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Veröffentlicht am 14.03.2021

Blind Dates

10 Blind Dates für die große Liebe
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„So war ich früher nicht. Die letzte Woche hat mir gezeigt, wie sehr ich mich von mir selbst entfernt habe.“

„10 Blind Dates für die große Liebe“ ist ein New-Age-Roman von Ashley Elston. Er erschien am ...

„So war ich früher nicht. Die letzte Woche hat mir gezeigt, wie sehr ich mich von mir selbst entfernt habe.“

„10 Blind Dates für die große Liebe“ ist ein New-Age-Roman von Ashley Elston. Er erschien am 31.10.2019 im One Verlag und ist in sich abgeschlossen.
Sophies Freund trennt sich völlig unerwartet von ihr und für Sophie bricht eine Welt zusammen. Doch ihre Großmutter hat eine Idee: Ablenkung hilft gegen Trübsal. Kurzerhand werden für Sophie 10 Blind Dates arrangiert und das totale Durcheinander bricht aus…

„10 Blind Dates für die große Liebe“ ist ein unglaublich niedlicher und humorvoller New-Age-Roman für kurzweilige Lesestunden.
Ich habe mich in der Geschichte sofort wohlgefühlt und konnte mich gut mit Sophie identifizieren. Diese ist 17 und im Grunde noch auf der Suche nach sich selbst und ihrer Zukunft. Nachdem ihr Freund sich unerwartet von ihr trennt, bricht für sie die Welt zunächst zusammen. Ihre unglaublich große Familie lässt ihr allerdings nicht viel Zeit zum Trauern, denn nachdem sich die Nachricht über die Trennung in kürzester Zeit herumgesprochen hat, sind alle bereit Sophie zu helfen. Sie sind sich einig: Ablenkung ist das Einzige, das bei Liebeskummer hilft. Also werden 10 Blind Dates arrangiert, auf denen Sophie einen neuen Freund finden soll, dabei ist die große Liebe im Grunde gar nicht so weit entfernt…
Sophies Dates sind dabei sowohl gelungen, als auch absolute Katastrophen. Mein Favorit ist der „Hundert-Hände-Harold“ und an so vielen Stellen musste ich herzlich lachen. Der Schreibstil ist enorm flüssig und humorvoll, die Ich-Perspektive von Sophie stellt ihre Gedanken und Gefühle gut dar. Diese sind typisch für eine 17-jährige und zeigen das Weltbild von jungen Erwachsenen sehr gut.
Auf der Suche nach „dem Richtigen“ und in der Umgebung ihrer Familie, die sie eine lange Zeit nicht mehr gesehen hat, lernt Sophie aber auch einiges über sich selbst. Sie erkennt, dass aus der Sophie, mit der man immer Spaß haben konnte, eine sehr organisierte und eher spießige junge Frau geworden ist, die sich zudem extrem von ihren Jugendfreunden entfernt hat.
Ihre Entwicklung und der Umgang ihrer ehemals besten Freunde mit der Situation haben mir sehr gut gefallen. „Die Fantastischen Vier“ halten auch nach der langen Zeit zu Sophie und unterstützen sie, wo und wie sie nur können. Dies hat mir sehr imponiert und ist für mich ein Zeichen von wahrer Freundschaft!
Mit der großen Familie von Sophie und den vielen damit verbundenen Namen hatte ich ein wenig Schwierigkeiten, habe aber schließlich einfach drüber weggelesen, da es für die Story nicht unbedingt wichtig ist, jedes Familienmitglied eindeutig zuordnen zu können.
Die Charaktere sind insgesamt sehr liebevoll dargestellt und authentisch beschrieben. An manchen Stellen ist die Darstellung etwas überspitzt, dies trägt aber zur lustigen Atmosphäre bei und hat mir daher sehr gut gefallen.
Natürlich ist die Liebesgeschichte insgesamt eher vorhersehbar und wenig spektakulär. Typische Jugenddramen und -konflikte werden eingebaut und behandelt, das Ende ist nicht unbedingt überraschend. Trotzdem haben mir die Umsetzung, der wirklich schöne und flüssige Schreibstil und vor allem die grandiose Idee sehr gut gefallen!

Mein Fazit: Ich vergebe 5 von 5 Sternen für einen kurzweiligen, humorvollen und niedlichen New-Age-/Jugendroman, der einem einige kurzweilige Lesestunden beschert!

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Veröffentlicht am 07.03.2021

Lügenkonstrukt

Klaras Schweigen
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„Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können.“

„Klaras Schweigen“ ist ein historischer Roman von Bettina Storks. Er erscheint am 08.03.2021 im Diana Verlag und ...

„Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können.“

„Klaras Schweigen“ ist ein historischer Roman von Bettina Storks. Er erscheint am 08.03.2021 im Diana Verlag und ist in sich abgeschlossen.
Als Miriams Großmutter beginnt, sich im Krankenhaus von ihrem Schlaganfall zu erholen, sind ihre ersten Worte Französisch. Diese Sprache hat Klara aber bisher nie gesprochen und wer ist der unbekannte „Pascal“ von dem Klara versucht zu erzählen? Miriam beschließt die Vergangenheit ihrer Großmutter zu erforschen und stößt dabei auf ungeahnte Familiengeheimnisse…

Der neuste Roman von Bettina Storks hat mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen. Man ist sofort mitten in der Geschichte und hat das Gefühl alles live zu erleben. Während Miriam beginnt die Vergangenheit ihrer Familie zu erforschen erfährt sie einige Dinge, die nicht gerade leicht zu verarbeiten sind. Sie stolpert über Familienfehden, Vorurteile, Missverständnisse sowie Geheimnisse und Lügen und stellt sich dabei immer wieder die Frage, wieso ihre Großmutter so lange geschwiegen hat.
Der mitreißende und unkomplizierte Schreibstil der Autorin lässt die Buchseiten nur so dahinfliegen. Mir gefällt, dass Bettina Storks ihre Romane sehr gradlinig und präzise aufbaut. Die Handlung ist auf die wichtigsten Aspekte reduziert ohne dabei zu kurz zu wirken. Sie ist schnörkellos, aber gerade dadurch unglaublich gut nachvollziehbar und der rote Faden, der in anderen Geschichten manchmal abhandenkommt, klar erkennbar. Gefühle und Gedanken sind nahezu greifbar und einige Szenen waren wirklich sehr emotional.
Die Handlung wird in zwei Zeitebenen erzählt, welche sich immer wieder miteinander abwechseln. Die jeweiligen Abschnitte haben eine sehr gute Länge, der Wechsel gelingt fließend und durch entsprechende Kapitelüberschriften eindeutig. Die Geschichte baut sich durch Miriams Suche und die eingebauten Rückblicke auf Klaras Vergangenheit nach und nach auf, bis schließlich alle Familiengeheimnisse aufgedeckt sind und auch Klara mit den Ereignissen in ihrem Leben abschließen kann. Es wird klar, warum Klara während ihres gesamten Lebens geschwiegen hat und was sie zu ihren Handlungen bewogen hat. „Es hängt zu viel dran“ ist dabei ein Satz, der zunächst unlogisch erscheint, sich aber nach und nach besser erklärt und schließlich eindeutig wird.
Beide Protagonistinnen waren mir sehr sympathisch. Ich kann sehr gut verstehen, dass Miriam die Geschichte ihre Familie aufarbeiten will, auch wenn sie damit alte Wunden aufreißt und gerade ihre Tante Lotte verstimmt. Während ihrer Suche stößt sie auf Tatsachen, die ihr Leben in ein anderes Licht rücken und sie zum Nachdenken und Grübeln bringen. Es wird sehr deutlich, wieso Miriam mit manchen Handlungen ihrer Vorfahren hadert, was vermutlich auf viele Menschen der Gegenwart zutrifft, wenn sie sich mit ihrer Familiengeschichte auseinandersetzen würden. Thematisiert wird dabei die Enteignung der Juden zur Zeit des Nationalsozialismus sowie die „Entschädigungen“ die anschließend zu leisten waren, aber auch die Frage, ob unsere Eltern und Großeltern es uns überhaupt schuldig sind von ihrer Vergangenheit zu erzählen.
Der historische Kontext wird anschaulich und authentisch in die fiktive Handlung eingebaut und erläutert ohne dabei langweilig zu wirken. Der Leser erhält realistische Einblicke in die Besatzungszeit nach dem Zweiten Weltkrieg sowie die Ansichten und Weltbilder der damaligen Bevölkerung, was den Roman sehr intensiv und teilweise tragisch macht.
Besonders gefallen haben mir aber auch die bildlichen Beschreibungen der Stadt Freiburg sowie dem Freiburger Umland, da ich selbst Familie in dieser Umgebung besitze und daher einige der Orte zuordnen konnte.

Mein Fazit: „Klaras Schweigen“ ist ein weiterer brillanter und unterhaltsamer historischer Roman aus der Feder von Bettina Storks. Mitreißend und interessant beschreibt er die Suche von Miriam nach ihrer Familiengeschichte und dem Grund für das jahrelange Schweigen ihrer Großmutter. Fiktion und historische Ereignisse werden sehr gut miteinander verknüpft, die Handlung im historischen Kontext anschaulich erläutert. Ich habe den Roman sehr gerne gelesen und vergebe 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 15.02.2021

Chancen und Träume

Irish feelings
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„Manchmal muss man aus sich herausgehen, um zu sich zurückzufinden.“

„Greycastle in love“ ist ein Liebesroman von Emma Wagner. Er erscheint am 16.02.2021 im Selfpublishing der Autorin und ist der 4. Band ...

„Manchmal muss man aus sich herausgehen, um zu sich zurückzufinden.“

„Greycastle in love“ ist ein Liebesroman von Emma Wagner. Er erscheint am 16.02.2021 im Selfpublishing der Autorin und ist der 4. Band der Irish-Feelings-Reihe, kann aber auch einzeln gelesen werden.
Becky verlässt ihre Heimat Boston etwas überstürzt, nachdem sie ihren Job und ihren Freund verloren hat. Um zur Ruhe zu kommen reist sie nach Greycastlehill zu ihren besten Freundinnen. In einem Hotel auf der Reise begegnet sie dem attraktiven Ian und hat einen One-Nicht-Stand mit ihm. Dass sie ihn anschließend in dem kleinen irischen Dorf wiedersehen würde, hatte sie dabei absolut nicht geahnt...

Becky ist kreativ, fantasievoll und eine rundum sympathische junge Frau. Sie hält sich in der Regel im Hintergrund, ist selbstlos und kommt selten richtig aus sich heraus. Sie tut das, was von ihr erwartet wird und eigentlich nur selten das, was sie sich wirklich wünscht. Erst nach der Trennung von ihrem eher langweiligen Freund Carl und ihrer spontanen Flucht zu ihren besten Freundinnen nach Greycastlehill beginnt sie langsam zu erkennen, dass sie einen Neuanfang braucht und vielleicht auch aus alten Mustern ausbrechen sollte. Dabei hilft ihr sowohl die kleine und persönliche Dorfgemeinschaft als auch die zufällige Begegnung mit Ian. Sie entwickelt sich im Verlauf des Romans deutlich und beginnt auf sich selbst und ihre Wünsche Rücksicht zu nehmen, wodrin sie gerade durch ihre Freundinnen und Ian sehr bestärkt wird.
Diesen hat sie in einem Hotel auf ihrer Reise kennengelernt und ihren ersten One-Night-Stand erlebt. Dass sie in Greycastlehill erneut aufeinandertreffen würden, hatten sie dabei beide nicht geahnt. Sehr humorvoll und dennoch romantisch und authentisch schildert Emma Wagner, wie die beiden versuchen einander aus dem Weg zu gehen und die Anziehung, die zwischen ihnen herrscht trotzdem nicht ignorieren können.
Immer wieder gibt es Szenen, die mich zum Lachen gebracht haben. Gleichzeitig gibt es aber auch ebenso ernste und tiefergehende Abschnitte, denn sowohl Ian als auch Becky haben ihr Päckchen zu tragen und müssen lernen sich selbst zu akzeptieren.
Beide Protagonisten fand ich von Anfang an sehr sympathisch. Die wechselnde Ich-Perspektive gibt Gedanken und Gefühle von beiden preis, wobei die meiste Zeit Becky im Fokus des Romans steht und Ian lange Zeit einen eher mysteriösen Eindruck macht. Seine Probleme werden erst zum Romanende konkretisiert und in den Konflikt miteinbezogen. Dennoch wird deutlich von Beginn an deutlich, dass er sich sein Leben nicht allzu leicht macht und sehr mit seiner Vergangenheit hadert.
Auch die Dorfgemeinschaft von Greycastlehill hatte ich unglaublich schnell ins Herz geschlossen. Zwar waren es zu Beginn sehr viele Namen und Figuren, da dies der erste Band der Buchreihe für mich war, das Personenverzeichnis konnte hierbei aber gut helfen und auch so lernt man alle Dorfbewohner nach und nach besser kennen. Die typische Kleinstadtatmosphäre in der jeder alles weiß und Ereignisse sich wie ein Lauffeuer verbreiten hat die Autorin dabei sehr gut eingefangen. An manchen Stellen ist sie sicherlich ein wenig überspitzt dargestellt, verdeutlicht aber, dass man eben in einem kleinen Ort auf der einen Seite nur wenig geheim halten kann und manche Dinge schwer vergessen werden können, auf der anderen Seite aber auch ein enormer Rückhalt und Wohlfühlfaktor durch eine entsprechende Dorfgemeinschaft entstehen kann.
Der Schreibstil von Emma Wagner war, wie gewohnt, flüssig, unkompliziert und mitreißend. Ich habe den Roman sehr zügig gelesen und mich darin unglaublich wohl gefühlt.
Von Anfang an habe ich ihn als Wohlfühlroman mit genau der richtigen Portion Humor und Tiefgründigkeit empfunden. Neben der lockeren Liebesgeschichte werden eben auch deutliche schwerere Themen angesprochen und deutlich gemacht, dass jeder eine zweite Chance im Leben verdient hat und vorurteilsfrei behandelt werden sollte. Dies hat mir sehr gut gefallen und gerade das überraschende Ende des Romans vermittelt, wie wichtig genau dieses ist.

Mein Fazit: „Irish Feelings: Greycastle in love“ war für mich ein absoluter Wohlfühlroman vor atemberaubender Kulisse. Ich habe mich unglaublich schnell in die Handlung einfinden können und mich in Greycastlehill mehr als heimisch gefühlt. Ians und Becky Geschichte ist humorvoll, aber auch an Romantik und Erotik sowie Ernsthaftigkeit mangelt es nicht. Ich vergebe 5 von 5 Sternen für den neusten Roman von Emma Wagner und freue mich unglaublich auf die anderen Bände der Reihe!

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Veröffentlicht am 22.01.2021

Veilchenblau und Silber

A Wish for Us
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„Die beste Musik muss gefühlt werden. Von ihrem Schöpfer. Vom Zuhörer. Sie muss immer ein Ausdruck von Empfindungen sein.“

„A Wish For Us“ ist ein New Adult Roman von Tillie Cole. Er erschien im Januar ...

„Die beste Musik muss gefühlt werden. Von ihrem Schöpfer. Vom Zuhörer. Sie muss immer ein Ausdruck von Empfindungen sein.“

„A Wish For Us“ ist ein New Adult Roman von Tillie Cole. Er erschien im Januar 2020 im Lyx Verlag und ist in sich abgeschlossen.
Cromwell ist einer der begehtesten DJs der Welt, er bringt die Leute in den Clubs zum Rasen, wird selbst aber von seiner Musik nicht berührt. Als er für sein Musikstudium in die USA geht, lernt er die die Musikbegeisterte Bonnie Farraday kennen. Sie liebt klassische Musik und kann Cromwells elektronischen Rhythmen absolut nichts abgewinnen. Trotzdem müssen die beiden ein Kursprojekt zusammen bearbeiten und kommen sich dabei ungewollt näher. Eine Beziehung scheint aber unmöglich, denn Cromwell hat ein Geheimnis, dass niemand erfahren darf…

Seit fast einem Jahr schlummert „A Wish For Us“ auf meinem Stapel ungelesener Bücher. Nun habe ich es endlich befreit und bin entsetzt, dass ich es so lange ignoriert habe! Cromwells und Bonnies Geschichte ist wunderschön, herzergreifen und emotional. Ich kann verstehen, dass viele Leserinnen beim Lesen weinen mussten!
Der Roman, der zunächst wie ein klassischer New Adult Roman daherkommt, in dem sich zwei Personen ineinander verlieben, die unterschiedlicher nicht sein könnten, entpuppt sich als viel tiefgründiger und tragischer, als ich es vermutet hätte.
Bonnie hatte ich sehr schnell ins Herz geschlossen, bei Cromwell, dessen Namen ich übrigens überhaupt nicht mag, hat es ein wenig länger gedauert.
Er ist ein klassischer Bad Boy. Er sieht gut aus und zieht die Frauen dadurch und durch seine Berühmtheit magisch an. Dennoch lässt er im Grunde niemanden wirklich an sich ran. Er hasst die Aufmerksamkeit, die er bekommt und verbirgt sein wahres Ich sowie seine Traurigkeit vor jedem. Er verleugnet seine Gefühle und lähmt sie durch Alkohol und Musik. Bloß nicht nachdenken, bloß nichts und niemanden an sich ranlassen. Durch diese abweisende und arrogant wirkende Art macht er es den Menschen um sich herum und auch dem Leser schwer, ihn zu mögen. Im Laufe des Romans beginnt seine Mauer jedoch zu bröckeln, denn Bonnie berührt etwas in ihm und scheint ihn zu durchschauen. Letztlich kann man wohl sagen, dass sie diejenige ist, die ihn zurück ins Leben holt und ihm zeigt, wie schön es sein kann, Gefühle zuzulassen, auch wenn sie wehtun. Seine Entwicklung und sein Einsatz für Bonnie und ihren Bruder Easton sin berührend und wunderschön und haben mir unglaublich gut gefallen.
Doch auch die freundliche und kluge Bonnie birgt ein Geheimnis, mit dem ich tatsächlich überhaupt nicht gerechnet hatte. Dieses Geheimnis brachte für mich daher auch eine überraschende und ebenso traurige Wendung in der Handlung. Gerade als alles gut zu werden scheint, tut sich ein neues Hindernis für eine Beziehung zwischen Bonnie und Cromwell auf. Ein Wechselbad der Gefühle und einfach nur tragisch. Ich habe sehr mit Bonnie und Cromwell gelitten und empfand die Darstellung ihrer Gefühle und Gedanken als absolut gelungen.
Insgesamt sind die Protagonisten sowie die Nebenfiguren gut und authentisch charakterisiert und liebevoll dargestellt.
Ebenso gefallen haben mir die aufgegriffenen Themen. Die Musik als zentrales Thema sowie die Leidenschaft und die Gefühle die sie auslösen kann, sind unglaublich bildlich beschrieben und gleichen einer wahren Sinnesexplosion. Auch die weniger leichten Themen, auf die ich jetzt nicht weiter eingehen kann ohne zu spoilern, sind absolut großartig gelungen, da sie dem New Adult Roman eine gute Portion Ernsthaftigkeit und Tiefgang mitgeben und ihn damit absolut von anderen Romanen dieses Genres abheben.
Der Schreibstil ist mitreißend und flüssig, die zwischen Bonnie und Cromwell wechselnde Ich-Perspektive ermöglicht es, die Gefühle und Gedanken der beiden gut nachzuvollziehen und zu verstehen. Lediglich am Anfang des Buches hatte ich leichte Schwierigkeiten die Zeitsprünge und Dopplungen einiger Szenen zu verstehen, dies legte sich im Verlauf des Romans aber vollständig.
Der Romantitel wird in der Handlung auf wunderschöne Weise aufgegriffen, was mir sehr ans Herz ging!

Mein Fazit: „A Wish For Us“ ist alles andere als ein klassischer New Adult Roman. Er überzeugt durch tiefgreifende Gefühle und Emotionen und ist emotional, berührend und herzergreifend. Mir hat er unglaublich gut gefallen und gerade die gewählten Themen überzeugen und verleihen ihm eine wundervolle Tiefgründigkeit. Ich vergebe 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 28.12.2020

Welt von morgen

Die Fotografin - Die Welt von morgen
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„Alte Wege öffnen keine neuen Türen…“

„Die Fotografin – Die Welt von morgen“ ist der dritte Band der Fotografinnen-Saga von Petra Durst-Benning. Er erschien im April 2020 im Blanvalet Verlag.
Mimis Reventlows ...

„Alte Wege öffnen keine neuen Türen…“

„Die Fotografin – Die Welt von morgen“ ist der dritte Band der Fotografinnen-Saga von Petra Durst-Benning. Er erschien im April 2020 im Blanvalet Verlag.
Mimis Reventlows Reise beginnt von Neuem. Sie hat Laichingen wieder verlassen und arbeitet nun wieder als Wanderfotografin. Auch Anton hat das Dorf auf der Schwäbischen Alb verlassen und begleitet Mimi von Ort zu Ort. Doch die Welt ist im Wandel und die Zeit der Freizeitfotografen beginnt. Als Wanderfotografin fällt es Mimi immer schwerer eine Anstellung zu finden und als sie und Anton zufällig die Möglichkeit bekommen, ein für sie bisher fremdes Geschäft zu übernehmen, können sie nicht anders als die Herausforderung anzunehmen…

Während Band 2 der Fotografinnensaga mir stellenweise etwas zu langweilig war, konnte dieser Teil mich wieder vollständig fesseln.
Mimi ist erneut als Wanderfotografin tätig und fühlt sich erneut rundherum wohl in ihrem Beruf. Mit ihrer Reisetätigkeit geht zudem eine gute Abwechslung der Handlung einher und auch Anton, der nun Mimis Reisegefährte ist, bringt frischen Wind in die Geschichte.
Zu Mimis Unglück jedoch, ist die Welt 1912 deutlich im Wandel und beginnt zusehends moderner zu werden. Diese Entwicklung hatte sich bereits im vorherigen Band abgezeichnet und wird nun durch Fahrräder, Automobile, Zeppeline und Fotoapparate für Jedermann deutlich sichtbar. Die „Knipser“ sind für Mimi natürlich ein großes Problem, die Aufträge für Mimi sinken deutlich. Dennoch gibt es im Bereich der Fotografie neue Gebiete, die erschlossen werden können, doch obwohl Mimi grundsätzlich offen für neue Dinge ist und einen Wandel der klassischen Ansichten und Traditionen befürwortet, bleibt die Frage, wie sie selbst der modernen Zeit begegnen kann. Erneut ist sie gezwungen, ihre Zukunft zu überdenken… Der Weg, den sie und Anton schließlich einschlagen, kam für mich völlig unerwartet und verspricht definitiv einen interessanten Fortgang der Handlung im nächsten Band, denn natürlich endet auch dieser Teil der Romanreihe mit einem riesigen Cliffhanger.
Die gute Verknüpfung der Bände wird jedoch nicht nur durch die offenen Buchabschlüsse deutlich, sondern auch durch die auftauchenden Figuren und das Versprechen einer interessanten Nebenstory hinter der jeweiligen Person. So hatte sich im vorherigen Band der Reihe ebenfalls angedeutet, dass Mimis flüchtige Freundin Bernadette erneut auftauchen würde. Dies ist nun auch tatsächlich der Fall und ein weiterer Handlungsstrang wird in die Romanreihe eingearbeitet. Neben der Fotografie wird ein weiterer Schwerpunkt der Handlung ab sofort auf die Schafzucht gelegt, welche von Bernadette betrieben wird. Mir persönlich haben die Darstellung der Schäferei sowie die damit verbundenen, neu auftretenden Konflikte sehr gut gefallen und der Handlung einen neuen Schwung verlieren. Zusätzlich ermöglicht die neue Perspektive weitere sehr gute Einblicke in die damalige Zeit und eine geschickte Überleitung auf den bevorstehenden Weltkrieg.
Der Schreibstil des Romans war erneut sehr flüssig und unkompliziert, die Handlung insgesamt mitreißend und interessant. Gerade die gelungene Darstellung des Wechsels in ein neueres, moderneres Zeitalter und die entsprechende Verknüpfung zum Buchtitel „Die Welt von morgen“ hat mir gut gefallen.
Realität und Fiktion werden ebenfalls wieder brillant miteinander verknüpft und die Sorgen und Gedanken der damaligen Bevölkerung authentisch beschrieben und erklärt. Ebenso authentisch sind die Darstellung und Charakterisierung der verschiedenen Figuren. Mimi ist und bleibt eine unglaublich starke und empathische Frau, die ihre persönlichen Ziele verfolgt, gleichzeitig aber auch immer um alle Mitmenschen bemüht ist. Sie schlägt mit diesem Mitgefühl scheinbar sehr nach ihrer Mutter, denn auch diese hat sich ihr gesamtes Leben um andere gekümmert… Auch Anton und Alexander sind mir weiterhin sehr sympathisch und auch die neu hinzukommenden Figuren haben sich größtenteils schnell in mein Herz geschlichen. Lediglich Bernadette selbst bleibt für mich unnahbar und egozentrisch und damit eher unsympathisch und anstrengend.

Mein Fazit: „Die Fotografin – Die Welt von morgen“ ist erneut eine gut gelungene Fortsetzung der Fotografinnensaga. Er überzeugt durch interessante Wendungen in Mimis Geschichte und das Einbeziehen neuer Handlungsaspekte. Wieder wird deutlich, wie sehr die Welt zur damaligen Zeit im Wandel war und wie der technische Fortschritt in der Bevölkerung Einzug hielt. Mir hat auch dieser Band sehr gut gefallen, weshalb ich 5 von 5 Sternen für ihn vergebe.

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