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Veröffentlicht am 14.03.2017

Konnte mich nicht überzeugen

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Einst war Kate Swift eine erfolgreiche Agentin, nun ist sie auf der Flucht. Dass sie unschöne Interna ihres früheren Arbeitgebers, der CIA, publik machte, hat man ihr sehr übel genommen. Sie ist mit ihrer ...

Einst war Kate Swift eine erfolgreiche Agentin, nun ist sie auf der Flucht. Dass sie unschöne Interna ihres früheren Arbeitgebers, der CIA, publik machte, hat man ihr sehr übel genommen. Sie ist mit ihrer Tochter untergetaucht und hat eine neue Identität angenommen. Dann beobachtet sie vor der Schule ihrer Tochter, dass Jugendliche eine Amoklauf durchführen wollen. Sie muss sich einschalten und damit ist ihre Tarnung aufgeflogen. Sie flieht mit ihrer Tochter. Aber ihre Gegner sind ihr auf den Fersen und wollen sie – tot oder lebendig.
Die Geschichte ist spannend und actionreich, aber leider konnte sie mich absolut nicht überzeugen. Die Sprache ist oft sehr derb und auch erschien mir einiges nicht ganz logisch. Ich kann mir nicht vorstellen, das ein sechsjähriges Kind das alles so klaglos über sich ergehen lässt. Meine Kinder hätten es jedenfalls nicht getan.
Die Charaktere sind gut beschrieben, aber es gibt niemanden, der mir sympathisch gewesen wäre. Dass man beim CIA nicht allzu zart besaitet sein darf, ist schon klar, aber eine derartige Skrupellosigkeit, wie sie Lucien Benway an den Tag legt, ist schon heftig. Kates früherer Mentor hat sich in Thailand dem Suff ergeben, so dass er auch keine Hilfe sein kann. Aber auch Kate selbst mochte ich nicht. Denkt sie bei ihrem Aktionismus jemals an ihre Tochter?
Viel Action, viel Blut – aber keine überzeugende Geschichte, dafür aber werden viele Klischees bedient.
Kann man lesen, muss man aber nicht.

Veröffentlicht am 21.02.2017

Der Untergang Barcelonas

Der Untergang Barcelonas
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Marti Zuviría soll auf Wunsch seines Vaters seine schulische Ausbildung im Koster erhalten. Aber als er nach einem Besäufnis einen Leichenwagen entwendet, schickt man ihn zum Marquis Vauban, dem berühmten ...

Marti Zuviría soll auf Wunsch seines Vaters seine schulische Ausbildung im Koster erhalten. Aber als er nach einem Besäufnis einen Leichenwagen entwendet, schickt man ihn zum Marquis Vauban, dem berühmten Ingenieur, damit er dort in die Lehre geht. Ein Glücksfall für Zuvi, den er ist talentiert und wissbegierig. Aber sein leichtsinniges Verhalten bringt ihn immer wieder ihn Schwierigkeiten. Als Vauban stirbt, endet auch Zuvis Ausbildung und er muss sich durchschlagen. So gerät er zunächst ins Heer des französischen Königs. Doch als es um die Erbfolge Spanien geht, verschlägt es ihn nach Barcelona, wo er vehement die Stadt gegen die Belagerer verteidigt.
Aufgrund der Leserprobe bin ich begeistert an das Buch herangegangen, wurde aber sehr bald schon enttäuscht. Nach dem fulminanten Anfang hatte es dann doch große Längen. Zum Ende hin wurde es wieder ein wenig unterhaltender. Der Stoff an sich ist sehr interessant, doch die immerwährenden Scharmützel langweilten auf Dauer doch. Auch bei der Menge der Personen konnte man leicht einmal den Überblick verlieren. Dass Krieg und Kämpfe unschön und blutig sind und Opfer fordern, das weiß jeder. Daher waren die drastischen Beschreibungen in der Breite für mich nicht immer erforderlich.
Die Beschreibung mancher Protagonisten blieb mir zu oberflächlich. Zuvi habe ich am Anfang sein Verhalten nachgesehen, da er noch sehr jung war. Heute würde man sagen: Er pubertiert. Mit der Zeit aber konnte ich sein Denken und Handeln nicht mehr nachvollziehen. Er stürzt sich in viele Abenteuer, zieht um die Häuser und hat ständig Frauengeschichten. Oft stürzt er sich in Selbstmitleid, versucht aber nie wirklich, sein Leben zu ändern. Zwischendurch nahm er mal sympathischere Züge an, nachdem sich seine Familie bestehend aus Amelis, dem Kind und dem Zwerg, an ihn gehangen hat. Aber selbst im hohen Alter, als er Hilfe benötigt, putzt er Waltraud, die ihn pflegt und seine Geschichte nach Diktat aufschreibt, ständig herunter. Das ist zwar nett zu lesen, zeigt aber auch wieder seinen Charakter.
Der Schreibstil ist teils humorvoll und häufig sarkastisch. Man erfährt sehr viel über die Geschichte Spanien und die Konflikte zwischen Katalanen und Kastiliern. Das Buch hat natürlich auch noch großen aktuellen Bezug, da die Katalanen immer noch für ihre Unabhängigkeit sind. Unterbrochen wird die Geschichte durch viele Skizzen, die veranschaulichen, wie die Befestigungen aussahen oder die Belagerungen angelegt waren.
Dieses Buch kann durchaus interessant sein, wenn man die Muße für diese Geschichte hat und uneingeschränkt von Zwängen (Leserunde) ist.
Gut recherchiert und interessant, aber zeitweise sehr langatmig.

Veröffentlicht am 14.02.2017

Ein schreckliches Geheimnis

Das Haus der leeren Zimmer
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Amy muss die Familie Laurent, bei der sie tätig ist, verlassen, weil ihre Granny sterbenskrank ist und ihre Hilfe benötigt. Sie verlässt Viviane, Julia und Alain nur ungerne. Einige Monate später erhält ...

Amy muss die Familie Laurent, bei der sie tätig ist, verlassen, weil ihre Granny sterbenskrank ist und ihre Hilfe benötigt. Sie verlässt Viviane, Julia und Alain nur ungerne. Einige Monate später erhält sie einen verzweifelten Brief von Julia. Alain ist tot und Julia mit ihrer Tochter nach Somerset gereist. Sie benötigt dringend Amys Hilfe. Aber es ist etwas seltsam in dem alten, düsteren Haus und das hat Einfluss auf die Bewohner. Julia ist schwermütig und Viviane fehlt der Kontakt zu anderen Kindern. Sie schafft sich eine unsichtbare Freundin, die Caroline heißt - Caroline wie Julias ältere, verstorbene Schwester. Niemand will über Caroline reden. Was ist in der Vergangenheit wirklich passiert? Warum hält sich der hilfsbereite Daniel zurück?
Der Schreibstil ist einfach und gut zu lesen. Die Geschichte spielt im Jahr 1961. Doch diese geheimnisvolle Geschichte um Caroline reicht weit in die Vergangenheit.
Das Schicksal meint es nicht gut mit Julia Laurent, denn der unverhoffte Tot ihres Mannes wirft sie aus der Bahn, und dann steht sie mit ihrem Kind auch noch mittellos da. Zum Glück gehört ihr das Haus in Somerset, wo sie unterkommen können. Aber auch dort sind sie vom Wohlwollen der Dorfbewohner abhängig. Mir tut Viviane leid, da ihre Mutter sich zurückzieht, statt sich um ihr Kind zu kümmern. Alles hängt an Amy, die es auch nicht leicht hatte. Amys Mutter ist irgendwann einfach verschwunden und weder der Vater nur die Großmutter hatten eine liebevolle Beziehung zu dem Mädchen. Der Vater schenkte seinen Tauben mehr Zuneigung als seiner Tochter. Eigentlich habe ich mich zu keiner der Personen hingezogen gefühlt.
Erst als das Geheimnis aufgedeckt wird, hatten einige Personen mein Mitgefühl. Es ist einfach nur erschreckend, was Menschen anderen Menschen antun können. Aber genauso erschreckend ist es, dass es Menschen gibt, die solche Taten hätten verhindern können und einfach nur weggesehen haben.
Obwohl die Geschichte am Anfang etwas zähflüssig verlief, wollte ich doch wissen wie es weitergeht. Als dann klar wurde, worum es bei dem Geheimnis geht, über das niemand reden wollte, wurde es interessanter aber auch bedrückender.
Wirklich gepackt hat mich das Buch nicht.

Veröffentlicht am 04.02.2017

Störung der Idylle

Grün. Le vert de la Provence
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Valerie Baumann finden ihren Mann Ed tot im Swimmingpool. Zunächst nimmt man an, dass er einem Hitzschlag erlegen ist, doch die Ermittlungen zeigen, dass er zum einen voller Potenzmittel war, zum anderen ...

