Inhalte sind den einzelnen Ländern zugeordnet und neben der Seitenangabe gibt es einen kleinen Hinweis zum Film oder die Location.

Und dann geht es auch schon direkt los. Die diversen Location werden vom Autor "gut in Szene gesetzt". Es finden sich tolle Informationen und Hintergrundstorys, die sich gut lesen lassen. Darunter unter anderem auch geschichtliche Abrisse. Es ist schon interessant mal was über das "Drumherum" zu erfahren. Vieles wird man als Kinogänger gar nicht gewahr. Natürlich ziehen Dreharbeiten viele Interessierte an und machen die Drehorte über die Grenzen hinaus bekannt. Immer wieder finden sich große Städte wie zum Beispiel Berlin oder Venedig, aber auch kleine Orte und Gassen werden für Regisseure ausgewählt. Es wird nicht alles in Studios gedreht, obwohl dies viel Geld sparen würde. Zum Ende gibt der Autor noch einmal ein paar "Regeln für Location-Hunter" gefolgt von einem alphabetisch geordneten Filmregister.

Das Buch ist eine Bereicherung für Filmfans. Aber auch Reisende können hier mal den ein oder anderen Ort für sich herausfiltern und einem Besuch abstatten. Wer hat nicht als Kind davon geträumt mit "Winnetou" durch die Prairie zu reiten. Die Jüngeren unter uns werden sich sicherlich eher an "Game Of Thrones" mit der Hauptstadt "Königsmund“ erinnern. Beides wurde "nebenan" in Kroatien gedreht. Auch Fotografen werden in diesem Buch fündig und können hier den ein oder anderen Film-Foto-Spot für sich entdecken.

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Veröffentlicht am 07.03.2021

Deutschland (wieder) neu entdeckt…..

DuMont Bildband Paradiese vor der Haustür
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Die deutschen Wälder, Naturerholungsgebiete und Naturparke erleben seit der Corona-Pandemie ein Comeback. Immer mehr Menschen zieht es nach draußen. Sie gehen spazieren, wandern oder mit den Kindern die ...

Die deutschen Wälder, Naturerholungsgebiete und Naturparke erleben seit der Corona-Pandemie ein Comeback. Immer mehr Menschen zieht es nach draußen. Sie gehen spazieren, wandern oder mit den Kindern die Natur erleben. Gerade wo jetzt die Temperaturen wieder langsam steigen, zieht es die Menschen vor die Tür. Es muss nicht immer eine Kreuzfahrt sein, oder ein Inselurlaub im tiefen Süden. Deutschland hat da auch einiges anzubieten. Davon erzählt auch der DuMont Bildband "Paradiese vor der Haustür", der uns "Naturparke Deutschland" zusammen mit dem DuMont-Verlag vorstellt.

Das vor mir liegende Buch wiegt gut 1700 Gramm. Mit den Abmessungen von 30,5 x 24,5 x 3,0 cm beinhaltet es 256 Seiten. Der Einband ist hochwertig gebunden. Auf dem Frontcover hat ein alter knorriger Baum seinen Platz gefunden. In geschwungener Schrift sind der Buchtitel und der Herausgeber aufgeführt. Auf der Rückseite findet sich ein Foto einer Moorlandschaft mit einem kurzen Informationstext zum Inhalt. Leider gibt es kein Leseband.

Das Buch erscheint in der vierten aktualisierten Auflage 2021 und wurde in Kooperation mit dem Verband Deutscher Naturparke e.V. (VDE) erstellt. Zu den Partnern zählen sowohl öffentliche Institutionen als auch Verbände und Partner aus der Wirtschaft. Mit jedem Partner verbindet den VDN eine individuelle Kooperation.

Gleich zu Beginn des Buches gibt es eine Übersichtskarte der Naturparke. Daneben findet sich eine Inhaltsübersicht. Diese ist nach den einzelnen Bundesländern von Norden nach Süden sortiert. Jeder Naturpark ist mit einer Nummer versehen, die man dann auch schnell auf der Karte erkennen kann. Im Vorwort begrüßt den Leser der Präsident des VDE mit ein paar einleitenden Worten. Danach finden sich eindrucksvolle Zahlen unter dem Thema “Nachgezählt”. Im Buch selber findet sich dann eingestreut Themen aus der Rubrik “Schon gewusst?”. Hier sind auf einer Doppelseite nützliche Informationen zum Beispiel zu “Wolf, Luchs und Co” oder “Gesund ohne Rezept” zu finden.

Die einzelnen Kapitel sind nach den Bundesländern aufgeteilt. Zu jedem Bundesland gibt es eine Doppelseite mit einer kleinen stilisierten Karte und der Auflistung der dort zu findenden Naturparke. Jeder Naturpark wird auf einer Doppelseite vorgestellt. Der Aufbau ist gut und übersichtlich gestaltet. Es findet sich die genaue Adresse des Parks mit einer dazugehörigen Telefonnummer und einer Internetadresse. Ein kurz gehaltener Text stellt dem Leser den Park vor. Meist werden hier die Besonderheiten des Parks, die Tier- und Pflanzenwelt sowie geschichtliche Hintergründe erwähnt. Im farblich abgesetzten Teil “Nicht verpassen” sind drei Highlights aufgeführt, die sich der Besucher nicht entgehen lassen sollte.

Natürlich spielen in diesem Bildband auch Fotos eine Rolle. Hier gibt es tolle Motive zu sehen. Einige sind auf Doppelseiten zu finden. Neben beeindruckenden Landschaftsmotiven finden sich auch tolle Tieraufnahmen. Zu jedem Foto gibt es einen kleinen Informationstext. Die Fotos geben einen ersten Eindruck der Parks und machen Lust auf mehr. Jeder Park hat seine individuellen Eigenheiten, die ihn unverwechselbar machen.

Was bleibt zusammenfassend zu sagen? Der Bildband ist zuletzt in der dritten Ausgabe 2016 auf den Markt gebracht worden. Viele Fotos sind identisch. Informationen sind sicherlich aktualisiert, aber das war es dann auch schon. Die deutschen Lande erfahren gerade in der Coronazeit einen Boom. Dazu gehören auch die Naturparke. Und auf diesem Zug springt auch der Verband Deutscher Naturparke auf. Ich habe Augenmerk auf die tollen Fotos und die Inspirationen gelegt. Unter diesem Gesichtspunkt ist es ein tolles Mitbringsel für Deutschland-Liebhaber. Bis dahin bleiben sie gesund!

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Veröffentlicht am 12.09.2020

Was würdet ihr tun??

When we were lost
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Bei diesem Buch haben mich das Cover und der Klappentext sofort angesprochen. Ich musste sofort an die Filme "Herr der Fliegen" und "Überleben" denken. Statt in den Anden oder auf einer Südseeinsel stürzt ...

Bei diesem Buch haben mich das Cover und der Klappentext sofort angesprochen. Ich musste sofort an die Filme "Herr der Fliegen" und "Überleben" denken. Statt in den Anden oder auf einer Südseeinsel stürzt hier ein Flugzeug im südamerikanischen Dschungel ab. Die Älteren unter Ihnen werden sich sicherlich an diese Filme von 1963 und 1993 erinnern. Die Zielgruppe dieses Buches sind Jugendliche ab 14 Jahren, welche die Filme wahrscheinlich nicht kennen werden.

Aber zurück zum Buch. Dieses kommt in einem flexiblen Cover auf den Markt und ist auch als Ebook erhältlich. Das Cover lässt erahnen, wo das Flugzeug niedergegangen ist und die schwarze Rauchwolke "zieht sich" durch das komplette Buch, da sie die einzelnen Kapitel voneinander trennt bzw. einleitet. Auf dem Cover werden dem Leser drei Fragen gestellt. Die ersten beiden Fragen "Wer überlebt?" und "Wer stirbt?" sind nach einem Flugzeugabsturz noch nachvollziehbar. Bei der dritten Frage "Wer wird zum Mörder?" wird klar, das in der Story noch mehr stecken muss.

Die Story lässt sich gut und flüssig lesen. Der Autor lässt die Geschichte aus der dritten Person heraus erzählen. Dabei bleibt er aber immer nah am Protagonisten des Buches, dem 17-jährigen Tom Calloway. Nach dem frühen Tod seiner Eltern wuchs er bei einer Freundin der Familie auf, die aber nicht die Eltern ersetzen konnte. Tom entwickelte sich in den Jahren bis zum College immer mehr zum Außenseiter. Auf einer Flugreise zu einem Öko-Camp nach Costa Rica kommt es dann zum Absturz des Flugzeugs. Die Gruppe der überlebenden Jugendlichen finden sich mitten im Dschungel wieder und .... nun ja! Mehr will ich auch gar nicht verraten.

Die Jugendlichen finden sich schnell in unterschiedlichen Rollen wieder. Es finden sich praktisch veranlagte Kids, die wie "Mac Gyver" denken und handeln; Kids, die sich um die Nahrungsmittel kümmern, die sich um Erkrankte und Verletzte sorgen und auch die Mitläufer. So wie in fast jeder Gruppe findet sich auch ein Anführer. Dieser ist in dieser Story ein egozentrischer Junge mit dem Namen Joel. Unterschiedliche Meinungen, Entscheidungen und Handlungen führen zu sozialen Spannungen unter den Überlebenden und lassen hier ein paar Parallelen zu "Herr der Fliegen" erkennen. Jeder von ihnen versucht sich mit der Situation zu arrangieren und seinen Teil dazu beizutragen, um gerettet zu werden. Es ist irgendwie vorhersehbar, dass es durch verschiedene Meinungen zur Art und Weise einer möglichen Rettung, zu einer Gruppenbildung kommt und so nimmt die Geschichte ihren Lauf.

Unser Hautprotagonist entwickelt sich während der Geschichte vom Außenseiter zu einem wichtigen Teil der Gruppe. Der Weg dahin ist nicht einfach und man merkt es Tom auch an, dass er mit der neuen Rolle seine Probleme hat. Unterstützung erfährt er durch einzelnen Mitschüler, die ihm loyal den Rücken stärken. Das Sozialgefüge der Gruppe verändert sich von Kapitel zu Kapitel und ist, neben der gefährlichen Umgebung, eines der Hauptbestandteile der Geschichte. Natürlich darf auch eine romantische Komponente nicht fehlen.

Es ist eine tolle Story, die mir als Leser wirklich gefallen hat. Auch meine Jungs (14 Jahre alt) haben sich das Buch durchgelesen. Die einzelnen Kapitel enden oft mit einem "Cliffhanger" welche zum Weiterlesen anregen, auch wenn man schon müde ist. Das Buch lässt aber auch die ein oder andere Situation offen, wo ich mir eine Aufklärung gewünscht hätte. Das tut der Geschichte aber keinen Abbruch. Meinen Jungs hat besonders der Weg der Gruppe durch den Dschungel mit den vielen Gefahren gefallen. Natürlich ist ihnen auch die Gruppendynamik rund um Joel und Tom aufgefallen und ich hörte oftmals "man ist der doof" oder "warum macht er das jetzt". Sie haben aber auch was über den sogenannten "Schmetterlingseffekt" gelernt, der im Buch zur Sprache kommt.

"Es geht ... darum, dass viele Dinge unheimlich komplex sind und bei so ziemlich jedem Ereignis Millionen Faktoren zusammenspielen. Und wenn man nur einen einzigen davon weglässt (den Flügelschlag des Schmetterlings zum Beispiel), dann läuft alles ganz anders ab, oder vielleicht auch überhaupt nicht." (aus dem Prolog zu "When We Are Lost" von Kevin Wignall)

Und wer weiß, ob oder wann diese Rezension entstanden wäre, wenn mich das Buchcover nicht angesprochen hätte.

Ach ja! Für die Cineasten unter uns. In den Informationen zum Autor erfährt man, dass eine Kinoverfilmung in Planung ist.

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