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Veröffentlicht am 10.04.2021

Schwalbe I - ein wahnwitziges Vorhaben

Der Klang der Schwalbe
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In den Nazihirnen sind ja eine Menge wahnwitziger Ideen entstanden, über eine davon wird in diesem Roman berichtet.

Der 18-jährige Ruurd van der Leij möchte eigentlich nur seine Ferienzeit verlängern ...

In den Nazihirnen sind ja eine Menge wahnwitziger Ideen entstanden, über eine davon wird in diesem Roman berichtet.

Der 18-jährige Ruurd van der Leij möchte eigentlich nur seine Ferienzeit verlängern und erscheint deswegen nicht zum Arbeitsdienst. Aber er wird verraten und landet als einer von sehr vielen Zwangsarbeitern nach etlichen Zwischenstationen in einem sauerländischen Steinbruch, um dort eine unterirdische Fabrik zur Herstellung von Flugbenzin zu errichten.

Es ist ein erschütternder Bericht voller Ängste und Verzweiflung, der in den verschiedenen Lagern und Zwischenstationen den täglichen Ablauf voller Grausamkeiten, menschenverachtender Behandlung, Hunger und Entbehrungen schildert.

Doch trotz aller Schikanen blitzt auch immer wieder ein kleines LIcht durch die alles umfassende Dunkelheit. Es gibt immer wieder mutige Frauen, die Lebensmittel in den Lagern verteilen oder auch Bekleidung; es werden auch FLüchtlinge versteckt und über die Grenze gebracht.

Ruurd van der Leijs Geschichte basiert auf den Aufzeichnungen, die er nach Freilassung niedergeschrieben hat sowie auf Zeitzeugenberichten der Anwohner.

Ein wichtiges Stück Zeitgeschichte, das nicht vergessen werden darf.

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Veröffentlicht am 01.04.2021

Gänsehaut und Spannung auf zwei Zeitebenen

Stummes Opfer: Thriller
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Die Zons-Thriller sind schon etwas Besonderes, denn auf zwei Zeitebenen wird hier gemordet und ermittelt, und so ist sozusagen der doppelte Gänsehaut-Faktor schon vorprogrammiert. Der Spannungsbogen ist ...

Die Zons-Thriller sind schon etwas Besonderes, denn auf zwei Zeitebenen wird hier gemordet und ermittelt, und so ist sozusagen der doppelte Gänsehaut-Faktor schon vorprogrammiert. Der Spannungsbogen ist sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit gleichbleibend hoch und beide Ermittler haben wieder mit der Spurensuche mehr als genug zu tun. Wie auch in ihren anderen Thrillern schafft es Catherine Shepherd wieder, falsche Spuren zu legen und vermeintliche Motive zu schaffen, die am Ende wie eine Seifenblase zerplatzen. Denn das kann die Autorin wirklich gut: für ein überraschendes Ende sorgen. Auch in diesem Thriller hat für mich wieder alles gepasst und ich freue mich schon auf den nächsten.

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Veröffentlicht am 30.03.2021

Astrid Lindgren - eine bemerkenswerte Frau

Astrid Lindgren. Helle Nächte, dunkler Wald
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Als Autorin meiner Lieblingsreihe der Kinder aus Bullerbü habe ich Astrid Lindgren bereits als Grundschulkind geliebt.
Als Mensch hat sie mich erst im Erwachsenenalter interessiert, und ich habe bereits ...

Als Autorin meiner Lieblingsreihe der Kinder aus Bullerbü habe ich Astrid Lindgren bereits als Grundschulkind geliebt.
Als Mensch hat sie mich erst im Erwachsenenalter interessiert, und ich habe bereits einige Biografien von ihr gelesen. Diese konnten zwar immer mit reichlich Informationen aufwarten, waren letzten Ende aber staubtrocken.
Erfrischend anders kommt die Romanbiografie „Astrid Lindgren Helle Nächte, dunkler Wald“ von Maria Regina Kaiser daher. In einer Zeitspanne von der Kindheit bis zum Tod wird in kleinen Episoden aus dem bewegten Leben dieser überaus beeindruckenden Frau berichtet. Freudige Ereignisse finden ihren Platz genauso wie Schicksalsschläge: einer glücklichen Kindheit folgen eine ungeplante Schwangerschaft und Existenznöte, bevor die ersten Erfolge als Schriftstellerin zu verzeichnen waren. Astrid Lindgren findet immer wieder einen Weg aus dem Dunkel ins Licht und hat viele Erfahrungen auch in ihren Büchern mit einfließen lassen. Neben dem Schreiben setzt sie sich zeitlebens auch vehement insbesondere für die Rechte der Kinder ein.
Die Romanbiografie gliedert sich in 4 Teile sowie ein sehr informatives Nachwort der Autorin. Im Anhang folgen dann noch Abbildungen, eine Zeittafel sowie Astrids Menschen und Werke.

Mir hat dieses Buch ausgesprochen gut gefallen und ich vergebe eine klare Leseempfehlung

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Veröffentlicht am 27.03.2021

Wohlfühlbuch, das Lust auf Meer macht

Leuchtturmträume
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Hoteltesterin Anneke darf sich in Sankt Peter Ording auf die Suche nach romantischen Orten machen und nebenbei selbst ein bisschen ausspannen. An diesem herrlichen Fleckchen Erde könnte alles so schön ...

Hoteltesterin Anneke darf sich in Sankt Peter Ording auf die Suche nach romantischen Orten machen und nebenbei selbst ein bisschen ausspannen. An diesem herrlichen Fleckchen Erde könnte alles so schön sein, wäre der Hoteldirektor nicht ihr Ex Raik., der wieder eine tiefe Wunde ihrer Vergangenheit aufreißt.

Von Tanja Janz habe ich bereits einige Bücher gelesen, und es gelingt ihr immer wieder, mich nach kürzester Zeit mitten in die Geschichte hineinzuziehen.

SPO ist schon ein traumhaftes Eckchen und durch die realistischen und malerischen Schilderungen der Autorin hat man sofort Bilder vor Augen und vor allem den wunderbaren Sandstrand und die Dünenlandschaft. Anneke ist mir von Anfang an sympathisch gewesen und ich habe ihre innere Zerrissenheit nachvollziehen können. Schön war auch mitzuerleben, wie sie nach und nach ihre Flucht vor der Vergangenheit hinterfragt, sich langsam wieder dem Leben öffnet und nach vorne blicken kann.

Dieses wunderbare Wohlfühlbuch wird abgerundet durch ein leckeres Tortenrezept und einige highlights in SPO, die ich jetzt zu gerne einmal erleben bzw. besuchen würde. Zumindest lesend habe ich Sonne, Wind und Meer und eine kleine Auszeit vom Alltag genossen.

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Veröffentlicht am 24.03.2021

Starker Auftakt einer Trilogie

Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein ewiger Traum
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Der Roman „Das Leben, ein ewiger Traum“ ist der erste Teil einer Trilogie, in deren Mittelpunkt Magda Fuchs steht. Nach der Ermordung ihres Mannes möchte diese junge Frau nur eins: vergessen. Und so tauscht ...

Der Roman „Das Leben, ein ewiger Traum“ ist der erste Teil einer Trilogie, in deren Mittelpunkt Magda Fuchs steht. Nach der Ermordung ihres Mannes möchte diese junge Frau nur eins: vergessen. Und so tauscht sie ihr bisher beschauliches Leben in einer kleinen Großstadt gegen das im pulsierenden Berlin der 1920er Jahre ein, wo sie eine Stelle als Polizeiärztin antritt.
Schnell erkennt sie, dass die 1920er Jahre nicht nur golden sind, denn bei ihrer Arbeit blickt sie oft hinter die Kulissen und erlebt, wie der Großteil der Bevölkerung und vor allem die Kinder hier täglich um das nackte Überleben kämpfen muss. Auch das damalige Rollenbild der Frau wird durch alle Gesellschaftsschichten hindurch zutreffend beschrieben. Magda lernt nach und nach die unterschiedlichsten Frauen kennen, die nun endlich ihre eigenen Träume verwirklichen wollen, und sich mühsam ihre Rechte erkämpfen müssen. Aber für Magda zeigt sich auch ein erster Hoffnungsschimmer in ihrem neuen Leben.
Dem Autorenduo Helene Sommerfeld ist hier ein großartiger, spannender, atmosphärischer Roman gelungen, der insbesondere mit starken, sympathischen weiblichen Charakteren besetzt ist.
Für mich in diesem Jahr ein Lesehighlight.

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