Platzhalter für Profilbild

mari_liest

Lesejury Profi
offline

mari_liest ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit mari_liest über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.05.2021

... was geschieht mit Alice & Hatcher?

Die Chroniken von Alice - Dunkelheit im Spiegelland
0

In Band 3 der „Chroniken von Alice“ tauchen wir in vier Kurzgeschichten ein, die mit der Geschichte zusammenhängen. Im ersten Teil lernen wir Elisabeth, Alice‘ Schwester kennen, die der Jabberwock zu überlisten ...

In Band 3 der „Chroniken von Alice“ tauchen wir in vier Kurzgeschichten ein, die mit der Geschichte zusammenhängen. Im ersten Teil lernen wir Elisabeth, Alice‘ Schwester kennen, die der Jabberwock zu überlisten versucht. In der zweiten Geschichte lernen wir Hatcher besser kennen, als er noch Nicholas war. In der anderen lernen wir Alice näher kennen bzw. macht die vierte den Abschluss der Reihe.

Meine Meinung:
Das Cover passt perfekt zu den anderen. Die Haptik des Buches ist sehr angenehm, der Buchschnitt super schön. Der Schreibstil in Band 3 ist wieder sehr gut – in diesem Band kam beim Lesen etwas mehr Gefühl in mir auf. C.H. hat hier mehr mit Emotionen gespielt, für meine Wahrnehmung. Die Stimmung im Buch ist teilweise schon düster, aber nicht so, wie man es sich erwartet. Band 3 war definitiv aufregender zu lesen, als die anderen beiden Teile. Ich mag die Protagonisten Alice und Hatcher sehr und konnte mich gut auf den Plot einlassen.
Es gab aber doch ein zwei Dinge, die ich nicht gebraucht hätte bzw. nicht verstehe, warum sie eingebaut wurden. Wozu war die Kurzgeschichte zu Elisabeth? Man fand im weiteren Verlauf der Geschichte keine Zusammenhänge mehr. Auch auf die Vorgeschichte zu Hatcher hätte ich in diesem Ausmaß verzichten können – das hat für mich jetzt nichts zum derzeitigen Plot beigetragen. Für mich änderte sich dadurch auch nichts am „besseren Verständnis“ zur Entwicklung der Figur Hatcher.
Im zweiten Drittel des Buches wird plötzlich von einem Schatten gesprochen der nichts Gutes erwarten lässt. Dies wird in wenigen Seiten abgehandelt und plötzlich, zack, 2 Seiten später ist das Buch zu Ende und der Ausblick auf das Buch „Peter Pan“ da. Also ehrlich, was für ein Mist! Da hätte sich C.H. schon etwas mehr einfallen lassen können.
Zu Beginn des Buches hatte ich noch Hoffnung, dass mich das Buch völlig vom Hocker reißen wird. Doch im Laufe des Lesens haben mich immer mehr Dinge verstört, sodass ich zum Schluss wieder zu der Entscheidung kam: für mehr als 3/5 Sternen reicht es mir leider nicht.
Die Bücher werden aber einen besonderen Platz im Regal behalten, weil sie schön aussehen und weil ich mit Alice und ihren Geschichten aufgewachsen bin und die Idee der Autorin großartig finde - nur für mich hat sie es leider an vielen Stellen suboptimal umgesetzt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.05.2021

Schwache Fortsetzung

Die Chroniken von Alice - Die Schwarze Königin
0

Achtung Spoiler!

Alice und ihr Freund Hatcher haben die Stadt hinter sich gelassen. Alice konnte sich aus den Klauen des Kaninchens befreien und den Jabberwock einfangen. Nun machen sich die beiden auf ...

Achtung Spoiler!

Alice und ihr Freund Hatcher haben die Stadt hinter sich gelassen. Alice konnte sich aus den Klauen des Kaninchens befreien und den Jabberwock einfangen. Nun machen sich die beiden auf den Weg, um Hatcher’s Tochter Jenny zu finden. Auf ihrem Weg aus der Stadt (durch dunkle Tunnel) bahnen sich schon die nächsten Hürden an, als sie in das Reich der Weißen Königin vorstoßen und dort wieder auf unbekannte, grausame Gegenspieler stoßen. Es fordert Alice fast alles ab sich dem Grauen zu stellen. Noch schlimmer wird es, als sie Hatcher verliert.

