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Veröffentlicht am 10.01.2021

Weihnachten bei den Thalheims

Weihnachten am Ku'damm
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Inhaltsangabe:
Berlin 1946
Der zweite Weltkrieg ist vorbei, aber die wirtschaftliche Lage hat sich kaum verbessert und es herrschen immer noch katastrophale Lebensbedingungen. Überall stehen Ruinen, Woh-nungen ...

Inhaltsangabe:
Berlin 1946
Der zweite Weltkrieg ist vorbei, aber die wirtschaftliche Lage hat sich kaum verbessert und es herrschen immer noch katastrophale Lebensbedingungen. Überall stehen Ruinen, Woh-nungen sind Mangelware, das Geld verliert immer mehr an Wert, Lebensmittel sind knapp und das was die Menschen für ihre Lebensmittelkarten bekommen, reicht kaum aus, um den Hunger zu stillen. Als wäre dies nicht schon schlimm genug, bedroht der kälteste Winter aller Zeiten die Bevölkerung und Heizmittel sind kaum noch vorhanden. Aber die Familie Thalheim lässt sich nicht unterkriegen und machen aus der Not eine Tugend. Eines Abends entdeckt Rieke vor ihrem Laden den kleinen Erich. Unter alten Lumpen und Kleidungsstü-cken versteckt, durchgefroren und ausgehungert nimmt sie den Jungen mit zu sich nach Hause. Dort erfährt sie das ganze Schicksal über den Ausreißer.

Weihnachten am Ku´damm von Brigitte Riebe ist eine kleine weihnachtliche Geschichte. Wer die Trilogie „Die Schwestern vom Ku´damm“ schon kennt, der darf sich hier auf ein Wiedersehen mit der Familie Thalheim freuen.
Der flüssige und leichte Schreibstil ließ mich sofort wieder in die Geschehnisse der Thal-heims ein und abtauchen. Ausdrucksstark schildert die Autorin über die schlechten Zustände, die die Nachkriegszeit mit sich brachte. Lebensmittelmangel, Hunger, Schwarzmarkt oder über die Jahrhundertkälte, die den Menschen damals zusetzten. Auch wenn diese Zeit noch so schwer und an manchen Tagen sehr trostlos war, gibt die Familie Thalheim nicht auf, sondern schenkt noch Herzenswärme und Menschlichkeit, indem sie sich um den kleinen Erich kümmern. Das Schicksal des kleinen Jungen lässt vieles für den Moment vergessen und zeigt, dass es einigen Menschen noch viel schlimmer ergeht als ihnen. Ein Kampf gegen Ungerechtigkeit beginnt und trotz der widrigen Umstände wird es ein unvergessliches Weih-nachten werden.

Mit ihrem Roman hat Brigitte Riebe es wieder einmal geschafft, mich emotional zu berüh-ren. Heute jammern wir über so vieles, aber was unsere Vorfahren im Krieg oder in der Nachkriegszeit erleben mussten war weitaus schlimmer und sie haben eins definitiv nicht gemacht: gejammert oder gar aufgegeben! So eine Geschichte ist nicht nur berührend, son-dern hält uns heute ein Spiegel vor: wir sollten für heutige Zeit dankbar sein und mehr Menschlichkeit zeigen!
Ein kleiner Minuspunkt muss ich leider anmerken: ein 160seitiges Buch 18,00 Euro kosten zu lassen, finde ich jetzt nicht gerechtfertigt.

Wer die Geschichten um die Familie Thalheim liebt wird auch dieses Buch lieben! Eine ab-solute Leseempfehlung und 4 Sterne (1 Stern ziehe ich wegen dem überteuerten Preis ab)

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Veröffentlicht am 29.12.2020

Eine Liebeserklärung an ihr Leben

Meist sonnig
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Wer kennt sie nicht, die Fernsehmoderatorin Andrea „Kiwi“ Kiewel? Ihre Fernsehkarriere startete sie bereits in der damaligen DDR. Danach folgten noch einige Stationen bevor sie Anfang der 90ziger im Team ...

Wer kennt sie nicht, die Fernsehmoderatorin Andrea „Kiwi“ Kiewel? Ihre Fernsehkarriere startete sie bereits in der damaligen DDR. Danach folgten noch einige Stationen bevor sie Anfang der 90ziger im Team des SAT 1 Frühstückfernsehens landete. Ihren bekanntesten und größten Erfolg feiert sie mit dem ZDF Fernsehgarten, den sie seit fast 21 (mit einer kleinen Unterbrechung) moderieren darf. Jeden Sonntag beschert sie dem Zuschauer vor Ort oder am heimischen Bildschirm Musik, Unterhaltung und gute Laune. Jetzt hat sie ihr erstes Buch herausgebracht, wo der Titel nicht passender hätte sein können: Meist sonnig! Eine Liebes-geschichte an das Leben!
In dieser Art von „Biografie“ erzählt die Moderatorin über ihr Leben, Freundschaften, Liebe, oder ihr Verhältnis zur DDR. Die kurzen Kapitel und der flüssige Schreibstil lassen mich nur durch die Seiten dieses Buches fliegen. Es bereitet mir sehr viel Freude einiges über Andrea Kiewel erfahren zu dürfen. Wussten Sie, dass Andrea in Tel Aviv lebt und hebräisch lernt? Ich nicht. Wenn man die Kapitel dazu liest, merkt man wie verliebt sie in diese Stadt bzw. in dieses Land ist. Aber nicht nur das, sie liebt die Menschen, die Weltoffenheit und dass sie dort einfach sie selbst sein darf ohne sich vor der Presse erklären zu müssen.
In einem anderen Kapitel geht es um ihre Schwimmkarriere und ihr Verhältnis zu den Trai-nern. Ganz kurz wird auch das Thema Doping angesprochen.
Auch das Thema, wie Andrea sich selbst. Ganz offen erzählt sie über ihre Stärken und Schwächen, aber auch woran sie noch arbeiten muss. Ein kritisches Selbstbild, das die aller-wenigsten von uns machen.
Mir ist ihre offene und neugierige Art schon positiv im Fernsehen aufgefallen und diese praktiziert sie auch im Privaten. Weltoffen, neugierig auf Mensch und Land. Sie liebt es ein-fach Menschen kennenlerne zu dürfen. Manchmal entstehen aus diesen kurzen Begebenhei-ten wahre Freundschaften.
Auch vor Themen Beziehungen. Lieb und Sex äußert sie sich.

Meist sonnig! ist keine Biografie von Andrea Kiewel, in der alle Stationen chronologisch abgearbeitet werden. Es ist eine Liebeserklärung an ihr Leben und das mit all seinen Facet-ten.
Fröhlich, lebensbejahend, nachdenklich, unterhaltsam und an einigen Stellen etwas traurig. That´s Life!

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Veröffentlicht am 20.12.2020

Wir sind für die Ewigkeit - Band 1

Wir sind für die Ewigkeit
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Barcelona 1939:
Unbeschwert lebt die sechzehnjährige Mercedes mit ihrer Familie in Barcelona. Sie hat keine Ahnung von den politischen Unruhen, die in ihrem Heimatland herrschen. Als ihr Vater eines Tages ...

Barcelona 1939:
Unbeschwert lebt die sechzehnjährige Mercedes mit ihrer Familie in Barcelona. Sie hat keine Ahnung von den politischen Unruhen, die in ihrem Heimatland herrschen. Als ihr Vater eines Tages verhaftet wird, ändert sich für ihre Familie alles und sie müssen fliehen. Auf der Flucht verliert sie nicht nur ihre Mutter, sondern auch ihren kleinen Bruder. Völlig auf sich allein gestellt, trifft sie auf Agustin, der ebenfalls auf der Flucht ist. Gemeinsam begeben sie sich nach Frankreich, aber dort werden sie gleich in ein Internierungslager gesteckt. Gegenseitig geben sich Mercedes und Agustin Halt und schenken sich Trost, um diese schwere Zeit zu überstehen. Dieser Zusammenhalt wächst zu einer Liebe, die für die Ewigkeit halten soll. Aber das Schicksal hat andere Pläne, denn eine schwere Krankheit trennt die beiden.

Nach vielen Schicksalsjahren kehrt Mercedes nach Spanien zurück und findet dort eine neue große Liebe. Luis, einer der Dorffischer erobert ihr Herz und Mercedes scheint endlich ihr Glück gefunden zu haben. Doch diese Idylle wird jäh zerstört, denn eines Tages steht ihr Agustin gegenüber. Wird ihre neue Liebe ihren alten Gefühlen zu Agustin standhalten?

Wir sind für die Ewigkeit ist der erste Band der Spanien Saga von Astrid Töpfer.
Ab der ersten Seite durfte ich, dank des flüssigen Schreibstils, in Geschichte von Mercedes ein- und abtauchen. Während des Lesens merkte ich, wie mich dieses buch in ihren Bann zog. Zu jedem Zeitpunkt musste ich wissen, wie es mit Mercedes weitergehen wird. Auch wenn die Ereignisse noch so schockierend waren, konnte und wollte ich dieses Buch nicht so einfach aus den Händen legen.
Aber nicht nur die Handlung begeisterte mich, sondern ich merkte zudem mit wieviel Liebe zum Detail Astrid Töpfer diesen Roman verfasste. Zum einen lag es an den facettenreichen Charakteren, die so authentisch wieder gespiegelt worden sind, so dass man meinte, allesamt hätten diese Zeit genauso erlebt.
Zum anderen lag es an der dazugehörigen Kulisse und Atmosphäre, die in Spanien bzw. Frankreich um 1939 herrschte. Dank der akribischen und detaillierten Recherche hat die Autorin hier eine Geschichte erschaffen, die authentischer nicht hätte sein können. Auch wenn es sich hierbei um eine fiktive Geschichte handelt, so entstand dennoch der Eindruck, dass sich diese genauso abgespielt hat. Dramatisch und spannend wird Mercedes Flucht, die schwierigen und unmenschlichen Lebensverhältnisse im Internierungslager, die Liebe zu Agustin oder auch ihre Wiederkehr nach Spanien erzählt. Auch wenn es mir hier und da ein paar Schicksalsschläge zu viel waren, wurde es nie langatmig oder gar langweilig. Selbst die politischen Informationen haben der Geschichte nicht geschadet. Eher im Gegenteil. Ich habe sehr viel über diese Zeit in Spanien und Frankreich lernen dürfen, die ich in der Schule nicht erfahren habe.


Im ersten Moment wirkt das Ende abgeschlossen, aber es wird noch einen Teil dieser Spanien- Saga geben und darüber freue ich mich.


Ein dramatischer und spannender Roman, der die Lebensgeschichte einer jungen Frau erzählt, die unterschwierigen Verhältnissen erwachsen werden musste. Ich hoffe, die Reise geht genauso abwechslungsreich weiter.
4 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung oben drauf!

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Veröffentlicht am 22.11.2020

Nervenaufreibende Spannung

Der Heimweg
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Inhaltsangabe:
Überraschenderweise übernimmt Jules Tannberg das Begleittelefon, dass normalerweise von Frauen genutzt wird, die nachts auf ihrem Heimweg Angst bekommen. In dieser Nacht ist aber alles anders, ...

Inhaltsangabe:
Überraschenderweise übernimmt Jules Tannberg das Begleittelefon, dass normalerweise von Frauen genutzt wird, die nachts auf ihrem Heimweg Angst bekommen. In dieser Nacht ist aber alles anders, denn Klara wird auf seine Leitung gestellt. Sie ist Ehefrau und Mutter und ihre Ehe ist von häuslicher Gewalt geprägt. Vor ein paar Wochen hat ihr einen Mann kennengelernt, der ihr ein Ultimatum gestellt hat: entweder sie verlässt ihren gewalttätigen Mann oder sie stirbt an diesem Tag. Und genau dieser (letzte) Tag bricht an…...

Mit großer Begeisterung habe ich schon einige Bücher von Sebastian Fitzek gelesen und so freute ich mich schon auf sein neustes Werk „Der Heimweg“. Das Cover unterstreicht die Stimmung dieser Geschichte: düster und geheimnisvoll!

Wie ich es schon von seinen vorherigen Thrillern gewohnt bin, war der Schreibstil zugleich fesselnd und spannend. Dieses Buch konnte und wollte ich kaum aus den Händen legen, denn zu jedem Zeitpunkt musste ich wissen, wie es mit Klara und Jules weitergehen wird. Jeder der schon einmal ein S. Fitzek Thriller gelesen hat, weiß, dass er es liebt den Leser auf ein Katz- und Maus- Spiel einzuladen und ihn regelrecht an der Nase herum zu führen. Nervenaufreibend und spannungsgeladen treibt er nicht nur seine Charaktere in den Wahn, sondern auch seine Leser. Immer wieder erhält der Leser neue brutale Informationen und entführt ihn an Orte, die niemand im Hellen, geschweige denn im Dunkeln, aufsuchen möchte. Obwohl ich schon einige Thriller gelesen habe, muss ich gestehen, dass mir einige Szenen zu brutal und detailliert beschrieben worden sind. Dies führte dazu, dass ich dieses Buch mehrfach zu Seite legen musste. Schade, denn solche Szenen hätte diese Geschichte nicht gebraucht. Allerdings gehen hier die Meinung ziemlich weit auseinander, aber dies ist eine Ansichtsfrage und die muss jeder für sich entscheiden.
Während des Lesens liebe ich es mit zu fiebern und zu raten, ob ich den Fall vorzeitig lösen kann, aber dank der zahlreichen psychologischen Wendungen ist dies einfach nicht möglich und von dem Ende dieses Buches war ich mehr als nur überrascht. Einfach grandios!

In unserer Leserunde stellte sich mehrfach die Frage, ob Der Heimweg seinem Titel gerecht wird. Hm…schwierige Frage, aber ich sage Nein. Unter diesem Titel hatte ich eine andere Story erwartet, aber gut.

Abgesehen von dem kleinen Kritikpunkt fand ich die Thematik (Gewalt gegen Frauen) sehr gut umgesetzt. Nervenaufreibende Spannung bis zur letzten Seite und so sollte ein Thriller sein.

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Veröffentlicht am 17.11.2020

Ein Buch, über das man lange nachdenkt...

Die unterirdische Sonne
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Fünf Jugendlichen (11-15 Jahren) wurden entführt und in einem fensterlosen Keller eingesperrt. Täglich wird mindestens einer von ihnen nach „Oben“ geholt. Wer über seine Vergangenheit, Herkunft oder sogar ...

Fünf Jugendlichen (11-15 Jahren) wurden entführt und in einem fensterlosen Keller eingesperrt. Täglich wird mindestens einer von ihnen nach „Oben“ geholt. Wer über seine Vergangenheit, Herkunft oder sogar über die Geschehnisse die „oben“ passieren spricht, stirbt. Angst, Wut und Verzweiflung bestimmen das Leben von den fünf. Bis ein neuer Junge Namens Noah zu ihnen kommt. Bringt er die Wende?

Da ich nicht allzu viel vom Inhalt erzählen möchte, gibt es keine Rezension wie sie normalerweise üblich ist.

Das Buch behandelt eines der brisantesten Themen überhaupt: Kindesentführung und –misshandlung.

Ich hatte vorher noch nie etwas von Friedrich Ani gelesen, umso größer war die Freude, dass ich hier an der Leserunde teilnehmen durfte. Trotz des ungewöhnlichen Schreibstils habe ich das Buch nach 3 Tagen durchgelesen. Zeitweise konnte ich es gar nicht aus der Hand legen, weil ich unbedingt wissen wollte wie das Schicksal der Jugendlichen endet.

Beim Lesen kamen mir erste Zweifel, ob dieser Roman überhaupt mein Genre ist, aber nach und nach fesselte mich die Geschichte so sehr, dass ich ihn zu Ende lesen mußte. Er ist erschreckend, aufwühlend, schockierend und stimmt einen sehr nachdenklich.

Das dieser Roman polarisiert, braucht man eigentlich nicht zu erwähnen. Bis jetzt habe ich noch keine Leserunde erlebt, wo die Meinungen so weit auseinander gingen wie bei dieser. Ob man dieses Buch gut oder schlecht findet, muss jeder für sich entscheiden. Alles was nach Beendigung dieses Buches zurück bleibt ist ein nachdenklicher Leser, der sich noch lange mit dieser Geschichte beschäftigen wird.

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