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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.04.2021

Ein Charterskipper und sein hartes Leben mit den Touristen

Könnt ihr mal das Segel aus der Sonne nehmen?
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Johannes und Cati Erdmann haben sich einen Traum erfüllt. Ihr Beruf: Charterskipper. Ihr Revier: die Bahamas. Doch wer jetzt denkt, daß dies ein reiner Spaßberuf ist, der irrt. Als Charterskipper ist man ...

Johannes und Cati Erdmann haben sich einen Traum erfüllt. Ihr Beruf: Charterskipper. Ihr Revier: die Bahamas. Doch wer jetzt denkt, daß dies ein reiner Spaßberuf ist, der irrt. Als Charterskipper ist man verantwortlich für den Erfolg des Urlaubes fremder Leute, man fungiert als Animateur, Kummerkasten und Beschwerdestelle. Mit ihrem Buch "Könnt ihr mal das Segel aus der Sonne nehmen" lassen sie den Leser an ihren Charterfahrten teilhaben. Man merkt schnell, daß Johannes und Cati ihren Beruf mit Herzblut ausüben. Sonst würden sie so manche Begebenheit nicht so humorvoll nehmen können. Denn unkompliziert sind ihre Chartergäste nicht immer. Die skurrilsten Begebenheiten sind jeweils in einem eigenen Kapitel verewigt, dessen Überschrift stets mit den Worten "Wir hatten mal einen Gast...." beginnt. Schon die Überschriften machen neugierig und sorgen für Lachtränen, die dann im Kapitel selbst in einem Lachtränenfluß enden. Manche Gäste sind einfach nur witzig, andere so verschroben in ihren Vorstellungen, daß man erahnen kann, wieviel Diplomatie die Skipper hier aufbringen mußten. Der Geduldsfaden mußte hier sehr dehnbar gewesen sein... Johannes Erdmann schreibt so wunderbar bildhaft, da geht das Kopfkino direkt los. Ich hatte das Gefühl mit an Bord zu sein, die Wellen schaukelten... Es war herrlich. Man sieht hier die Bahamas und hat Urlaubsstimmung. Ein richtig tolles Buch für alle Wasserbegeisterten!

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Veröffentlicht am 13.04.2021

Rundum gelungen

Nordlicht - Die Tote im Küstenfeuer
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Die Leiche einer deutschen Gastschülerin verbrennt in Egernsund im Sankt-Hans-Feuer. Vibeke Boisen und Rasmus Nyborg von der deutsch-dänischen Sondereinheit GZ Padborg tauchen in den Fall ein, stoßen aber ...

Die Leiche einer deutschen Gastschülerin verbrennt in Egernsund im Sankt-Hans-Feuer. Vibeke Boisen und Rasmus Nyborg von der deutsch-dänischen Sondereinheit GZ Padborg tauchen in den Fall ein, stoßen aber bei der Familie der Toten auf Schweigen. Und auch bei den Bewohnern des beschaulichen Küstenortes stoßen sie auf Schwierigkeiten, denn diese sind sich sicher: Der Täter kann niemand von ihnen sein. Doch plötzlich ändert sich die Stimmung...

"Die Tote im Küstenfeuer" ist bereits der dritte Teil der Nordlicht-Reihe von Anette Hinrichs. Und ich kann sagen, er steht den ersten Bänden in nichts nach. Auch hier herrscht wieder unbändige Spannung vor, das Thema, auf das die Geschichte baut, ist sehr aktuell und voller Konflikte. Mehr mag ich dazu nicht verraten, sonst könnte es die Spannung nehmen. Die Charaktere Vibeke und Rasmus sind mittlerweile zu vertrauten Personen geworden, so daß man auch hier ihre Entwicklung mit Vergnügen verfolgt. Ihr Privatleben wird natürlich thematisiert, jedoch empfinde ich dies nicht als störend. Das Gegenteil ist der Fall. Denn dadurch werden die Charaktere dem Leser noch näher gebracht, man lebt mit ihnen und nimmt Teil an ihren Problemen. Man überlegt hier mit Rasmus fast gemeinsam, ob er nun eine Entscheidung pro Familie oder pro Beruf fällen soll. Dies gehört für mich einfach dazu. Vom Stil her hat Anette Hinrichs mich wieder sehr gut unterhalten. Die nordische Atmosphäre der Flensburger Förde hat sie perfekt eingefangen. Hier fühlt man sich an den Strand versetzt und sieht bei geschlossenen Augen alles genau vor sich, ja, man hat das Gefühl vor Ort zu sein.

