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Veröffentlicht am 14.06.2021

Eine Liebe mit Hindernissen

wörter-liebe
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wörter-liebe von Jove Viller wollte ich aufgrund der ungewöhnlichen Liebesgeschichte sofort lesen. Zwei Menschen, die sich nur über ein Spiel im Internet kennen, treffen sich und wissen sofort: Das ist ...

wörter-liebe von Jove Viller wollte ich aufgrund der ungewöhnlichen Liebesgeschichte sofort lesen. Zwei Menschen, die sich nur über ein Spiel im Internet kennen, treffen sich und wissen sofort: Das ist es! Kompliziert wird es dadurch, dass Max verheiratet ist, aber auch hier war ich neugierig, wie sich dieser Konflikt wohl auflösen würde.

Am meisten mochte ich die verschiedenen Reisen von Max und Leni. Sie treffen sich immer unterwegs und besuchen dabei die unterschiedlichsten Städte. Die meisten kenne ich selbst noch nicht. Deshalb war es ganz interessant, durch die Augen der Protagonisten eine mir unbekannte Umgebung zu erkunden. Beide haben auch viel Freude an der Fotografie, wodurch der Blick auf die Umgebung erst recht geschärft ist.

Die Kapitel von wörter-liebe sind sehr kurz und abwechselnd aus der Sicht von Leni und von Max beschrieben. Was ich hier besonders hervorheben möchte, ist die passende Sprache. Also ich hatte wirklich immer das Gefühl, dass ich jeweils in das Denken von zwei unterschiedlichen Personen hineinschaue. Leni ist sehr blumig und emotional, Max eher rational und weniger „gefühlig“.

Ich muss aber sagen, es fiel mir nicht leicht, in einen entspannten Lesefluss zu finden. Zuweilen sind zwischen einzelnen Absätzen starke Zeitsprünge, die mich irritiert haben. Da fehlte dazwischen dann irgendwie etwas. Außerdem hatte ich das Gefühl, die Handlung drehte sich an vielen Stellen im Kreis. Es ging entwicklungstechnisch für die Figuren nicht vorwärts.

Außerdem waren es mir oft viel zu viele Namen, aber zu wenige Details. Es treten sehr viele Figuren auf, aber nur wenige spielen wirklich eine Rolle. Ich hatte kaum Zeit, die Charaktere wirklich kennenzulernen. Zu manchen Figuren hätte ich mir eine stärkere Beziehung gewünscht. Oder einfach, dass die Geschichte mancher Figuren eine stärkere Rolle spielt. Selbst Max und Leni lernte ich über den Sex und ihr gegenseitiges Begehren hinaus nicht in ihrer Tiefe kennen.

Wörter-liebe von Jove Viller ist eine dramatisch inszenierte Liebesgeschichte voller Wendungen. Insgesamt fehlte mir aber gerade mit Blick auf die Charaktere die Tiefe.

Veröffentlicht am 06.07.2020

Ließ sich gut weglesen, mit vielen Kritikpunkten...

V is for Virgin
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Mit Cinder & Ella hat Kelly Oram sich in mein Herz geschrieben. Das ist jetzt fast zwei Jahre her und mit V is for Virgin und neuen Protagonisten war ich wirklich gespannt, ob mich das wohl wieder so mitreißen ...

Mit Cinder & Ella hat Kelly Oram sich in mein Herz geschrieben. Das ist jetzt fast zwei Jahre her und mit V is for Virgin und neuen Protagonisten war ich wirklich gespannt, ob mich das wohl wieder so mitreißen würde.

Sagen wir mal so, ich habe das Buch wirklich gut weggelesen.
Also schreiben und ihre Leserinnen in die Geschichte ziehen, das kann Kelly Oram.

Val als Protagonistin mochte ich tatsächlich erst mal. Ich mochte ihre Konsequenz und Standhaftigkeit. Sie hat eine Meinung, die sie für sich selbst vertritt. Dabei drängt sie diese Meinung aber selten jemand anderem offensiv auf. Natürlich ist sie von der Richtigkeit ihres Standpunkts überzeugt. Im Laufe der Geschichte hatte ich aber den Eindruck, Val hat ihre eigene Meinung doch zu stark als den Dreh- und Angelpunkt verinnerlicht. Menschen, die Sex haben, werden öfter scharf kritisiert. Ich persönlich kann die Argumentation nicht bis zum Ende verstehen. Ehe mit wahrer Liebe gleichzusetzen und da dann auch den Sex dranzuknüpfen… Aber wie gesagt, das muss jede
r für sich selbst wissen.
Ob man nun mit dem Sex bis zur Ehe wartet, oder nicht. Das hat die Autorin an keiner Stelle als moralische Frage in den Raum geworfen. Ob das nun besser, oder schlechter ist. Sie bindet zustimmende und auch kritische Standpunkte ein, sodass man wirklich beinahe jede Figur verstehen kann, warum sie welche Meinung vertritt.
Generell fand ich die seitenübergreifende Message des Buches aber gut. Dass man Sex dann haben sollte, wenn es sich für einen selbst richtig anfühlt. Und nicht dann, wenn man dazu in irgendeiner Form gedrängt wird.

Val hat eine beste Freundin und die stieß mir wirklich immer wieder sauer auf.
Sie hat Val zu Dingen gedrängt, die sie eigentlich nicht wollte. Sie war extrem egoistisch und selten so, wie eine beste Freundin sein sollte. Klar, in Büchern ist die beste Freundin auch diejenige, die dafür sorgt, dass derdie Protagonistin mal über den eigenen Schatten springt. Aber Val fühlt sich bei den Aktionen ihrer vermeintlich besten Freundin zunehmend unwohler und das war mir einfach nichts.

Kyle ist ein Bad Boy, ok. Aber im gesamten Handlungsverlauf scheint sein einziges Ziel zu sein, Val irgendwie den Status der Jungfrau zu nehmen. Ein deutliches „Nein“ versteht er nicht. Er übergeht es mehrfach ganz bewusst. Und ich finde, das hat auch nichts mehr mit New Adult zu tun. Val geht ihm bewusst aus dem Weg. Positioniert sich wirklich deutlich, dass sie sich unwohl fühlt und Kyle respektiert das nicht. Das fand ich an vielen Stellen respektlos und auch grenzüberschreitend.

Je mehr Val an Berühmtheit erlangt, desto unsympathischer wurde sie mir aber auch. Sie bekommt Starallüren, die teilweise sehr anstrengend sind und die gesamte Handlung an sich schreitet auch mit Siebenmeilenstiefeln voran. Das ist vielleicht nicht alles so realistisch und vielfach erschien mir Val auch sehr allein. Wo sind ihre Eltern beispielsweise?

V is for Virgin von Kelly Oram lässt sich wirklich gut weglesen.
Wenn ich aber darüber nachdenke, dann hat mich im Nachhinein doch einiges gestört.
Die Figuren waren jetzt insgesamt keine Glanzleistung und deren Entwicklung machte auch keinen positiven Sprung.
Ich kann für dieses Buch leider keine wirkliche Leseempfehlung aussprechen.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.05.2020

Insgesamt nett, aber mit viel Luft nach oben

Crazy in Love (Weston-High-Reihe 1)
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Crazy in Love von Emma Winter stand schon länger auf meiner Wunschliste.
Das verspielte Cover hatte es mir angetan.

Der Einstieg war interessant und ich freute mich darauf, mehr über Sasha zu erfahren. ...

Crazy in Love von Emma Winter stand schon länger auf meiner Wunschliste.
Das verspielte Cover hatte es mir angetan.

Der Einstieg war interessant und ich freute mich darauf, mehr über Sasha zu erfahren. Über ihren Kampf, in der neuen Familie einen Platz zu finden. Sich in der Schule zu behaupten. Und natürlich, sich letztlich zu verlieben.

Je mehr die Seiten aber unter meinen Augen dahinflogen, desto mehr ging mir die Art der Protagonisten auch auf die Nerven.
Klar, dieses Hin und Her ist typisch für das Genre.
Aber Sasha schwankt zwischen total draufgängerisch und extrem zurückhaltend. In vielen Situationen verhält sie sich wie ein trotziges Kleinkind, lässt niemanden ausreden und bemitleidet sich immerzu.
Außerdem wiederholen sich gewisse Missverständnisse immer wieder und Sashas Herz bricht immer wieder hochdramatisch in alle möglichen Einzelteile.

Die Kapitel sind teilweise wirklich extrem kurz. Einerseits entsteht so ein gewisses Tempo, andererseits hatte ich aber auch das Gefühl, besonders an Ben nicht wirklich heranzukommen.
Richtig Gefühl kam bei mir nicht an. Da fehlte zum Beispiel einfach die Spannung vom Kennenlernen.
Generell empfand ich manche Handlungspunkte oft nur als abgehakt, nicht als auserzählt. Da ändert sich plötzlich wie aus dem Nichts das Verhältnis zweier Figuren zueinander und man erfährt überhaupt nicht, wieso. Das fand ich schade.

Insgesamt eine nette Idee, die einen Nachmittag gut füllt und ich möchte auch gerne wissen, wie es weitergeht.
Mir fehlte aber bei Crazy in Love dann doch ein wenig erwachseneres Verhalten der Figuren und definitiv Gefühl.
Also eine euphorische Empfehlung bekommt das Buch leider nicht von mir, aber vielleicht steigert sich Emma Winter dann ja im zweiten Band.

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Veröffentlicht am 31.05.2021

Enttäuschend und langatmig

Die Kraft des Dialogs. Gelingende Beziehungen mit dem Dialogprinzip – privat, beruflich, zu mir selbst
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Ich finde, nichts ist in der aktuellen Zeit wichtiger, als eine gelungene Kommunikation. Ein erfolgreicher Dialog. Deshalb war ich sehr neugierig, was ich aus Die Kraft des Dialogs von Dr. med. Mirriam ...

Ich finde, nichts ist in der aktuellen Zeit wichtiger, als eine gelungene Kommunikation. Ein erfolgreicher Dialog. Deshalb war ich sehr neugierig, was ich aus Die Kraft des Dialogs von Dr. med. Mirriam Prieß wohl für mich mitnehmen könnte.

Das Buch ist in fünf zentrale und größere Kapitel eingeteilt. Es geht um gelingende Beziehungen, den inneren und den äußeren Dialog, innere Realitäten und Verletzungen und Kränkungen heilen.

Ich muss gestehen, dass ich insgesamt mit dem Buch so meine Probleme hatte. Ich habe wirklich einige Wochen gebraucht, um mich durch das Buch durchzuarbeiten. Schon das erste Kapitel war mir viel zu abstrakt, zu wenig greifbar und zu weit entfernt von der Realität.

Ab dem zweiten Kapitel gab es häufiger auch Praxisbeispiele, die wenigstens kurzzeitig eine Ahnung davon vermittelten, was die Autorin wohl meinen könnte. Allerdings sind bloß die Probleme durchgehend nachvollziehbar. Die Lösungen sind meist sehr nebulös verpackt.

Dr. med. Mirriam Prieß wiederholt sich wirklich sehr oft, aber verständlicher wird es dadurch nicht. Sie erklärt Wortgruppen, die auf den ersten Blick nicht schlüssig sind, mit ebenso nicht nachvollziehbaren Wörtern.

An einigen wenigen Stellen konnte ich tatsächlich Informationen zu einem gelungenen Dialog für mich mitnehmen. Diese Kleinigkeiten zerfaserten aber sehr schnell.

Wirklich kritisch sehe ich außerdem die durchgehend cis und hetero gedachten Elemente des Buches. Da gab es einen Satz, sinngemäß, dass die Mutter das „Frausein“ vorlebt und der Vater das „Mannsein“. Und auf dieser Grundlage bildet man als Kind dann das eigene Ich, Du und Wir. Mal davon abgesehen, dass viele Kinder nur mit einem Elternteil aufwachsen, gibt es doch auch weit mehr Modelle einer Familie als „Vater, Mutter, Kind“.

Wie gesagt, ich bin fast schon erleichtert gewesen, dass ich es durch das Buch durchgeschafft habe. Leider kann ich für das Sachbuch Die Kraft des Dialogs keine Empfehlung aussprechen. Ich hatte mir wirklich mehr erhofft. Die wenigen Stellen, die ich hilfreich und interessant fand, wiegen bei weitem nicht die unverständlichen Passagen des Buches auf.

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Veröffentlicht am 07.04.2021

Anstrengend

Der Spiegelmann
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Ich lese sehr gerne Krimis und Thriller und von Lars Kepler habe ich tatsächlich schon oft gehört.
Der Spiegelmann war nun mein erstes Buch der Reihe und die Inhaltsangabe hat mich gleich neugierig gemacht.

Ich ...

Ich lese sehr gerne Krimis und Thriller und von Lars Kepler habe ich tatsächlich schon oft gehört.
Der Spiegelmann war nun mein erstes Buch der Reihe und die Inhaltsangabe hat mich gleich neugierig gemacht.

Ich muss sagen, am liebsten hätte ich das Buch abgebrochen.
Es fiel mir nicht leicht, einen Zugang zur Geschichte zu finden.

Es ist brutal!
Und ich bin der Meinung, ich bin mittlerweile durch so einige gelesene Thriller wirklich abgehärtet. Aber Der Spiegelmann hebt Brutalität und Grausamkeit noch mal auf eine neue Stufe. Vor allem aber auch die Häufigkeit der beschriebenen, brutalen Szenen.
Irgendwann war es für mich nicht mal mehr schockierend, sondern einfach nur noch langweilig.
Gefühlt reiht sich eine gewalttätige Orgie an die nächste.

Innerhalb der Geschichte gab es zudem einige Längen, die meine Lust aufs Buch nicht gerade angefacht haben.
Auch die Figuren blieben für mich recht undurchsichtig und mir fehlte die Verbindung.

Erst gegen Ende hin wurde es dann tatsächlich wieder interessant!
So in etwa das letzte Drittel habe ich dann doch recht fix weggelesen, weil ich gerne wissen wollte, wie Lars Kepler die Geschichte denn nun auflöst.
Wie alles zusammengeführt wird, das fand ich doch sehr interessant.
Leider kann aber nur allein das Ende natürlich nicht das gesamte Buch für mich aufwerten.

Insgesamt war Der Spiegelmann von Lars Kepler eine Aneinanderreihung von brutalen Szenen, durchzogen von so einigen Längen.
Ich muss ehrlich zugeben, dass mir dieser achte Band der Reihe nicht wirklich Lust gemacht hat, auch die anderen Bände noch zu lesen.
Eventuell empfinden Fans der Reihe das anders, weil sie zu „ihren“ Figuren zurückkehren.