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Veröffentlicht am 30.10.2021

Humorvolle Lektüre

Miss Merkel: Mord in der Uckermark
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Angela Merkel ist mit Mann Achim und Mops Putin in einen kleinen Ort in der Uckermark gezogen, um dort das Leben als Rentnerin zu genießen. Immer dabei ist Personenschützer Mike, der darauf achtet, dass ...



Angela Merkel ist mit Mann Achim und Mops Putin in einen kleinen Ort in der Uckermark gezogen, um dort das Leben als Rentnerin zu genießen. Immer dabei ist Personenschützer Mike, der darauf achtet, dass der ehemaligen Bundeskanzlerin keine Gefahr droht. Zunächst scheint dieser Job auch eher ruhig zu sein, da Angela mit Mann und Mops die Gegend erkundet und jeden Tag leckeren Kuchen backt. Doch dann wird Freiherr Philip von Baugenwitz tot in einem Kellerverlies, das von innen abgeschlossen ist, aufgefunden. Obwohl die Polizei von Selbstmord ausgeht, glaubt Angela keinen Moment daran und macht sich beherzt ans Werk, diesen rätselhaften Todesfall selber aufzuklären....

Schon das überaus gelungene Cover, das hervorragend auf den Inhalt abgestimmt ist, sorgt für ein unverhofftes Lächeln und weckt die Neugier auf die Geschichte, die sich zwischen den Buchdeckeln verbirgt. In gewohnt lockerem Schreibstil führt David Safier durch die Handlung. Obwohl Angela zufrieden zu sein scheint, merkt man doch, wie eintönig ihr das Rentnerleben in der Uckermark vorkommt. Aber das ist auch kein Wunder, wenn man den Unterschied zu ihrem bisherigen Berufsleben bedenkt. 

Die Charaktere wirken sehr lebendig, Man kann sich die Akteure deshalb mühelos vorstellen. Die Dialoge sind, so wie man es von David Safier kennt, mit einem Augenzwinkern einzuordnen. Denn beim Lesen muss man häufig unverhofft schmunzeln und mag sich das Kopfkino, das durch einige Dialoge ausgelöst wird, lieber gar nicht genauer ansehen. Obwohl der Schreibstil wieder sehr humorvoll ist und der Plot einige Erwartungen weckt, startet die Handlung eher gemächlich. Bei diesem Roman dauert es eine Weile, bis der berühmte Funke überspringt. Doch dann fiebert man mit Miss Merkel mit und versucht herauszufinden, warum Freiherr von Baugenwitz sterben musste und wer dafür verantwortlich ist. Dabei genießt man die spannenden und zuweilen auch sehr kuriosen Situationen, in die sich die Amateurdetektivin manövriert.

Für meinen persönlichen Geschmack nicht der beste Roman von David Safier, aber dennoch lesenswert!

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Veröffentlicht am 24.01.2021

Leider nicht ganz so spannend wie erhofft

Die treue Freundin
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Rain Winters Leben scheint perfekt. Sie ist eine erfolgreiche Journalistin, glücklich verheiratet und Mutter der kleinen Lily, die ein wahrer Wonneproppen ist. Momentan befindet sie sich gerade in Elternzeit. ...

Rain Winters Leben scheint perfekt. Sie ist eine erfolgreiche Journalistin, glücklich verheiratet und Mutter der kleinen Lily, die ein wahrer Wonneproppen ist. Momentan befindet sie sich gerade in Elternzeit. Als Zwölfjährige entkam sie nur knapp einem Entführer, der ihre beiden besten Freunde verschleppte und ihnen grausame Dinge antat. Doch die Vergangenheit scheint mittlerweile hinter ihr zu liegen. Als ein Mord geschieht, der auffällige Parallelen zu den damaligen Ereignissen aufweist, beginnt Rain zu recherchieren und gerät dabei immer tiefer in den Strudel ihrer eigenen Vergangenheit...

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Man beobachtet die aktuellen Ereignisse und erfährt durch Rückblicke, was sich in Rains Vergangenheit zugetragen hat. Diese offenbaren erst nach und nach, das ganze Trauma, dass die damals besten Freunde durch die Entführung erlitten haben. Die Autorin versteht es von Anfang an, das Interesse an der Handlung zu wecken und deshalb stellt man sich früh auf einen spannenden und nervenaufreibenden Thriller ein. 

Diese Erwartung kann aber leider über weite Teile nicht erfüllt werden. Denn die Handlung ist zwar durchaus interessant, doch echte Spannung stellt sich zunächst nicht ein. Denn man lernt Rain und ihren Alltag im aktuellen Strang sehr ausführlich kennen. Dadurch hat man zuweilen das Gefühl, dass man auf der Stelle tritt. Die Rückblicke in die Vergangenheit sorgen allerdings für relativ spannende Momente. Das Trauma, dass die ehemals besten Freunde erlitten haben, wirkt dadurch glaubhaft und nachvollziehbar. Da der Schreibstil angenehm lesbar und eine unheilvolle Atmosphäre spürbar ist, übt die Handlung, trotz einiger langatmiger Szenen, einen gewissen Reiz aus, dem man sich nicht entziehen kann. 

Im letzten Drittel kommt es zu einigen Wendungen, die dafür sorgen, dass sich die langvermisste Spannung schließlich doch noch einstellt. Die Ereignisse beginnen sich zu überschlagen, wodurch man in den Sog der Handlung gerät und das Buch nicht mehr aus der Hand legen mag. 

Wer durchgehende, nervenaufreibende Spannung in diesem Thriller sucht, dürfte erst im letzten Drittel auf seine Kosten kommen. Dennoch gelingt es der Autorin, die Story so aufzubauen, dass man erfahren möchte, was vor sich geht. 

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Veröffentlicht am 10.07.2019

Albin Leclerc und Mops Tyson ermitteln wieder

Schatten der Provence
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Der pensionierte Commissaire Albin Leclerc kann es mal wieder nicht lassen. Gemeinsam mit seinem Mops Tyson nutzt er jede Gelegenheit, sich in die Ermittlungen seiner ehemaligen Kollegen einzumischen. ...

Der pensionierte Commissaire Albin Leclerc kann es mal wieder nicht lassen. Gemeinsam mit seinem Mops Tyson nutzt er jede Gelegenheit, sich in die Ermittlungen seiner ehemaligen Kollegen einzumischen. Dieses Mal haben sie es mit einem brutalen Überfall auf einen Kunsttransport zu tun, der für die Täter gründlich danebenging. Als im Versteck der Diebesbande auch noch zwei bisher unbekannte Meisterwerke gefunden werden, liegt der Verdacht nahe, dass viel mehr hinter diesem Überfall steckt. Albin Leclercs Spürsinn ist jedenfalls geweckt. Er kann es einfach nicht lassen und stellt, zum Ärger seiner ehemaligen Kollegen, mit Mops Tyson Nachforschungen an.....

"Schatten der Provence" ist bereits der vierte Fall den der pensionierte Kommissar, gemeinsam mit seinem Mops Tyson, in seinem eigentlich wohlverdienten Ruhestand verfolgt. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, kann man dem aktuellen Geschehen auch dann mühelos folgen, wenn man noch keinen Teil der Reihe gelesen hat. Das Geschehen wird aus wechselnden Perspektiven betrachtet. Wobei Leclercs Ermittlungen im Zentrum der Ereignisse stehen. Durch die unterschiedlichen Blickwinkel ist die Handlung von Anfang an interessant und abwechslungsreich.

Der Autor versteht es wieder hervorragend, die sommerliche Provence zum Leben zu erwecken. Man hat beim Lesen das Gefühl, selbst vor Ort zu sein und die Sommerhitze zu spüren. Der Schreibstil ist locker und sehr angenehm zu lesen. Albin Leclerc ist einfach ein Original und kann auch mal über sich selbst lachen. Seine Gespräche mit Mops Tyson sorgen dafür, dass man oft, ganz unverhofft, beim Lesen ein Lächeln im Gesicht hat. Die Charaktere wirken lebendig, sodass man sich ganz auf die Handlung einlassen kann. Dieser Fall führt die Ermittlungen in die Vergangenheit. Er ist zwar durchgehend interessant, doch zuweilen leider dieses Mal ein wenig langatmig und vorhersehbar. Denn der Täter gerät recht früh ins Visier der eigenen Ermittlungen. Dennoch dürften Fans von Leclerc und Mops hier auf ihre Kosten kommen, da die beiden einfach ein herrliches Gespann abgeben.

Ich habe mich beim Lesen dieses Provence-Krimis gut unterhalten und mich über das Wiedersehen mit Leclerc und Mops Tyson gefreut. Denn die beiden sind einfach einzigartig. Der Fall selbst wirkte auf mich interessant und gut durchdacht. Doch, für meinen persönlichen Geschmack, fehlte stellenweise die Spannung. Dennoch werde ich diesem besonderen Ermittlerteam die Treue halten und beim nächsten Provence-Krimi wieder dabei sein.

Veröffentlicht am 12.04.2024

Durchhalten lohnt sich

Code Name Verity
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Im Oktober 1943 soll die britische Pilotin Maddie die Geheimagentin "Verity", die während des Krieges zu ihrer besten Freundin geworden ist,  im besetzten Frankreich absetzen. Doch das Flugzeug stürzt ...

Im Oktober 1943 soll die britische Pilotin Maddie die Geheimagentin "Verity", die während des Krieges zu ihrer besten Freundin geworden ist,  im besetzten Frankreich absetzen. Doch das Flugzeug stürzt ab. Maddie kann untertauchen, doch Verity gerät in die Hände der Besatzer, wird gefoltert und verhört. Wird es Verity gelingen, wenigstens ihre Freundin Maddie zu retten, in dem sie keine wichtigen Informationen verrät?

