Profilbild von Karschtl

Karschtl

Lesejury Star
offline

Karschtl ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Karschtl über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.03.2021

Im Schatten leben

Ewig Zweiter
0

Ich hatte den Klappentext irgendwie ganz anders interpretiert, nämlich dass Stephen tatsächlich eine zeitlang den berühmten Schauspieler Josh Harper in allen Belangen vertreten soll. Aber im Grunde befindet ...

Ich hatte den Klappentext irgendwie ganz anders interpretiert, nämlich dass Stephen tatsächlich eine zeitlang den berühmten Schauspieler Josh Harper in allen Belangen vertreten soll. Aber im Grunde befindet sich Stephen immer nur in Lauerstellung. David Nicholls beschreibt ihn auch als typischen Loser-Typ, der in einem jämmerlichen Wohnschlafzimmer mit blutrotem Bad haus, von seiner Ex-Frau gegen einen wesentlich erfolgreicheren (wenn auch nicht attraktiveren) Mann eingetauscht wurde, nur klägliche Rollen ergattert und ziemlich duckmäuserisch gegenüber dem erfolgreichen Josh Harper agiert. Ob er denn als Schauspieler tatsächlich etwas drauf hat und nur bisher noch keine Chance hatte sich zu beweisen, erfahren wir gar nicht wirklich. Nur eines wird deutlich: Stephen macht diesen Job nicht wegen Ruhm & Anerkennung (ok, vielleicht ein bisschen auch deswegen), sondern vor allem weil er die Schauspielerei wirklich mag, und er schon seit frühester Jugend diverese Hollywood-Größen anhimmelte.

Ich war natürlich immer auf Stephens Seite, und freute mich zB mit ihm wenn seine kleine Tochter Sophie nach einem Tag mit ihm ihrer Mutter freudestrahlend berichtete, dass es ein toller Tag gewesen ist. Aber so richtig ans Herz gewachsen - wie es ein Protagonist meist tut - ist er mir nicht, dazu habe ich ihn irgendwie zu distanziert betrachtet. Vielleicht haben die verschiedenen Stilmittel, die der Autor hier und da einstreut (Sequenzen die einem Drehbuch ähneln zum Beispiel) dazu beigetragen, dass die Geschichte mich nicht komplett vom Hocker gerissen hat (wie ich es angesichts anderer Bücher von David Nicholls nämlich erwartet hatte).

Das Buch ist bereits von 2005, aber bis auf ein paar technologische Aspekte (noch keine Smartphones!) macht das für die Geschichte im Grunde keinen Unterschied. Ich glaube aber, dass sich die Schreibkunst von Nicholls seither noch weiter verbessert hat, denn die neueren Romane die ich von ihm kenne gefielen mir etwas besser.
Das Ende hat mich allerdings wieder etwas versöhnt, so dass ich insgesamt doch noch 4 Sterne vergebe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.03.2021

Grundstein zur Suche nach Viola

Schlüssel 17 (Tom-Babylon-Serie 1)
0

Teil 2 und Teil 3 habe ich schon gelesen, und nun war auch der Auftakt zu dieser grandiosen Krimireihe um den Berliner LKA-Ermittler Tom Babylon dran. Und ich muss sagen, dass es ganz gut ist, dass ich ...

Teil 2 und Teil 3 habe ich schon gelesen, und nun war auch der Auftakt zu dieser grandiosen Krimireihe um den Berliner LKA-Ermittler Tom Babylon dran. Und ich muss sagen, dass es ganz gut ist, dass ich diesen Band erst jetzt gelesen habe. Ohne bestimmtes Wissen um Personen und ihre Geschichte aus den Folgebänden wäre mir hier wahrscheinlich einiges zu verwirrend gewesen. Denn Tom hat eine sehr bewegte Vergangenheit, und auch bei anderen Kollegen wird dieses angedeutet. Am liebsten hätte ich gleich im Anschluss auch nochmal die anderen beiden Bücher gelesen - und würde mir diesmal detaillierte Notizen machen, damit ich mich dann auch immer noch auskenne wenn Teil 4 irgendwann erscheint.

Der Hauptfall um die ermordete Pfarrerin wird innerhalb dieses Buches gelöst, damit hatte ich zu Beginn noch nicht mal hundertprozentig gerechnet. Die anderen offenen Enden der übergeordneten Story um Toms verschwundene Schwester nehmen wir mit in die Folgebände - wo dann noch zahlreiche weitere Verwicklungen hinzukommen!

Ich habe auch mal der beworbenen Website von Marc Raabe einen Besuch abgestattet, wo wir einen Einblick in "Toms Garage" bekommen, mit diversen Zeitungsausschnitten, Fotos und weiteren Hinweisen. Bringt zwar für die Lösung des Falles auch nicht mehr als das was wir (und Tom Babylon) schon wissen, war aber dennoch ein wirklich schönes Zusatz-Futter.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.03.2021

Verbotene Magie erwacht

Tale of Magic: Die Legende der Magie 1 – Eine geheime Akademie
0

"Prequel zu 'Land of Stories'" habe ich zu diesem Buch irgendwo gelesen. Schon deshalb wollte ich es unbedingt lesen, war ich von dieser ersten Fantasy-Reihe von Chris Colfer doch sehr begeistert! "Tale ...

