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Veröffentlicht am 15.11.2016

Bringt einen wunderbar in vorweihnachtliche Stimmung!

Winterzauber in Manhattan
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Innerhalb weniger Seiten ist man schon vom vorweihnachtlichen Setting des Buches wohlig eingehüllt.

Dabei geht es den Hauptprotagonisten Hayley und Oliver gerade gar nicht so gut. Sie hat ihren Teilzeitjob ...

Innerhalb weniger Seiten ist man schon vom vorweihnachtlichen Setting des Buches wohlig eingehüllt.

Dabei geht es den Hauptprotagonisten Hayley und Oliver gerade gar nicht so gut. Sie hat ihren Teilzeitjob bei einer chemischen Reinigung verloren und er erlebt während der Arbeit seine erste Panikattacke. Olivers Zustände und Befürchtungen dabei werden sehr gut und nachvollziehbar geschildert. Man ist gespannt, wie die Geschichte diese beiden Personen zusammen führen wird.

Hayley lässt sich jedoch nicht unterkriegen und fliegt nichtsdestotrotz mit ihrer neunjährigen Tochter Angel zu ihrem Bruder Dean in den Weihnachtsurlaub nach New York. Sie macht sich auch Hoffnungen auf eine Zukunft dort.
Oliver wiederum ist ein Weihnachtsmuffel und fürchtet zudem aufgrund seiner Symptome täglich um sein vorzeitiges Ableben durch Herzinfarkt, da auch sein Vater und Bruder vorzeitig verstorben sind.

Mit Hayley, Angel und Dean hat die Autorin sympathische Figuren geschaffen, die einem sofort ans Herz wachsen.

Oliver dagegen ist zunächst sperriger und kantiger angelegt. Er ist nicht der übliche Hauptprotagonist eines Liebesromans. Er ist kein strahlender Held, auch wenn er wohl gutaussehend und wohlhabend ist. Er schleppt allerhand psychischen Ballast mit sich herum, der ihn auch körperlich schwer beeinträchtigt. Er hat große emotionale Verluste erlitten, die er wohl nie wirklich aufgearbeitet hat.
Zwischenzeitlich zweifelt man etwas daran, wie er da die Kurve kriegen soll, zu einem ernstzunehmenden Partner für Hayley. Kaum je ist man einem Milliardär und Geschäftsfühere begegnet, der so sensibel, verletzlich und erschütterbar beschrieben wurde. Fast hat sein Verhalten schon etwas hypochondrisches. Aber dazu erfährt man zum Glück im späteren Teil des Buches mehr Hintergünde.
Oliver hat in sehr abgemilderter Form Züge von Ebenezer Scrooge, dem grantigen Geizhals aus Charles Dickens‘ A Christmas Carol. Es geht zwar nicht ganz um die Verwandlung eines schlechten Menschen in einen mitfühlenden Zeitgnossen, aber es geht um die Verwandlung eines Menschen in der Vorweihnachtszeit, die durch die Liebe erst möglich wird.

Kurz vor Ende weiß man immer noch nicht, wie sich das Blatt für die beiden Hauptprotagonisten zum Guten wenden soll, man fiebert mit der Entwicklung gespannt mit.
Trotz aller Hindernisse gibt es dann ein schönes, herzerfüllendes Ende.

Cynthia, Tony, Vernon und der Hund Randy sind sehr sympathische Nebenfiguren.

Ganz toll hat mir auch das Cover mit seinem Schriftzug, der Darstellung und dem tollen Glitter gefallen.

Für mich war es ja in gewissem Rahmen ein Test, ob man ein Weihnachtsbuch schon so früh im November lesen kann, aber Mandy Baggot hat es geschafft, mich auch so früh im Jahr schon in vorweihnachtliche Stimmung zu versetzen.

Veröffentlicht am 11.11.2016

sehr lesenswert

Anders
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Bewertung:

Das Buch beginnt mit der Suche nach dem vermissten Jungen Sander. Sein Freund wurde schon tot gefunden. Die beiden wurden nach einer Nachtwanderung der Jugendfreizeit vermisst.
Wir begleiten ...

