Von einer Literaturstudentin zur Hauptfigur eines Romans
ImaginateEigentlich wollte die junge Literaturstudentin Raizel nur in Ruhe ihre Hausarbeit in der Bibliothek schreiben, als sie von einer Sekunde auf die andere in einer anderen Welt landet. Im Baldenreich - eine ...
Eigentlich wollte die junge Literaturstudentin Raizel nur in Ruhe ihre Hausarbeit in der Bibliothek schreiben, als sie von einer Sekunde auf die andere in einer anderen Welt landet. Im Baldenreich - eine ihr noch unbekannte Welt. Aber schnell wird klar, dass dessen Bewohner sie zu kennen scheinen. Denn Raizel ist die Hauptfigur in der Romanreihe "Imaginate" eines unbekannten Autors. Schon mehr als 60 Bücher und allerhand Merchandiseartikel existieren von ihr. Nur warum ausgerechnet sie? Eine alte Prophezeiung besagt, dass der Frieden im Baldenreich schon bald beendet sei und Raizel keine unwichtige Rolle dabei spielt. Gemeinsam mit ihren neuen Freunden macht sich das junge Mädchen auf die Suche - nicht nur, wie sie wieder in ihre reale Welt zurückkommt, sondern auch, wer der geheimnisvolle Autor der Romanreihe ist.
Der Klappentext von "Imaginate" hatte mich damals neugierig gemacht - normalerweise bin ich nicht so der Fantasy-Leser, aber wenn ein Buch aus diesem Genre mich anspringt, dann tauche ich auch gerne einmal in eine andere Welt ein. So war ich gespannt, was mich bei diesem Roman erwartet, fand ich die Idee, dass ein junges Mädchen plötzlich zur Hauptfigur in einer Buchreihe wird, echt spannend. Auch die Andeutung mit viel Witz und Humor ließen mich die ersten Seiten noch voller Vorfreude lesen. Leider muss ich sagen, dass mich dieses Buch leider gar nicht fesseln konnte. Die Charaktere waren nett beschrieben, nur leider fehlte mir die Tiefe bzw. hab ich oft vergessen, zu wem diese Person jetzt gehörte bzw. was ihre Aufgabe in diesem Roman sein soll. Viele unterschiedliche Handlungsstränge, bei denen ich mich oft gefragt habe, ob die alle noch irgendwie zusammenwachsen. Zum Ende hin habe ich die Seiten nur noch überflogen, weil ich doch wissen wollte, wie es im Baldenreich endet. Der Schreibstil war zwar angenehm zu lesen, auch die Parallelen zu unserer Welt oder aber die Verbindung zu Personen oder Gepflogenheiten aus unserem realen Leben waren sehr lustig zu lesen. Die Baldensprache, eine Mischung aus Altertum und Gossenslang, fand ich sehr lustig und hat mich keinesfalls gestört. Trotzdem hätte ich mir irgendwie mehr Tiefgang gewünscht, wo doch der Klappentext so vielversprechend klingt. Trotzdem vielen Dank an die Autorin, dass ich ihr Werk lesen durfte und die Mühe, die sie sich mit ihrem Buch gegeben hat - großes Respekt, wenn es auch nicht ganz meinen Geschmack getroffen hat.