Diese Serie kann ich nur empfehlen. Hier stimmt einfach alles: Spannung von Beginn bis Ende, ein gutes Thema, sympathische Charaktere vor einer Traumkulisse. Mit anderen Worten: Perfekte Unterhaltung.

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Veröffentlicht am 11.04.2021

Der perfekte Küstenkrimi

Der Möwenschiss-Mord
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Kommissar a. D. Traugott Fürchtenicht will seinen Ruhestand auf dem Campingplatz "Möwenschiss" genießen. Doch von Ruhe keine Spur. Seine Platznachbarin Else von Walde flirtet sehr zum Missfallen ihres ...

Kommissar a. D. Traugott Fürchtenicht will seinen Ruhestand auf dem Campingplatz "Möwenschiss" genießen. Doch von Ruhe keine Spur. Seine Platznachbarin Else von Walde flirtet sehr zum Missfallen ihres Mannes Falko heftig mit ihm. Zwischen den Männern kommt es im Watt zu einem heftigen Streit, den die übrigen Camper nicht übersehen können. Tags darauf wird Falko tot aufgefunden, erschlagen mit einer Markisenkurbel. Dumm, daß dies die Kurbel von Fürchtenicht war. Der Verdacht fällt sofort auf ihn. Doch war er es wirklich oder wurde ihm die Kurbel gestohlen, so wie er es sagt? Ino, Gerda und Theda setzen alles daran, um seine Unschuld zu beweisen. Dafür werden sie sogar zu Campern.

Der Küstenkrimi "Der Möwenschiss-Mord" hält das, was Titel und Cover versprechen. Regine Kölpin hat es wieder einmal geschafft und mich perfekt unterhalten. Sie hat einen Regionalkrimi geschaffen, der humorvoll und spannend ist. Ino, Gerda und Theda sorgen hier durch ihre Art für einige Lachtränen. Gerdas Ideen sind einfach herrlich. Die Vorstellung, wie sie auf dem Autodach zeltet, läßt mich gar nicht mehr los. Aber auch Theda sorgt in ihrer Bäckerei für sehr viel Humor mit der alten Griese und Ino mit seiner eigenbrötlerischen Art ist auf dem Campingplatz wirklich gut aufgehoben... Dieses Trio ist einfach unschlagbar und absolut sympathisch. Bei all den humorvollen Szenen herrscht jedoch auch Spannung. Es gibt sehr viele Verdächtige und man kann richtig gut mitraten, wer der Mörder war. Letztlich erfährt man es erst zum Schluß und tappt, so wie die Kripo, immer hinter dem Trio her und wundert sich über die zum Teil doch sehr einfallsreichen Ermittlungsmethoden. Regine Kölpin beherrscht es, ihren Büchern Lokalkolorit zu geben. Sie beschreibt die Küste rund um Horumersiel und Schillig so detailgenau, daß ein genaues Bild vor Augen entsteht. Da ich beide Orte sogar selbst kenne, war es wie ein Rückblick auf einen Urlaub. Oder besser gesagt: Ich war wieder in Urlaub und spürte den Sand, hörte die Wellen und Möwen, hatte den Geruch des Salzwassers in der Nase.

Mich hat dieser Krimi wieder komplett überzeugt und ich hoffe sehr, daß es nach "Ins Watt gebissen" und "Der Möwenschiss-Mord" noch viele weitere Fälle für dieses bezaubernde Trio gibt!

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Veröffentlicht am 06.04.2021

Traumschiff einmal anders

Das Leben kann mich kreuzfahrtweise
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Ines Mutter hat für sich und Ines eine Nordseekreuzfahrt gebucht. Ines ist zwar nicht wirklich erfreut auf diese Aussicht, jedoch kommt ihr der Urlaub nach der Trennung von ihrem Freund Günther gerade ...

Ines Mutter hat für sich und Ines eine Nordseekreuzfahrt gebucht. Ines ist zwar nicht wirklich erfreut auf diese Aussicht, jedoch kommt ihr der Urlaub nach der Trennung von ihrem Freund Günther gerade recht. Während der Kreuzfahrt trifft Ines auf einige nervige Personen und findet sich auf kuriosen Veranstaltungen wieder. Doch sie trifft auch auf den attraktiven Johann...

Susanne Hasenstab nimmt den Leser mit "Das Leben kann mich kreuzfahrtweise" mit auf eine Kreuzfahrt, die mit dem bekannten Traumschiff rein gar nichts zu tun hat. Hier wird Urlaub an Bord ordentlich durch den Kakao gezogen. Die Veranstaltungen, die hier thematisiert werden, strotzen nur so vor Kuriosität. Krabben-Dinner ist ja noch O. K. auf See - aber Elsässer Käseabend? Da kommt man schon bei der Vorstellung ins Lachen. Aber auch die übrigen Passagiere sorgen für Heiterkeit. Hier wird fast an einem Salatblatt erstickt, man ißt, bis man krank wird, regt sich über den Massentourismus auf. Hier begegnet man wirklich jedem Charakter und die Klischees werden voll erfüllt. Auch das Leben an Bord wird mit viel Augenzwinkern beschrieben. Hier hat man so manche Lachträne im Auge, denn Susanne Hasenstab läßt wirklich nichts aus, um es auf ihre humorige Art real werden zu lassen. Denn eines schafft sie perfekt: Die Situationen ironisch zu beschreiben, so daß man mittendrin ist.

Dieses Buch ist eine gelungene Parodie auf eine Kreuzfahrt, sozusagen Traumschiff einmal anders. Dies hatte ich so erwartet und wurde nicht enttäuscht!

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Veröffentlicht am 03.04.2021

Einfach herrlich!

Das Leuchten der Inselblumen
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Anna ist rundum auf Texel angekommen. Sie genießt das Leben mit ihren zwei Männern, Ole und Dackel Prinz Harry. Einzig ihr Blumencafé bereitet Sorgen, denn die Kunden bleiben aus. Doch eine unerwartete ...

Anna ist rundum auf Texel angekommen. Sie genießt das Leben mit ihren zwei Männern, Ole und Dackel Prinz Harry. Einzig ihr Blumencafé bereitet Sorgen, denn die Kunden bleiben aus. Doch eine unerwartete Erbschaft sorgt für Licht am Horizont. Anna schmiedet Pläne, um ihr Geschäft zu retten. Doch plötzlich steht ihre Existenz auf dem Spiel.

Mina Gold schreibt mit "Das Leuchten der Inselblumen die Geschichte von Anna fort. Das Buch knüpft nahtlos an "Der Sommer der Inselblumen" an und es bereitet ganz große Freude wieder zurück auf Texel zu sein. Denn bei diesen Büchern kann man richtig entspannen. Man fühlt sich nach Texel versetzt, so gut beschreibt Mina Gold diese Insel. Hier spürt man den Sand, läuft selbst durch die Gassen, hört die Möwen und Wellen und riecht den Duft der Blumen. Die Charaktere Anna und Ole sind so sympathisch geblieben, wie man sie in Erinnerung hatte. Neu und ebenso sympathisch: Kommissar Neeson. Er ist eher der ruhige Typ, übernimmt hier die Rolle des ruhenden Pols. Aber mein wahrer Favorit ist Harry. Er ist typisch Dackel mit seinem liebenswerten Wesen. Den Schalk im Nacken und immer für eine Überraschung gut. So sind Dackel halt! Mit ihm habe ich ja richtig Mitleid bekommen. Ein Dackel auf Diät - den Blick von ihm kann ich mir lebhaft vorstellen. Auch wenn es hier die Liebesgeschichte zwischen Anna und Ole gibt, ist das Buch kein typischer Liebesroman. Es ist niemals kitschig, im Gegenteil. Diese Geschichte wird lebensecht beschrieben, die rosa Brille fehlt komplett. Mina Gold schreibt sehr natürlich, streut immer wieder einige humorvolle Szenen ein (an denen Harry oft Schuld hat) und unterhält auf ganz geschickte Art. Dieses Buch muß man einfach lieben und ich freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung!

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