Bewertung:

Das Buch beginnt mit der Suche nach dem vermissten Jungen Sander. Sein Freund wurde schon tot gefunden. Die beiden wurden nach einer Nachtwanderung der Jugendfreizeit vermisst.
Wir begleiten seine Mutter bei der herzzerreißenden Suche zwischen Hoffen und Bangen. Man kann sich sehr gut in diese schreckliche Situation versetzen.

Dann springt das Buch in Kapitel 4 um 6 Jahre in die Zukunft. Jemand gräbt ein Grab für einen Toten. Für Eelco, mit dem er im Wald gelebt hat und der die Finger wohl nicht von kleinen Jungs lasse konnte.
Man fragt sich, wie das wohl mit den Geschehnissen von vor 6 Jahren zusammen hängt. Dann begibt sich der junge Mann zur Polizei und meldet sich dort als der vermisste Sander.

Dann geht es weiter mit Kapitel 8 und Tag 1 der wiedervereinten Familie. Wir lesen, wie Sanders Vater Linc, seine Mutter Alma und Schwester Iris diese Zeit miteinander erleben.

Dann beginnt in Kapitel 14 ganz unvermittelt eine andere Geschichte, durch kursive Schrift hervor gehoben. Man ist kurz orientierungslos, aber dann wird klar, dass es sich um Erlebnisse zwischen Sander und seine Schwester Iris handelt. Solche Kapitel werden im weiteren Buch immer wieder eingestreut. Sie zeigen ein verwirrend seltsames, teilweise brutales Bild von Sander in seinen Kinder- und Jugendjahren. Iris ist oft das Opfer von ihm, aber nach ihrer Meinung hält Alma immer zu Sander, speziell nach dem sein Freund Roel tragisch ertrunken ist.

Es gibt ein Geheimnis um die Geschwister, das die Leser mitraten lässt. Des weiteren fehlt irgendwas zur Wiedervereinigungsidylle. Alma beginnt zu zweifeln, ob der junge Mann wirklich ihr Sohn ist.

Im Verlauf des Buches wird die interessante Fragestellung angesprochen, wie weit ein Kind von Geburt an Veranlagungen hat bzw. wie weit es durch die Erziehung und die Umgebung geprägt wird.

Das Buch ist sehr spannend geschrieben, besonders die Verhöre und die Besuche von Alma bei dem verurteilten Erik. Die Geschichte liest sich flüssig und zum Ende hin kann man gar nicht schnell genug lesen und rätselt gespannt mit. Iris und Christiaan, ihr ehemaliger Freund können einem richtig leid tun, werden zu Sympathiefiguren, auch wenn sie anscheinend ebenfalls ein schreckliches Geheimnis bewahren.

Am Ende werden die Rätsel umfassend aufgelöst und man erhascht eine Blick in die Zukunft der Figuren. Man erfährt auch, warum das Buch den Titel „Anders“ trägt.

Ein sehr empfehlenswerter Thriller.

Veröffentlicht am 08.11.2016

Eines der besten Bücher von Kristan Higgins

Lieber heiß geküsst als kaltgestellt
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Bei diesem Buch handelt es sich um den 5. Teil der Blue Heron Serie. Es erscheint am 16. September. Das Original Anything for You habe ich hier rezensiert.
Wie leider so oft sagt die Kurzbeschreibung nicht ...

Bei diesem Buch handelt es sich um den 5. Teil der Blue Heron Serie. Es erscheint am 16. September. Das Original Anything for You habe ich hier rezensiert.
Wie leider so oft sagt die Kurzbeschreibung nicht viel über das Buch aus, da kommt man mit der Inhaltsangabe zum Original schon weiter.

Zu Anfang des Buches macht Connor O’Rourke seiner on und off Freundin Jessica Dunn einen Heiratsantrag. Dieser wird von ihr entschieden abgelehnt. Was m.E. schon mal ein ungewöhnlicher Start für einen Liebesroman ist.

Dann zeigt das Buch in mehreren Sprüngen in die Vergangenheit die Entwicklung der bisherigen Beziehung zwischen Connor und Jessica, die sich schon aus ganz jungen Tagen kennen.

Dann springt die Geschichte zurück in die Gegenwart und folgt der weiteren Entwicklung nach dem abgelehnten Heiratsantrag. Wir lernen Connor, Jessica, ihre Familien und Freunde kennen. Connor O’Rourke ist mit seiner Zwillingsschwester Colleen zusammen erfolgreicher Restauranbetreiber und Jessica arbeitet auf dem Blue Heron Weingut, daher der Kontakt zu den Hollands.

Jessica denkt ihr Leben ist erfüllt und soll sich doch bitte einfach so weiter entwickeln wie geplant, sie ist beschäftigt mit der Betreuung ihres jüngeren behinderten Bruders und mit ihrer erträumten Karriere im Blue Heron Weingut. Aber Connor denkt, es ist Zeit die Beziehung auf die nächste Stufe zu heben.

Kristan Higgins spricht auch in diesem Buch wieder schwierige Themen an, wie Behinderung und Alkoholismus. Sie tut das immer wieder mit einer beeindruckenden Leichtigkeit, die auch Platz für Freude und Humor läßt. Die Beziehungsentwicklung wird nachvollziehbar und spannend dargestellt. Alledrings habe ich mir 30 Seiten vor dem Ende doch die Frage gestellt, wie sie da jetzt noch die Kurve kriegen will…
aber sie schafft es, auch wenn ich finde, dass das Ende doch ein wenig kurz und übereilt ausgefallen ist.
Aber das tut dem Roman für mein Empfinden keinen Abbruch. Es ist für mich eines der besten Bücher der Autorin. Ich habe die Figuren alle lieb gewonnen und manchesmal herzhaft gelacht…

Veröffentlicht am 22.03.2017

Die Geschichte ist zwar sehr spannend erzählt und wirklich flüssig zu lesen, kam mir aber streckenweise etwas wirr und unrealistisch vor.

The Couple Next Door
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Anne und Marco Conti sind bei den Nachbarn Cynthia und Graham zum Abendessen eingeladen. Da das Kindermädchen abgesagt hat, lassen sie die sechs Monate alte Cora alleine zurück, bewachen sie per Babyfon ...

Anne und Marco Conti sind bei den Nachbarn Cynthia und Graham zum Abendessen eingeladen. Da das Kindermädchen abgesagt hat, lassen sie die sechs Monate alte Cora alleine zurück, bewachen sie per Babyfon und schauen jede Stunde nach ihr. Der Alkohol fließt in Strömen und Cynthia schmeißt sich hemmungslos an Marco ran. Als sie dann endlich nach Hause aufbrechen, finden sie die Haustüre unverschlossen und Cora ist verschwunden. Anne ruft sofort die Polizei und hat dann einen Zusammenbruch. Als das ganze Haus von Einsatzkräften wimmelt, fragt sie sich, wie die ganze Szene auf die Polizei wirken muss.

Im nächsten Kapitel wechselt die Sicht zum zuständigen Detective Rasbach. Er hat die Details von den Eltern aufgenommen, aber irgendwas fühlt sich für ihn intuitiv falsch an. Rasbach ist immer analytisch, nie emotional. Die Eltern stehen zwar offensichtlich unter starkem Schock, aber er verdächtigt auch sie, denn er hat gelernt, dass die Menschen zu allem fähig sind.

Es entsteht der Verdacht, dass es sich um eine geplante Erpressung handeln könnte, da Annes Eltern reich sind. Das weitere Geschehen, als die Großeltern am Tatort eintreffen, erleben wir dann aus Marcos Sicht. Durch die wechselnden Perspektiven erhält man einen umfassenden Blick auf alle Beteiligten und ihre Vorgeschichten. Rasbach wendet sich bei seinen Ermittlungen auch den Nachbarn zu. Es kommt dann zu einer krassen Enthüllung über Cynthia und Graham.

Der Detective lässt nicht von den Eltern ab, auch wenn es kaum Spuren oder Beweise gibt, hat er vornehmlich sie im Verdacht. Auch das über die Medien angebotene Lösegeld hat zu keiner Reaktion geführt, jetzt will er in Annes früherer Schule mehr über sie erfahren. Dann trifft zusammen mit Corsas Strampler doch noch eine Lösegeldforderung bei den Eltern ein, sie wollen wir gefordert die Polizei nicht einschalten.

Irgendwie verlässt mich in der Mitte der Geschichte etwas die Lust am Buch, da nun alles so offensichtlich erscheint. Später kommt es aber zu neuen unglaublichen Verwicklungen bzw. Verknüpfungen, plötzlich kommt einem ein ganz neuer Verdacht und es wird dadurch wieder spannend.

Keine der Figuren aus dem Buch „The Couple Next Door“ von Shari Lapena kommt einem näher oder ist sympathisch. Man kann sich mit keinem der Charaktere wirklich identifizieren. Besonders Marcos Reaktionen sind rückwirkend betrachtet kaum glaubhaft.

Die Geschichte ist zwar sehr spannend erzählt und wirklich flüssig zu lesen, kam mir aber streckenweise etwas wirr und unrealistisch vor. Mir war das Ende zu konstruiert und unglaubwürdig.

3,5 von 5 Punkten

  • Einzelne Kategorien
  • Figuren
  • Handlung
  • Atmosphäre
  • Spannung
  • Cover
Veröffentlicht am 29.12.2016

Im letzten Viertel wurde leider das gute Potenzial des Buches verschenkt

Ein Mann für alle Nächte
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Das Buch beginnt mit einem Tagebucheintrag von der jungen Vivien Leigh Rochet. Wir erfahren von ihrem Leben als Kind und Jugendliche auf dem Anwesen der Whitley-Shulers, wo sie mit ihren Mutter fürs Putzen ...

Das Buch beginnt mit einem Tagebucheintrag von der jungen Vivien Leigh Rochet. Wir erfahren von ihrem Leben als Kind und Jugendliche auf dem Anwesen der Whitley-Shulers, wo sie mit ihren Mutter fürs Putzen zuständig war. Irgendwie ist sie mit den Söhnen des Hauses Henry und Spence aufgewachsen, aber dann aufgrund der drastisch unterschiedlichen Lebensumstände auch wieder nicht. Wie für junge Menschen in dem Alter durchaus nicht ungewöhnlich, konnten sie sich oft nicht ausstehen, haben sich Streiche gespielt oder sich gegenseitig ausgeschnüffelt. Vivien traut Henry keine drei Schritte weit.

Dann springt das Buch in die Gegenwart. Vivien wurde von der Todesmitteilung ihrer Mutter überrascht und ist überhastet direkt in ihre alte Heimatstadt Charleston aufgebrochen. Als sie dann im Haus ihrer Mutter quasi einen Zusammenbruch erlebt, sammelt ausgerechnet Henry sie auf und bringt sie in ihr altes Zuhause auf dem Anwesen. Auch Ms. Eleanor Whitley-Shuler kommt dann schnell auf den Plan. Eine Beerdigung muss organisiert werden und Vivien will auf keinen Fall das Interesse der Medien auf sich ziehen. Denn inzwischen ist sie ein großer Hollywoodstar.

Beide Protagonisten tragen weit mehr mit sich herum, als ihre äußeren Masken erkennen lassen. Beide haben schlechte Zeiten und prägende Erfahrungen hinter sich. Aber werden sie über diese äußeren Mauern hinweg kommen können? Werden sie zueinander vordringen? Mal scheint die Beziehung zu reifen, dann sind sie wieder wie die Kinder miteinander. Gegen Ende kommt ein erstaunliches Familiengeheimnis ans Licht, das die Situation nur noch komplizierter macht.

So schrecklich wie Vivien die Familie Whitley-Shuler immer darstellt, ist sie gar nicht, stellt sich nach und nach heraus. Sie können einem als Nebencharaktere durchaus ans Herz wachsen. Vivien ist auch nicht gerade einfach, ohne Assistentin kann sie sich scheinbar nicht mal einen Kaffee kaufen und ihre Angst vor den Medien hat schon eine Spur von Verfolgungswahn.

Die immer wieder eingestreuten Tagebucheinträge geben weitere Einblicke in Viviens nicht so einfache Jugend mit ihrer kranken Mutter. Der witzige Titel und das bunte Cover sind etwas irreführend, es werden schon sehr ernsthafte menschliche Probleme, Erfahrungen und Beziehungsthemen behandelt.

Die Liebesszenen sind etwas lieblos, gewohnheitsmäßig abgehandelt und gegen Ende des Buches kommt dann auch noch eine etwas abgenutzte Wendung des Plots zum Einsatz, die auch das Happy-End leider nicht unbedingt sehr glaubhaft macht.

Im letzten Viertel wurde von Rachel Gibson leider das Potenzial des Buches verschenkt.

4 von 5 Punkten