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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.11.2020

Arnolds Blick in die Zukunft

Im nächsten Leben wird alles besser
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Arnold Kahl erlebt etwas Unbegreifliches: Nach einer Auseinandersetzung mit seiner Frau wacht er, bisher 53 Jahre alt, im Jahr 2045 auf. Ohne Ehefrau, aber in einer völlig veränderten Welt: Jeder Bereich ...

Arnold Kahl erlebt etwas Unbegreifliches: Nach einer Auseinandersetzung mit seiner Frau wacht er, bisher 53 Jahre alt, im Jahr 2045 auf. Ohne Ehefrau, aber in einer völlig veränderten Welt: Jeder Bereich des Lebens wird von dienstbarer künstlicher Intelligenz abgedeckt. Wer sich das nicht leisten kann, zieht um nach Times Beach, einem virtuellen Freizeitpark. Arnold aber weiß nicht, was in den letzten 25 Jahren geschehen ist, er kämpft mit einer Amnesie. Sein Uralt-Roboter Gustav hilft ihm bei der Rekonstruktion seines Lebens, damit sich Arnold wieder darin zurechtfinden kann…

Welch eine erschreckende Vision der Autor Hans Rath hier aufzeichnet für seinen Protagonisten: aufzuwachen in einer völlig veränderten Welt, in der man sich gar nicht mehr richtig zurechtfinden kann. Doch das muss Arnold Kahl lernen, denn er muss die Bruchstücke seines Lebens wieder finden. Das geschieht auf eine ganz besondere Art, mal eher lustig, mal sehr nachdenklich. Und so zieht Arnold den Leser in seinen Bann, und wenn ich ihn anfangs gar nicht so richtig mögen wollte, wurde er mir von Seite zu Seite doch sympathischer. Und so wurde das Buch von Seite zu Seite spannender, bis zum überraschenden Ende… Dadurch gelingt eine skurrile Auseinandersetzung mit vielen verschiedenen Themen, allen voran einer Zukunft, die von künstlicher Intelligenz geprägt ist.

Dieses Buch hat mich etwas nachdenklich hinterlassen; sehr gerne empfehle ich es weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 02.11.2020

Mit äußerst spitzer Feder

Ein Mann der Kunst
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Für den Förderverein eines Museums ergibt sich überraschend die Gelegenheit zu einem exklusiven Besuch bei KD Pratz, einem berühmten Künstler, der völlig abgeschottet auf seiner Burg am Rhein lebt, ohne ...

Für den Förderverein eines Museums ergibt sich überraschend die Gelegenheit zu einem exklusiven Besuch bei KD Pratz, einem berühmten Künstler, der völlig abgeschottet auf seiner Burg am Rhein lebt, ohne jemals ein Interview geben zu wollen. Doch der Besuch verläuft völlig anders als erwartet…

Mit dieser Geschichte nimmt sich der Autor Kristof Magnusson dem Kulturbetrieb an und leuchtet dessen Untiefen gekonnt aus. Die Personen dieses Buches bieten sich dafür bestens an: ein Maler, der sich diesem Kulturbetrieb entzieht und dennoch (oder gerade deswegen?) höchst berühmt ist; eine Gruppe von Menschen, die in ihrer Arbeit im Förderverein aufgeht, aber nicht einer Meinung ist über diesen Künstler. Eigentlich scheint der Besuch nur eine Formsache zu sein, denn die Entscheidung darüber, dass das Museum erweitert werden soll um ein Gebäude, das nur diesem Künstler gewidmet sein soll, scheint ja schon festzustehen. Dann wird doch noch alles anders als erwartet… Das Buch wartet nicht nur mit gekonnten Seitenhieben auf einen Kulturbetrieb auf, der seinen eigenen Regeln folgt, sondern bietet einige überraschende Wendungen, so dass eine unterhaltsame Geschichte entsteht – die vielleicht den einen oder anderen Kulturkonsumenten nachdenklich hinterlässt.

Dieses Buch, mit äußerst spitzer Feder geschrieben, hat mich gut unterhalten, so dass ich es sehr gerne weiter empfehle und 4 von 5 Sternen vergebe.

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Veröffentlicht am 02.11.2020

Weibliche Rache, eiskalt serviert

Wings of Silver. Die Rache einer Frau ist schön und brutal (Golden Cage 2)
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Faye ist mit ihrem Unternehmen Revenge sehr erfolgreich. Doch als ihrem verhassten Exmann Jack die Flucht aus dem Gefängnis gelingt, scheint alles zusammenzubrechen. Faye ist höchst entschlossen, nicht ...

Faye ist mit ihrem Unternehmen Revenge sehr erfolgreich. Doch als ihrem verhassten Exmann Jack die Flucht aus dem Gefängnis gelingt, scheint alles zusammenzubrechen. Faye ist höchst entschlossen, nicht nur ihr Unternehmen, sondern vor allem ihre Liebsten zu beschützen. Dafür ist sie bereit, jede Grenze zu überschreiten.

Dieses Buch setzt am ersten Band der Golden Cage – Reihe an, wobei man als Leser auch ohne weitere Vorkenntnisse gut durch diese Geschichte geführt wird. Spannender ist es jedoch, auch den Vorgänger zu kennen. Allerdings fand ich es anfangs etwas schwierig, in die Geschichte einzusteigen, zu sehr dominierten mir hier die Erotik-Szenen, die doch eigentlich vom Geschehen selbst zu weit weg führten. Hier hätte ich es besser gefunden, wenn sich die Autorin Camilla Läckberg mehr auf den Thriller-Plot fixiert hätte. Überhaupt dauert es eine Weile, ehe die Geschichte an Fahrt aufnimmt. Dann allerdings setzen sich die einzelnen Puzzle-Stücke gekonnt zusammen. Mit dem Schluss der Geschichte ist es der Autorin gelungen, mich bestens zu überraschen.

Mir gefällt die Reihe um Erika Falck und Patrik Hedström eindeutig besser. Allerdings gestehe ich auch dieser Reihe noch einiges an Potenzial zu, so dass ich 4 von 5 Sternen vergebe.

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Veröffentlicht am 28.10.2020

Vier starke Frauen in Deutschlands Wirtschaftswunderjahren

Die Wunderfrauen
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Man schreibt das Jahr 1953. Luise Dahlmann kann sich endlich ihren Traum erfüllen und baut sich ein kleines Lebensmittelgeschäft auf. Ihr Wunsch nach dem eigenen Glück verbindet sie mit drei weiteren Frauen: ...

Man schreibt das Jahr 1953. Luise Dahlmann kann sich endlich ihren Traum erfüllen und baut sich ein kleines Lebensmittelgeschäft auf. Ihr Wunsch nach dem eigenen Glück verbindet sie mit drei weiteren Frauen: Annabel von Thaler, die wohlhabende Arztgattin von nebenan, Helga Knaup, einer jungen Lehrschwester, und Marie Wagner, geflohen aus Schlesien.

Dies ist der erste Band über die vier Frauen, die ihr Leben selbst in die Hand nehmen wollen in den Wirtschaftswunderjahren Deutschlands. So entsteht ein lebendiges Bild der damaligen Zeit, über das Bild der Frau in der damaligen Gesellschaft. Aus den Perspektiven der vier Frauen erzählt, fällt es dem Leser leicht, sich in deren Gedanken einzufinden und mit ihnen mitzufiebern. Das Buch liest sich sehr spannend, man möchte gleich weiterlesen, was das Schicksal für die Frauen noch vorhält.

Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 23.10.2020

Den eigenen Weg finden

Gipskind
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Andrea wächst als Problemkind ihrer Eltern auf, während diese völlig aufgehen im Bestreben, den anstrengenden Alltag als Kleinbauern zu bewältigen. Es ist die Oma, die sich des kleinen Mädchens annimmt, ...

Andrea wächst als Problemkind ihrer Eltern auf, während diese völlig aufgehen im Bestreben, den anstrengenden Alltag als Kleinbauern zu bewältigen. Es ist die Oma, die sich des kleinen Mädchens annimmt, das Kind wird Omas Liebling. Bei der Großmutter erfährt „die Kleine“ Liebe und Verständnis für alles, was sie braucht. Und so beginnt Andrea, ihre Träume zu entwickeln, sie weiß bald, was sie nicht will und wächst hinein in das, was sie wirklich will…

Eindrucksvoll wird Andreas Weg geschildert in ein Erwachsensein, das so völlig heraussticht aus dem Leben einer Kleinbauernfamilie. Einerseits hat sie es nicht einfach, denn sie kann vielen Normen nicht gerecht werden. Andererseits hat sie es gerade wegen der Lieblosigkeit der Eltern einfacher, sich aus den vorgegebenen Wegen herauszulösen. Es entwickelt sich ein Roman mit vielen biografischen Elementen, das macht die Geschichte sehr authentisch. Und obwohl Andrea es nicht leicht hat im Leben, erweckt ihre Erzählung weniger Mitleid, sondern vielmehr Respekt für ihren Lebensweg.

Mir hat dieses Buch sehr gefallen, ich vergebe sehr gerne 4 von 5 Sternen und empfehle die Geschichte unbedingt weiter.

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