Dieser Roman ist in zwei Abschnitte unterteilt. Anfangs beobachtet man Verity, die gefangen gehalten und gefoltert wird. Sie soll wichtige Geheimnisse preisgeben und diese niederschreiben. Sie verfasst Berichte, in denen sie auch die Freundschaft zu Maddie beschreibt. Sie muss dabei Details einflechten, um das Interesse der Besatzer zu wecken. Denn Verity weiß, dass sie der Tod erwartet, sobald sie ihren Bericht beendet hat. 

Verity schreibt, um am Leben zu bleiben. Obwohl man das beim Lesen im Hinterkopf hat, wirken viele Szenen zu langatmig und ausschweifend. Zuweilen gerät man in Versuchung, das Ganze zu überfliegen, um zu interessanteren Abschnitten zu kommen, die der Geschichte mehr Tempo verleihen. Denn es fällt nicht leicht, alles richtig einzuordnen, da Verity wichtige Informationen verschweigt oder verschlüsselt beschreibt. Dadurch hat man das Gefühl, nicht zum Kern der Geschichte vorzudringen. Da sie die Geschichte für die Besatzer schreibt, ist es zwar nachvollziehbar, dass Verity sich nicht klarer ausdrücken kann, dennoch fällt es manchmal schwer, nicht das Interesse an der Handlung zu verlieren. 

Im zweiten Abschnitt schreibt Maddie. Dieser Teil der Handlung liest sich deutlich leichter, denn Maddie beschreibt ihre Sicht der Dinge mitreißend und authentisch. Dadurch kann man sich alles mühelos vorstellen, fiebert mit und bekommt außerdem einen umfassenderen Eindruck von Verity. 

Ein Roman, bei dem sich das Durchhalten definitiv lohnt. Dennoch vergebe ich auf meiner persönlichen Bewertungsskala leider nur drei von fünf möglichen Sternen, da der Anfang, für meinen Geschmack, zu zäh verlief und ich mich etliche Male dazu durchringen musste, das Buch wieder in die Hand zu nehmen. 

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Veröffentlicht am 29.03.2024

Konnte mich leider nicht ganz überzeugen

Das Waldhaus
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Die 37-jährige Hannah kehrt in ihr Elternhaus zurück, um ihren an Demenz erkrankten Vater zu pflegen. Er beginnt sie für ihre vor vielen Jahren, unter äußerst mysteriösen Umständen verstorbene Mutter zu ...

Die 37-jährige Hannah kehrt in ihr Elternhaus zurück, um ihren an Demenz erkrankten Vater zu pflegen. Er beginnt sie für ihre vor vielen Jahren, unter äußerst mysteriösen Umständen verstorbene Mutter zu halten und bittet Hannah immer wieder eindringlich um Verzeihung. In Hannah wächst der zwanghafte Drang, den rätselhaften Tod der Mutter aufzuklären. Deshalb setzt Hannah alles daran, ihrer Mutter immer ähnlicher zu werden, um ihrem Vater eine Reaktion zu entlocken. Sie ahnt nicht einmal im Ansatz, was sie damit ins Rollen bringt....

Die Handlung wird in der Ich-Form, aus der Sicht der Hauptprotagonistin, geschildert. Hannah hat mit einigen Problemen zu kämpfen und ist nicht unbedingt ein Charakter, für den man spontan Sympathie entwickelt. Ihr ständiger Alkoholkonsum wirkt äußerst abschreckend, wodurch man sich kaum mit ihr identifizieren kann. 

Da die Charaktere nach und nach eingeführt werden, startet die Handlung eher gemächlich. Außerdem hat man durch die gewählte Erzählperspektive eine eingeschränkte Sicht auf die Ereignisse. Denn man bekommt die Details nur aus Hannahs Sicht geschildert. Da die Hauptprotagonistin zudem schwierig und unzuverlässig wirkt, kann man kaum zuordnen, ob man ihren Einschätzungen trauen kann. Sie greift zu ungewöhnlichen Maßnahmen, um die damaligen Ereignisse, die zum rätselhaften Tod der Mutter führten, ans Tageslicht zu zerren und überschreitet dafür auch Grenzen. Nach und nach trägt sie Details zusammen, die vermuten lassen, dass ihre Mutter nicht so war, wie sie von ihr stets wahrgenommen wurde. Dennoch scheinen Hannah entscheidende Puzzleteilchen zu fehlen, um den Tod der Mutter aufzuklären. Obwohl Hannah fieberhafte Aktionen durchführt, baut sich die Spannung eher gemächlich auf. Zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse allerdings und gipfeln in einem hochspannenden Finale. 

Ein Thriller, der durch eine unsympathische Hauptprotagonistin und die sich erst recht spät aufbauende Spannung nur bedingt überzeugen kann. 

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