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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.12.2020

informativ und interssant

Marilyn und ich
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Auch wenn der Rahmen eine viertägige Reise der berühmten Marilyn Monroe im Korea des Jahres 1954 ist, so ist doch Alice (koreanisch Aesun) die Hauptdarstellerin. Es fällt der jungen Frau schwer, die traumatischen ...

Auch wenn der Rahmen eine viertägige Reise der berühmten Marilyn Monroe im Korea des Jahres 1954 ist, so ist doch Alice (koreanisch Aesun) die Hauptdarstellerin. Es fällt der jungen Frau schwer, die traumatischen Erlebnisse während des Krieges zu verarbeiten. Sie ist privat vereinsamt und sprachlos. Beruflich ist sie aber Übersetzerin und nun dafür engagiert, auf der Reise der Amerikanerin den Dialog zu führen.

Man erfährt einiges über Korea vor und nach dem Krieg, über die Menschen, das menschliche Leiden, die Traumata, die gesellschaftlichen Probleme, über eine fremde Kultur und ganz im Kleinen auch über Alice und die Frauen in ihrem Umfeld. Marilyn Monroe ist dabei eine exotische und durchweg positive Figur. Ihr Erscheinen ist wie der Auftritt eines funkelnden Kometen in einem Land, welches versucht einen grausamen Krieg zu verarbeiten.

Ein interessantes Buch mit viel Input für den Leser. Kein einfacher Unterhaltungsroman aber mir hat er gefallen.

Veröffentlicht am 06.12.2020

schöne Fortsetzung

Stormsong
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Winterstürme brausen über Aeland hinweg. Das Wetter ist eine große Bedrohung für die Bevölkerung, die ohne Aether in Hunger und Dunkelheit versinkt. Aber auch am Königshof toben heftige Winde, nur sind ...

Winterstürme brausen über Aeland hinweg. Das Wetter ist eine große Bedrohung für die Bevölkerung, die ohne Aether in Hunger und Dunkelheit versinkt. Aber auch am Königshof toben heftige Winde, nur sind sie politischer und menschlicher, wenn auch nicht weniger gefährlich. Mitten drin steht Grace, die diesmal die zentrale Figur der Geschichte ist und versucht für sich einen Weg zu finden, wobei sie ständig schwankt zwischen Königin und Rebellion, was sie für beide Seiten zu einer unbeständigen Figur macht. Diese Ungewissheit hat mir irgendwie gefallen. Dass Grace sich fast nebenher noch verliebt, hätte ich nicht gebraucht aber es stört auch nicht wirklich.
Gerne hätte ich mehr von Miles und Tristan gelesen. Die beiden habe ich schon ziemlich ins Herz geschlossen.

Mir hat der erste Band noch einen Hauch besser gefallen aber es ist ein solider zweiter Teil der neugierig auf den nächsten macht.

Eine sehr schöne Covergestaltung macht das Buch zu einem schönen Weihnachtsgeschenk.

Veröffentlicht am 08.11.2020

Marionetten und die reale Welt

QualityLand 2.0 (QualityLand 2)
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Wer sollte dieses Buch lesen?
Auf jeden Fall Leute, die auch schon Qualityland 1 kennen. Nicht, weil man das Buch sonst nicht verstehen würde, aber es ist einfach gut, wenn man schon ein bisschen was weiß ...

Wer sollte dieses Buch lesen?
Auf jeden Fall Leute, die auch schon Qualityland 1 kennen. Nicht, weil man das Buch sonst nicht verstehen würde, aber es ist einfach gut, wenn man schon ein bisschen was weiß über die Welt, in der Kiki Unbekannt und Peter Arbeitsloser agieren. Das erhöht auf jeden Fall den Spaßfaktor.
Außerdem sollte man wissen, dass es ein Buch ist, welches von Marc-Uwe Kling geschrieben ist und der schreibt eigentlich vor allem bitterböse und superlustige Persiflagen auf uns, auf unsere Gesellschaft, auf den Menschen schlechthin mit all seinen Befindlichkeiten und Eigenarten. Also irgendwie eine Sozialstudie, eine Zukunftsvision, eine Komödie, in der die Hauptdarsteller nicht immer was zu lachen haben, aber der Leser dann eher schon.
Und lesen Sie das Buch bitte nur, wenn sie keinen ausgefeilten Plot erwarten, denn darum geht es nicht wirklich. Für mich war es ein gelungener Mittelteil. Soll heißen, es hat mir gefallen, ich mag diese schräge Welt noch immer aber ich hätte nichts dagegen, wenn es noch ein bisschen mehr Spannung und eine nennenswerte Handlung gäbe.

Fazit: Unterhaltsam, wie erwartet mit ein wenig Luft nach oben. Nicht ganz so gut wie Teil 1.

Veröffentlicht am 08.11.2020

sehr interessantes Setting

Das Gewicht von Schnee
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Die Welt, in der der Roman spielt, scheint eine dystopische zu sein. Allerdings wird das nur am Rande erwähnt. Dass das Dorf abgeschnitten ist, dass es kaum mehr Treibstoff gibt und der Strom wegbleibt, ...

Die Welt, in der der Roman spielt, scheint eine dystopische zu sein. Allerdings wird das nur am Rande erwähnt. Dass das Dorf abgeschnitten ist, dass es kaum mehr Treibstoff gibt und der Strom wegbleibt, dass ein Schwerverletzter nicht in ein Krankenhaus geschafft werden kann, sondern bei einem alten Mann zur Pflege bleiben muss. Was im Rest des Landes passiert ist, bleibt aussen vor und weitgehend ungesagt. Es ist für die Geschichte die der Autor erzählen will, zweitrangig. Als Leser muss man das akzeptieren und anfangs fiel mir das etwas schwer. Aber mit jedem Zentimerter gefallenen Schnees bin ich mehr angekommen bei den beiden Männern, die hier die Hauptrolle spielen. Und während die beiden sich ganz langsam annähern und kennenlernen, gerät man in einen Lesesog, der einen durch diese Geschichte zieht - stetig, ruhig, kraftvoll.

Ein Buch, welches hervorragend in diese Quarantäne-Zeiten passt und perfekt für einen kalten Winter geeignet ist. Ein sehr interessanter Autor. Ich hoffe auf weitere Geschichten.

Veröffentlicht am 04.11.2020

Unterhaltsam

Die Gabe der Sattlerin
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Die Sattlerstochter Charlotte soll eigentlich einen Amtsmann heiraten aber als sie erkennt, dass sie einen großen Fehler begehen würde, sattelt sie ihr Pferd und macht sich auf und davon. Aber eine junge ...

Die Sattlerstochter Charlotte soll eigentlich einen Amtsmann heiraten aber als sie erkennt, dass sie einen großen Fehler begehen würde, sattelt sie ihr Pferd und macht sich auf und davon. Aber eine junge Frau alleine auf der Flucht, verfolgt von einem wütenden Bräutigam, da wundert es nicht, dass sie bald Räubern in die Hände fällt und alles nicht ganz so läuft, wie sie sich das gedacht hatte.

Im neuen Buch von Ralf Dorweiler tummeln sich diverse historische Gestalten, wie Friedrich Schiller und Herzog Carl Eugen ebenso wie eine Räuberbande um den berüchtigten Hannikel. Und mitten drin die junge Charlotte, die nicht nur eine überraschend hervorragende Sattlerin ist, sondern auch gewitzt und hüpsch genug, dass sich so mancher Mann für sie interessiert. Gut, dass sie sich zu helfen weiß und gut, dass es da einen Arzt namens Friedrich gibt, der ihr schon mal zur Seite steht, wenn es ernst wird.

Leicht lesbar, unterhaltsam und mit vielen kleinen historischen Details, die den Leser erfreuen und den Plot glaubhaft in Szene setzen. Der Roman liest sich schnell und ich fühlte mich wohl im Würtembergischen Land.

Leseempfehlung für ein paar entspannte Stunden.