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Veröffentlicht am 25.04.2021

Die Schweigende

Die Schweigende
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Der Vater von Imke, Angelika und Anne nimmt vor seinem Tod Imke ein Versprechen ab. Sie soll einen Peter finden. Auf dieser Suche erfahren sie und ihre Schwestern einiges aus der Vergangenheit ihrer Mutter. ...

Der Vater von Imke, Angelika und Anne nimmt vor seinem Tod Imke ein Versprechen ab. Sie soll einen Peter finden. Auf dieser Suche erfahren sie und ihre Schwestern einiges aus der Vergangenheit ihrer Mutter. Diese war 1956 ein lebensfrohes Mädchen, dessen Zukunft sich schon sehr bald als grausam erweisen wird.

Autorin Ellen Sandberg sorgt mit dieser Geschichte für ein wahres Gefühlskarussell. Da ist einmal die Mutter, welche zu ihrer Vergangenheit immer geschwiegen hat. Bloß nicht zurückschauen. Ihr ist es nie gelungen, zu ihren Töchtern eine echte Bindung aufzubauen. Diese haben sich zu drei sehr unterschiedlichen Frauen entwickelt, welche jede auf ihre Art unter der Kälte der Mutter glitten hat. Dabei hat deren Schicksal auch das ihre beeinflusst.

Insbesondere die Tochter Anne hat mich emotional stärker gepackt als die anderen Charaktere. Auch wenn diese sehr gut ausgearbeitet sind, hätte ich Anne ganz gerne mal den Kopf gewaschen. Sie ist die anstrengendste der Schwestern. Dabei merkt man gerade an den unterschiedlichen Schwestern, wie das Schweigen der Mutter ihr Leben gezeichnet hat. Es ist faszinierend, wie sich die Vergangenheit einer Mutter auf das Leben der Kinder und Enkelkinder legen kann und diese so bis in die Gegenwart nachhallt.

Was die Mutter in ihrer Jugend ertragen musste, ist während des Lesens schwer zu fassen. Zwar ist diese Geschichte fiktiv, jedoch gab es das Geschehene so oder so ähnlich auf der ganzen Welt. Als Leser verfolgt man die Entwicklung von einem lebenslustigen Mädchen zu einer gebrochenen Frau. Dies verursacht an einigen Stellen Gänsehaut. Oft musste ich schlucken und Tränen unterdrücken.

„Die Schweigende“ lief wie ein Film vor meinem geistigen Auge und hinterließ noch lange ein Gedankenkarussell.

Veröffentlicht am 11.04.2021

Lassen Sie mich durch, ich muss zum Yoga

Lassen Sie mich durch, ich muss zum Yoga
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Gleich eine Warnung vorweg: Beim Lesen des Buches besteht die Gefahr, von Muskelkater durch das viele Lachen. Dieses Buch tut einfach gut. Humorvoll zeigt Autorin Sabine Bode, wie Hormon-Yoga, Aroma-Schlafbrillen ...

Gleich eine Warnung vorweg: Beim Lesen des Buches besteht die Gefahr, von Muskelkater durch das viele Lachen. Dieses Buch tut einfach gut. Humorvoll zeigt Autorin Sabine Bode, wie Hormon-Yoga, Aroma-Schlafbrillen und weitere Dinge der Wohlfühl- und Lifestyle-Welle das Leben so mancher Menschen bestimmen kann.

Mit vielen Spitzen trifft sie den Nagel auf den Kopf. Der im Rückentext genannte „Haudraufhumor“ der Autorin wird dort zu Recht aufgeführt. Dieser ist einfach fantastisch. Egal, ob es sich um Pseudoenglische Begriffe handelt, mit denen eine bestimmte Gruppe banale Tätigkeiten umschreibt oder die Kreativität bei Kindernamen, man kann nur schmunzeln oder den Kopf schütteln. Sabine Bode beweist mit ihrem trockenen Humor viel Feingefühl und wird nie beleidigend oder herablassend einer Gruppe gegenüber, wie leider so mancher ihrer Kollegen. Ein guter Schreibstil lässt die Seiten nur so dahinfliegen, viel zu schnell ist man als Leser „durch“.

Sie hat insbesondere in einer Sache recht: Als Rezensent schreibt man bei guten Büchern weniger, als wenn einem das Buch nicht gefallen hat. Das kenne ich auch von mir. Rezensionen zu guten Büchern fallen mir immer schwerer, als zu welchen, die mir nicht so gefallen haben. So geht es mir auch mit diesem Buch, denn es war einfach wunderbar.

Ich danke Annika Grützner von Literaturtest und dem Goldmann Verlag für die Zusendung dieses Rezensionsexemplars.

Veröffentlicht am 05.04.2021

Milchsblut

Milchsblut
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Ein kleines Dorf irgendwo in den Bergen. Seit Generationen lebt Elviras Familie hier auf ihrem Hof. Eines Tages findet Elvira auf dem Nachbarhof eine Leiche. Ihr Nachbar wurde getötet und auf ein Wagenrad ...

Ein kleines Dorf irgendwo in den Bergen. Seit Generationen lebt Elviras Familie hier auf ihrem Hof. Eines Tages findet Elvira auf dem Nachbarhof eine Leiche. Ihr Nachbar wurde getötet und auf ein Wagenrad gebunden. Er wird nicht das letzte Opfer bleiben. Elvira findet heraus, dass die Morde in Verbindung zu einer Heiligenlegende stehen. Ein Unwetter sorgt dafür, dass ihr Hof von der Außenwelt abgeschnitten wird. Sie ahnt, dass auch ihr Leben in Gefahr ist.

Zu Beginn des Romans rechnete ich mit einem gemütlichen Landkrimi. Diese Erwartung wurde auch erfüllt, denn die Geschichte beginnt leicht, und die Spannung bleibt auf einem guten Niveau. Doch dann geschehen Dinge, die eher zu einem Thriller gehören könnten. Unerwartete Wendungen lassen große Spannung aufkommen.

Die Seiten fliegen beim Lesen plötzlich nur so dahin. Dazu beigetragen hat auch, dass ich mich ganz auf die Geschichte konzentrieren konnte. Alle Charaktere haben Hochdeutsch gesprochen, und so viel das „Übersetzen“ des Dialektes weg. Natürlich dürfte es unwahrscheinlich sein, dass die Bewohner in den Bergen ohne Dialekt miteinander sprechen. Dies könnte auch den einen oder anderen Leser stören, mich störte es nicht.

Die einzelnen Figuren sind gut ausgearbeitet und haben mich emotional erreicht. Die Bergwelt mit ihren Bewohnern wird vielleicht etwas naiv dargestellt, aber für einen Landkrimi geht das in Ordnung. Autorin Clara Weiss ist ein wunderbarer Krimi gelungen, der nach ruhigem Einstieg bei mir ein großartiges Kopfkino ausgelöst hat.

Veröffentlicht am 05.04.2021

Grandhotel Schwarzenberg – Der Beginn einer neuen Zeit

Grandhotel Schwarzenberg – Der Beginn einer neuen Zeit
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Der dritte und letzte Teil der Familiensaga startet in den 1920er Jahren. Das Grandhotel Schwarzenberg ist bei Gästen aus aller Welt beliebt. Karl hat ein kleines Berghotel eröffnet und scheinbar seine ...

Der dritte und letzte Teil der Familiensaga startet in den 1920er Jahren. Das Grandhotel Schwarzenberg ist bei Gästen aus aller Welt beliebt. Karl hat ein kleines Berghotel eröffnet und scheinbar seine große Liebe gefunden. Anna traut dieser Liebe jedoch nicht. Dann kommen die Nationalsozialisten an die Macht, und nichts ist mehr, wie es einmal war.

Ein grandioses Finale wartet hier auf den Leser. Mittlerweile sind die Figuren bekannt, und man fühlt sich mit ihnen sehr verbunden. Es gibt auch nicht mehr den Schwerpunkt auf einen Charakter. So, wie die Familie wächst, so viele kleine untereinander verwobene Geschichten und Erlebnisse erwarten den Leser. Jede einzelne ist spannend, und gemeinsam ergeben sie eine wunderbare Geschichte.

Alle Charaktere sind gut ausgearbeitet, was auch die negativen Figuren betrifft. So möchte man während des Lesens gerne mal der einen oder anderen Figur die Meinung geigen. Auch zeigt der Roman gut, wie es manche Personen nach oben in die Führungsriege schaffen und wie sie ihre Macht ausnutzen. Es braucht nicht viel, und eine Familientragödie nimmt ihren Lauf.

Die „Seiten“ des E-Books fliegen nur so dahin. Egal, in welcher Zeit die Geschichte gerade spielt, der Leser ist immer hautnah dabei. Gegen Ende des Buches musste ich sogar ein paar Tränchen vergießen. Das schafft bei Weitem nicht jeder Roman. Es war ein wunderbares Kopfkino, und ich kann jedem Fan von Familiensagen diese Reihe ans Herz legen.

Veröffentlicht am 14.03.2021

Die Erfindung von Mittelerde – Was Tolkien zu Mordor, Bruchtal und Hobbingen inspirierte

Die Erfindung von Mittelerde
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Autor J.R.R. Tolkien erschuf mit Mittelerde eine wundervolle Welt. Was hat ihn dazu inspiriert? Sprachen, Landschaften und vieles mehr zeigt dieses Buch auf. Ein Highlight sind die über 100 Illustrationen. ...

Autor J.R.R. Tolkien erschuf mit Mittelerde eine wundervolle Welt. Was hat ihn dazu inspiriert? Sprachen, Landschaften und vieles mehr zeigt dieses Buch auf. Ein Highlight sind die über 100 Illustrationen. Einige von ihnen lassen sich minutenlang betrachten und man kann in die Welt von Mittelerde eintauchen.

Neben den Orten, die Tolkien in seinen Werken verarbeitet haben dürfte, spielt auch immer wieder die Sprache und worauf sich die einzelnen Wörter beziehen könnten, eine Rolle. Als Leser erhält man Einblicke in Tolkins Kindheit und Jugend sowie seine Zeit im Ersten Weltkrieg.

„Die Erfindung von Mittelerde – Was Tolkien zu Mordor, Bruchtal und Hobbingen inspirierte“ nimmt den Leser mit in eine herrliche zauberhafte Welt. Es zeigt, dass Tolkin mehr ist, als „nur“ Herr der Ringe. Viele andere Werke aus seinem geschaffenen Universum werden anschaulich dargestellt.

Ein guter Schreibstil lässt das Lesen zum Vergnügen werden. Unterbrochen wird der Haupttext von Kästen, welche weitere Informationen bereit halten. Mich hat das Buch von der ersten Seite an nicht mehr losgelassen. Nicht nur Tolkin-Fans werden dieses Buch lieben.

Ich danke dem Sabrina Detje von Literaturtest und dem Verlag wbg Theiss für die Zusendung dieses Rezensionsexemplars.