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Veröffentlicht am 11.12.2020

Kleiner Baum ganz groß

Kleiner Weihnachtsbaum
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Als kleiner Weihnachtsbaum hat man es nicht leicht. Besonders, wenn man hoch oben auf einem Berg steht und sich einsam fühlt. Ja, „Kleiner Weihnachtsbaum“ von Gary Cooper ist wirklich eine ganz andere ...

Als kleiner Weihnachtsbaum hat man es nicht leicht. Besonders, wenn man hoch oben auf einem Berg steht und sich einsam fühlt. Ja, „Kleiner Weihnachtsbaum“ von Gary Cooper ist wirklich eine ganz andere Weihnachtsgeschichte die zu faszinieren weiß. Die Geschichte verdeutlicht den Zauber von Weihnachten, behandelt Themen wie Freundschaft und Mut.
Was dieses Buch zu einem besonderen macht, sind natürlich auch die Illustrationen von Alla Churikova. Diese kommen in dem A4-Querformat mit stabilem Einband und den vollflächig und farbig gestalteten Seiten sehr gut zur Geltung. Die Farben orientieren sich dabei an einer winterschaftlichen Landschaft. Sie sind also eher kühl und wirken dadurch sehr passend.
Der Schreibstil von Gary Cooper ist klar, verständlich und kindgerecht. Somit können Zuhörer*innen ab vier Jahren der Geschichte problemlos folgen, obwohl sie doch reichlich Text auf den 32 Seiten enthält. Das Buch eignet sich besonders für die Vorweihnachtszeit in der man sich gemeinschaftlich verzaubern lässt.

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Veröffentlicht am 04.12.2020

Gemeinsam stark

Meiner!
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Hase, Maus und Bär haben einen wunderschönen roten Apfel entdeckt. Und alle denken: „Meiner!“. Aber ganz so einfach ist es dann doch nicht. Der Apfel will sich partout nicht pflücken lassen.
Die Autorin ...

Hase, Maus und Bär haben einen wunderschönen roten Apfel entdeckt. Und alle denken: „Meiner!“. Aber ganz so einfach ist es dann doch nicht. Der Apfel will sich partout nicht pflücken lassen.
Die Autorin Olivia Huth präsentiert mit „Meiner!“ ein wundervoll illustriertes Vorlesebuch für Kinder ab 3 Jahren aus dem Südpol Verlag. Es kommt in einem großflächigen Format daher und ist komplett farbig illustriert.
Die Geschichte zeigt, dass jeder unterschiedliche Stärken hat. Egal ob klein oder groß. Auch wenn der Ideenreichtum der drei Tiere von ihrer Kreativität zeugt den Apfel für sich selbst zu beanspruchen, so kommt man im Team schneller und effektiver voran.
Was mir als Elternteil gefällt, dass das Buch die Kinder mit in die Geschichte einbezieht. Sie werden zum Mitmachen animiert, dürfen sich Gedanken machen und neugierig sein, wie Hase, Maus und Bär das Problem lösen, um an den Apfel zu kommen. Ganz nebenbei lernen sie, dass jeder seine Stärken hat und dass es einfacher und zielführender ist, wenn man Sachen gemeinschaftlich angeht. Und auch teilen kann Freude machen.

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Veröffentlicht am 04.12.2020

Einmal Eisscholle und zurück

Das Wilde Haus der Tiere – Volle Scholle voraus
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Das Wilde Haus ist in der Antarktis gelandet. Diesmal heißt es: Volle Scholle voraus.
„Im Wilden Haus leben die unterschiedlichsten Wildtiere und erledigen regelmäßig Spezialaufträge: Wenn irgendwo ein ...

Das Wilde Haus ist in der Antarktis gelandet. Diesmal heißt es: Volle Scholle voraus.
„Im Wilden Haus leben die unterschiedlichsten Wildtiere und erledigen regelmäßig Spezialaufträge: Wenn irgendwo ein Tier in Not ist, werden sie gerufen.“ [9] Und diesmal ist Lage etwas verzwickt. Ein Vogel der nicht schwimmen kann, braucht ihre Hilfe. Aber ob das wirklich schon alles ist?
„Der eine kann nicht schwimmen, der andere will nicht schwimmen.“ [46] Zu einem Problem kommt das nächste und die Wildtiere befinden sich mitten im Abenteuer.
„Das Wilde Haus der Tiere – Volle Scholle voraus“ von Andrea Poßberg ist eine schöne und abenteuerliche Geschichte für geübte Erstleser und zum Vorlesen ab ca. 4 Jahren. Dabei geht es um Zusammenhalt und Teamarbeit. Aber auch darum, dass manchmal ein Plan B herhalten muss und dass man an seinen Träumen festhalten soll. „Man muss nur fest genug an seine Träume glauben.“ [91]
Die große Schrift ist ideal für die Erstleserinnen. Die 12 Kapitel haben eine angenehme Länge und die Illustrationen von Corinna Böckmann unterstreichen das Ganze, lockern auf und tragen zum Verständnis bei. Das Verhältnis von Text und Illustration ist gut umgesetzt. Schwierige Begriffe werden durch Anmerkungen erklärt. Dadurch erweitert sich der Wortschatz der Erstleser. Dadurch, dass die Wildtiere selbst neugierig sind, lernen auch die Zuhörerinnen und Leser*innen neue Dinge kennen. Wer hätte denn gedacht, dass man am Meeresboden Spinnen begegnen kann?

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Veröffentlicht am 04.12.2020

Ivy ist zurück

Hex Files - Verhexte Nächte
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„Im Töten und der Planung war er ein Könner, doch selbst clevere Menschen haben blinde Flecken. Vorurteile können noch den Klügsten blenden.“ [216]

„Hex Files - Verhexte Nächte“ von Helen Harper
Hexe ...

„Im Töten und der Planung war er ein Könner, doch selbst clevere Menschen haben blinde Flecken. Vorurteile können noch den Klügsten blenden.“ [216]

„Hex Files - Verhexte Nächte“ von Helen Harper
Hexe Ivy Wilde hat es in Band zwei am Ende ordentlich erwischt. Nun muss sie sich etwas ausruhen. Und alle die Ivy nur ein bisschen kennen, die wissen, dass sie damit keinerlei Probleme hat. Vielmehr dürfte ihr schwerfallen, dass sie noch auf Magie verzichten muss. „Ich kann noch ein Weilchen eine brave Hexe sein und auf Magie verzichten.“ [60] Aber da kommt auch schon Raphael Winter ins Spiel.
Am Anfang ist es mir persönlich ein bisschen zu viel Geplänkel zwischen den beiden Charakteren. Gut nur, dass sofort Geister auftauchen, welche nur Ivy sehen und hören kann. „Eine Menge Geister hängen hier fest und haben sich vereint, um ihr Schicksal in die Hand zu nehmen und auf die nächste Ebene zu wechseln.“ [38]
Und damit nimmt die Geschichte schon ordentlich Fahrt auf. Der Ideenreichtum von Harper ist echt bemerkenswert. Auch wie sie es schafft alles zu verbinden. Da sind nicht nur unsere zwei Protagonisten, die Geister und der Mörder, nein, da ist eine unterhaltsame Geschichte, temporeich und spannend erzählt. Und da wäre auch noch Brutus, der Kater.
Das Ganze kommt super rüber. Die Leser*innen dürfen mitfiebern, lachen. Ivy ist wieder die alte und verzaubert uns mit ihrem Charme und ihrem Handeln. Aber auch Brutus läuft zur Höchstform auf. Mehr wird an dieser Stelle nicht verraten. Nur eins: „So ärgerlich die vielen Geister auch waren: Sie erwiesen sich auch als hilfreich.“ [202]


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Veröffentlicht am 02.12.2020

Fremde und Verlorene

Fast ein neues Leben
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„Einfacher war es, alles zu verstecken, was anders war. Deshalb versteckte ich meine Eltern, meine alte Sprache. Ich ahnte, dass ich mich selbst betrog.“ [62]
„Fast ein neues Leben“ von Anna Prizkau kommt ...

„Einfacher war es, alles zu verstecken, was anders war. Deshalb versteckte ich meine Eltern, meine alte Sprache. Ich ahnte, dass ich mich selbst betrog.“ [62]
„Fast ein neues Leben“ von Anna Prizkau kommt leise, unaufgeregt und sachlich daher. Weil das ganze sprachlich so präzise ist, sind die zwölf Kurzgeschichten umso intensiver, steckt in ihnen doch viel Gesellschaftskritik. Das Hauptthema ist dabei „Fremdsein“ und wird durch die Ich-Erzählerin und die distanzierten Betrachtungen auf eine besondere Weise zu den Lesern *innen vermittelt.
Das Gefühl immer eine Fremde zu bleiben umtreibt die Protagonistin. Wir erfahren nicht nur wie Diskriminierung, sexuelle Belästigung und Rassismus der Protagonistin widerfahren, sondern auch, dass diese selbst nicht frei von Vorurteilen und den daraus resultierenden Fehlern ist.
„In dieser Nacht ahnte ich es, ahnte, was eine Lüge machen kann, versuchte, es so schnell wie möglich zu vergessen.“ [80]
Es sind Geschichten aus dem Alltag, die Spielraum für eigene Interpretationen zulassen und auch fordern, die auch zeigen, dass Schweigen fatale Folgen haben kann.
Obwohl das Buch nur etwas mehr als hundert Seiten hat, zeigt es eine beachtliche Tiefe, weckt Emotionen.

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