Platzhalter für Profilbild

Gisel

Lesejury Star
offline

Gisel ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Gisel über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.11.2020

Mit äußerst spitzer Feder

Ein Mann der Kunst
0

Für den Förderverein eines Museums ergibt sich überraschend die Gelegenheit zu einem exklusiven Besuch bei KD Pratz, einem berühmten Künstler, der völlig abgeschottet auf seiner Burg am Rhein lebt, ohne ...

Für den Förderverein eines Museums ergibt sich überraschend die Gelegenheit zu einem exklusiven Besuch bei KD Pratz, einem berühmten Künstler, der völlig abgeschottet auf seiner Burg am Rhein lebt, ohne jemals ein Interview geben zu wollen. Doch der Besuch verläuft völlig anders als erwartet…

Mit dieser Geschichte nimmt sich der Autor Kristof Magnusson dem Kulturbetrieb an und leuchtet dessen Untiefen gekonnt aus. Die Personen dieses Buches bieten sich dafür bestens an: ein Maler, der sich diesem Kulturbetrieb entzieht und dennoch (oder gerade deswegen?) höchst berühmt ist; eine Gruppe von Menschen, die in ihrer Arbeit im Förderverein aufgeht, aber nicht einer Meinung ist über diesen Künstler. Eigentlich scheint der Besuch nur eine Formsache zu sein, denn die Entscheidung darüber, dass das Museum erweitert werden soll um ein Gebäude, das nur diesem Künstler gewidmet sein soll, scheint ja schon festzustehen. Dann wird doch noch alles anders als erwartet… Das Buch wartet nicht nur mit gekonnten Seitenhieben auf einen Kulturbetrieb auf, der seinen eigenen Regeln folgt, sondern bietet einige überraschende Wendungen, so dass eine unterhaltsame Geschichte entsteht – die vielleicht den einen oder anderen Kulturkonsumenten nachdenklich hinterlässt.

Dieses Buch, mit äußerst spitzer Feder geschrieben, hat mich gut unterhalten, so dass ich es sehr gerne weiter empfehle und 4 von 5 Sternen vergebe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.11.2020

Weibliche Rache, eiskalt serviert

Wings of Silver. Die Rache einer Frau ist schön und brutal (Golden Cage 2)
0

Faye ist mit ihrem Unternehmen Revenge sehr erfolgreich. Doch als ihrem verhassten Exmann Jack die Flucht aus dem Gefängnis gelingt, scheint alles zusammenzubrechen. Faye ist höchst entschlossen, nicht ...

Faye ist mit ihrem Unternehmen Revenge sehr erfolgreich. Doch als ihrem verhassten Exmann Jack die Flucht aus dem Gefängnis gelingt, scheint alles zusammenzubrechen. Faye ist höchst entschlossen, nicht nur ihr Unternehmen, sondern vor allem ihre Liebsten zu beschützen. Dafür ist sie bereit, jede Grenze zu überschreiten.

Dieses Buch setzt am ersten Band der Golden Cage – Reihe an, wobei man als Leser auch ohne weitere Vorkenntnisse gut durch diese Geschichte geführt wird. Spannender ist es jedoch, auch den Vorgänger zu kennen. Allerdings fand ich es anfangs etwas schwierig, in die Geschichte einzusteigen, zu sehr dominierten mir hier die Erotik-Szenen, die doch eigentlich vom Geschehen selbst zu weit weg führten. Hier hätte ich es besser gefunden, wenn sich die Autorin Camilla Läckberg mehr auf den Thriller-Plot fixiert hätte. Überhaupt dauert es eine Weile, ehe die Geschichte an Fahrt aufnimmt. Dann allerdings setzen sich die einzelnen Puzzle-Stücke gekonnt zusammen. Mit dem Schluss der Geschichte ist es der Autorin gelungen, mich bestens zu überraschen.

Mir gefällt die Reihe um Erika Falck und Patrik Hedström eindeutig besser. Allerdings gestehe ich auch dieser Reihe noch einiges an Potenzial zu, so dass ich 4 von 5 Sternen vergebe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.10.2020

Vier starke Frauen in Deutschlands Wirtschaftswunderjahren

Die Wunderfrauen
0

Man schreibt das Jahr 1953. Luise Dahlmann kann sich endlich ihren Traum erfüllen und baut sich ein kleines Lebensmittelgeschäft auf. Ihr Wunsch nach dem eigenen Glück verbindet sie mit drei weiteren Frauen: ...

