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Veröffentlicht am 18.01.2021

Noch besser als Band 1

Unzertrennlich
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Schreibstil:
Roni Loren schreibt super schön locker leicht, gleichzeitig aber auch intensiv und emotional. So macht die Geschichte auf gar keinen Fall den Eindruck, eher nur für Erwachsene etwas zu sein, ...

Schreibstil:
Roni Loren schreibt super schön locker leicht, gleichzeitig aber auch intensiv und emotional. So macht die Geschichte auf gar keinen Fall den Eindruck, eher nur für Erwachsene etwas zu sein, sondern orientiert sich vielmehr am Stil des New Adult-Genres und kann bestimmt jeden der Leser dieses Genres überzeugen. Mir hat der Stil auf jeden Fall sehr gut gefallen und ich konnte es super flott durchlesen.

Meine Meinung:
Rebecca kannte ich ja schon aus Band 1, in dem sie grob vorgestellt wurde. Das Außenbild ist auf jeden Fall das einer starken, selbstbewussten und unabhängigen Anwältin, die in ihrem Leben ein großes Ziel verfolgt, und das hat nichts mit einem Mann zu tun.
Nun aus ihrer Perspektive zu lesen, bietet natürlich einen tieferen Einblick, der schnell zeigt, dass Rebecca innerlich ziemlich gebrochen ist. Das Trauma, das durch einen Amoklauf in ihrer Schulzeit entstanden ist, begleitet sie jeden Tag und löst immer noch Panikattacken aus. Zudem hat ihre Vergangenheit sie auch hinsichtlich ihres Vertrauens gegenüber der Liebe geprägt: für Rebecca muss man sich Liebe verdienen und bekommt sie nicht geschenkt. Zudem funktioniert sie nicht ohne Bedingungen und unschönen Parts der Selbstaufgabe. Das ist natürlich nicht gerade förderlich für ihr nicht existentes Liebesleben.
Diese Vergangenheit hat man somit die ganze Zeit im Kopf, sie macht Rebecca aber nicht allein aus. Es ist nämlich nicht nur so, dass sie sich keinem Mann hingeben will, sondern dass sie auch der Meinung ist, sie könnte es ohne Mann schaffen. Eine Frau also, die ihr Glück nicht vollständig davon abhängig macht, ob sie ihr Leben nun mit einem Mann verbringt oder ohne. Das fand ich einfach klasse. Es war ein Grundgedanke dieser Geschichte, der stets aufrecht erhalten wurde. Es ist eben nicht so, dass die Frau ohne Mann (oder Frau oder anderes Individuum) unvollständig ist oder nicht glücklich sein könnte. Stattdessen kann der Mann auch einfach eine Dreingabe sein. Etwas, dass das Glück unterstützt, von ihm aber nicht abhängig ist. Geben und Nehmen spielen sich bei Mann und Frau auf gleicher Ebene ab.

Meine Frau. Früher hätten sich bei diesen Worten vermutlich ihre feministischen Nackenhaare aufgestellt. Sie gehörte niemandem. Doch mit Wes war das anders, weil sie endlich wusste, was di Menschen meinten, wenn sie solche Dinge sagten. Sie gehörte ihm, und er gehörte ihr, weil sie sich dazu entschlossen hatten, sich einander ihr Herz anzuvertrauen. Eine mutige Entscheidung, doch eine, die ihr nicht länger Angst machte.“

UNZERTRENNLICH – RONI LOREN, S. 455-456
So mochte ich Rebecca total gerne und fand, dass sie recht frischen Wind in eine solche Liebesgeschichte gebracht hat. Zudem zeigt sie sich in der Geschichte recht liebenswert und durchaus schlagfertig. Sie weiß sich zu wehren, kann mit Worten und ihrer Ausstrahlung selbst den stärksten Angreifer zum Schweigen bringen und hat keinerlei Probleme damit, sich gegen Wes zu wehren. Ihre Meinung bringt sie also stets deutlich zur Geltung.

Wes ist ebenfalls nicht ganz der typische Liebesromanprotagonist. Eigentlich hat er den Frauen abgeschworen, findet in Rebecca dann aber eine Frau, um die es sich zu Kämpfen lohnt. Statt aber kindisch oder anstrengend dabei vorzugehen, bleibt er durchweg ein super netter Kerl. Er kümmert sich sehr um andere, ist stets Gentleman und stellt sich selbst oft zurück. Nicht ganz unschuldig ist dabei wohl aber auch seine eigene Vorgeschichte. Wes hat das Leben schon übel mitgespielt. Er musste ganz von Neuem anfangen und ist dennoch nicht verbittert, sondern nimmt jetzt alles so, wie es kommt. So ist er auch Rebecca gegenüber eher vorsichtig und drängt sie nicht. Er gibt ihr dadurch die Sicherheit, die sie braucht, indem er sie quasi darin bestätigt, dass er ihr eine Stütze sein kann, sie aber nicht besitzen und verändern will.
Wes ist auf jeden Fall ein Protagonist, den man zunächst in die Kategorie „Bad Boy“ steckt: lange Haare, Tattoos, Alkohol, eine üble Scheidung. Nach und nach erfährt man aber immer mehr von ihm und kann Vorurteile ausräumen. Dies wird natürlich dadurch unterstützt, dass auch aus seiner Perspektive erzählt wird.

Von der Storyline her muss ich sagen, dass mich doch einiges positiv überrascht hat. Erst einmal treffen Rebecca und Wes nicht einfach so aufeinander, sondern sie kennen sich schon. Sie müssen sich beide also selbst erst ein neues Bild des anderen machen. Das bringt von vorneherein viele Vorurteile aber eben auch den Willen in die Geschichte, hinter diese zu sehen und die Personen tiefer zu ergründen. Ein schnell erscheinendes Problem wird danach zudem nicht unnötig in die Länge gezogen oder dramatisiert, sondern angesprochen und behoben. Da zeigt sich schon ein wenig, dass die Protagonisten etwas erwachsener sind. Nur logisch ist dann, dass die Story sich im weiteren Verlauf mehr mit „erwachsenen“ Problemen auseinandersetzt. Für Wes und Rebecca ist eine Beziehung nichts, was man einfach so eingeht. Sie denken an die Zukunft, haben immer im Hinterkopf, dass man Zeit verschwendet, wenn man sie in die falschen Personen steckt. So wird sehr schön tiefgründig an Rebeccas Einstellung zu Männern und ihrer Hingabe gearbeitet sowie an Wes‘ Gründen, an sich selbst und seine Entscheidungen zu zweifeln, weil die Vergangenheit ihn das bereits gelehrt hat. Obwohl das jetzt etwas trocken klingt, war es das überhaupt nicht. Vielmehr sind es sehr zarte, nur im Detail vorhandene Prozesse, die neben der anderen Handlung ablaufen. Rebecca und Wes hält während der Geschichte nämlich ein Projekt zusammen, dass wunderschön ist, zeigt, was für ein Mensch Wes wirklich ist und zudem noch Action in den Handlungsverlauf bringt. Es ist etwas, dass die beiden zusammenschweißt und Rebecca ganz unauffällig aus ihrem stressigen und zugeplanten Arbeitsalltag zieht, um ihr Zeit mit Wes zu verschaffen. Für mich ist es nach Band 1 fast ein Merkmal dieser Reihe, dass der Arbeitsalltag zwar klug umschifft wird, jedoch nie außer Acht gerät. Das Leben der Protagonisten geht ganz real weiter, stoppt nicht plötzlich, nur weil da jemand aufgetaucht ist, der Potential für eine Liebesgeschichte bietet.
Das Projekt hat mich aber einfach zusätzlich gefreut, weil es noch so viel mehr vermittelt, als Wes und Rebecca alleine aussagen.

Das Ende war dann schön aufgeräumt, emotional und dennoch recht authentisch. Nicht alles läuft im Leben immer so, wie man es plant oder gerne hätte. Aber man findet auch andere Wege zum Glück und kann letztlich auch mit weniger nicht weniger glücklich sein.

Fazit:
Ich finde, dieses Buch hat mehr Beachtung verdient, als es momentan der Fall ist. Rebecca ist eine sehr moderne Protagonistin, die letztlich Werte vermittelt, die ich gerne in jeder Liebesgeschichte lesen würde. Wes ebenso. Hier erwartet einen einfach eine Vielschichtigkeit, die einem beim Fliegen durch die Seiten gar nicht so auffällt, aber dennoch nachwirkt. Ich fand den Handlungsaufbau schön gemacht, mochte die eingesetzten „Füllelemente“ und habe auf mehreren Ebenen mitgefiebert. Definitiv ein Liebesroman, der auch eingefleischte New-Adult-Leser überzeugen wird.
Oh ja, und im Vergleich zu Band 1, den ich schon gut fand, noch besser!

5 von 5 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 18.01.2021

Ein Pageturner und absolute Empfehlung!

The Crown Between Us. Royales Geheimnis (Die »Crown«-Dilogie 1)
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Schreibstil:
Dieses Buch ist erst das zweite Buch der Autorin und man kann nicht leugnen, dass das zwischendurch immer mal wieder auffällt. Besonders anfangs fielen mir kleinere Schwächen bei der Dialogführung ...

Schreibstil:
Dieses Buch ist erst das zweite Buch der Autorin und man kann nicht leugnen, dass das zwischendurch immer mal wieder auffällt. Besonders anfangs fielen mir kleinere Schwächen bei der Dialogführung beispielsweise auf. Ich war da regelmäßig verwirrt, mit was denn nun die Zeit vergangen ist, denn geredet wurde aus Sicht des Lesers nicht wirklich^^ Das sind aber Details, die mir später gar nicht mehr aufgefallen sind, bzw. vielleicht waren sie da auch schon gar nicht mehr da.
Nach diesen anfänglichen Schwierigkeiten – die mir aber nicht den Spaß an der Geschichte nahmen – ließ sich das Buch aber sehr schnell und flüssig lesen. Es hatte regelrecht Suchtfaktor und der noch ein klein wenig ungeübte Schreibstil der Autorin machte viel mehr einen frischen Eindruck:)

Meine Meinung:
Ich war natürlich anfangs ein wenig skeptisch. Nicht zum ersten Mal kommt eine Protagonistin auf ein geheimnisvolles Internat. Sehr schnell wurde mir jedoch klar, dass hier sehr viel mehr Geheimnisse lauern. Schon der Anfang bestätigt dies. Die anfängliche Situation ist geradezu bizarr. Man weiß als Leser gar nicht so genau, woran man sich orientieren soll. Das macht aber natürlich auch unheimlich neugierig.
Dazu kam, dass ich Alpha ab dem ersten Moment mochte. Sie ist selbstständig, hat ein gutes Herz, schon das ein oder andere in ihrem Leben mitgemacht und ist später alles andere als scheu, offen auszusprechen, was sie bewegt.
Im Kontrast zu den Internatkids merkt man bei ihr dann natürlich auch, dass sie eben eher ein normales Mädchen ist. Sie macht sich nicht viel aus Macht und Geld und dementsprechend verschieben sich ihre Prioritäten und Probleme auch ein wenig. Somit ist sie auf dieser Ebene eine recht typische Protagonistin. Weniger typisch empfand ich sie dagegen im Umgang mit den Jungs dieser Geschichte. Sie hat keinerlei Scheu, benimmt sich ihnen gegenüber nicht wie ein hormongesteuerter Teenager, sondern kommt tatsächlich mit allen klar und geigt ihnen gerne auch mal die Meinung. Also eher der Typ Mädchen, dessen beste Freunde Jungs sind:)

Und dann sind wir auch schon bei den Männern dieser Geschichte. Ich war total geflasht und neugierig sowie überrascht wie viele gut aussehende Kerle, die irgendwie alle ein Geheimnis haben und augenscheinlich nett zu Alpha sind, in der Geschichte durch die Gegend rennen^^ Da ist zum einen der attraktive Kommissar Cosmo, der anfangs ziemlich viel Platz für eine Nebenfigur bekommt, weshalb ich ihn immer im Hinterkopf hatte. Ich war sogar zunächst irritiert, ob er zu Alphas Partner wird. Aber da gibt es ja noch Nate, den Kronpronz. Mindestens genauso geheimnisvoll, sehr nett, aber genauso verschlossen. Zudem zeigt er immer wieder ein Verhalten, das uns Leser wie auch Alpha komplett ahnungslos dastehen lässt. Fakt ist nur, dass er für Alpha zur Leitfigur der Geschichte wird. Er ist des Rätsels Schlüssel und zudem ein Teil der Dreieckskonstellation dieser Geschichte, die ich niemals erwartet hätte. Es gibt nämlich auch noch seinen dunklen Cousin Aaron, der Alpha gegenüber allerdings die meiste Zeit netter ist als Nate. Ihr merkt vielleicht schon, wie es war, die Geschichte mit den dreien im Mittelpunkt zu lesen: geradezu verwirrend. Aber genau das fand ich richtig gut! Man ist sich als Leser immer nur so halb sicher, wen Alpha am Ende wählen wird. Selbst dann noch, als ihre Gefühle immer deutlicher werden. Ein Grund dafür ist in erster Linie, das beide Männer in die Geheimniskrämerei um die Welt, in die Alpha sich erst einfinden muss, verstrickt sind. Gut und böse können nicht einfach so zugeordnet werden. Stattdessen muss sich Alpha bei ihnen auf ihr Bauchgefühl verlassen.
Und um das Chaos zu vervollständigen gibt es da noch Nates Bruder Matt, dem Alpha freundschaftlich nahesteht. Sie ist das Zentrum um das diese vier Jungs kreisen und immer mehr Verstrickungen in die Geschichte bringen. Ich habe wirklich noch nie eine so komplex arrangierte Liebesgeschichte gelesen, die nicht schon von vorneherein sehr deutlich ist und die Dreiecksgeschichte zu etwas Nervigem macht.

Natürlich enthält die Geschichte aber nicht nur diese Liebesgeschichte. Eigentlich hat Alpha nämlich gar nicht so viel Zeit, um sich mit ihren Gefühlen zu beschäftigen. Stattdessen arbeitet sie daran, sich viele Fragen zu beantworten. Ich fand den Handlungsverlauf in diesem Kontext sehr schön aufgebaut. Man erfährt als Leser nach und nach mehr Details, kann Verknüpfungen herstellen, fiebert gleichzeitig mit Alpha und den Jungs mit, schwärmt über Aaron und Nate (wobei ich ersteren dann doch noch cooler fand) und versucht des Rätsels Lösung zu durchdringen. Dabei passierten viele Dinge, die nicht vorhersehbar waren und Raffinesse besaßen. Ich war wirklich durchweg gebannt und fasziniert, wie vielschichtig sämtliche Protagonisten waren. Selbst Alphas Freundinnen sind nicht einfach gut oder böse, genauso wenig wie die einfachen Nebenprotagonisten. Gerade am Ende wird einem dies nochmal bewusster und zeigte, dass alles irgendwie ineinander greift.

Fazit:
Ich bin wirklich überrascht, dass dieses Buch sowas wie ein Debüt ist. Klar, am Schreibstil merkt man es noch ein ganz bisschen. Ansonsten aber hat mich die Story total geflasht. Die Protagonisten waren allesamt vielschichtig, undurchschaubar und geheimnisvoll. Durch die Liebesgeschichte kann man schwärmen, während man gleichzeitig in einem Netz aus Rätselnd und Spannung gefangen ist. Ich konnte gar nicht aufhören zu lesen, und war am Ende ziemlich überwältigt. Den zweiten Band muss ich auf jeden Fall lesen und kann diesen nur empfehlen!

5 von 5 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 11.01.2021

Ein typischer Vi Keeland, wie ich ihn liebe:)

Mister West
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Schreibstil:
Wenn ich etwas mag, dann ist es Vi Keelands Schreibstil. Er ist einfach total locker leicht, bringt super viel erotische Spannung rüber, ist sehr humorvoll und kann trotzdem mit emotionalen ...

Schreibstil:
Wenn ich etwas mag, dann ist es Vi Keelands Schreibstil. Er ist einfach total locker leicht, bringt super viel erotische Spannung rüber, ist sehr humorvoll und kann trotzdem mit emotionalen Details aufwarten. So war es auch bei diesem Buch. Man fliegt nur so durch die Seiten und es kommen keine langen Phasen vor, in denen man sich irgendwie durch das Geschriebene quält.

Meine Meinung:
Ich muss zugeben, die Anfangsidee der Story war nicht so ganz kreativ. Mal wieder hatte ich vorher den Klappentext nicht gelesen, konnte mir aber schnell denken, dass der Typ in der Bar entweder ihr Chef oder ihr Dozent sein musste. Mit ihrem Schreibstil fing Vi Keeland mich da aber sehr schnell auf. Zudem war mir Rachel gleich super sympathisch und es versprach eine tolle, sexy Geschichte mit dem gut aussehenden Professor zu werden.

Beginnen wir also mit Rachel. Interessant fand ich an ihr von vorneherein, dass sie nicht grundsätzlich etwas gegen das Dating hatte, gleichzeitig aber auf eine sehr undramatische Art und Weise eigentlich noch an ihrem Ex-Mitbewohner/Freund hing. Eine Protagonistin also, die sich nicht gegen Männer sperrt, aber auch nicht unbedingt einen Freund haben muss/will. Rachel sieht es einfach etwas lockerer und konzentriert sich auf ihr Studium und die Arbeit. So ist es dann auch mit Cane. Es kommt von ihrer Seite nicht sofort Druck auf und man kann einfach die sexuelle Spannung zwischen den beiden genießen:)
Fernab davon fand ich Rachel aber auch toll, weil sie eine sehr sensible, aufmerksame Ader hat. So arbeitet sie an einem Musikprojekt für ihr Studium, das viel mehr bedeutet, und hat feine Fühler für Dinge, die Cane betreffen und bedrücken. Ihre Lockerheit zusammen mit dieser sensiblen Seite haben für mich super zusammengepasst und der Geschichte schöne emotionale wie auch witzige Details verliehen.

Cane war die deutlich tiefere Person in diesem Duo. Schon von Anfang an bemerkt man, dass er etwas verheimlicht. Nicht nur in seinen Aussagen und Handlungen Rachel gegenüber, sondern auch dadurch, dass der Perspektivwechsel zwischen den zweien zunächst nur aus Canes Sicht von vor 15 Jahren berichtet. In seiner Vergangenheit spinnt sich eine Geschichte zusammen, die beim Leser immer wieder kleine Anhaltspunkte aufkommen lassen. Mir wurde dennoch schnell klar, worum es sich genau handelt. Und genau das war es, was schließlich auch Spannung auf die gegenwärtige Geschichte übertragen hat. Der Spanungsaufbau verteilt sich hier also auf zwei Zeitebenen und zeigt die Tiefe der Geschichte.
Cane steht aber natürlich nicht nur für die dramatische, etwas bedrückende Seite der Geschichte. Er ist auch ein echt feiner, heißer KerlXD Zudem schlau, hilfsbereit, gentlemanlike und definitiv mit erotischen Allüren. Sein Charakter ist dadurch während der Geschichte immer mal wieder etwas zwiegespalten, denn der Junge aus der Vergangenheit steckt immer noch in ihm und er weiß nicht so ganz, wie er damit umgehen soll. Das fand ich eigentlich echt süß. Gerade gegen Ende hin läuft er regelrecht wie ein aufgeschrecktes Huhn umher und kann sich nicht entscheiden, was nun das Beste für Rachel ist. In der Situation war es schon echt knuffig.