"Prequel zu 'Land of Stories'" habe ich zu diesem Buch irgendwo gelesen. Schon deshalb wollte ich es unbedingt lesen, war ich von dieser ersten Fantasy-Reihe von Chris Colfer doch sehr begeistert! "Tale of Magic" ist von der Geschichte her aber deutlich anders. Vor allem viel düsterer! Nach dem ersten Drittel dachte ich schon: wo führt das denn noch hin? Zum Glück wurde es dann doch wieder etwas besser für unsere tapfere Protagonistin, bevor es am Ende wieder zu einem heftigen Showdown kommt. Und ganz am Schluss erkennt man schließlich auch die Verbindung zu der 'Land of Stories'-Reihe.

"Tale of Magic" ist ein wunderbares Fantasy-Jugendbuch, das vor allem auch wichtige Weisheiten in Bezug auf Minderheiten und Diversity liefert, und warum Menschen immer jemanden brauchen den sie als 'unter sich stehend' betrachten können um sich selbst besser zu fühlen. Sehr bezeichnend war in diesem Zusammenhang auch die Szene mit den Richtern, wie sie überlegen in welcher Art & Weise sie die aktuelle Krise jemanden anhängen können. Man merkt, dass Chris Colfer seinen LeserInnen zu diesem Thema etwas vermitteln möchte!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.03.2021

Dem Druck entkommen - in den Cotswolds

Die kleine Bücherei in der Church Lane
0

Das Buch besticht mit einem wunderschönen Cover, auf dem sehr prominent das rote Telefonhäuschen mit ganz vielen Büchern abgebildet ist. Das zusammen mit dem Titel lässt den Leser ein besonders bibliophiles ...

Das Buch besticht mit einem wunderschönen Cover, auf dem sehr prominent das rote Telefonhäuschen mit ganz vielen Büchern abgebildet ist. Das zusammen mit dem Titel lässt den Leser ein besonders bibliophiles Buch erwarten. Das Ergebnis entspricht dem nicht ganz. Es kommt zwar auch der Umbau einer alten Telefonzelle in einen Bücherschrank vor, jedoch spielt das eigentlich nur eine Nebenrolle. Vordergründig geht es hier um die junge Lehrerin Lucy, die dem Leistungsdruck an ihrer Schule für ein paar Monate entkommen möchte und dazu in ein beschauliches kleines Dörfchen zieht. Hier lernt sie vor allem ihre Nachbarin Bunty näher kennen, und mit der Zeit auch ihre Geschichte aus der Zeit des 2. Weltkrieges, die vordergründig in Form von Tagebucheinträgen erzählt wird.

Trotzdem ich zu Beginn eine etwas andere Erwartung an die Geschichte hatte, hat mir das Lesen sehr viel Spaß gemacht. Vor allem weil ich die Charaktere wirklich mochte. Es gab auch keinen wirklichen Bösewicht, keinen Zwist oder Intrige die es zu lösen galt - was ich sehr begrüße. Klar hätte ich es gut gefunden, wenn der Telefonzellen-Bücherschrank noch mehr in die Geschichte eingebunden gewesen wäre. Oder wenn der Liebesgeschichte mehr Platz zuteil geworden wäre. Aber es war auch so ein netter Frauenroman, der mir vor allem auch ein bisschen Geschichte vermittelt hat. Von den Aktivitäten rund um Bletchley Park hatte ich noch nie was gehört - und musste das auch tatsächlich erstmal googeln, da die Autorin hier eigentlich viel Vorwissen bei ihren LeserInnen voraussetzt (was in der UK sicher auch der Fall sein wird) und gar nicht viel erzählt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.03.2021

Andrea entdeckt Ebay

Lieblingsstücke
1

In diesem 5. Band der Reihe um Andrea Schnidt wird wieder eine Woche im Leben der Mutter/ Anwaltsgattin/ Hausfrau mit Ambitionen doch wieder was berufliches zu machen beschrieben. Ob das eine "typische" ...

In diesem 5. Band der Reihe um Andrea Schnidt wird wieder eine Woche im Leben der Mutter/ Anwaltsgattin/ Hausfrau mit Ambitionen doch wieder was berufliches zu machen beschrieben. Ob das eine "typische" Woche ist, sei mal dahingestellt. Allzu langweilig kann es Susanne Fröhlich ja auch nicht machen, dann würde ja keiner mehr die Bücher lesen.

Und das wäre tatsächlich schade, ich habe mich nämlich wieder gut unterhalten, als ich Andrea so zuschaute wie sie ihren Vater zu Hause aufnimmt (der sich dann noch nichtmal klischeehaft wie ein typischer Pascha aufspielt sondern sich tatsächlich nützlich macht!), ihren Mann zu einem schicken Ball begleitet, nebenbei ihrem Nebenerwerb als Topsellerin bei Ebay nachgeht und am Ende noch einen spontanen Ausflug macht!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere