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Veröffentlicht am 28.04.2021

Wenn digital Detox zur Hölle wird

Offline - Du wolltest nicht erreichbar sein. Jetzt sitzt du in der Falle.
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Arno Strobel ist ein bekannter und erfolgreicher Thriller Autor und ein Garant für packende Lektüre. Ich habe schon einige seiner Bücher gelesen und war immer begeistert, daher habe ich bei diesem hier ...

Arno Strobel ist ein bekannter und erfolgreicher Thriller Autor und ein Garant für packende Lektüre. Ich habe schon einige seiner Bücher gelesen und war immer begeistert, daher habe ich bei diesem hier auch kurzerhand zugegriffen, weil digital Detox ja zunehmend zum Thema wird.

Zum Inhalt: 5 Tage ohne Handy. Ohne Internet. Allein und abgeschottet in einem Berghotel, überrascht von einem Schneesturm. Eingesperrt mit einem Mörder. Was als tolles neues Urlaubskonzept im Rahmen von digitale Detox Tour begann, endet für die Teilnehmer im Albtraum. 11 Personen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, lassen sich auf dieses verrückte Experiment ein. Raus in die Natur und weg von den Handys. Als Kulisse dient als halbfertiges Berghotel auf den Watzmann in 2000 Metern Höhe, in dem es den Teilnehmer trotzdem nicht an den notwendigen Annehmlichkeiten mangeln soll. Doch schon in der ersten Nacht verschwindet einer der Teilnehmer. Als dieser grausam verstümmelt aufgefunden wird, wird schnell klar, dass sich innerhalb der Gruppe ein Psychopath befinden muss. Können die übrigen Teilnehmer ihn schnell genug enttarnen? Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit.

Nach einer anfänglichen Vorstellungsrunde der Gruppe und dem Aufstieg zum Hotel nimmt die Geschichte rasant Fahrt auf. Denn die Gruppe ist total abgeschottet, ohne Möglichkeit Hilfe zu rufen. Was durchaus ein nervenaufreibendes Szenario ist, wird mir hier fast schon grobschlächtig abgehandelt. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig, wenn ich auch diesmal die teils doch sehr platten Dialoge bemängeln muss. Es werden immer wieder neue Verdächtigungen ausgesprochen und unterschiedliche Allianzen gebildet.
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich diesmal einfach einen guten Riecher hatte, aber ich bin recht schnell auf den richtigen Täter gekommen, wodurch die Auflösung, die dann doch Schlag auf Schlag ging, nicht überraschend war.

Ich glaube man hätte aus der Kulisse und dem Plot durchaus mehr rausholen können. Trotzdem war es ein solides Buch, für mich allerdings nicht mit dem gewohnten Nervenkitzel-Faktor.

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Veröffentlicht am 21.04.2021

Multidimensionales Überlebensschach

Die Toten vom Gare d’Austerlitz
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"Die Toten vom Gare d'Austerlitz" ist ein historischer Kriminalroman, der in der Nazizeit angesiedelt ist. Da ich bisher wenig über die Besatzung der Nazis in Paris gelesen hatte, fand ich das Thema des ...

"Die Toten vom Gare d'Austerlitz" ist ein historischer Kriminalroman, der in der Nazizeit angesiedelt ist. Da ich bisher wenig über die Besatzung der Nazis in Paris gelesen hatte, fand ich das Thema des Krimis spannend und schwarz-weiße Cover mit dem Eiffelturm sehr ansprechend.

Zum Inhalt: Im Juni 1940 marschieren die Nazis in Paris ein, die französische Regierung und ein Großteil der Bevölkerung sind zu diesem Zeitpunkt bereits geflohen. An jenem Freitag werden am Gare d'Austerlitz vier tote Polen gefunden, von denen man vermutet, dass sie mit dem Zug aus Paris flüchten wollten. Als Todesursache stellt sich eine Chlorgasvergiftung heraus. Bei Inspektor Giral weckt dies direkt negative Erinnerung aus seiner Zeit im Krieg und trotz allen Widrigkeiten beginnt er in dem Fall zu ermitteln. Dabei legen ihm nicht nur die Deutschen, sondern auch seine eigene Wache Steine in den Weg. Außerdem begeht am selben Tod ein weitere Pole, aus dem selben Ort wie die Toten im Bahnhof, Selbstmord und reißt seinen kleinen Sohn mit in den Tod. Für Giral kann das alles kein Zufall sein. Schnell macht er sich unter den deutschen Besatzern Feinde, weiß nicht wem er trauen kann und muss nebenher seinen Sohn beschützen, der unerwartet von der front zurück nach Paris nach Paris kommt. Gemeinsam mit einer amerikanischen Journalistin und einer Gruppe eine polnischen Spezialeinheit versucht er die Zusammenhänge zu entschlüsseln und dem Mörder auf die Schliche zu kommen.

Ich muss sagen, dass ich eine Weile gebraucht habe um in die Geschichte reinzukommen. Giral ist ein geplagter, abgehärteter Typ, der eigentlich nichts mehr zu verlieren hat. Als er nach seiner Kriegsgefangenschaft in Deutschland nach Paris geht, weil er zu Hause die anklagenden Blicke seiner Mutter nicht mehr erträgt, rutscht er in eine Szene aus Gewalt und Drogen ab. Er ist abgestumpft, sein eigenes Leben ist ihm nichts wert. Aber er verfolgt seinen Fall mit einer Hartnäckigkeit die ich bewundernswert finde.

Am Anfang bin ich mit der recht harschen Sprachen nicht so klargekommen, daran gewöhnt man sich aber beim Lesen und es passt zur Handlung. Paris wird in dieser Zeit sehr trostlos geschildert, den Franzosen werden immer mehr Rechte beschnitten. Die Schilderungen dazu fand ich recht bildlich, eine triste Atmosphäre der Hoffnungslosigkeit ist auf jeden Fall entstanden.

Alles in allem hat mir das Buch ganz gut gefallen, für mich war es auf jeden Fall mal was anderes.

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Veröffentlicht am 12.04.2021

eine ungewöhnliche Liebe

All This Time – Lieben heißt unendlich sein
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Für mich war es das erste Buch das Autoren, ich kannte aber den Film "Drei Schritte zu dir", der mir wirklich gut gefallen hat. Aufgrund dessen, wollte ich dieses Buch wirklich gerne lesen. Außerdem hat ...

Für mich war es das erste Buch das Autoren, ich kannte aber den Film "Drei Schritte zu dir", der mir wirklich gut gefallen hat. Aufgrund dessen, wollte ich dieses Buch wirklich gerne lesen. Außerdem hat mich das leicht kitschige Cover total angesprochen. Das Buch ist ein hochwertiges Hardcover.

Zum Inhalt: (Achtung kann Spoiler enthalten!)

Kyle und Kim sind das Traumpaar. Von Kindheit an sind sie beste Freunde, woraus sich für beide mehr entwickelt. Er der Quaterback-Star, sie die Cheerleaderin. Beide sehen gut aus und sind beliebt. Als ein Unfall Kyles Traum vom Profi-Football zerstört beginnt es auch in ihrer Beziehung zunehmend zu kriseln. Am Abend des Abschlussball haben die haben einen schlimmen Autofall, bei dem Kyle Kim verliert. Aber nicht nur er leidet unter dem Verlust und macht sich schlimme Vorwürfe, sondern auch sein bester Freund Sam. Als Kyle eines Tages Kims Grab besuchts, trifft er dort auf Marley, die ebenso allein und traurig zu sein scheint, wie er. Die beiden fühlen sich tief verbunden und helfen sich gegenseitig zu verzeihen und zu heilen. Schnell ist da mehr zwischen den beiden, doch Kyle spürt, dass irgendwas seine Beziehung zu Marley überschattet. Können die beiden ein gemeinsames Happy End finden?

Also zuerst mal das Positive: das Buch ist super geschrieben. Auch wenn es einen ordentlichen Umfang hat, bin ich gut vorangekommen und habe letztendlich ungefähr 5 Tage gebraucht um es zu lesen. Das Autorenduo hat sich hier ein schwieriges Thema rausgesucht aber es solide umgesetzt.

Mir hat leider ein bisschen die Beziehung zu den Charakteren gefehlt. Ich konnte zu keinem eine Verbindung aufbauen und oft ihre Gedanken und Handlungen nicht nachvollziehen. Kann sein, dass ich einfach nicht mehr zur typischen Zielgruppe gehöre, da mein Schulabschluss schon eine ganze Weile zurückliegt, bisher war das aber eigentlich nie ein Problem.

Außerdem fand ich, dass sich die Ereignisse im Buch in einem so rasanten Tempo überschlugen, dass ich oft nicht hinterher kam. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass trauern ein langwieriger Prozess ist, aber Kyle lässt es doch echt einfach wirken. Zum Ende hin fand ich die Story dann doch recht stark konstruiert und in Form gepresst. Da haben mich die Autoren leider verloren.

Ich habe es nicht bereut das Buch gelesen zu haben, auch wenn es definitiv nicht zu meinen Favoriten gehört. Hier ist eine überraschende Liebesgeschichte entstanden, die dem Leser mehrmals einiges an Geduld und Emotionen abverlangt. Nicht alles ist so wie es scheint, aber wenn man sich darauf einlässt, ist dieses Buch ein schönes Leseerlebnis.

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Veröffentlicht am 29.01.2021

weiterhin Luft nach oben

No Words – Die Sprache der Opfer
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Nachdem mich der erste Band nicht völlig überzeugen konnte, ich die Idee an sich aber interessant fand und deutlich Luft nach oben sah, habe ich mir auch den zweiten Band um den gehörlosen Privatermittler ...

Nachdem mich der erste Band nicht völlig überzeugen konnte, ich die Idee an sich aber interessant fand und deutlich Luft nach oben sah, habe ich mir auch den zweiten Band um den gehörlosen Privatermittler Caleb zugelegt.

Dieser steht nach dem Verrat durch seine Kollegin und Freundin Frankie, dem Mord an seinem besten Freund, sowie der Entführung und Folter seiner Frau Kat, die nach dem ganzen erstmal Abstand zu Caleb braucht, ziemlich allein da.
Umso mehr überrascht es ihn, als er an der Ampel von einem Obdachlosen angesprochen wird, der im einen Zettel in die Hand drückt. In direkter Folge wird Caleb Zeuge eines Mordes, der ihn einfach nicht los lässt. Und allein stürzt er in die folgenschweren Ermittlungen.

Ich muss sagen, dass ich den fall an sich eigentlich ganz interessant fand. Junge, reiche Frau mit Beziehungen zur Koori-gemeinde wird ermordet und irgendwie geht es um Gangs und Drogen. Dazu Rassismus und Verwüstung in Kats Umfeld und ein Wiedersehen mit Frankie. Es war eigentlich alles da um ein packendes Buch zu haben. Aber irgendwie ist mir Caleb in diesem Teil noch unsympathischer als im letzten. Durch seinen Stolz und seine Verbissenheit bringt er alle in seinem Umfeld in Gefahr und zerstört nebenbei auch das leben seines Bruders. Ohne Frankie wirkt Caleb wie ein hilfloses Kind, sein Talent Lippen zu lesen hat ihm in diesem Band eher wenig geholfen und oft gerät er in unnötig gefährliche Situationen.

Abgesehen davon ist das Buch gut geschrieben und hat sich angenehm lesen lassen. Es hat mich aber nicht so gefesselt, dass ich es in einem Rutsch lesen musste. Das Cover ist wieder wertig und gefällt mir sehr gut.
Insgesamt ein netter Zeitvertreib aber für mich kein Must-Read.

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Veröffentlicht am 19.01.2021

Gut aber da geht noch mehr

No Sound – Die Stille des Todes
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Bei "no sound" handelt es sich um den Serienauftakt einer neuen Reihe rund um den tauben Privatermittler Caleb, der trotz oder vielleicht auch aufgrund seines Handicaps ein ganz besonderes Gespür für seine ...

Bei "no sound" handelt es sich um den Serienauftakt einer neuen Reihe rund um den tauben Privatermittler Caleb, der trotz oder vielleicht auch aufgrund seines Handicaps ein ganz besonderes Gespür für seine Fälle entwickelt.

Zum Inhalt:
Als Calebs bester Freund ermordet wird, schwört sich dieser den Fall aufzuklären. Gemeinsam mit seiner Partnerin Frankie, die aufgrund von Caleb Gehörlosigkeit nicht nur eine Kollegin, sondern auch enge Freundin und Vertraute ist, macht er sich an die Ermittlung. Diese führt ihn schnell in seine Heimatstadt. Und schnell erkennt Caleb, dass sich seit seiner Kindheit einiges geändert hat und die Leute viele Geheimnisse haben.

Das Buch hatte meiner Meinung nach großes Potential, der Klappentext war packend verfasst und macht neugierig. Ich hab hier ein bisschen den Gegenpart zu Vincent Klieschs "Auris" erwartet. Leider wurde diese Erwartung ganz schön enttäuscht. Man hätte deutlich mehr aus der Hauptfigur und ihren besonderen Fähigkeiten herausholen können. Aber Caleb wirkt doch ab und zu recht hilflos, störrisch verbissen in seinen Fall und mit Scheuklappen vor den Augen. Das hat den Fall und die Ermittlung für mich ganz schön in die Länge gezogen. Ich habe irgendwann nur noch weitergelesen, um mehr über die Beziehung zu Kat und ihren Wurzeln zu erfahren, was für mich am Ende spannender war, als der eigentliche Fall.

Das Buch ist an sich gut geschrieben, vom Fortgang der Handlung hätte ich mir einfach mehr erhofft. Es war ein solides Debüt und ich hoffe, die Autorin holt im nächsten Teil mehr raus.

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