Zur allgemeinen Geschichte kann ich sagen, dass hier überraschenderweise die Thematik „Dozent-Studentin“ nicht so ein großes Problem darstellt wie in so manch anderem Buch. Das heißt konkret, dass man nicht die ganze Zeit über davon liest, wie sich die Protas über Heimlichkeiten und Offenlegung streiten, Angst haben erwischt zu werden oder sich irgendwie erpressen oder ähnliches.
Stattdessen passiert zwar vieles heimlich (sie schreien es einfach nicht laut heraus, was aber nicht komisch ist oder so), die beiden konzentrieren sich aber eher auf Rachels Studium und ihre Beziehung zueinander.
Dabei fängt das Ganze überraschend seicht an. Ich mochte es, dass diese Nummer: „Es ist so scharf, meine Studentin zu vögeln“, gar nicht erst hervorkommt. Es beginnt also nicht gleich mit Sex. Das hat es für mich weniger nach einem Klischee anfühlen lassen, sondern vielmehr nach einem sinnvollen Kennenlernen^^
Die Handlung verläuft dann schön flott und ohne Längen, sodass man es sehr gut und schnell und mit viel Spaß lesen kann. Besonders die kleinen Sticheleien und Tricksereien zwischen den beiden, mit denen Rachel Cane immer wieder in die richtige Richtung schubst und beweist, dass sie die Hosen in dieser Beziehung an hat, haben mir super gefallen.

Fazit:
Ein Vi Keeland-Buch wie man es kennt und liebt. Die Protagonisten sind sympathisch, die verschiedenen Perspektiven steigern die Spannung und zeigen früh eine tiefere Ebene an und der Schreibstil ist locker, witzig und sehr schön lesbar. Definitiv ein Buch, dass man in einem Rutsch durchlesen kann! Nicht zu verachten ist natürlich auch die Portion Erotik, die das Buch mit sich bringt. Glücklicherweise wird da aber nicht übertrieben:)
Eine absolute Empfehlung für jeden von mir! (Es sei denn ihr sucht nach einer Story, die sich hauptsächlich mit der verbotenen Dozenten-Studentin-Beziehung beschäftigt. Das ist hier nicht Hauptthema.)

5 von 5 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 20.12.2020

Tolle Geschichte mit miesem Cliffhänger und soooo gut!

Kaleidra - Wer das Dunkel ruft (Band 1)
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Zur INFO: Dies ist der erste Band einer Trilogie:)

Klappentext:
Wenn die 17-jährige Emilia eines liebt, dann sind es Rätsel. Als sie bei einem Museumsbesuch das sagenumwobene Voynich-Manuskript lesen ...

Zur INFO: Dies ist der erste Band einer Trilogie:)

Klappentext:
Wenn die 17-jährige Emilia eines liebt, dann sind es Rätsel. Als sie bei einem Museumsbesuch das sagenumwobene Voynich-Manuskript lesen kann, spürt sie, dass sie einem unglaublichen Mysterium auf der Spur ist – denn das Dokument gilt als eines der größten, nie entschlüsselten Geheimnisse der Menschheit. Dann trifft sie auf den attraktiven, aber sehr verschlossenen Goldalchemisten Ben, und die Ereignisse überschlagen sich: Emilia ist eine Nachfahrin des uralten Silberordens! Schnell gerät sie ins Kreuzfeuer rivalisierender Geheimlogen, und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt …

Cover:
Dies ist wieder ein Buch, bei dem ich einfach etwas zum Cover sagen muss. Ich finde es nämlich wirklich wirklich schön. Edel und schlicht, passend zur Geschichte und definitiv einzigartig. Ein Highlight für jedes Bücherregal!

Der Schreibstil:
Ich fühlte mich von der ersten Seite an wieder total wohl und unterhalten. Kira Licht schreibt wunderbar frisch, locker, flüssig und zauberte mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht. Ihre Protagonisten, die Dialoge sind allesamt schlagfertig, keck und humorvoll.
Ich mochte es auch sehr, dass die Erklärungen dessen, was Thematik und Logik des Buches und damit auch noch neu für Emilia ist, zuerst immer grob und einfach gehalten erklärt werden. Später wird es dann nochmal detaillierter. So kam man als Leser immer gut mit und hatte gleichzeitig das Gefühl, man lernte die Welt zusammen mit Emilia kennen.
Es ließ sich einfach sehr schnell und flüssig lesen, es kam keine Langeweile auf und der jugendliche, simple Charme, den ihre Bücher ausstrahlen, findet man auch hier. Das sollte einen aber auf gar keinen Fall davon abhalten, das Buch zu lesen, denn es passt wunderbar zum Gesamtbild, da die Thematik recht kompliziert ist. Anders wäre man wohl schnell überfordert^^

Meine Meinung:
Emilia mochte ich vom ersten Moment an sehr gerne. Sie ist so schön direkt, hat ihre Werte, die sie ausmachen, lässt sich von niemandem herumschubsen und geht angenehm unvoreingenommen auf die Dinge zu. Für mich war sie ein sehr ausgeglichener Charakter, der selbst in den ungewöhnlichsten und bedrohlichsten Situationen nicht nur an sich selbst denkt und beweist, warum sie zur Heldin dieses Buches geworden ist. Natürlich ist sie das natürlich nicht vom ersten Moment an, aber sie wird definitiv zu dieser und das fand ich super gemacht!
Ihr Talent für die Kryptographie ist zudem richtig cool. Kira Licht beschreibt es immer wieder als ein Gefühl, dass Emilia einfach in den Kopf schießt und schon hat sie eine Ahnung, was die Lösung sein könnte. Die Rätsel sind dabei aber so genial wie simpel, dass man als Leser gut mit Emilia mitkommt und ihren Lösungsweg nachvollziehen kann. Es hat echt Spaß gemacht, vielen verschiedenen Rätseln zu begegnen:)
Was Emilia und ihre Freunde und die Alchemisten angeht, so fand ich, dass sie einen sehr lockern Umgang mit allen pflegt. Durch ihre unkomplizierte Art, versteht sie sich mit allen mehr oder weniger gut und es kommen von ihrer Seite aus fast keine negativen Gefühle auf, die mir als Leser vielleicht die Lust am Lesen genommen hätten. Stattdessen genießt man einfach ein wenig und staunt darüber, wie die Protagonisten dennoch alle ihre tieferen Ebenen haben.

Ben kann man ganz ganz grob wohl als Bad Boy einstufen. Er zeigt aber von Anfang an auch eine sehr sensible Seite, die ich super schön an ihm fand. Die Grenze zwischen den beiden ist von Anfang an da und dennoch lässt er genug durchblicken, um seine und Emilias Gefühle ganz zart hervortreten zu lassen. Ich habe mich immer mal wieder zwischendurch gefragt, ob ich es nun lieber gehabt hätte, wenn die beiden da etwas offensiver gewesen wären. Das kann ich aber verneinen. Ben überraschte mich als Leserin an vielen Stellen mit seiner Ehrlichkeit und war für mich der perfekte Begleiter für Emilia. Ich bin wirklich gespannt, wie es mit ihnen weitergeht.

Wirklich schön an dieser kleinen LoveStory zwischen Ben und Emilia war, dass von Anfang an Klarheit herrschte. Alles geschieht zwischen den beiden also sehr bewusst und ohne, dass man als Leser die ganze Zeit darauf wartete, dass irgendwo der Haken auftaucht. Der ist sofort da und bleibt fest verankert. Lasst euch da einfach selbst überraschen, was zwischen den beiden vorgeht. Ich kann nur sagen, dass ich diesen Teil der Geschichte als sehr schön eingebunden – auch im richtigen Maß – empfand und es trotz Jugendbuch zu vielen Gedanken und Tiefen kommt.

Jetzt mal ganz allgemein zur Geschichte:
Ich fand das Thema mit den Alchemisten, den Orden und den Kräften der Protas einfach wahnsinnig interessant und war die meiste Zeit beim Lesen einfach neugierig darauf, was noch alles möglich ist. Ihr werdet dem Stein der Weisen begegnen, der Arche Noah und vielem mehr und dennoch klingt es nicht wie aus dem Zauberhut hervorgezogen, sondern ist alles logisch eingebettet. Die Autorin hat sich da echt gute Erklärungen zurecht gelegt und auf die Logik zwischen allem geachtet. Mir ist nichts aufgefallen, was aus der Reihe tanzen würde. Stattdessen sind einige Prozesse wirklich kompliziert oder gar philosophisch zu verstehen und keinesfalls „mal eben“ einfach so erklärt. Das fand ich persönlich super, weil für mich zu einer komplexen Geschichte, mit vielen Handlungssträngen – und das hat die Geschichte – auch eine komplexere Logik gehört. Wäre der Stein der Weisen mit den Worten: weißt schon, genau wie in Harry Potter – erklärt worden, wäre es für mich einfach nicht passend und umfassend genug gewesen.
Und so komme ich auch noch einmal genauer auf die vielen Handlungsstränge zu sprechen: Die Handlung konnte mich einfach überzeugen, weil wir da Emilias eigentliches Leben haben, das ja auch weitergeht, die Alchemisten, die ihr Sachen beibringen, aber auch zu Freunden werden und Persönlichkeiten und ein Leben haben, dann die Vergangenheit und die Zukunft und noch mehr. Es bleibt keine oberflächige Erzählung, die nicht zu überzeugen weiß. Stattdessen findet sich hier einfach eine tolle Mischung, die auf jeder Ebene fasziniert und fesselt, einige Überraschungen bereithält, süß wie auch witzig ist und Lust auf Mehr macht. Nicht zu vergessen an dieser Stelle: das Ende. Macht euch auf einen mega fiesen Cliffhänger gefasst, der beweist, wie gut diese Geschichte angelegt ist!

Fazit:
Mich konnte dieses Buch auf ganzer Linie überzeugen! Seht euch einfach das Cover an, denkt euch eine Prise Humor, eine Prise Raffinesse, Witz, Vielschichtigkeit, zarte Liebe und Spannung sowie ein wahnsinnig interessantes Thema und schon habt ihr den Inhalt dieses Buches. Ich kann es nur empfehlen! Meiner Meinung nach ist es zudem noch viel besser als die Gold und Schatten-Dilogie der Autorin:)

5 von 5 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 20.12.2020

Berührende Geschichte, die überzeugt

Forever Mine - San Teresa University
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Zum Klappentext: Lest ihn einfach nicht. Ich habe es irgendwann in der Mitte des Buches gemacht und war erstaunt, wie weitreichend die Informationen darin sind. Man liest daraufhin das Buch und wartet ...

Zum Klappentext: Lest ihn einfach nicht. Ich habe es irgendwann in der Mitte des Buches gemacht und war erstaunt, wie weitreichend die Informationen darin sind. Man liest daraufhin das Buch und wartet auf den Moment, in dem passiert, was im Klappentext beschrieben steht. Das fand ich richtig blöd. Es ist ein Liebesroman. Wir wissen alle ungefähr, wie es abläuft. Da muss ich nicht schon vorher Details des Handlungsverlaufes kennen, die mir jegliche Überraschung verderben.
(Musste ich an dieser Stelle einfach einmal sagen.)

Klappentext:
Als die gesamte Universität von Kates One-Night-Stand mit Alec Volcov, dem Playboy der San Teresa University, erfährt, ist ihr sauberes Image als Bloggerin von einem Tag auf den anderen zerstört. Kate will einfach nur vergessen, was passiert ist, und zieht deshalb in ein neues, ruhigeres Wohnheim um. Was sie nicht ahnt: Ihr Zimmernachbar ist ausgerechnet Alec, der sie nicht nur bei jeder Begegnung an die Nacht erinnert, die ihr Leben für immer verändert hat, sondern der ihr plötzlich auch nicht mehr aus dem Kopf gehen will …

Schreibstil:
Ich mag den Schreibstil der Autorin total gerne, weil er unheimlich authentisch ist. Es gibt keine Schnörkel, keine unnötige Dramatik. Stattdessen lässt sie sich ein wenig mehr Zeit, um sämtliche Gefühle ausdrücken zu können und begreifbar zu machen. In diesem Band behandelt die Autorin zudem ein Thema, zu dem dieser Schreibstil sehr gut passte. Lasst euch einfach ein wenig darauf ein, dass nicht alles schnell, fix und atemberaubend über die Bühne läuft, sondern sich etwas Zeit nimmt, um eine sehr authentische Tiefe zu schaffen.

Meine Meinung:
Ich habe Kate schon in Band 1 kennengelernt, allerdings offensichtlich nur oberflächlich. Sobald man die ersten Sätze aus ihrer Perspektive liest, merkt man umso mehr, was sie an die Öffentlichkeit lässt und was in ihrem Inneren vorgeht. Kate ist selbstbewusst, keck, schlagfertig und kreativ. Sie engagiert sich für andere Menschen, will Gutes tun und ist der Typ Mensch, der sich mit seiner ganzen Leidenschaft in etwas stürzt.
Etwas davon konnte ich mir schon durch die „Außensicht“ aus Band 1 erschließen, das Meiste jedoch erkennt man erst im Laufe dieses Buches. Am Anfang ist Kate nämlich nicht sie selbst. Es geht ihr schlecht. Ihr Selbst ist unter all dem Druck, den Konventionen und Auflagen, den Blicken und Meinungen anderer und einem falschen Lächeln verloren gegangen. Die Stimmung zu Anfang des Buches ist demnach alles andere als leicht, locker und süß. Stattdessen machte ich mir sofort Sorgen. Man steckt als Leser sofort in der Thematik – kann ihr praktisch gar nicht ausweichen.
Ihr glaubt nicht, wie oft ich am liebsten in das Buch gegriffen und Kate stützend meine Hand aufgelegt hätte. Nicht umsonst enthält das Buch gleich auf den ersten Seiten eine Triggerwarnung. Hier wird ein Thema behandelt, das Menschen zerstört und zu einem Schatten ihrer selbst werden lässt. Die Geschichte zu lesen war also nicht immer leicht. Man leidet mit.

Kate hat während des Handlungsverlaufes ihre schwachen und starken Momente und ich fand alle sehr gut gemacht. Die Geschehnisse spitzen sich mehrmals zu, werden wieder entkräftet und nehmen wieder zu. Das geht an keinem ohne Auswirkungen vorbei. So hat auch Kate zu kämpfen. Ich fand es aber echt gut, wie die Autorin genau dies herausstellt und beschreibt, ohne dass ich als Leserin das Gefühl hatte, ich läse eine Tragödie. Es gab immer noch Hoffnung.

Zur größten Hoffnung wird Alec. Ich war total erstaunt, mit welch ungewöhnlichen oder zumindest nicht ganz klischeemäßigem Charakter man es mit ihm zu tun bekam. Er schwimmt irgendwie durch die Massen, ohne so recht aufzufallen. Dabei ist er keineswegs unauffällig. Er ist einer von den „Coolen“, ist ein super Schwimmer, sieht gut aus, ist respekteinflößend und macht, was er will. Durchaus Attribute, die ihn zu einem Bad Boy machen könnten. Und das ist er vielleicht auch. Aber eben nicht im typischen Sinne. Alec macht sich nichts daraus, andere runterzumachen oder sich emporzuheben. Er kämpft für das, was ihm wichtig ist und macht gleichzeitig, was er will, ohne sich groß um die Meinung anderer zu scheren. Deshalb passt er wahrscheinlich auch so gut zu Kate. Er setzt genau dort bei ihr an, wo sie eine Stütze, neue Hoffnung braucht. Dazu kommt noch, dass auch seine Vergangenheit nicht immer happy war und ihn auch heute noch nicht loslässt. Was besseres hätte Kate wohl nicht passieren können.

Ich fand es einfach großartig, wie die beiden miteinander umgegangen sind. Der öffentlichen Umstände wegen treffen sie sich zunächst nur immer mal wieder und hängen nicht immer und ewig aufeinander rum. Das bedeutet für Kate, dass sie vieles mit sich selbst oder eben mit Rachel und Realyn ausmachen muss. Alec ist aber immer wieder da. Und im Umgang mit ihm sieht man dann die echte Kate. Die, die auf seine Kommentare, Flirtereien und Tipps antwortet und sich nicht in sich selbst zurückzieht. An ihm lässt sie alles aus, ihm vertraut sie alles an. Es herrschte einfach ein unbefangenes Vertrauen zwischen den beiden, welches Kate so nicht zu ihren Freundinnen hat, obwohl die Liebe auch zu ihnen spürbar ist.
Das ist nur eine von vielen Tatsachen, die die Geschichte bietet, die den Schreibstil der Autorin sehr schön zeigen. Man merkt als Leser die feinen Unterschiede und kann so vieles ganz genau einordnen. Viel präziser als seien die Gefühle nur kurz und heftig beschrieben.

Zum allgemeinen Handlungsverlauf muss ich sagen, dass vieles geschieht, was Zeit braucht, um verarbeitet werden zu können (von Kate). Somit passiert hier nicht alle fünf Seiten etwas Großartiges. Stattdessen gibt es auch mal kleinere Zeitsprünge, Pausen (die sie bspw. bei ihren Großeltern verbringt) und Phasen, in denen Kate sehr viel mit sich selbst beschäftigt ist. Die Liebesgeschichte ist allgegenwärtig, weil die Gefühle da sind und weil man natürlich auch aus Alecs Perspektive liest, es geht aber dennoch alles in einem sehr gemäßigten Tempo zu. Für mich passte das sehr gut zur Situation und ihr werdet es vielleicht selbst merken, wenn ihr das Buch lest. Wenn ihr hintergangen werdet bspw. könnt ihr danach auch nicht einfach weitermachen, als wäre nichts geschehen. Kate muss weitaus mehr in diesem Buch mitmachen und das braucht eben Platz, weshalb es aber auch so authentisch wirkt und der Thematik die entsprechende Verarbeitung und Wichtigkeit zukommen lässt.

Kates Entwicklung während der Geschichte ist beeindruckend. Ehrlich gesagt hatte ich anfangs so gar keine Ahnung, wie das alles funktionieren sollte. Was macht man, wenn die Protagonistin total am Boden ist, es aber auch nicht zu kitschig, zu happy werden soll? Tja, Kara Atkin schreibt in dieser Story die Antwort nieder. Anders als bei anderen Liebesgeschichten haben wir hier nicht die fortschreitende Entwicklung, die einzig von einer größeren Problematik gegen Ende zum Kippen gebracht werden könnte. Letzen Endes passiert Kate Stationen, die ich nicht vorhergesehen habe, die aber sehr logisch wirkten und eine deutliche Moral mit sich tragen.
So war es bis zum Ende hin spannend, was aus ihr werden würde. Lässt sie sich auf Alec ein? Schafft sie es, wieder zurück ins Leben, in ein fröhliches Leben zu finden?
Und trotz all dessen findet sich für Alec und Kate auch noch ein Stückchen Normalität, das sich in ihre Beziehung schleicht und altbekannte Muster weckt. Für mich war es aber letztlich das Zünglein auf der Waage, das Kate zurück ins Leben, in die Normalität holt.

Fazit:
Ein sehr berührendes und beeindruckendes Buch, das man aufgrund seiner Thematik sicherlich nicht mal eben nebenbei liest. Der Schreibstil sorgt für viel Tiefe, gibt den Protagonisten und dem, was alles authentisch macht, aber auch seine Zeit. Es ist also nicht ein flottes Durchgleiten durch eine 0815 Lovestory, sondern vielmehr ein tiefer Einblick in die unterschiedlichsten Emotionen. Ich persönlich konnte das Buch dennoch sehr flott lesen, weil es super spannend – und das auf mehreren Ebenen – und die Protagonisten sehr sympathisch waren. Im Vergleich zu Band 1, der mich auch schon begeistern konnte, hat es mir noch ein bisschen besser gefallen:)

5 von 5 Sterne von mir.

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