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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.01.2021

Zeitreise nach Amsterdam

Krone der Welt
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Die Autorin entführt uns nach Amsterdam um 1600. Sie schildert die Lebensgeschichte der drei Geschwister Vincent, Ruben und Betje, die aus mit ihrem Vater aus Antwerpen fliehen mussten und kurz darauf ...

Die Autorin entführt uns nach Amsterdam um 1600. Sie schildert die Lebensgeschichte der drei Geschwister Vincent, Ruben und Betje, die aus mit ihrem Vater aus Antwerpen fliehen mussten und kurz darauf ganz ohne Eltern in der fremden Stadt klarkommen müssen.
Detailliert werden die Lebensbedingungen der damaligen Zeit dargestellt, vor allem in den Bereichen Architektur, Militär, Küche und Seefahrt. Der historische Hintergrund des Krieges der protestantischen Provinzen gegen das katholische Spanien bestimmt das Schicksal der Familie immer wieder.
Das Buch umfasst einen langen Zeitraum für einen historischen Roman, ist daher niemals langatmig.
Geschickt werden Perspektiven und Stil (z.B. Tagebucheinträge eines Seefahrers) gewechselt.

Unbedingte Empfehlung für alle, die gerne in frühere Zeiten abtauchen und mit den Hauptfiguren des Romans mitfühlen möchten.

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Veröffentlicht am 16.11.2020

Kurzweilige Geschichtsstunde

Der Aachener Hund
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Passend zum 500. Jahrestag der Krönung Karls. des V. und zu den passenden Ausstellungen in den Aachener Museen beleuchtet Günter Krieger den Aufenthalt Abrecht Dürers in der Kaiserstadt.

Erzählt wird ...

Passend zum 500. Jahrestag der Krönung Karls. des V. und zu den passenden Ausstellungen in den Aachener Museen beleuchtet Günter Krieger den Aufenthalt Abrecht Dürers in der Kaiserstadt.

Erzählt wird aus der Perspektive seines Freundes Hans Ebner, aus der einer jungen Frau, die als Findelkind aufwuchs, aber nun auf der Suche nach einer neuen Heimat ist ,und aus der des 10-jährigen Bürgermeistersohns Peter.

Dürer wird als sehr menschenfreundlich und aufmerksam dargestellt. Viele geschichtliche Fakten werden ansprechend verpackt und auch Aachener Sagengut findet seinen Niederschlag.

Aber nicht nur für Aachener ist dies eine lohnende Lektüre. Der Autor passt sich sprachlich dem Mittelalter an, trotzdem ist alles leicht verständlich und flüssig erzählt.

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Veröffentlicht am 02.09.2020

gut recherchierte und spannende Story aus dem Berlin des Kalten Krieges

Kinder ihrer Zeit
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Die Zwillinge Emma und Alice werden auf der Flucht aus Ostpreußen getrennt. Erst Jahre später treffen sie sich Berlin wieder. Alice ist in Ostdeutschland in Kinderheimen aufgewachsen und fühlt sich dem ...

Die Zwillinge Emma und Alice werden auf der Flucht aus Ostpreußen getrennt. Erst Jahre später treffen sie sich Berlin wieder. Alice ist in Ostdeutschland in Kinderheimen aufgewachsen und fühlt sich dem sozialistischen Staat verpflichtet, während Emma gemeinsam mit der inzwischen verstorbenen Mutter im Westen der Stadt lebte.

Zu dieser dramatischen Familiengeschichte kommt nun ein Spionagethriller hinzu, da beide durch ihr Umfeld mit den jeweiligen Besatzungsmächten vertraut sind. Alice verdankt dem russischen Offizier Sergej ihre Rettung in Ostpreußen und Emma hat in Major Carter einen frühen Förderer ihres Sprachtalents gefunden und ihr Schulfreund Max arbeitet für eine Organisation, die Flüchtlinge aus der DDR unterstützt.

Die ganze Situation spitzt sich noch zu, als Emma sich in den ostdeutschen Physiker Julius verliebt.

Durch häufige Perspektivwechsel, die dem Leser einen kleinen Wissensvorsprung vor den Figuren des Romans ermöglichen, wird die Spannung zusätzlich erhöht. Der Roman ist sehr gut recherchiert und schildert detailgetreu das Leben in der geteilten Stadt Berlin vom Ende des Weltkriegs bis zum Mauerbau. Auch die Nebenfiguren werden mit starken Eigenheiten gezeichnet, so dass man als Leser kein Namensregister benötigt.

Absolute Leseempfehlung für diese gelungen Mischung aus Spionagethriller, Familiensaga und Liebesgeschichte vor dem Hintergrund des Kalten Krieges.

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Veröffentlicht am 24.03.2020

Berlin 1948

Pandora
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Der Kriminalroman "Pandora" versetzt den Leser in die Nachkriegszeit nach Berlin - zur Zeit der Blockade des Westens durch den Osten. Kommissar Hans-Joachim Stein ist soeben von Ost nach West gewechselt ...

Der Kriminalroman "Pandora" versetzt den Leser in die Nachkriegszeit nach Berlin - zur Zeit der Blockade des Westens durch den Osten. Kommissar Hans-Joachim Stein ist soeben von Ost nach West gewechselt und demensprechend begegnen ihm die neuen Kollegen mit Vorurteilen. Zumal er die Kriegsjahre in London verbracht hat und ihrer Meinung nach nicht verstehen kann, wie es in Deutschland unter der Diktatur der Nationalsozialisten war. Die Lösung seines ersten Falls wird durch die zahlreichen alten Seilschaften erschwert - vor allem sein Vorgesetzter hat ein großes Interesse, dass die Vergangenheit ruht. Niemand soll erfahren, wie mit (vermeintlich) psychisch Kranken umgegangen wurde.

Der Roman ist von einem Team verfasst - Liv Amber ist Journalistin und Anwältin und Alexander Berg ist Medizinprofessor.

Ihr gemeinsamer Stil zeigt keine Brüche und ihr jeweiliges professionelles Wissen bereichtert das Buch besonders.

Ich empfehle das Buch allen, die Reihe um Gereon Rath (verfilmt als Babylon Berlin) lieben.

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Veröffentlicht am 14.10.2019

Familiensaga in Kriegszeiten

Heimat ist ein Sehnsuchtsort
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Das Cover wirkt leicht und gibt dem Buch durch die goldene Schrift eine große Wertigkeit. Die Lektüre bestätigt den Wert des Buches, leicht bleibt sie dabei aber nicht immer. Da vieles aus der ...

Das Cover wirkt leicht und gibt dem Buch durch die goldene Schrift eine große Wertigkeit. Die Lektüre bestätigt den Wert des Buches, leicht bleibt sie dabei aber nicht immer. Da vieles aus der Sicht der kleinen Kathi geschildert ist, wird nicht immer sofort klar, welche schrecklichen Dinge passieren. In naiver und unvoreingenommener Weise werden diese dargestellt, aber man darf nicht zu viel darüber nachdenken.

Dieses hochintelligente Kind geht auf alle Menschen offen zu, stellt viele Fragen und hat eine einzigartige Beziehung zu ihrer jüngeren, durch eine Körperbehinderung eingeschränkten Schwester Franzi.

Die Folgen von Krieg und Unterdrückung werden hier im Alltag deutlich. Schon allein die tägliche Anwesenheit des durch den 1. Weltkrieg nur noch als psychisches Wrack vorhandenen Großvater am Kamin macht die Ungeheuerlichkeit und die Folgen eines Krieges deutlich. Die Einschränkungen des nächsten großen Krieges und die Gefahren für die grenznahe Bevölkerung beim Einmarsch der Deutschen in Polen werden detailliert geschildert.

Ein eindringlicher Roman, voller Poesie. aber auch Spannung und Tragik. Ich bin schon gespannt auf den zweiten Teil der Heimat-Saga.