Meine Meinung:
Der Schreibstil ist wieder angenehm. Die Haptik des Covers und das Cover selbst gefallen mir sehr gut. Leider hat mich dieser zweite Band etwas enttäuscht. Die Geschichte plätschert so dahin, der Spannungsbogen zieht sich nur in gewissen Phasen, und da bis aufs äußerste. Der Titel des Buches erschließt sich mir nicht ganz, denn die schwarze Königin ist hier nicht die Gegnerin von Alice, sondern die weiße. Und eine weiße Königin gab es aber in der Ursprungsgeschichte nie. Es gab immer die Herzkönigin (rot!?). Richtige Plottwists lässt der zweite Band auch leider aus.
Alles in allem hatte ich hier wohl zu hohe Erwartungen und hoffe darauf, dass der dritte Band nochmal reinhaut.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.05.2021

Amüsant, aber mit wenig Tiefgang

Der Algorithmus der Menschlichkeit
0

„Wenn ein realistischer Mensch enttäuscht wird, dann muss er sich vorher getäuscht haben, damit war der Mensch auch nicht realistisch.“ (Zitat)
Die Hauptprotagonistin der Geschichte ist Mari. Doch Mari ...

„Wenn ein realistischer Mensch enttäuscht wird, dann muss er sich vorher getäuscht haben, damit war der Mensch auch nicht realistisch.“ (Zitat)
Die Hauptprotagonistin der Geschichte ist Mari. Doch Mari ist kein Mädchen, sie ist ein Fembot, eine moderne, selbstlernende KI. Einzig und allein dafür gebaut, um die Menschen zu unterstützen und glücklich zu machen. Als Mari aktiviert wird, findet sie sich in einer verruchten Spelunke, namens Pygmalion, wieder. Ihre Besitzerin ist Greta, die ein Fembot-Bordell betreibt. Mari lernt schnell und als eine ihrer Kinderbot-Schwestern in eine brenzlige Situation gerät, ereignet sich ein ungewollter Vorfall, der Mari in Schwierigkeiten bringt. Schließlich landet sie in einer WG mit Menschen, die versuchen ihr zu helfen. Und hier erkennt Mari, dass es gar nicht so einfach ist, den Menschen zu helfen. Menschen sind irrational und gefühlsgesteuert und verlassen sich meist so gar nicht auf Fakten, die Mari ihr Denken stützen. Wie soll sie einer Spezies helfen, die so voll von Paradoxen ist?

Meine Meinung
Dieses Buch strotzt vor Humor und Spitzfindigkeiten des menschlichen Alltags, der auch eine KI sichtlich verwirren kann. Die Geschichte kommt durchwegs komisch daher und die Autorin scheut sich nicht menschliche Unzulänglichkeiten in die Zange zu nehmen – leider aber ohne Tiefgang. Alles in allem kratzen die Themen an der Oberfläche und ich hätte mir mehr Tiefgang gewünscht. Die Story hätte definitiv mehr Biss vertragen, noch ein tieferes Graben in die menschlichen Abgründe, kam aber doch sehr weichgespült daher und hinterließ hinterher dieses „Ei-Ei-Gefühl“ bei mir.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und ich habe das Buch gerne gelesen, auch wenn ich mehr Tiefgang erhofft hatte. Ein feiner Roman für zwischendurch, der einen erheitert und auch etwas zum Nachdenken anregt.
„Bei all der Wahrheitsfindung, die der Mensch so betreibt, gelingt es ihm doch erstaunlich gut, an der Wahrheit über sich selbst vorbeizustolpern.“ (Zitat)

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.11.2020

Lest vorher nicht den Klappentext

All das Ungesagte zwischen uns
0

Das Cover ist toll geworden. Der Schreibstil ist gut und spannungsaufbauend.
Der Einstieg in die Story bietet einen Rückblick in der Geschichte. Je weiter diese voranschritt, desto langatmiger wurde sie. ...

Das Cover ist toll geworden. Der Schreibstil ist gut und spannungsaufbauend.
Der Einstieg in die Story bietet einen Rückblick in der Geschichte. Je weiter diese voranschritt, desto langatmiger wurde sie. Aber ca. der Hälfte des Buches waren die Protagonistinnen, Morgan und Clara, derart nervig, dass ich aus dem Augenrollen gar nicht mehr raus kam.
Morgan ist eine klassische Helikoptermutter, die ich zwidu gerne geschüttelt hätte. Ihre permanenten Ängste gingen mir so auf den Geist, dass es kaum auszuhalten war. Dieses „für Kinder immer Entscheidungen“ zu treffen und ganz genau zu wissen, was sie brauchen oder nicht –man beachte, das Kind ist 16 – haben mich wahnsinnig gemacht. Erst zum Ende des Buches wurde das besser, aber auch nur, weil ein heftiges Detail sich für Clara offenbarte.
Clara, 16, war zeitenweise sehr nervig, andererseits wurde sie als Protagonistin aber dargestellt, wie viele Teenies in dem Alter sind. Irgendwann wurde auch mir klar, warum dieses Kind gegenüber der Mutter so rebelliert.
Wo es mir dann letztendlich komplett die Sicherung rausgehauen hat: „Familienortungsapp (!!)“
Positive Vibes gaben dem Buch für mich nur die männlichen Protagonisten, Miller und Jonah, und das kleine Baby. Lacher bot ausschließlich der Großvater von Miller, der hat mir irrsinnig gut gefallen.
Die Autorin hat sich sicher viele Gedanken zu den Handlungssträngen gemacht, doch der „Bums“ blieb leider aus. Eine solide Geschichte, die an vielen Stellen langgezogen wurde. Das Buch hätte man auch in 300 Seiten abhandeln können.
Die weiblichen Charaktere hatten für mich kaum Charme und ich habe mich manchmal gefragt, wer da jetzt Tochter und wer Mutter ist.
Kurzum: EIN EINZIGES klärendes Gespräch hätte der gesamten Geschichte den Gar ausgemacht und jegliches Problem gelöst. Die Geschichte konnte mich leider nur zwei Mal berühren: Reaktionen von Miller und Miller‘s Großvater.
Die Story bringt, was der Klappentext verspricht, und das war‘s dann aber leider schon. Aus meiner Sicht: kann man lesen, muss man aber nicht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.10.2020

Meine letzten Schritte zum Kirschbaum

In der Nacht hör' ich die Sterne
0

Die Geschichte handelt von der neunjährigen Mafalda, die eine außergewöhnliche Augenkrankheit hat, die immer mehr von ihrem Augenlicht und ihrer Sehkraft einnimmt. Mafalda erzählt aus ihrer Sicht von ihren ...

Die Geschichte handelt von der neunjährigen Mafalda, die eine außergewöhnliche Augenkrankheit hat, die immer mehr von ihrem Augenlicht und ihrer Sehkraft einnimmt. Mafalda erzählt aus ihrer Sicht von ihren Befürchtungen, Ängsten, Wahrnehmungen. Eine Freundin findet sie in der Schulwartin Estella und Fillippo, ihrem Schulkollegen, von dem sie dachte er mag sie nicht. Das sind die einzigen Personen, die tacheless sprechen und sie nicht dauernd an ihre Erkrankung erinnern. Erdrückt von der Fürsorge ihrer Eltern ist Mafaldas Zufluchtsort der Kirschbaum vor der Schule, mit dem sie viel verbindet. Als Leser*innen begleiten wir sie auf ihrer Reise von hell zu dunkel.

Meine Meinung:
Das Buch ist mitfühlend, liebevoll und, traurig. Die Aussage der Geschichte sollte wohl sein: Egal was dir widerfährt, gib nicht auf. Du bist stärker als du denkst!
Der Schreibstil ist angenehm, flüssig und die Handlung war klar und ist großteils vorhersehbar.
Das Buch basiert auf den Erlebnissen der Autorin und beschreibt damit ihre Erblindung in einzelnen Schritten. Die Geschichte ist schön zu lesen und trotz der Schwere des Themas, hatte ich an vielen Stellen ein Gefühl von „wohlfühlen“ verspürt. Und dieses Gefühl hat mich zunehmends irritiert, denn dieses ist kein Thema zum Wohlfühlen. Was das Buch leider nicht hat: es hat mich nicht emotional berührt, zumindest nicht, was Mafaldas Geschichte anbelangt. Der Umgang mit diesen Erfahrungen und herben Rückschlägen, die dieses kleines Mädchen einstecken musste, und welchen Mut sie braucht, wurde hier gar nicht emotional verpackt. Emotional berührt haben mich nur die letzten Seiten, die ich hier aber nicht verraten kann.
Das Buch hätte so ein schönes werden können. Eines das lange nachhallt. Bei mir wird es leider nicht nachhallen, denn ich hätte mir mehr Tiefe, mehr Gefühl und Intensität gewünscht. Und auch wenn man dabei ist, wie dem Mädchen die Zeit davon rennt, so hat es die Autorin leider nicht geschafft, in mir intensive Gefühle beim Lesen zu erwecken.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere