Profilbild von KimVi

KimVi

Lesejury Star
offline

KimVi ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit KimVi über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.01.2021

Spannend

Opferstille
0

Colomba Caselli hat sich nach dem erschütternden Ende ihres letzten Einsatzes von der Außenwelt zurückgezogen. Ihr Partner Dante wird noch immer vermisst. Doch bisher fehlt von ihm jede Spur und die ehemaligen ...

Colomba Caselli hat sich nach dem erschütternden Ende ihres letzten Einsatzes von der Außenwelt zurückgezogen. Ihr Partner Dante wird noch immer vermisst. Doch bisher fehlt von ihm jede Spur und die ehemaligen Kollegen scheinen der Suche nicht so intensiv nachzugehen, wie Colomba, die fest daran glaubt, dass Dante lebt, es gerne hätte. Niemand scheint Colomba aus ihrer Zurückgezogenheit herauslocken zu können. Das ändert sich allerdings, als in ihrer Nachbarschaft ein Mord geschieht und sie in ihrem Schuppen einen jungen, blutüberströmten Mann findet, der kaum ein Wort spricht. Er erinnert sie an Dante und deshalb beginnt Colomba auf eigene Faust nach Hinweisen zu suchen. Dabei wird schnell klar, dass sie sich der Vergangenheit stellen muss....

"Opferstille" ist nach "In der Finsternis" und "Schwarzer Engel" der dritte Band der Reihe um Colomba Caselli und Dante Torre. Um den recht komplexen Inhalt richtig zuordnen zu können, ist es empfehlenswert, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Es gibt zwar Rückblicke, die dafür sorgen, dass man den aktuellen Ereignissen auch dann folgen kann, wenn man noch keinen Band gelesen hat, um diesen Thriller aber richtig genießen zu können, ist es sinnvoll, die Vorgeschichte zu kennen.

Die Handlung wird aus wechselnden Perspektiven geschildert und trägt sich zuweilen auf unterschiedlichen Zeitebenen zu. Es fällt allerdings leicht, diese richtig einzuordnen. Das Interesse am Geschehen wird unmittelbar geweckt, denn Handlungsorte und Protagonisten werden so lebendig beschrieben, dass man alles mühelos vor Augen hat. Man spürt außerdem, wie sehr Colomba Caselli noch unter den vergangenen Ereignissen und dem Verlust ihres Partners leidet und kann ihre Handlungen deshalb nachvollziehen. Als sie den jungen, blutüberströmten Mann auf ihrem Grundstück findet, kommt ein wenig Leben in Colomba. Gemeinsam mit ihr beginnt man sich auf die Spurensuche einzulassen. Was dabei ans Tageslicht kommt, ist nicht sofort richtig einzuschätzen. Denn hier ist nicht so, wie es auf den ersten Blick scheint und deshalb kommt es zu einigen überraschenden Wendungen. 

Durch die unterschiedlichen Perspektiven, die häufig an entscheidenden Stellen wechseln, gerät man früh in den Sog der Ereignisse. Dabei blickt man in tiefste menschliche Abgründe. Das große Finale ist actionreich, nervenaufreibend und sorgt für weitere Überraschungen, wodurch die Spannung bis zu Schluss erhalten bleibt. 

Ein fesselnder und gut durchdachter Thriller, der seinen Reiz allerdings besser entfalten kann, wenn man bereits die Vorgänger kennt. 

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.01.2021

Mitreißender Krimi

Die verlassenen Kinder
0

Als das Auto eine Panne hat, wird der elfjährige Jack von seiner Mutter dazu aufgefordert, gemeinsam mit den beiden kleinen Schwestern im Wagen zu warten, bis die Mutter zurückkehrt. Jack soll bis dahin ...

Als das Auto eine Panne hat, wird der elfjährige Jack von seiner Mutter dazu aufgefordert, gemeinsam mit den beiden kleinen Schwestern im Wagen zu warten, bis die Mutter zurückkehrt. Jack soll bis dahin die Verantwortung tragen. Doch die Zeit vergeht und von der Mutter ist nichts zu sehen. Da es im Wagen mittlerweile unerträglich heiß ist, steigen die Kinder aus und versuchen die Mutter zu finden. Doch diese bleibt spurlos verschwunden, bis Tage später ihre Leiche gefunden wird. Dieser Schicksalsschlag trifft die Familie schwer. Das Leben der Kinder gerät völlig aus den Fugen. Jack setzt alles daran, seine beiden Schwestern zu versorgen und schreckt deshalb auch nicht vor Einbrüchen zurück. Eines Tages stößt er dabei auf eine Spur, die zum Mörder führen könnte...

Durch den Prolog, in dem man die wartenden Kinder im Auto beobachtet und dabei spürt, wie stark die Verantwortung für seine jüngeren Geschwister auf Jack lastet, ist man sofort mitten im Geschehen. Man möchte unbedingt erfahren, was mit der Mutter passiert ist. Das aktuelle Geschehen trägt sich etwa drei Jahre später zu und wird aus wechselnden Perspektiven geschildert. Zunächst ahnt man nicht, wie sich die unterschiedlichen Stränge verbinden werden. Doch Belinda Bauer gelingt es hervorragend, die einzelnen Fäden so geschickt miteinander zu verbinden, dass man früh in den Sog der Handlung gerät und dabei einige Überraschungen erleben darf. 

Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet. Auch wenn es anfangs nicht gerade vor Sympathieträgern wimmelt, wirken alle authentisch. Nach und nach erfährt man mehr über die Protagonisten, wodurch man sie besser verstehen kann. Der Kriminalfall steht nicht unmittelbar im Zentrum der Ereignisse. Man erfährt außerdem viel über Jack und die unfassbaren Ausmaße, die die Ermordung der Mutter für seine Familie, und besonders für ihn, bedeutet. Die Spannung wird deshalb auch nicht durchgehend gehalten, aber dennoch üben die unterschiedlichen Perspektiven einen großen Reiz aus, wodurch man dem Ganzen interessiert folgt. Da die Kapitel oft recht kurz sind und an entscheidenden Stellen stoppen, gerät man schnell in den Bann des Buchs und mag es nicht mehr aus der Hand legen. Überraschende Wendungen sorgen dafür, dass die Handlung nicht vorhersehbar wirkt. 

Ein mitreißender Krimi, der durch authentische Charaktere und überraschende Wendungen überzeugt. 

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.01.2021

Gelungener Reihenauftakt

Der Todesspieler
0

Colter Shaw ist ein hervorragender Spurensucher und diese Fähigkeit setzt er dazu ein, vermisste Personen aufzuspüren. Als eine Studentin spurlos verschwindet, ohne dass Lösegeldforderungen gestellt werden, ...

Colter Shaw ist ein hervorragender Spurensucher und diese Fähigkeit setzt er dazu ein, vermisste Personen aufzuspüren. Als eine Studentin spurlos verschwindet, ohne dass Lösegeldforderungen gestellt werden, bietet er dem verzweifelten Vater der Vermissten seine Hilfe an. Shaw folgt den Spuren und geht, im Gegensatz zur örtlichen Polizei, davon aus, dass das Mädchen Opfer eines Verbrechens wurde. Tatsächlich gelingt es ihm, die junge Studentin aufzuspüren und nach Hause zu bringen. Doch schon bald gibt es eine weitere Entführung, bei der alles dafür spricht, dass der Täter erneut zugeschlagen hat. Shaws Interesse ist geweckt. Er hat den Verdacht, dass der Täter versucht, ein Videospiel zum Leben zu erwecken, bei dem die Opfer eine minimale Chance haben, durch 5 Gegenstände, die ihnen der Täter hinterlässt, zu entkommen....

"Der Todesspieler" ist der Auftakt zu Jeffery Deavers neuer Reihe um den Ermittler Colter Shaw. Deshalb steht hier nicht nur der eigentliche Fall im Mittelpunkt, sondern auch der Hauptprotagonist Colter Shaw. Ihn lernt man durch Rückblicke in seine Kindheit näher kennen. 

Der Fall selber startet bereits spannend. Man ist von Anfang an mitten im Geschehen und beobachtet fasziniert, wie Colter Spuren liest, sie auswertet und Wahrscheinlichkeiten berechnet. Dadurch sind seine Handlungen nicht nur nachvollziehbar, sondern man wird außerdem sofort dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen. Die Rückblicke in Colters Kindheit fügen sich so harmonisch in die Haupthandlung ein, dass sie nicht dafür sorgen, dass die aufgebaute Spannung ausgebremst wird. Im Gegenteil, denn dadurch lernt man Colter besser kennen und erfährt, wie er seine Fähigkeiten erlangt hat. 

Der Fall um den Todesspieler nimmt ungeahnte Ausmaße an. Immer, wenn man meint, dass man der Auflösung einen Schritt näher gekommen ist, sorgen überraschende Wendungen dafür, dass man die eigenen Überlegungen überdenken und neu ansetzen muss. Dadurch bleibt die Spannung bis zum Schluss erhalten. 

Durchgehend spannende Ermittlungen, mit einem Hauptprotagonisten, der von Seite zu Seite sympathischer wirkt. 

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.01.2021

Spannender Reihenauftakt

Leichenblume
0

Die Journalistin Heloise Kaldan erhält Briefe von Anna Kiel, einer Mörderin, die bisher nie gefasst werden konnte. Doch der Inhalt ist geheimnisvoll. Heloise weiß nicht, was Anna von ihr will und warum ...