Man schreibt das Jahr 1953. Luise Dahlmann kann sich endlich ihren Traum erfüllen und baut sich ein kleines Lebensmittelgeschäft auf. Ihr Wunsch nach dem eigenen Glück verbindet sie mit drei weiteren Frauen: Annabel von Thaler, die wohlhabende Arztgattin von nebenan, Helga Knaup, einer jungen Lehrschwester, und Marie Wagner, geflohen aus Schlesien.

Dies ist der erste Band über die vier Frauen, die ihr Leben selbst in die Hand nehmen wollen in den Wirtschaftswunderjahren Deutschlands. So entsteht ein lebendiges Bild der damaligen Zeit, über das Bild der Frau in der damaligen Gesellschaft. Aus den Perspektiven der vier Frauen erzählt, fällt es dem Leser leicht, sich in deren Gedanken einzufinden und mit ihnen mitzufiebern. Das Buch liest sich sehr spannend, man möchte gleich weiterlesen, was das Schicksal für die Frauen noch vorhält.

Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.10.2020

Den eigenen Weg finden

Gipskind
0

Andrea wächst als Problemkind ihrer Eltern auf, während diese völlig aufgehen im Bestreben, den anstrengenden Alltag als Kleinbauern zu bewältigen. Es ist die Oma, die sich des kleinen Mädchens annimmt, ...

Andrea wächst als Problemkind ihrer Eltern auf, während diese völlig aufgehen im Bestreben, den anstrengenden Alltag als Kleinbauern zu bewältigen. Es ist die Oma, die sich des kleinen Mädchens annimmt, das Kind wird Omas Liebling. Bei der Großmutter erfährt „die Kleine“ Liebe und Verständnis für alles, was sie braucht. Und so beginnt Andrea, ihre Träume zu entwickeln, sie weiß bald, was sie nicht will und wächst hinein in das, was sie wirklich will…

Eindrucksvoll wird Andreas Weg geschildert in ein Erwachsensein, das so völlig heraussticht aus dem Leben einer Kleinbauernfamilie. Einerseits hat sie es nicht einfach, denn sie kann vielen Normen nicht gerecht werden. Andererseits hat sie es gerade wegen der Lieblosigkeit der Eltern einfacher, sich aus den vorgegebenen Wegen herauszulösen. Es entwickelt sich ein Roman mit vielen biografischen Elementen, das macht die Geschichte sehr authentisch. Und obwohl Andrea es nicht leicht hat im Leben, erweckt ihre Erzählung weniger Mitleid, sondern vielmehr Respekt für ihren Lebensweg.

Mir hat dieses Buch sehr gefallen, ich vergebe sehr gerne 4 von 5 Sternen und empfehle die Geschichte unbedingt weiter.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.10.2020

Überzeugender Abschluss

Die Stadt (Finsterzeit 3)
0

Während in der Festung ein Stück Alltag eingezogen ist, droht bereits neues Unheil. Militärische Horden ziehen über das Land und bringen Chaos mit sich. Thomas und Lara müssen darauf reagieren – das bedeutet ...

Während in der Festung ein Stück Alltag eingezogen ist, droht bereits neues Unheil. Militärische Horden ziehen über das Land und bringen Chaos mit sich. Thomas und Lara müssen darauf reagieren – das bedeutet auch, sich zu trennen, ohne zu wissen, ob sie sich wirklich wiedersehen werden…

Dieser dritte Band der „Finsterzeit“-Trilogie setzt direkt an die Ereignisse im letzten Band an, man sollte also unbedingt die beiden vorherigen Bände gelesen haben, um die Geschehnisse in diesem Buch zu verstehen. Es bleibt bis zum Schluss spannend, wie die Menschen im Chaos überleben lernen und sich in einer Welt durchschlagen, in der alle bisherigen Regeln nicht mehr gelten, sondern mühsam wieder aufgebaut werden müssen. Während sich die bisherigen Bände mehr um die unmittelbare Umgebung des Dorfes und der Festung beschäftigen, wird hier der Blick geweitet auf die Geschehnisse im ganzen Land. Sehr realistisch werden die Probleme geschildert, die in einer unsicheren Umgebung die Menschen beschäftigen. Man merkt, wie umsichtig sich die Autorin Sandra Toth Gedanken über eine „Finsterzeit“ gemacht hat. Die Gefahr ist unterschwellig vom Anfang an greifbar und wächst immer weiter bis zum Showdown der Geschichte. Der flüssige Schreibstil hat mich durch die Erzählung fliegen lassen.

Sehr gerne empfehle ich diese Dystopie weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere