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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.11.2020

Atmosphärisch, schaurig und typisch Zafón

Marina
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Lange habe ich mal wieder hin und her probiert und doch nicht das Buch gefunden, welches mich packen konnte. Da aber Carlos Ruis Zafón immer eine gute Wahl ist, habe ich mich letztendlich hierfür entschieden ...

Lange habe ich mal wieder hin und her probiert und doch nicht das Buch gefunden, welches mich packen konnte. Da aber Carlos Ruis Zafón immer eine gute Wahl ist, habe ich mich letztendlich hierfür entschieden und muss sagen, dass es genau die richtige Wahl war, denn auch mit „Marina“ konnte er mich einmal mehr in eine absolut atmosphärische Geschichte entführen, die zwar mit „Der Schatten des Windes“ nicht mithalten kann, aber dennoch ihren Reiz hat.

Dabei bleibt mir nichts anderes übrig, als wieder einmal vor allem den grandiosen Schreibstil des Autors zu bewundern und zu loben. Denn auch hier ist dieser wieder typisch Zafón, mit keinem anderen Autor zu vergleichen, einzigartig, packend und von einer Kunst, die seinesgleichen sucht. Zafón schaffte es immer wieder, gleichzeitig spannend und humorvoll zu schreiben, ebenfalls sehr bildlich und dennoch flüssig und gut verständlich. Und auch Andreas Pietschmann hat als Sprecher des Hörbuches einen grandiosen Job gemacht, mit einer tollen Betonung und seine Stimme immer an den entsprechenden Charakter angepasst. So macht Hörbuch hören Spaß.

Die Geschichte wird hier zwar dem Horror zugeordnet, ist aber dennoch nicht einfach nur gruselig, sondern beinhaltet auch eine gute Mischung aus Abenteuer und Coming of Age. Und auch auf eine kleine Liebesgeschichte wurde nicht verzichtet. Dabei steht natürlich dennoch die spannende Suche nach der Geschichte hinter gewissen Geheimnissen Barcelonas im Vordergrund, die Óscar und Marina an ziemlich schaurige Orte und zu fragwürdigen Personen führt. Dabei begeben sie sich einige Male in große Gefahr, was sie gleichzeitig zusammenschweißt und auch stärker macht. Und dann ist da noch die Suche nach sich selbst, die Óscar einerseits allein beschreiten muss, andererseits aber durch Marina und ihren Vater indirekt unterstützt wird. Bei den beiden findet er ein Stück weit ein Zuhause und so langsam entwickelt er sich zu einem jungen Mann, der dem Schicksal vielleicht kein Schnippchen schlägt, aber immerhin lernt damit umzugehen.

Und damit wären wir auch schon bei den Charakteren. Auch die Protagonisten in dieser Geschichte fand ich vom Autor super geschrieben, ein bisschen geheimnisvoll und ebenfalls vielschichtig und liebenswert. Mir hat es jedenfalls wahnsinnigen Spaß gemacht, Óscar und Marina auf ihren Abenteuern zu begleiten. Ebenso mochte ich Marinas Vater, einen Künstler, der vom Schicksal gezeichnet ist und der dennoch eine Wärme ausstrahlt, die ich sehr angenehm fand. Und auch alle anderen Charaktere, egal ob gut oder böse oder eben auch irgendetwas dazwischen, fand ich großartig umgesetzt, da eben keiner so richtig greifbar war und dessen wahrer Charakter erst mit der Zeit erforscht werden musste.

Insgesamt ist diese Geschichte wieder eine, die mich fesseln konnte und die mit ihren fantastischen, schaurigen Elementen mal ein ganz anderes Szenario bietet, aber irgendwie auch auf der selben Welle schwimmt, wie die anderen Geschichten, die ich bisher von Carlos Ruiz Zafón gelesen habe. Nur habe ich mit ein bisschen mehr Schauer gerechnet, denn so wirklich gegruselt habe ich mich nicht. Dennoch kann ich auch diesen Roman des Autors wieder nur weiterempfehlen und hoffe, dass ganz viele Menschen ihn noch lesen werden.

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Veröffentlicht am 15.10.2020

Wie man einen Killer zähmt ... oder so

Up in Smoke
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Nach den Geschichten von King, Bear und Preppy gibt es hier nun eine Geschichte, die zwar noch immer im selben Universum spielt, aber irgendwie auch ein bisschen losgelöst von den anderen Bänden daher ...

Nach den Geschichten von King, Bear und Preppy gibt es hier nun eine Geschichte, die zwar noch immer im selben Universum spielt, aber irgendwie auch ein bisschen losgelöst von den anderen Bänden daher kommt. Das liegt einerseits daran, dass Smoke eher allein agiert und andererseits daran, dass seine Geschichte in nur einem Band erzählt wird. Das alles hat es mir anfangs noch ein bisschen schwer gemacht, in die Handlung des Buches hinein zu finden. Außerdem war es für Smoke, meiner Meinung nach, sowieso schwierig, mit den großartigen Charakteren der anderen Bände mitzuhalten. Und trotzdem fand ich auch diesen Band der Reihe wieder richtig gut, atmosphärisch und unterhaltend.

Wer mich inzwischen ein bisschen kennt, der weiß, dass ich zwar die Sprache in diesen Büchern ein bisschen sehr derb finde, den Schreibstil der Autorin aber ansonsten wirklich großartig. So ähnlich war es auch hier wieder, allerdings fand ich die Sprache hier gar nicht so schlimm, was aber auch daran liegen kann, dass ich mich im Laufe der Reihe einfach daran gewöhnt habe.

Die Story beginnt in diesem Band ein bisschen schleppend und eher ruhig, was ein weiterer Grund war, warum sie mich nicht sofort packen konnte. So ist sie anfangs noch eine typische Entführungsgeschichte, die zwar interessant ist und auch unterhaltend ist, aber eine ganze Weile darauf warten lässt, dass es zwischen Smoke und Frankie endlich zur Sache geht. In diesem Sinne steht die Liebesgeschichte lange Zeit gar nicht besonders im Mittelpunkt und man lernt beide Charaktere erst einmal näher kennen. Allerdings wurde es ungefähr ab der Hälfte des Buches dann richtig spannend und es gab wieder einige sehr interessante Wendungen, mit denen ich wieder einmal nicht gerechnet hätte. Außerdem nahm die Liebesgeschichte so langsam Gestalt an, wurde immer inniger und auch prickelnder. Auf eine Menge Gewalt und viel Blut wurde jedoch auch hier wieder einmal nicht verzichtet, was aber überhaupt nicht schlimm ist, weil sie einfach dazu gehört. Am meisten habe ich mich allerdings darüber gefreut, dass zum Ende hin dann auch King, Bear und Preppy wieder ihren Auftritt hatten.

Was die Charaktere angeht, so war ich hier ebenfalls wieder echt glücklich mit ihnen, selbst wenn Smoke für mich noch relativ neu war. Ihn habe ich zwar nicht so sehr geliebt wie zum Beispiel Preppy, aber dennoch mochte ich ihn und vor allem seine Entwicklung. Frankie hingegen ist einfach großartig, frech und mutig und wieder ganz anders als die Frauen aus den anderen Bänden. Diese Einzigartigkeit finde ich einfach super und ich wünschte mir, es gäbe mehr von diesen starken, vielschichtigen Persönlichkeiten in Büchern, die ihren ganz eigenen Charakter haben. Richtig super finde ich ebenso Rage, die zwar immer nur ein Nebencharakter war und ist, die aber genauso aus der Mehrheit heraussticht und etwas ganz Besonderes ist.

Insgesamt kommt dieser Band nicht mehr ganz an seine Vorgänger heran, ist aber dennoch absolut lesenswert, wenn man solche Art von Geschichten mag. Er hat mich super unterhalten und mir auf jeden Fall Lust auf den letzten Band der Reihe gemacht, den ich auch gleich als nächstes zur Hand nehmen werde.

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Veröffentlicht am 13.10.2020

Campino und der Fußball

Hope Street
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Ich muss zugeben, dass ich niemand bin, der wahnsinnig gern Biografien liest, doch meine frühere Leidenschaft zu den Toten Hosen und die Tatsache, dass es dieses Buch auch als Hörbuch gibt, hat mich dazu ...

Ich muss zugeben, dass ich niemand bin, der wahnsinnig gern Biografien liest, doch meine frühere Leidenschaft zu den Toten Hosen und die Tatsache, dass es dieses Buch auch als Hörbuch gibt, hat mich dazu bewogen, mich diesem zu widmen. Und obwohl es hierin vordergründig um Campinos Leidenschaft für Fußball und im Besonderen für den FC Liverpool geht und weniger um seine Band, muss ich sagen, dass mich das Buch doch positiv überrascht hat.

Schon wie Campino seine eigene Geschichte vorliest, ist wirklich toll und ich habe seiner angenehmen, leicht rauen Stimme wahnsinnig gern zugehört. Außerdem weiß er, obwohl er eher sachlich und unemotional spricht, dennoch den Hörer zu unterhalten und zu packen. Untermalt wird dies durch einige Gesangseinlagen, die man leider beim Lesen nicht genießen kann, aber für das Hörbuch eine super Idee sind. Außerdem fand ich Campinos Englisch einfach nur herrlich, hätte es jedoch toll gefunden, hätte es zu dem Englischen eine Übersetzung gegeben. Auch, wenn ich die Sprache ziemlich gut beherrsche und alles soweit verstanden habe, so gibt es aber sicher auch Leser beziehungsweise Hörer des Buches, welche das nicht tun.

Die Geschichte, die Campino hier erzählt, kann ich natürlich nicht bewerten, denn es sind seine ganz persönlichen Erlebnisse, Gedanken und Gefühle, die er zusammengetragen hat. Dabei erzählt er diese aber nicht komplett chronologisch, sondern schweift immer wieder ab zu der einen oder anderen Anekdote aus seinem ganz privaten Leben, sei es darüber, wie sich seine Eltern kennengelernt haben, seine Familie, seine Kindheit oder aber auch sein jetziges Leben. Vor allem aber geht es darum, wie es zu seiner Liebe zum FC Liverpool kam und wie sich diese mit der Zeit entwickelte. Das alles fand ich tatsächlich interessanter, als ich gedacht hätte, obwohl ich kein großer Fußballfan bin, fand allerdings persönlich seine kleinen Einsichten in sein Privatleben am spannendsten und interessantesten, da diese ihn sehr nahbar machten und ich immer mehr von ihm den Eindruck bekam, er könnte genauso gut der nette Nachbar von nebenan sein. Überhaupt hat dieses Buch Campino für mich noch sympathischer gemacht, als er mir vorher schon war und obwohl ich sicher nicht alles nachvollziehen und -empfinden kann, was er in seinem doch schon recht langen Leben erlebt hat, seine Meinung zu manchen Dingen oder auch, was er tut und getan hat, so macht gerade das ihn sehr menschlich.

Insgesamt, wenn ich aus meiner Bewertung heraus nehme, was ich nicht bewerten kann und will, ist dieses Buch tatsächlich sehr unterhaltsam und gibt einen guten Einblick in Campinos Leben und seine Liebe zum FC Liverpool, super vorgetragen von ihm selbst.

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Veröffentlicht am 30.09.2020

Bear und Thia sind einfach toll

Lawless
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Nach King und Doe war nun auch die Geschichte von Bear und Thia dran und ich muss sagen, dass ich mich von Buch zu Buch mehr in diese Reihe verliebe. Zwar ist sie noch immer kein Highlight und hier und ...

Nach King und Doe war nun auch die Geschichte von Bear und Thia dran und ich muss sagen, dass ich mich von Buch zu Buch mehr in diese Reihe verliebe. Zwar ist sie noch immer kein Highlight und hier und da hat sie ihre Schwächen, aber insgesamt mochte ich diesen Band wieder sehr.

Der Schreibstil ist und bleibt auch hier super, locker leicht und bildlich. Die Sprache ist weiterhin sehr derbe und sehr sexistisch, aber daran gewöhnt man sich mit der Zeit. Die Sprecher sind auch wieder klasse, wobei nur die weibliche Stimme neu ist. Martin Bross spricht hingegen weiterhin den männlichen Part und auch an seine Stimme habe ich mich inzwischen wirklich gut gewöhnt.

Auch die Handlung hat mir im Großen und Ganzen wieder super gefallen. Von der ersten Seite an war ich mittendrin und gerade das erste Treffen von Bear und Thia war wirklich toll. Aber auch der Fortgang der Geschichte war großartig und spannend, wie sich die beiden langsam annähern und sich in einander verlieben fand ich super beschrieben. Vor allem mochte ich, dass es nicht nur um Sex ging, auch wenn dieses Thema noch immer eine große Rolle spielt. Und auch Gewalt gibt es wieder eine Menge, doch wird langsam klar, dass nicht nur die augenscheinlich Bösen böse sind und selbst diese haben teilweise auch ihre guten Seiten. Dazu noch die Wendungen, die mich zum Teil wirklich überrascht haben, welche die Geschichte wirklich interessant machen. Ich wollte die ganze Zeit weiter hören, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es mit den beiden Protagonisten weiter geht. Und sogar ein bisschen Witz hatte dieser Band zu bieten, was die Geschichte ab und an aufgelockert hat. Der Cliffhanger am Ende diesen dritten Bandes hat mich dann gleichzeitig verwirrt und überrascht und mich auf den vierten Band neugierig gemacht.

Die Charaktere mochte ich in diesem Band auch sehr. Vor allem Thia fand ich großartig geschrieben, weil sie sich zu wehren weiß und kein Opfer sein will. Dementsprechend scheut sie sich auch nicht davor, auf ihre spitzbübische Weise zu drastischeren Mitteln zu greifen. Bear mochte ich in den ersten beiden Bänden schon sehr und ich bin wirklich froh, dass er hier nun Protagonist ist. Er ist ein sehr vielschichtiger Charakter, mit Ecken und Kanten, aber auch mit einem guten Herzen. Er ist wie schon King sehr loyal und beschützt die, die er liebt, was ihn sehr sympathisch macht. Am meisten habe ich mich aber gefreut, dass auch King und Doe wieder ihren Auftritt haben und nicht nur einen kleinen.

Ich kann also nur sagen, dass ich auch diesen Band wieder super gern gehört habe und ich mich schon auf den nächsten Band freue. Dennoch muss man mit der ganzen rohen Gewalt und dem harten Sex klar kommen, was aber für mich inzwischen kein allzu großes Problem mehr ist. Wer also keine allzu schwachen Nerven hat und gern Dark Romance mit düsteren Charakteren liest, der kann, soweit ich das bis hierhin beurteilen kann, ganz beruhigt zu dieser Reihe greifen.

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Veröffentlicht am 28.09.2020

Es wird besser!

King - Er wird dich lieben
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Bei Band eins war ich wirklich noch etwas hin- und hergerissen. An die rohe Sprache und das sehr sexualisierte Setting musste ich mich erst einmal gewöhnen. Umso besser wurde es nun mit dem zweiten Band ...

Bei Band eins war ich wirklich noch etwas hin- und hergerissen. An die rohe Sprache und das sehr sexualisierte Setting musste ich mich erst einmal gewöhnen. Umso besser wurde es nun mit dem zweiten Band der Reihe und obwohl auch dieser seine Schwächen hatte, so hat er mich doch auf seine Weise mehr überzeugen können als sein Vorgänger.

Ja, die Sprache ist noch immer wirklich gewöhnungsbedürftig, aber wenn man darüber hinweg schauen kann, dann ist und bleibt der Schreibstil einfach gut und bildlich. Da es in diesem Band aber mit den wechselnden Erzählperspektiven auch Ortswechsel gab, die durch unterschiedliche Schichten geprägt sind, war die Sprache für mich sowieso kein allzu großes Problem mehr. Und auch an die Stimme des Sprechers habe ich mich inzwischen gewöhnt.

Die Handlung wurde durch die angesprochenen Ortswechsel ebenfalls lockerer und abwechslungsreicher und auch wenn Sex noch immer eine große Rolle spielt, so wurde die Geschichte dadurch irgendwie noch interessanter. Und trotz ein paar kleinerer Längen, war sie wieder wahnsinnig spannend und wurde zum Ende hin noch viel spannender. Auf eine Menge Gewalt wurde aber dennoch nicht verzichtet und auch die Sexszenen sind nichts für schwache Nerven. Außerdem gab es wieder einige interessante Wendungen, die mir sehr gut gefallen haben. Richtig toll fand ich ebenfalls, dass Preppy ab und zu noch als eine Art Geist auftauchte und für einige witzige Szenen sorgte. Das Ende der Geschichte von King und Doe mochte ich dann echt wahnsinnig gern und ich hoffe, dass die beiden auch in den Folgebänden noch eine Rolle spielen werden.

Überhaupt sind mir King und Doe mit der Zeit mehr und mehr ans Herz gewachsen und ich habe all ihre Seiten lieben gelernt, auch die Ecken und Kanten. Am meisten mochte ich aber, dass sie sich immer weiter entwickelt haben und sich als immer vielschichtiger herausstellten. Auch Bear ist einfach großartig. Dazu kamen in diesem Band noch mehr Charaktere, die ebenfalls sehr vielschichtig geschrieben wurden und mich teilweise im Fortgang der Geschichte noch richtig überraschen konnten.

Insgesamt muss ich sagen, dass ich inzwischen richtig in der Welt dieser Reihe angekommen bin und sie mich trotz einiger kleiner Aufreger absolut in ihren Bann gezogen hat. Umso gespannter bin ich nun auf Bears Geschichte, die wieder sehr spannend zu werden scheint. Und auch, wenn die Reihe auf Grund der Sex- und Gewaltthematik natürlich nichts für jedermann sein wird, so wird der eine oder andere diese Bücher ganz sicher auch mögen.

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