Die Journalistin Heloise Kaldan erhält Briefe von Anna Kiel, einer Mörderin, die bisher nie gefasst werden konnte. Doch der Inhalt ist geheimnisvoll. Heloise weiß nicht, was Anna von ihr will und warum sie ihr schreibt. Um der Sache auf den Grund zu gehen, beginnt die Journalistin auf eigene Faust zu recherchieren. Sie wendet sich dabei auch an Kommissar Erik Schäfer, der den Mord, für den noch immer nach Anna Kiel gefahndet wird, untersucht hat. Da Schäfer gerade einen Hinweis erhalten hat, dass die gesuchte Mörderin gesichtet wurde, setzt er alles daran, sie endlich zu finden. Heloise löst mit ihren Nachforschungen währenddessen Ereignisse aus, die nicht nur sie in große Gefahr bringen...

"Leichenblume" ist der Auftaktband zu einer Reihe um die Journalistin Heloise Kaldan und den Kommissar Erik Schäfer. In diesem Teil kann man deshalb beobachten, wie sich die beiden kennenlernen. Beide Protagonistin wirken sympathisch und ihre Handlungen nachvollziehbar. 

Der Einstieg in die Handlung gelingt problemlos, denn die Autorin versteht es von Anfang an, Interesse zu wecken. Genau wie Heloise selbst, kann man mit den geheimnisvollen Nachrichten, die die Mörderin ihr zukommen lässt, nichts anfangen. Man merkt, dass sie einiges über die Journalistin weiß, aber man ahnt nicht, warum das so ist. Heloises Nachforschungen sind nicht nur interessant, sondern werden zunehmend spannender. Die Ermittlungen des Kommissars wirken ebenfalls glaubhaft, wodurch man gerne eigene Überlegungen anstellt und dabei hofft, auf der richtigen Fährte zu sein. Doch der Fall ist und bleibt rätselhaft. Deshalb ist er kaum vorhersehbar. Durch kurze Einschübe, in denen man Anna Kiel über die Schulter schaut, weiß man zwar mehr als Heloise Kaldan und Erik Schäfer, doch richtig zuordnen kann man das Gelesene zunächst nicht. Dadurch bleibt die Spannung bis zum Schluss erhalten. 

Ein gut konstruierter Krimi, der durch Spannung überzeugt und neugierig darauf macht, die weitere Zusammenarbeit der Hauptcharaktere zu beobachten. 

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.01.2021

Leider nicht ganz so spannend wie erhofft

Der Bewohner
0

Der Serienkiller Thomas Brogan ist auf der Flucht. Er findet Unterschlupf in einem verlassenen Reihenhaus. Beim Erkunden seines Verstecks findet er heraus, dass die Trennwände der Dachböden nicht ganz ...

Der Serienkiller Thomas Brogan ist auf der Flucht. Er findet Unterschlupf in einem verlassenen Reihenhaus. Beim Erkunden seines Verstecks findet er heraus, dass die Trennwände der Dachböden nicht ganz geschlossen sind. Dadurch kann Brogan von einem Dachboden zum nächsten wandern und so die Menschen in den bewohnten Häusern ausspionieren. Er klaut ihnen nicht nur Essen, benutzt ihre Dusche, sondern treibt Spielchen mit ihnen. Dabei hat es ihm die schöne Colette ganz besonders angetan. Sie geht ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf...

Dieser Thriller bietet eine besondere Erzählperspektive, denn alles wird aus der Sicht des Killers Thomas Brogan geschildert. So gerät man in eine außergewöhnliche Beobachterrolle, die für eine angespannte und bedrohliche Atmosphäre sorgt. Man ist hautnah dabei, wenn er über die Dachböden schleicht, die Bewohner ausspioniert und mit der Stimme in seinem Kopf über die Möglichkeiten streitet, die diese Situation für einen perfiden Serienkiller bietet. Der Einstieg in diesen Thriller gelingt deshalb mühelos. Man ist sofort mitten im Geschehen, beobachtet Brogans Vorgehen und genießt das Gänsehaut-Feeling, das der Gedanke, dass sich ein Serienkiller unbemerkt auf dem eigenen Dachboden aufhalten könnte, auslöst. Dadurch wird die Spannung früh aufgebaut. Recht kurze Kapitel, die oft an entscheidenden Stellen stoppen, sorgen außerdem für ein hohes Tempo. 

Doch leider kann die Spannung nicht durchgehend gehalten werden. Denn nach einem temporeichen, spannenden Anfang, plätschert die Handlung nach einer Weile eher gemächlich vor sich hin. Es gibt zwar immer wieder Momente, in denen die Spannung wieder anzieht, doch sie flacht auch schnell wieder ab. Denn die Spielchen, die der Killer treibt, verlieren schon bald ihren Reiz. Dennoch liest sich das Buch quasi von selbst, da man trotzdem in den Sog der Ereignisse gerät und unbedingt erfahren möchte, was passiert. Zum Ende hin steigen Tempo und Spannung wieder enorm an. Dabei kommt es, sowohl für den Leser, als auch für den Serienkiller, zu einigen Überraschungen. 

Auch wenn die Spannung nicht durchgehend gehalten werden kann, gerät man dennoch in den Sog der Ereignisse und mag das Buch erst aus der Hand legen, wenn man am Ende angekommen ist. 

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere