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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.07.2017

Weniger ist manchmal mehr

Dem Kroisleitner sein Vater
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Der Tod des 104-jährigen Kroisleitner überschattet die Dorfidylle einer kleinen Gemeinde in der Steiermark. Die Umstände lassen trotz des Alters auf einen gewalttätigen Tod schließen und die Ermittlungen ...

Der Tod des 104-jährigen Kroisleitner überschattet die Dorfidylle einer kleinen Gemeinde in der Steiermark. Die Umstände lassen trotz des Alters auf einen gewalttätigen Tod schließen und die Ermittlungen beginnen. Schnell ist als Verdächtiger ein fremder Wanderer ausgemacht, der am selben Tag ohne ein Ton zu sagen durch die Gemeinde gezogen ist. Dieser Wanderer ist aber niemand anders als der Polizeiobermeister Frassek, der zufällig in der Region verweilt, um den Tod seines kürzlich verstorbenen Vaters zu betrauen. Er wird schnell vom Verdächtigen zum Ermittler und trifft auf eine verschworene Dorfgemeinde mit vielen Geheimnissen...

Mich hatte zunächst an dem Buch fasziniert, dass es sich bei dem Autor um meinen Namensvetter handelt. Ich hatte mich auf einen Kriminalroman mit Bergatmosphäre gefreut und wurde vom Buch doch arg enttäuscht. Der Autor Martin Schult erzählt die Geschichte in einem eigenwilligen, aber durchaus interessanten Schreibstil, der mir nach erster Eingewöhnung gut gefallen hat. Gar nicht klar kam ich mit den vielen Charakteren, die aus meiner Sicht ziemlich blass blieben und der sehr verwirrenden Handlung. Die Story wirkte auf mich sehr konstruiert und aufgesetzt. Viele Geheimnisse und Verwechselungen bedingten sich gegenseitig und die Personen wussten im Buch stellenweise auch nicht mehr, wo sie dran waren. Ähnlich ging es mir beim Lesen des Buches. Mir fehlte eine klare Line in der Handlung und leider konnte ich auch zu keinem der Protagonisten eine Verbindung aufbauen. Die Folge war für mich, dass ich kaum Spannung verspürte und das Buch sich somit in die Länge zog. Nichts desto trotz kämpfte ich mich bis zum Ende durch und wurde leider auch hier nicht mit einem überraschendem oder überzeugendem Finale belohnt.

Insgesamt konnte mich "Dem Kroisleitner sein Vater" nicht überzeugen, so dass meine Bewertung des Buches mit zwei von fünf Sternen leider sehr dürftig ausfällt. 

Veröffentlicht am 19.03.2017

Back to the roots

Projekt Rahanna
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Die Insel Bornholm wird überfallartig von einer Horde fanatischer Wikinger-Anhänger besetzt. Sie wollen die Herrschaft an sich reißen und die Insel nach ihren Vorstellungen vom Einklang des Lebens mit ...

Die Insel Bornholm wird überfallartig von einer Horde fanatischer Wikinger-Anhänger besetzt. Sie wollen die Herrschaft an sich reißen und die Insel nach ihren Vorstellungen vom Einklang des Lebens mit der Natur bewohnen. Passend herrscht zum Zeitpunkt der Invasion ein heftiger Sommersturm, der den Einfall gottgegeben unterstützt. Die Wikinger danken zumindest Odin wolle sie auf diesem Wege unterstützen. Die zwei Polizisten Ole Rasmussen und Stig Papuga versuchen nun auf eigene Faust die Insel wieder in die gewohnt geregelten Bahnen zu führen und versuchen gegen die Übermacht anzukämpfen...


Ich habe das Buch gelesen mit der Vorgabe es handele sich um einen grotesken Kriminalroman. Damit hat "Projekt Rahanna" aber nun gar nichts zu tun. Mehr ist es eine niemals endende Kritik an der heutigen Gesellschaft mit ihrem Konsumwahn, der Massentier-haltung und den aus den Fugen geratenem Einklang von Natur und Menschheit. Das Buch konnte mich dabei aber leider überhaupt nicht überzeugen. Der Autor Uli Wohlers erzählt diese Fiktion der einfallenden Wikinger in einer sehr derben Sprache und er springt in vielen kurzen Kapiteln zwischen den beteiligten Personen hin und her. Dies hat bei mir dazu geführt, dass ich überhaupt keinen Zugang zur Geschichte gefunden habe. Die Beschreibung der Charaktere erfolgte lediglich an der Oberfläche, so dass sich mir die handelnden Personen nicht einprägten und mich ihre Handlungen und Schicksale nicht berührten. Kaum verwunderlich baute sich daher für mich keine Spannung auf und so wurden die 260 Seiten des Buches doch noch zur kleinen Herausforderung. Der Grundgedanke des Buches ist sicherlich interessant, aber die Umsetzung war mir zu oberflächlich und derb. Um die Welt zu verändern bedarf es heutzutage sicherlich schon spektakulärer Aktionen, aber überfallartig auf eine Insel einzufallen und die teilweise brutalen Szenen auf einer GoPro einzufangen, um der Menschheit zu zeigen es funktioniert, war mir ein wenig zu dünn.


Da mich "Projekt Rahanna" leider nicht überzeugen konnte gebe ich für die gute Grundidee zwei von fünf Sternen, weiterempfehlen kann ich das Buch aber leider nicht.