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Veröffentlicht am 16.12.2020

Modegeschichten einer Anti-Modeikone

Männer in Kamelhaarmänteln
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Was für ein wundervolles Buch! Eine Anti-Modeikone schreibt über Kleider und Leute. Charmant, humorvoll, ironisch, kritisch, liebevoll, sensibel, herzenswarm und berührend.
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Es geht um Schönes, das man ...

Was für ein wundervolles Buch! Eine Anti-Modeikone schreibt über Kleider und Leute. Charmant, humorvoll, ironisch, kritisch, liebevoll, sensibel, herzenswarm und berührend.
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Es geht um Schönes, das man einfach nur der Schönheit wegen haben will. Oder weil einen die Farbe magisch anzieht. Kleidungsstücke, die einen an einen Ort erinnern, eine bestimmte Situation, einen besonderen Menschen. Es geht um die Robe für den großen Auftritt über Alltagskleidung bis hin zu Nachthemden und Unterwäsche.
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Elke Heidenreich erzählt von modischen Glücksmomenten und Desastern. Ganz wunderbar beschreibt die Autorin die Liebe zu Mode, die aber an anderen seltsamerweise immer besser aussieht, als an einem selbst. Die Erkenntnis, dass sie selbst eben kein Modepüppchen und keine Lady ist. Elke Heidenreich schreibt über Begegnungen, zum Beispiel mit Schauspieler Heinz Rühmann und Modezar Karl Lagerfeld. Und sie verliert sich in Mode-Erinnerungen, die immer auch ganz viel mit der Liebe und Männern zu tun haben.
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Ich hätte nie erwartet, dass ausgerechnet Elke Heidenreich ein Buch über Mode schreibt. Umso begeisterter bin ich, was sie Schlaues, Tiefgründiges und Wahres zu diesem Thema zu sagen hat. Die Autorin lässt den Leser tief in ihre Seele blicken und auch an schwierigen Momenten ihres Lebens teilhaben. Sie meistert jede Situation auf ihre eigene Art und Weise. Sie fällt hin und steht wieder auf. Sie entwickelt ihr eigenes Selbstbewusstsein. Als Leser zieht man Vergleiche, erinnert sich selbst und denkt über den eigenen Umgang mit Mode nach. Die Bedeutung von Farben, Mustern, Stoffen, Accessoires ... In den sehr liebevoll erzählten Episoden, findet sich jeder irgendwo wieder.

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Veröffentlicht am 16.12.2020

Spannender Niederrhein-Krimi

Im Schatten der Kopfweiden
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"Im Schatten der Kopfweiden" von Anja Wedershoven spielt am Niederrhein. Kommissarin Johanna Brenner wird von Berlin zur Kripo Krefeld versetzt. Noch bevor sie ihren Einstand geben kann, wird sie zu einem ...

"Im Schatten der Kopfweiden" von Anja Wedershoven spielt am Niederrhein. Kommissarin Johanna Brenner wird von Berlin zur Kripo Krefeld versetzt. Noch bevor sie ihren Einstand geben kann, wird sie zu einem Tatort gerufen. In Geldern ist die Leiche einer toten Kinderärztin gefunden worden...
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Die Story ist gespickt mit Tatverdächtigen. Als Leser kann man so richtig schön mitermitteln. Man ist bei klassischen Zeugenbefragungen und Verhören dabei und bekommt Infos auf Augenhöhe mit den Ermittlern. Die Charaktere sind stark ausgearbeitet. Kommissarin Brenner steigert sich sehr in den Fall hinein und jagt auch ohne Scheu allein der Wahrheit hinterher. Das bringt sie im großen, filmreifen Finale dann aber so richtig in die Bredouille. Ich habe mich gefreut, dass zum Schluss auch nochmal ihr Kollege Axel Holtz mehr in den Mittelpunkt rückt. Er war für mich mit seinen Facetten und Reaktionen am authentischsten und eindeutig mein Lieblingscharakter. Ich denke, dass Johanna und Axel sich in weiteren Fällen gut ergänzen könnten.
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Fazit: Am Anfang hat es etwas gedauert, bis ich mich in den Plot eingefunden hatte. Verschiedene Handlungsstränge und viele Personen - da musste ich erst mal durchsteigen. Einmal drin, war der Krimi mit Spannung, einem Füllhorn an Spuren und Verdächtigen sowie interessanten Chatakteren insgesamt ein tolles Lese- und Rätselvergnügen. Absolut für eine Reihe geeignet.

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Veröffentlicht am 16.12.2020

Neuer Fall für Julia Schwarz

Artiges Mädchen: Thriller
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Auf einem Spielplatz wird die Leiche einer Frau gefunden - hergerichtet wie ein Schulmädchen. Rechtsmedizinerin Julia Schwarz und ihr Freund, Kriminalkommissar Florian Kessler ermitteln. Und schon bald ...

Auf einem Spielplatz wird die Leiche einer Frau gefunden - hergerichtet wie ein Schulmädchen. Rechtsmedizinerin Julia Schwarz und ihr Freund, Kriminalkommissar Florian Kessler ermitteln. Und schon bald taucht eine weitere Tote auf...
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"Artiges Mädchen" setzt meine Lieblingsreihe von Catherine Shepherd fort. Ich mag die gewisse Düsterheit, die den Fällen der Julia Schwarz-Reihe innewohnt sowie das Zusammenspiel von Kripo und Rechtsmedizin.
Auch Band 5 der Reihe hat mir wieder gut gefallen. Atmosphäre und Charaktere sind gewohnt toll beschrieben. Ich habe ganz automatisch Seite um Seite gelesen und mitgerätselt. Besonders gefallen haben mir die Perspektivwechsel inklusive Opfer- und Tätersicht, die für Spannung und Gänsehaut sorgen. Es gibt etliche Spuren und Verdächtige. Die Auflösung konnte mich erneut überraschen.
Das Privatleben von Julia und Florian kommt auch nicht zu kurz. Die Beziehung der beiden entwickelt sich weiter. In diesem Fall taucht eine mysteriöse Person aus der Vergangenheit auf. Ich erwarte irgendwie, dass da im nächsten Fall noch was auf Julia und Florian zukommt...
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Fazit: Fesselnder Plot. Düstere Atmosphäre. Flüssiger Schreibstil. Catherine Shepherd hat in "Artiges Mädchen" wieder solide genau das geliefert, was ich von einem Julia Schwarz-Thriller erwarte. Das Buch ist spannend, kurzweilig und unterhaltsam. Ich bin jetzt schon gespannt auf Band 6 im November 2021.

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Veröffentlicht am 16.12.2020

Spannender Cold Case um tote Studentin

Enna Andersen und die Tote im Mai
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"Enna Andersen und die Tote im Mai" ist der 2. Band aus der Cold Case-Reihe von Anna Johannsen. Vor 20 Jahren ist eine Studentin nach einer Maifeier verschwunden. Ihre Leiche wurde Monate später im Wald ...


"Enna Andersen und die Tote im Mai" ist der 2. Band aus der Cold Case-Reihe von Anna Johannsen. Vor 20 Jahren ist eine Studentin nach einer Maifeier verschwunden. Ihre Leiche wurde Monate später im Wald gefunden. Hauptkommissarin Enna Andersen und ihr Team rollen den Fall neu auf...
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Cold Cases üben auf mich immer eine seltsame Faszination aus. Lange zurückliegende Fälle, die nicht aufgeklärt werden konnten. Eintauchen in die Vergangenheit. Noch mal neu an die Sache herangehen. Neuer Blickwinkel. Neue Ermittlungsansätze.
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Enna, Jan und Pia arbeiten akribisch. Sie befragen erneut Familie, Freunde und Bekannte des Opfers. Ganz in Ruhe. Ohne Zeitdruck. Man folgt den Vernehmungen und erlebt, was nach so langer Zeit noch alles ans Licht kommt. Nach 20 Jahren entdeckt das Team noch Spuren, die vorher keiner verfolgt hat.
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Das Privatleben der Ermittler spielt auch wieder eine große Rolle. Diesmal erfährt man mehr über den Hintergrund von Jan Paulsen und lernt ihn und seine Art ein gutes Stück besser verstehen. Aber der Schwerpunkt liegt bei Enna Andersen - und irgendwie habe ich das Gefühl, dass alles darauf zusteuert, dass Enna irgendwann doch noch in ihrem ganz persönlichen Cold Case ermittelt.
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Fazit: "Enna Andersen und die Tote im Mai" ist ein ruhiger Kriminalroman, der die Menschen und die Ermittlungen in den Mittelpunkt stellt. Auf Blut, Brutalität und Action wird hier komplett verzichtet. Statt dessen gibt es viele Befragungen zu verfolgen. Zusammen mit den Ermittlern nähert man sich der Lösung des Falls langsam, Stück für Stück an. Das mag vielleicht zuweilen etwas unspektakulär sein. Aber ich persönlich mag das.

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Veröffentlicht am 16.12.2020

Regio-Krimi trifft große, weite Welt

Taubenblut
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Das war mal was ganz anderes. Ein Kriminalroman, der sich von der Masse abhebt und dadurch im Gedächtnis bleibt.
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Regio-Krimi trifft große weite Welt - so würde ich "Taubenblut" in Kurzform beschreiben. ...

Das war mal was ganz anderes. Ein Kriminalroman, der sich von der Masse abhebt und dadurch im Gedächtnis bleibt.
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Regio-Krimi trifft große weite Welt - so würde ich "Taubenblut" in Kurzform beschreiben. Es gibt viel bayerisches Lokalkolorit samt Mundart. Aber auch andere Länder und andere Sitten spielen hier eine wichtige Rolle.
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Es ist schon eine irre Story, die sich da am Chiemsee abspielt. Ein Thai-Guru und sein Gefolge aus Kathoeys/Ladyboys/Transgender fallen in die Beschaulichkeit ein. Bald werden in einem Baggersee zwei Tote mit Taubenblut-Rubinen im Ohr gefunden.
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Der Schreibstil von Lutz Kreutzer ist flüssig und anschaulich. Der Autor entwickelt interessante Charaktere und haucht ihnen Leben ein. Hinzu kommen viele tolle Schmunzel-Szenen. Mein Highlight: Zwei Kathoeys auf Standortsuche für einen Club. Zum Brüllen komisch!
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Das Buch ist zwar ein Kriminalroman - für mich lebt es aber vor allem durch seinen Humor. Und das selbst in den spannendsten Momenten. Bestes Beispiel: Eine wilde Verfolgungsjagd auf Kamelen. Darauf muss man erst mal kommen.
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Fazit: Wer Lust hat, sich auch mal auf einen eher untypischen Kriminalroman einzulassen, dem kann ich "Taubenblut" definitiv empfehlen.

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