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Veröffentlicht am 30.08.2021

Zielgruppe Low-Carb und glutenfrei

Genussvoll gesund bleiben
3

„Genussvoll gesund bleiben“ klingt zunächst toll, das trifft den Zeitgeist. Das Titelbild macht Lust auf gesunde Gemüseküche. Im Vorwort erklärt der Autor, warum er sich für diese Form der Ernährung entschieden ...

„Genussvoll gesund bleiben“ klingt zunächst toll, das trifft den Zeitgeist. Das Titelbild macht Lust auf gesunde Gemüseküche. Im Vorwort erklärt der Autor, warum er sich für diese Form der Ernährung entschieden hat, der er im Buch konsequent folgt. Doch welche Ernährungsform ist das überhaupt? Jetzt, nachdem ich einige Rezepte gekocht habe, kann ich sagen: auf jeden Fall Low-Carb und in weiten Teilen glutenfrei. Ein Hinweis dazu an prominenter Stelle wäre sinnvoll gewesen und würde helfen, die richtige Zielgruppe zu finden. Ich habe beim Kochen gemerkt, daß ich nicht dazu gehöre.
Der Autor ruft eine Challenge aus, die immunstärkend wirken soll.
Zunächst stand ich vor dem Problem, woher ich die nicht alltäglichen Zutaten bekommen soll: Mandelmehl, Xanthan, Xylit, Erythrit, Hanfsamen, Misopaste, Aprikosenkerne, Perlhuhnbrust, Linsenmehlspaghetti, Linsenreis. Einige Zutaten habe ich nicht im Umkreis gefunden (Perlhuhnbrust), bei anderen wiederum war ich erstaunt, daß es sie im örtlichen Supermarkt gab (Mandelmehl, sogar in Bio-Qualität). Teilweise muss man ein ganzes Päckchen kaufen, braucht dann aber nur eine winzige Menge davon. Den Rest hat man dann zu Hause stehen.
Als es ans Ausprobieren der Rezepte ging, sind mir einige, teils nicht unerhebliche Fehler aufgefallen. Manchmal habe ich mich gefragt, ob überhaupt jemand die Rezepte ausprobiert hat bevor das Buch in den Druck ging. Da fehlten Zutaten, die man auf dem Bild sehen konnte, die im Rezept aber nicht auftauchten. Generell scheint auch das Thema Würzen eher einem selbst überlassen zu sein, wie auch die Garzeiten. Eine Einkaufsliste gibt es nicht.
Wie ein roter Faden zieht sich ein Problem mit den Mengenverhältnissen durch das Buch. Auffallend oft hat das „Quellmaterial“ nicht zur Flüssigkeitsmenge gepasst, so daß ich irgendwann dazu übergegangen bin, generell die Flüssigkeit in den Rezepten zu reduzieren. In meinen Augen ist das ein No-Go in einem Kochbuch.
Wenn man die Challenge durchführt, wie im Buch vorgeschlagen, dann muss man sich auf Salate (mit Schafskäse, Mozzarella, Flußkrebs oder rohen Champignons) oder Gemüse zum Frühstück einstellen. Das ist nicht Jedermanns Sache. Außerdem sind die Rezepte sehr Ei-lastig.
Das Versprechen, nach der Challenge mehr Freude und Genuss am Essen zu verspüren als je zuvor, wurde bei mir nicht eingelöst. In Rezepten nicht erwähnte Würze und Zutaten, falsche Maßangaben, Garzeiten und unmögliche Mischungsverhältnisse haben mir das Buch verleidet.
Meiner Ansicht nach gehört das Buch überarbeitet. Ich würde es mir so nicht kaufen.

Von mir gekochte Rezepte:
Tomaten-Oliven-Brot von Seite 28: pappig-teigig, schwer, zu salzig, nicht das, was ich unter Brot verstehe.
Low-Carb-Mandelpfannkuchen von Seite 41: zu flüssiger Teig, 60 g Erythrit sind viel zu viel, vor allem wenn man es erstmalig ißt, kann es Verdauungsstörungen verursachen
Auberginenmousse von Seite 71: Hervorragend fand ich die in Olivenöl und Zitrone marinierten Zucchinischeiben. Die Auberginenmousse habe ich warm statt kalt gegessen.
Käse-Omelette von Seite 92: Das Omelette ist sehr lecker-würzig. Das Ofengemüse ist fad, da es lediglich gesalzen wird. Außerdem soll es in 5 cm große Stücke geschnitten werden, was wohl ein Schreibfehler ist. Auf dem Foto kann man noch Feta und Nüsse erkennen, die im Rezept nicht vorkommen. Wenn man die dazu gibt, schmeckt auch das Gemüse nicht mehr fad und das Gericht insgesamt gut.
Pancakes von Seite 156: zu flüssiger Teig, Pancakes krümelig, haben ungewöhnlich lange gesättigt. Kalorien?
Kopfsalat von Seite 176: leckere Kombination, aber die Salatsoße aus Öl, Wasser, Zitrone, Kräutern, Salz+Pfeffer ist langweilig und zu sauer.
Gebratene Jakobsmuscheln von Seite 208: lecker. Gute Kombination. Leicht und schnell nachzukochen.
Rote-Bete-Aufstrich von Seite 64: einfach zu machen und lecker.
Weiße Bohnen mit Spinat von Seite 34: gute Zutaten-Kombination und sehr schnell zubereitet, aber für 2 Portionen zu wenig und irgendwie hat der Kick gefehlt. Man kann noch gut mit Gemüse strecken. Ich habe Erbsen genommen. Und das Gericht mit Limettensaft gepimpt, weil mir etwas Frische gefehlt hat.
Schafskäse-Omelette von Seite 146: Wenn man es zu dick belegt, kann man es nicht mehr zuklappen, was dem Geschmack aber keinen Abbruch tut. Durch den Schafskäse erfährt es eine schön deftige Würze, und die gerösteten Pinienkerne verleihen ihm einen guten Biß.

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Veröffentlicht am 02.11.2020

Verbrechen im beschaulichen Odenwald

Lügenpfad
6

Dieser Krimi hat mir einiges abverlangt. Nicht weil er brutal oder blutig ist, sondern weil ich weit über die Hälfte hinaus nicht verstanden habe, um was es eigentlich geht. Ich habe mich ziemlich quälen ...

Dieser Krimi hat mir einiges abverlangt. Nicht weil er brutal oder blutig ist, sondern weil ich weit über die Hälfte hinaus nicht verstanden habe, um was es eigentlich geht. Ich habe mich ziemlich quälen müssen bis es endlich besser wurde. Zum einen lag das am skandierenden Schreibstil der Autorin. Ich konnte ihrer Denkweise oft einfach nicht folgen. Zum anderen kommen sehr viele Personen- und Szenenwechsel vor, die mich verwirrt haben.
Auch habe ich keinen Zugang zum Protagonisten gefunden. Die Gemütsbewegungen und Aktionen von Frank Liebknecht waren mir ziemlich suspekt. Es wird auch vieles nur vage angedeutet. So konnte ich mich überhaupt nicht in ihn hineinversetzen und war oft deswegen frustriert. Ob mir das wohl besser gelungen wäre, wenn ich die vorherigen Bände gelesen hätte? Erst am Ende wurde er mir sympathischer, und ich bekam eine Ahnung, warum er sich zuvor so verhalten hat. Sein privates Glück hat mich schließlich gerührt. Da hätte ich gerne ein paar tiefere Einblicke gehabt.
Der Fall, in dem ermittelt wird, ist gut ausgedacht und spannend mit dem Bezug auf einen dunklen Fleck der deutschen Geschichte, der mal nicht mit der Farbe Braun zu tun hat. Nur die Umsetzung hat mir nicht gefallen.
Gut fand ich auch, daß der Krimi nicht nach Schema F aufgebaut ist: Mord, Ermittlung, Aufklärung. Schon wie Frank Liebknecht zum Fall kommt, ist außergewöhnlich, die Ermittlung sowieso, und die Aufklärung verläuft mehrgipfelig. Alle Fragen wurden am Ende geklärt.
Ein Buch, dem ich erst gegen Ende wirklich folgen konnte und das ich weggelegt hätte, wenn ich es nicht im Rahmen einer Leserunde gelesen hätte, kann ich nicht weiterempfehlen.
Aufgrund der o.g. Kritik bleiben hier leider nicht mehr als 2,5 Punkte.

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  • Handlung
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 27.05.2021

Nicht zu gebrauchen

DuMont Reise-Handbuch Reiseführer Island
0

Ich habe viele Schlagworte im Register nicht gefunden. Ich erinnere mich, im Reiseführer vorher etwas über Polarfüchse gelesen zu haben. Ich konnte den Absatz aber nicht mehr finden, weil es kein Schlagwort ...

Ich habe viele Schlagworte im Register nicht gefunden. Ich erinnere mich, im Reiseführer vorher etwas über Polarfüchse gelesen zu haben. Ich konnte den Absatz aber nicht mehr finden, weil es kein Schlagwort dazu gab, weder Polarfuchs, noch Tiere noch Fauna. Desweiteren wollte ich unterwegs wissen, ob Supermärkte sonntags auf haben. Es gibt kein Schlagwort Supermarkt, aber Öffnungszeiten. Das Schlagwort Tanken gibt’s aber. Dann suchte ich Pingvellir (oder auch Thingvellir) im Register. Immerhin eine DER Sehenswürdigkeiten im Golden Circle. Nicht zu finden. Auch nicht unter Silfra-Spalte. Vorne im Inhalt ist es ersteres drin.
Fazit: superschlechtes, dünnes und unvollständiges Register.
Der Aufbau: die Autorin unterteilt die Insel in die 4 Himmelsrichtungen, was an sich gut ist. Die Abschnitte könnten jedoch besser und schneller aufzufinden sein, z.B. durch farbliche Trennung. Man muss erst vorne im Register nachschauen, auf welcher Seite z.B. der Süden beginnt.
Ich habe bis jetzt nicht verstanden, nach welchem Prinzip die Sehenswürdigkeiten in den einzelnen Kapiteln angeordnet sind. Was mich auch wahnsinnig gemacht hat: Es gibt zahlreiche Karten-Ausschnitte mit Sehenswürdigkeiten. Diese sind durchnummeriert, was ja an sich gut ist. Die Beschreibung dazu findet sich aber sowohl vor als auch nach der Seite mit der Karte.
Fazit: verwirrend
Für mich war dieser Reiseführer in Island überhaupt nicht zu gebrauchen. Ich will ihn nicht mal mehr an Freunde weitergeben, denn das will ich niemandem antun.

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