Valerie Baumann finden ihren Mann Ed tot im Swimmingpool. Zunächst nimmt man an, dass er einem Hitzschlag erlegen ist, doch die Ermittlungen zeigen, dass er zum einen voller Potenzmittel war, zum anderen gar nicht im Pool starb. Im Auftrag von Valerie macht sich Anselm Bernhard, ein Freund von Ed und Buchautor, an die Ermittlungen. Was hatte Ed mit der Frau zu tun, die Kräuter verkaufte und nun verschwunden ist? Die Idylle der Provence wird gestört, denn es bleibt nicht bei dem einen Mord.
Positiv an diesem Buch ist, dass es sehr schöne Beschreibungen der Handlungsorte gibt. Daneben gibt es noch viele historische Informationen. Leider geht das alles auf Kosten der Spannung, denn dadurch wird vieles sehr langatmig. Durch die unterschiedlichen Perspektiven bekommt man viele Eindrücke, die aber nicht dazu beitragen, dem Täter auf die Spur zu kommen. Ich hatte jeden mal im Verdacht. Die Charaktere waren mir eigentlich alle nicht sympathisch, am besten gefiel mir noch Anselm. Warum Valerie aber ausgerechnet einen Autor von Kochbüchern und Krimis auf die Untersuchengen ansetzt, ist mir schleierhaft. Ein Detektiv wäre doch weitaus prädestinierter gewesen. Außerdem gibt es Personen, die für den Kriminalfall unerheblich sind und die Geschichte nicht gerade übersichtlicher machen.
Die Polizei und Anselm ermitteln nebeneinander her, statt ihre Erkenntnisse auszutauschen. Auf unterschiedlichen Wegen erreichen sie ihr Ziel.
Der Fall war komplex, nicht leicht zu durchschauen und daher blieb die Lösung bis zum Ende offen.
Ein Krimi mit besonderer Provence-Atmosphäre.

Veröffentlicht am 27.01.2017

Schwarze Witwen

Schwarze Witwen
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Ronnie Ford wollte nett sein und hat die junge Anhalterin mitgenommen. Das hätte er lieber nicht tun sollen. Später wird seine grausam verstümmelte Leiche im Wald gefunden. Er bleibt nicht das einzige ...

Ronnie Ford wollte nett sein und hat die junge Anhalterin mitgenommen. Das hätte er lieber nicht tun sollen. Später wird seine grausam verstümmelte Leiche im Wald gefunden. Er bleibt nicht das einzige Opfer und Angst und Schrecken gehen in England um. Die Presse nennt die Killerin schon bald „Jill the Ripper“. Lucy Clayburn will diesen Fall lösen und gerät selbst in Gefahr.
Das Buch beginnt schon vier Jahre zuvor, als Michael Haygarth gesteht, dass er zwei Frauen vergewaltigt und ermordet hat. Er soll der Polizei zeigen, wo er die Toten vergraben hat, doch einiges läuft aus dem Ruder. Danach musste sie wieder in den Streifendienst. Aber als „Jill the Ripper“ nun ihr Unwesen treibt, bekommt Lucy eine neue Chance und so ermittelt sie undercover in der Unterwelt Manchesters.
Dieses Buch ist mein erster „Finch“. Der Schreibstil liest sich gut und flüssig, allerdings fand ich die Story streckenweise etwas langatmig. Es dauerte, bis wirklich Spannung aufkam, doch dann gab es einige Wendungen, die ein wirklich überraschendes Ende bringen.
Lucy ist eine junge Frau, die ehrgeizig ist. Als sie in die Abteilung von Detective Inspector Mandy Doyle kommt, will die sie nicht wirklich im Team haben. Schon der erste Fall sorgt dafür, dass sie wieder auf die Straße muss. Umso engagierter kniet sie sich nun in diesen Fall und nimmt dabei wenig Rücksicht auf ihr eigenes Wohlbefinden. Manchmal verhielt sie sich wie eine Superheldin, also waren ihre Handlungen etwas übertrieben. Sie konnte sich dem jeweiligen Umfeld gut anpassen und ihre Schlagfertigkeit war bemerkenswert. Trotzdem konnte ich nicht wirklich eine Beziehung zu ihr aufbauen.
Ein Thriller, der erst spät wirklich spannend wird.