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Anna625

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.05.2021

Nette Unterhaltung für Zwischendurch, aber ich hatte mehr erwartet

Das Geschenk eines Regentages
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In diesem Roman verflechten sich die Geschichten von vier Menschen und denen ihrer Katzen miteinander. Jedes der vier Paare steht in einem Teil des Buches im Mittelpunkt. Da wäre Miyu, die eines Tages ...

In diesem Roman verflechten sich die Geschichten von vier Menschen und denen ihrer Katzen miteinander. Jedes der vier Paare steht in einem Teil des Buches im Mittelpunkt. Da wäre Miyu, die eines Tages nach einer Trennung den kleinen Chobi im regen findet; Reina, die keine Zukunftsaussichten für sich sieht, und regelmäßig Besuch von der Katze Mimi bekommt; Aoi, die in ihrer Depression und ihren Ängsten zu ersticken droht, bis Cookie in ihr Leben tritt; und Shino, die nach einem Leben voller Entbehrungen nun alleine dasteht und vom Streuner Kuro Gesellschaft bekommt.

Nach und nach werden mithilfe der Katzen Verbindungen zwischen den Leben all dieser unterschiedlichen Personen gezogen, und jeder von ihnen schöpft aus der Beziehung zu den Vierbeinern neue Kraft.

Insgesamt konnte mich das Buch nicht völlig überzeugen, da mir zwar die Idee an für sich gut gefallen hat, die Umsetzung wäre aber noch ausbaufähig gewesen. Die Themen werden mir alle nur zu oberflächlich behandelt, da hätte man sicher noch sehr viel mehr herausschöpfen können. Die Kapitel aus Katzensicht fand ich zwar grundsätzlich interessant, sie büßen jedoch einiges an Authentizität ein, da die Tiere sehr stark vermenschlicht werden und charakterlich entweder an ein Kleinkind erinnern oder ständig vermeintlich philosophische Phrasen einwerfen. Auch die Protagonisten auf menschlicher Seite waren mir zu wenig ausgearbeitet.

Da die Sprache sehr einfach gehalten ist, lässt sich das Buch zügig lesen und bietet eine nette Unterhaltung für zwischendurch, ich hatte mir aber etwas mehr erhofft... Von dem typischen Zauber japanischer Romane ist hier nahezu nichts zu spüren, und auch sonst war es mir zu unausgereift.

Veröffentlicht am 30.04.2021

Traum(a)fabrik

Ministerium der Träume
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nahe war?

Der Einstieg ins Buch fiel mir recht schwer. Anfangs kam ich mit der Sprache nicht zurecht, die Figuren verwenden meist Umgangs- und Jugendsprache, in die ich mich erst mit der Zeit besser einfühlen ...

nahe war?

Der Einstieg ins Buch fiel mir recht schwer. Anfangs kam ich mit der Sprache nicht zurecht, die Figuren verwenden meist Umgangs- und Jugendsprache, in die ich mich erst mit der Zeit besser einfühlen konnte. Außerdem werden viele Themen wie Depression, Rassissmus oder Sexismus angesprochen, die auch durchaus ergreifend dargestellt werden - aber leider dennoch meistens nur recht oberflächlich bleiben. Ich hätte mir da an vielen Punkten einfach mehr Tiefgang und mehr Ausführichkeit gewünscht.

Natürlich will ich mich aber auch nicht nur beschweren, denn es gibt auch Einiges, was mir gut gefallen hat: Sobald man sich erstmal auf die Protagonisten eingelassen hat, kann man ihre Standpunkte gut nachvollziehen, und gerade Nas macht im Laufe des Buches eine schöne Entwicklung durch. Auch Themen wie Freundschaft und Verantwortung und Sorge umeinander werden angesprochen und verleihen dem Roman trotz all der Härte etwas Warmes.

Insgesamt hat mich das "Ministerium der Träume" nicht so sehr gepackt wie ich gehofft hatte; eine Leseerfahrung war es aber allemal wert!

Veröffentlicht am 04.04.2021

Eine Reise voller Überraschungen

Reise mit zwei Unbekannten
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Maxine und Alex könnten unterschiedlicher nicht sein: Sie ist eine junggebliebene 95-Jährige, die das Leben bereits in vollen Zügen genossen hat und ihm nun ein Ende zu setzen, bevor es mit ihrer Gesundheit ...

Maxine und Alex könnten unterschiedlicher nicht sein: Sie ist eine junggebliebene 95-Jährige, die das Leben bereits in vollen Zügen genossen hat und ihm nun ein Ende zu setzen, bevor es mit ihrer Gesundheit bergab geht. Er ist Mitte 20, leidet an Depressionen und erhofft sich nicht mehr viel von seinem Leben. Ein Zufall will es, dass die beiden sich über eine Mitfahrer-Agentur finden und gemeinsam in Alex' Twingo den Weg nach Brüssel antreten, und nach anfänglichen Vorurteilen und Missverständnissen beginnt sich eine wahre Freundschaft zwischen ihnen zu entwickeln. Unpraktisch nur, dass Maxine zuvor niemanden offiziell von ihren Absichten in Kenntnis gesetzt hat und es nun für alle anderen so aussieht, als sei sie von Alex aus dem Altenheim entführt worden...

Der Einstieg ins Buch ist sehr humorvoll - denn weil sie jeweils mit jemand vollkommen anderem rechnen, verpassen sich die beiden Protagonisten ersteinmal fast. Nach anfänglichem Zögern - aufgrund seines übermüdet und etwas heruntergekommen wirkenden Erscheinungsbildes hält sie Alex nun icht mehr für eine junge Frau, sondern einen Drogensüchtigen - beschließt Maxine dennoch, in den Twingo einzusteigen und die Fahrtzeit darauf zu verwenden, Alex wieder auf den richtigen Weg zu bringen. Es dauert eine Weile, bis sie einsieht, dass sie mit ihrer Vermutung nicht ganz richtig, aber auch nicht vollkommen falsch liegt - Alex braucht durchaus ein wenig Hilfe, um sein Leben wieder in die richtige Spur zu lenken.

Der lockere, humorvolle Schreibstil wird das ganze Buch hindurch aufrechterhalten und immer wieder von ernsteren, leider aber meist etwas zu pathetisch und dadurch irgendwie zitiert wirkenden Weisheiten und Ratschlägen Maxines untermalt. Diesen teilweise konstruiert wirkenden Passagen mit durchaus tiefgründigem Kern stehen einige sehr überspitzt dargstellte Momente und Szenen gegenüber, die durch ihre Komik schon wieder unglaubwürdig erscheinen; allein das undurchdachte Vorgehen der Polizei, die über einen Tag lang vollkommen erfolglos versucht, die Spur der vermeintlich als Geisel genommenen älteren Dame aufzunehmen, und die all ihre Fortschritte sofort in Rundfunk und Fernsehen kundtut, kann nur als dilettantisch bezeichnet werden. Die Ermittlungsarbeiten als solche stehen zwar nicht im Fokus des Romans, tragen aber doch wesentlich dazu bei, dass das ganze in ihm geschilderte Ereignis Einiges an Überzeugungskraft verliert und dem Roman einen überspannt und wenig glaubhaft wirkenden Charakter verleiht. Stattdessen wird mehr auf Situatinskomik gesetzt, was ja auch vollkommen in Ordnung ist, mich in diesem Fall aber nicht ganz zufriedengestellt hat. Ich hätte mir neben der Komik noch einen tiefergehenden Blick auf die "dunkle" Seite und Alex' Depressionen gewünscht.

Insgesamt ein kurzweiliger Roman, der zweifellos unterhalten kann, dem es aber für meinen Geschmack eine Spur zu sehr an Ernstahftigkeit mangelt.

Veröffentlicht am 24.03.2021

Ein Leben im Exil

In einer Nacht ein ganzes Leben
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Nachdem soeben ihre Großmutter verstorben ist, findet eine junge Frau in der Kommode, die schon seit ihrer Kindheit große Faszination auf sie ausgeübt hat, mehrere von der Großmutter an sie verfasste Briefe. ...

Nachdem soeben ihre Großmutter verstorben ist, findet eine junge Frau in der Kommode, die schon seit ihrer Kindheit große Faszination auf sie ausgeübt hat, mehrere von der Großmutter an sie verfasste Briefe. Darin berichtet Rita von ihrer Kindheit, die von der Flucht vor der Diktatur Francos nach Narbonne in Südfrankreich geprägt ist. Dort wächst sie mit ihren Schwestern in einem Haus voller Flüchtlinge im Exil auf. In der Teenagerzeit findet sie ihre große Liebe, die jedoch ein tragisches Ende nimmt.

Das Buch lässt sich leicht lesen, bietet gleichzeitig jedoch auch einen Einblick in den harten Alltag derer, die sich zu jener Zeit ein neues Leben in einem fremden Land aufbauen mussten. Die Diskrepanz zwischen dem Wunsch nach Zugehörigkeit einerseits und dem Bestreben, an der Heimat festzuhalten andererseits macht viele Menschen rastlos. Diese innere Zerissenheit spürt auch Rita; während sie in jungen Jahren alles daran setzt, dass man ihr ihre Herkunft nicht anmerkt, spürt sie mit der Zeit immer mehr, was ihr dabei verlorengeht.

Zwischenzeitlich hat der Roman ein paar Längen und driftet mir etwas zu sehr ins Belanglose ab, davon abgesehen bietet er aber eine schöne und angenehm zu lesende Unterhaltung für zwischendurch.

Veröffentlicht am 04.03.2021

Insgesamt gut mit gemütlichem Anfang

Touch of Ink, Band 1: Die Sage der Wandler (Fesselnde Gestaltwandler-Romantasy)
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Quinn zieht für ihr Studium nach Nanaimoo, da sie immer öfter mit plötzlichen Aussetzern zu kämpfen hat. Dabei sieht sie Bilder von einem Wald, durch den sie sich sehr schnell zu bewegen scheint. Um die ...

Quinn zieht für ihr Studium nach Nanaimoo, da sie immer öfter mit plötzlichen Aussetzern zu kämpfen hat. Dabei sieht sie Bilder von einem Wald, durch den sie sich sehr schnell zu bewegen scheint. Um die Häufigkeit dieser Attacken wieder zu verringern, ist also dringend ein Tapetenwechsel angesagt, und so zieht Quinn voller Hoffnung und Vorfreude auf das anstehende Studium zu ihrer Schwester. Sie findet eine Freundin an der Uni und dann ist da auch noch Nathan, für den sie Gefühle zu entwickeln beginnt. Doch bald schon muss Quinn erkennen, dass ihr die neue Umgebung keinerlei Besserung verschafft, im Gegenteil. Als dann plötzlich ihre Freundin Maya und einige weitere Personen verschwinden, wird Quinn immer tiefer in eine geheimnisvolle, verborgene Welt hineingezogen...

Ich stand dem Buch etwas skeptisch gegenüber und anfangs sah es auch lange sehr danach aus, als würde sich die Geschichte einfach bloß wie eines der üblichen New-Adult-Bücher entwickeln: Neuanfang in einer fremden Umgebung nach problematischer Vergangenheit, die große Liebe zu einem geheinisvollen Typen, ein paar Probleme und am Ende alles gut.

Das Buch nimmt dann auch nur recht lansam an Fahrt auf, wenn auch die Protagonisten gleich von Anfang an sympathisch sind. Es lässt sich dennoch flüssig lesen und so lässt man die anfänglichen Längen recht schnell hinter sich, bis es dann etwas interessanter wird, als Quinn langsam die Tragweite der Umstände bewusst werden und als man als Leser langsam in die Welt Nathans und der Wandler eingeführt wird.

Wirklich überzeugen konnte mich das Buch insgesamt dennoch nicht vollständig, weil ich erst auf den letzten hundert Seiten die ersehnte Spannung gefunden habe. Es war eine nette Lektüre, viel mehr aber eigentlich auch nicht. Vielleicht kommt die Geschichte in Band 2 schneller in Fahrt, jetzt, wo man als Leser alle Grundbegriffe und Umstände kennt.

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