Profilbild von Deidree

Deidree

Lesejury Star
offline

Deidree ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Deidree über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.11.2020

Erste Liebe, erster Sex – positive Werte an (jugendliche) Leser gerichtet

Für einen Sommer unsterblich
0

„Für einen Sommer unsterblich“ impliziert, dass es sich hier um eine Geschichte handeln dürfte, die nur einen Sommer lange andauert. Ob das so ist, darf jeder Leser selbst entscheiden. Jennifer Niven vermittelt ...

„Für einen Sommer unsterblich“ impliziert, dass es sich hier um eine Geschichte handeln dürfte, die nur einen Sommer lange andauert. Ob das so ist, darf jeder Leser selbst entscheiden. Jennifer Niven vermittelt gefühlvoll die erste Liebe und das erste Mal. Sie legt ihren Fokus auf positive Werte. Das hat mir sehr gut gefallen. Gerade da sich dieses Buch an die Zielgruppe der Jugendlichen richtet.

Die Trennung der Eltern spielt eine ebensogroße Rolle wie die Angst die beste Freundin zu verlieren, das Verlieben und die Sexualität. Alle diese Bereiche machen der Protagonistin Claude zu schaffen. Sie schwankt zwischen Wut, Ärger und Trotz, Liebe, Hoffnung und überschäumender Hormone. Eben eine Jugendliche.

Im Laufe des Buches kann man bei Claude die Entwicklung beobachten. Auch Miah verändert sich, wenn auch nicht so stark. Beide sind füreinander eine Lernerfahrung an der sie wachsen können.

Der Reibpunkt für Claude bleibt die Trennung der Eltern. Dabei hilft ihr nicht gerade, dass sie sich von ihrer besten Freundin räumlich trennen muss. Manche Entscheidungen der Eltern kann ich nicht nachvollziehen. Lassen für mich einen etwas konstruierten Beigeschmack aufkommen, auch wenn es solche Erwachsene geben mag, keine Frage.

Abgerundet möchte ich sagen, dass ein paar nicht nachvollziehbare Situationen vorhanden sind, aber die Landschaftsbeschreibungen dafür wundervoll sind. Die Entwicklung der Hauptprotagonistin kann der Leser kontinuierlich mitverfolgen. Der Schreibstil ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig. Claude denkt immer wieder, aber diese Stellen sind kursiv geschrieben. Das Cover ist eher für junge Mädchen gemacht, doch die Geschichte könnte auch lesenden Jungs viel mitgeben.

So ende ich mit einem Zitat von Claude, das wir uns öfter sagen sollten: „Dieser Moment ist genug. Jetzt ist genug. Wir brauchen nicht mehr als jetzt.“

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.11.2020

Erfahrung und Ansicht einer Escortdame

Die ewige Geliebte | Erotischer Roman
0

Die Protagonistin in „Die ewige Geliebte“ ist eine Kunstfigur. So bezeichnet sie sich zumindest selbst während ihrer Tätigkeit als Escort. Falscher Name, falsche Identität. Auch wenn die Halbwahrheiten, ...

Die Protagonistin in „Die ewige Geliebte“ ist eine Kunstfigur. So bezeichnet sie sich zumindest selbst während ihrer Tätigkeit als Escort. Falscher Name, falsche Identität. Auch wenn die Halbwahrheiten, die sie ihren Kunden erzählt, der Realität angelehnt sind, verrät sie keine wirklich wichtigen Details. Das ist ihr Schutz ihr Doppelleben geheimzuhalten.

Im Aufbau ist das Buch kein Roman, eher ein Lebensbericht. Der Leser erhält vermeintlich Einblick in ihr Leben als Escort, aber auch privat. Vermeintlich deswegen, denn einerseits kann es gut sein, da die Autorin Eva Gold selbst Erfahrung in diesem Job hat, andererseits ein Autor auch Freiheiten nützt, die ein Leser nicht von der Realität unterscheiden kann.

Auffällig ist, dass bei diesem Buch relativ wenige Sexszenen beschrieben werden. Dafür wiederholt sich die Autorin in manchen Bereichen. Auch ist mir die Selbstgefälligkeit der Protagonistin gegen Ende des Buches unangenehm geworden. Doch das sind die einzigen Aspekte für einen Punkteabzug.

Die verschiedenen Kapitel erfassen oft je einen Kunden oder erzählen aus dem privaten Umfeld der Protagonistin. Schreibstil und Lesefluss haben mir zugesagt. Ich konnte längere Zeit im Buch lesen, oder auch nur ein paar Seiten. Hier ist beides möglich, ohne den Anschluss zu verlieren.

Das Cover ist, für den Verlag typisch, edel gehalten. Mit seinen 168 Seiten ist das Buch überschaubar und bequem in fast jeder Handtasche zu verstauen. So gibt es keine lästigen Wartezeiten, die man sich nicht erfreulich gestalten kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.11.2020

Schmerzvolle Vergangenheit, verlorenes Vertrauen oder doch Sieg der Liebe?

London Gentleman
0

Skylar steht ihre Frau. Den Job macht sie perfekt. Privat hält sie sich penibel an ihre eigene Kriterienliste für Männer, nur um keine Beziehung eingehen zu müssen. Zu sehr schmerzt die Erinnerung an ihre ...

Skylar steht ihre Frau. Den Job macht sie perfekt. Privat hält sie sich penibel an ihre eigene Kriterienliste für Männer, nur um keine Beziehung eingehen zu müssen. Zu sehr schmerzt die Erinnerung an ihre Vergangenheit. Doch schafft Landon den Schritt hinter diese Mauer?

London Gentleman nimmt den Leser mit auf eine Jacht vor den Toren Monacos. Sommer, Sonne, Meer und attraktive Menschen bauen das Grundgerüst dieses Romans. Für Verwirrung und Verstrickung zwischen den Protagonisten sorgt der Beruf von Landon. Denn sehr schnell wird dem Leser klar, dass sich zwischen Skylar und Landon mehr als nur ein One-Night-Stand abzeichnet.

Mit dieser Geschichte geht Louise Bay tief in die Gefühlswelt ihrer Protagonistin. Oder sie versucht es zumindest. Mir waren die Rückblicke, Erzählungen von Skylar zu emotionslos, wenn es um die Vergangenheit ging. Möglich, dass die Autorin dadurch den emotionalen Schutz der Figur zeigen wollte. Leider kam das bei mir nicht so wirklich durch.

Der Schreibstil dagegen hat mir sehr zugesagt. Ein leicht lesbarer, flüssiger Text. Die Kapitel sind in unterschiedlichen Längen gehalten. Ob im aktuellen Kapitel die Sichtweise von Skylar oder Landon erzählt wird, zeigt dem Leser jeweils eine Überschrift an.

Dieser Roman folgt seinem roten Faden. Es gibt einen Hauptstrang in dem sich die Protagonisten und ihre Nebenfiguren bewegen. Erfreulicherweise finden wir hier keine Nebenstränge. Die Konzentration bleibt auf der Entwicklung zwischen Skylar und Landon.

Zwischen ihnen wird auch die eine oder andere Nacht beschrieben. Die Autorin findet achtsame Worte und erotische Beschreibungen. Hier fehlt mir die emotionale Tiefe interessanterweise nicht.

Das Cover finde ich etwas britisch-kühl, aber nach Kennenlernen von Landon scheint es für ihn passend.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.11.2020

Kurzer, spannender Roman mit Thriller-Elementen

Der Sozius
0

Die junge Studentin Teresa will Schriftstellerin werden. Bei Recherchen im Rotlichtmilieu stößt sie auf ein Phantom. Seit den 1970ern soll dieses Phantom genannt „Sozius“ in Deutschland sein Unwesen treiben. ...

Die junge Studentin Teresa will Schriftstellerin werden. Bei Recherchen im Rotlichtmilieu stößt sie auf ein Phantom. Seit den 1970ern soll dieses Phantom genannt „Sozius“ in Deutschland sein Unwesen treiben.

Teresa gräbt sich immer weiter in diese Geschichte, trägt Fakten zusammen und stellt Querverbindungen her. Bis sie sich eines Tages beobachtet fühlt. Leidet sie unter Verfolgungswahn?

Nur ihrem besten Freund Schneider kann sie sich anvertrauen. Er winkt ab und schiebt ihre Empfindungen auf Einbildung. Doch hat er damit auch recht, oder schlittern jetzt beide in größere, vielleicht sogar Lebensgefahr?

Trotz seiner relativen Kürze beinhaltet dieser Roman von Lyl Boyd nicht nur einen Hauptstrang, sondern auch interessante Nebenstränge. Am Ende finden die Stränge gelungen zusammen und haben mich als zufriedenen Leser entlassen.

Der Schreibstil war für mich angenehm zu lesen, wenngleich ich auch eine Passage nur mithilfe von Google halbwegs verstehen konnte. Doch dies kann durchaus an meiner mangelnden Kenntnis in diesem speziellen Bereich liegen. Für das Leseverständnis der Geschichte ist ein umfangreiches Wissen hierzu aber auch nicht notwendig.

Teresa und ihr Freund Schneider werden für die Kürze der Geschichte passend skizziert und beschrieben. Die Geschichte selbst ist in Kapiteln angelegt, wobei sich Gegenwart und Teresas Rechercheergebnisse abwechseln. Die in der Vergangenheit spielenden Ergebnisse werden durch eine kurze Kapitelüberschrift gekennzeichnet, sodass der Leser zu Kapitelbeginn weiß in welcher Zeit und welchem Strang er sich befindet. Für mich ein gut gelungenes Werk.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.10.2020

Sexuelle Entwicklung eines sich liebenden Paares

Cuckolds Paradise | Erotischer Roman
0

Der Leser darf hier Marion und Martin auf ihrer reizvollen Entdeckungsreise vom biederen Ehepaar zum lustvoll genießenden Cuckold und seiner Ehehure begleiten.

Martin vergöttert seine Frau regelrecht. ...

Der Leser darf hier Marion und Martin auf ihrer reizvollen Entdeckungsreise vom biederen Ehepaar zum lustvoll genießenden Cuckold und seiner Ehehure begleiten.

Martin vergöttert seine Frau regelrecht. In den ersten zaghaften Schritten gesteht er ihr nur vorsichtig eine seiner Fantasien. Als sich Marion überwindet ihm diese zu erfüllen, wird sie für ihn zur Heilige und Hure zugleich. Auch der reizvolle Aspekt, dass sie sich offensichtlich erst mit den Gedanken und Wünschen ihres Mannes anfreunden muss, um sie dann doch zu erfüllen, steigert die Intensität und Verbundenheit der Eheleute.

Von Mal zu Mal steigern sich die Fantasien und immer wieder überrascht Marion ihren Mann. Bei jeder Fantasie denkt Martin erst, dass es das jetzt war, dass diese Erfahrung durch nichts mehr übertroffen werden könne und doch kommt bald darauf eine neue Fantasie. „Cuckolds Paradise“ finden die beiden in einem kleinen Garten.

Martin Kandau erzählt seine Geschichte in teilweise poetischer Sprache. Immer wenn er von Marion erzählt, ihre Schönheit und Reinheit bewundert, hebt er sie auch sprachlich in den Himmel. In den harten, erotischen Szenen wird seine Sprache derber bis Hurengleich. Aber nie obszön oder vulgär. Man kann sagen die Sprache passt sich der Szene an.

Da ich auch „Ebenholz und Elfenbein“ von Martin Kandau gelesen habe, erschien mir zu Beginn, dass sich manche kleine Szene gleicht. Doch nach den ersten paar Kapiteln war alles neu. Natürlich aber ist Martins Bewunderung für Marion die selbe, wortreiche geblieben.

Wir haben hier einen interessanten Einblick, wie sich ein Paar gemeinsam auf den ungewöhnlichen Weg begeben kann und die Liebe dadurch nicht verliert, sondern noch stärkt und festigt. In Liebe ist scheinbar vieles möglich.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere