Profilbild von Kristall86

Kristall86

Lesejury Star
offline

Kristall86 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Kristall86 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.06.2021

Zu vertüdelt, zu verzettelt, aber auch nicht schlecht

Der Himmel ist hier weiter als anderswo
0

!3,5 Sterne!

Klappentext:
„Seit dem Tod ihres Mannes ist die Geigerin Felicitas allein für die gemeinsamen vier Kinder verantwortlich. Als sie ihren Job verliert, folgt der nächste Schlag, denn ihre Wohnung ...

!3,5 Sterne!

Klappentext:
„Seit dem Tod ihres Mannes ist die Geigerin Felicitas allein für die gemeinsamen vier Kinder verantwortlich. Als sie ihren Job verliert, folgt der nächste Schlag, denn ihre Wohnung wird ihnen gekündigt. Da setzt sie alles auf eine Karte: Sie investiert ihre letzten Rücklagen in einen leerstehenden Gasthof und zieht mit ihren Kindern ins Alte Land.
Empfangen wird die Familie von einer neugierigen Dorfgemeinschaft und einer Schwalbenkolonie im Garten. Mit Hilfe ihres neuen Nachbarn füllt Fee den Gasthof wieder mit Leben. Doch ein Unfall und unvorhergesehene Kosten bedrohen das fragile Gleichgewicht. Erst als sie sich auf ihre eigene Stärke besinnt, geschieht etwas, womit sie nicht gerechnet hatte: Sie beginnt, zwischen den Flüssen und dem schier unendlichen Horizont des Alten Landes, langsam zu heilen …“

Die Geschichte um Geigerin Felicitas, genannt „Fee“, hat an sich keinen schlechten Plot. Ein Neuanfang steht ihr ins Haus und die Kinder wollen auch noch versorgt werden und schwupp landet sie im Alten Land bei Hamburg. Der Sprachstil ist recht anspruchslos, einfach gehalten und liest sich schnell weg, die Sprachmelodie ist hier und da zu langatmig und ist zu „vertüdelt“ wie man hier so schön in Norddeutschland zu sagen pflegt. Pauling verzettelt sich in zu vielen Phrasen und lässt Fee, geschwind wie der Wind, durch die Geschichte sausen. Die Idee mit dem Gasthof ist an sich ja ganz nett und kommt wie eine Story von Rosamunde Pilcher daher, aber es hat bei mir einfach nicht so gezündet wie erhofft. Fee hat einen wunderlichen Charakter und Pauling lässt sie dem Leser eher nur mit angezogener Handbremse laufen. Man wartet auf die Zündung! Zudem gibt es hier und da einfach zu viele „vertüdelte“ Zusammenhänge die nicht so ganz schlüssig bzw. nachvollziehbar sind, wiederum zu Fee aber passen.
Die Geschichte hat einen guten Plot, ausbaufähige Charaktere und viel norddeutschen Charme aber mehr als gute 3,5 Sterne kann ich nicht vergeben. Die Geschichte ist nicht herausragend aber auch nicht grottenschlecht, von daher bleibt nur die goldene Mitte übrig.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.04.2021

Der letzte Prinz

Der letzte Prinz
0

!3,5 Sterne!

Klappentext:
„Sizilien, 1955: Giuseppe Tomasi ist der Letzte im Geschlecht der Lampedusa. Melancholisch streift er durch das staubige Palermo, vorbei an den Palazzi seiner Vorfahren, von ...

!3,5 Sterne!

Klappentext:
„Sizilien, 1955: Giuseppe Tomasi ist der Letzte im Geschlecht der Lampedusa. Melancholisch streift er durch das staubige Palermo, vorbei an den Palazzi seiner Vorfahren, von Café zu Café, und ignoriert seine prekäre finanzielle Situation. Als bei ihm ein Lungenemphysem diagnostiziert wird, reift in Tomasi ein Plan: Im Angesicht des eigenen Todes und des Todes einer ganzen Welt, beschließt er, etwas Bleibendes zu schaffen. Der 59-Jährige schreibt den weltberühmten Roman ›Der Leopard‹.“

Die Geschichte um den „letzten Prinzen“ des Geschlechts der Lampedusa hat eigentlich ein unheimliches großes Potential, welches hier in meinen Augen deutlich verschenkt wurde. Autor Steven Price bekommt durch den Roman „Der Leopard“ eine sehr ausführliche Geschichte vorgelegt, die den Autor, den er hier in seinem Buch beschreibt, extrem gekonnt durchschauen lässt. Price schreibt eine Art Biografie mit ein wenig Roman-Wirkung. Sein Wort- und Sprachstil sind dabei passend und ausdrucksstark gewählt. Dennoch gibt es hier und da Länge, die überhaupt nicht sein müssten und auch einige Stellen an denen sich Price richtig verzettelt im Erzählfluss. Gerade weil ich den Roman „Der Leopard“ kenne, war die eigentliche Entstehungsgeschichte dahinter und den Autor an sich eine spannende Idee, nur leider, war für meine Begriffe, hier kein Punkt dabei der mich richtig gefesselt hätte. Wie einige Leser schon angemerkt haben, ist gerade der letzte Part des Buches eher eine Art „Notlösung“. Bei so einer Geschichte und so einem „Künstler“ hätte ich doch etwas mehr Fingerspitzengefühl erwartet.
Wer „Der Leopard“ gelesen hat, erfährt mehr über Tomasi als hier - denn da stecken die Details zwischen den Zeilen...Er war halt nunmal „Der letzte „Prinz““ der auf Krampf ein Erbe für die Menschheit hinterlassen wollte...in den Gedanken dazu, es könnte eine Erinnerung an ihn sein.
3,5 von 5 Sterne von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.03.2021

Eine besondere Entdeckung

Im Land der Weihnachtssterne (Die Weihnachtsstern-Saga 1)
0

!3,5 Sterne!

Klappentext:
„1910: Felizitas' Familie beschließt, nach Kalifornien auszuwandern, um sich dort ein neues Leben aufzubauen. Im Land der Sonne angekommen, erwartet Felizitas die raue und zugleich ...

!3,5 Sterne!

Klappentext:
„1910: Felizitas' Familie beschließt, nach Kalifornien auszuwandern, um sich dort ein neues Leben aufzubauen. Im Land der Sonne angekommen, erwartet Felizitas die raue und zugleich wunderschöne Natur des amerikanischen Westens. Nicht alle sind von den Neuankömmlingen begeistert: Der Farmerssohn Philipp hält Felizitas für eine „Gewächshauspflanze“, die nicht für das spröde Land gemacht ist. Doch Felizitas blüht in der neuen Umgebung regelrecht auf, und das bleibt auch Philipp nicht verborgen. Auf einem gemeinsamen Ausritt entdecken die beiden wunderschöne wilde Blumen. Sie entscheiden, die unbekannte Pflanze anzubauen – nichtsahnend, dass sie kurz davor sind, die prachtvollste Weihnachtspflanze der Welt zu züchten.“

Die Geschichte von Lea Thannbach wird als Zweiteiler auf dem Buchmarkt präsentiert. Die Geschichte passt natürlich sehr gut in die Vorweihnachtszeit wenn man selbst die heimischen Gemächer mit Weihnachtssternen schmückt und dekoriert....Sind doch diese Gewächse äußerst interessant und ganz besonders. Dieses besondere will Thannbach durch ihre Protagonistin Felizitas und deren Familiengeschichte erzählen. Die Zeit Anfang des 20. Jahrhunderts auf einem neuen Kontinent gestaltet sich nicht gerade einfach und die Steine, die im Weg liegen, benötigen viel Kraft um aus dem Weg geräumt zu werden. Felizitas Ehrgeiz und ihre fröhliche Art wirken durch das gesamte Buch und man spürt ihre Energie. Das neue Land tut ihr gut....Gott sei Dank. Aber das eine Schwärmerei dann dazu führt, das sie eine ganz besondere Entdeckung machen, bekommt der Leser sehr gekonnt von Thannbach erzählt. Dennoch muss ich zugeben, gibt es hier und da unnötige Länge, die einfach hätten nicht sein müssen. Sie wirken wie sinnlose Lückenfüller, sind aber nunmal da. Thannbach hat einen ruhigen aber dennoch emotionalen Schreibstil. Man nimmt ihr die Geschichte um Felizitas ab und das ist ja auch Sinn der Sache. Auch die Beschreibungen von Land und Leuten sind gut aber nicht herausragend.
Eine nette Geschichte, die sehr gut in die Vorweihnachtszeit passt - 3,5 von 5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.03.2021

Wie früher...

mdr Garten - Das grüne Telefon
0

!3,5 Sterne!



Das Buch „Das grüne Telefon“ ist ein echter Allrounder für den Hobbygärtner, aber es ist auch hier keine Offenbarung zu finden. Es ist übersichtlich, Bilder und Fotos untermalen die Texte, ...

!3,5 Sterne!



Das Buch „Das grüne Telefon“ ist ein echter Allrounder für den Hobbygärtner, aber es ist auch hier keine Offenbarung zu finden. Es ist übersichtlich, Bilder und Fotos untermalen die Texte, Look-Hirnschal gibt Tipps und Horst Schöne ebenfalls, aber an sich, werden wir hier nichts Neues finden. Ich muss zugeben, dass ich als Kind der DDR mit Garten-Sendungen im TV groß geworden bin und meine liebste Gartenfee, Erika Krause (ihre Sendung „Du und Dein Garten“ waren legendär!), mich geprägt hat und ja, sie hat auch die Gartenbücher der DDR und danach im Osten geprägt und wenn ich diese mit dem hier liegenden vergleiche, sehe ich doch gewisse Ähnlichkeiten: die Fragen und Antworten wurden früher schon gern festgehalten und in Buchform verewigt genau wie hier. Die Fragen zu damals und heute unterscheiden sich ja auch nur bedingt, aber generell muss ich feststellen, das dieses Buch zwar neuer und aktueller ist, aber ein Old-school-Wissen beinhaltet welches man heute überall anderweitig nachlesen kann. Es fehlt ein wenig die Emotionen und das Gefühl...Look-Hirnschal konnte schon immer gut erklären, aber mehr auch nicht...

Die Idee des grünen Telefons vom MDR war und ist nach wie vor eine gelungene Idee die immer noch gern verfolgt wird und ihre Fans hat, ob es nun dieses Buch gebraucht hätte, bezweifle ich stark. 3,5 von Sterne vergebe ich hier, aber mehr sind einfach nicht drin.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 25.02.2021

Witzig, aber mehr auch nicht

Ab in den Süden!
0

!3,5 von 5 Sterne!



Klappentext:

„Sonne und Meer, freundliche, entspannte Einheimische, mediterrane Traditionen – wer träumt nicht von einem Urlaub mit diesen Zutaten? Jeder wahrscheinlich, außer Are ...

!3,5 von 5 Sterne!



Klappentext:

„Sonne und Meer, freundliche, entspannte Einheimische, mediterrane Traditionen – wer träumt nicht von einem Urlaub mit diesen Zutaten? Jeder wahrscheinlich, außer Are Kalvø! Den Versprechungen der Reisekataloge misstraut der norwegische Comedian genauso wie den verklärten Erzählungen von Urlaubsheimkehrern. Ein Selbstversuch soll helfen, die Süden-Sehnsucht zu verstehen: Auf Mallorca mischt er sich unter feucht-fröhliche Pauschaltouristen, in Griechenland begibt er sich auf die Suche nach unverfälschter Ursprünglichkeit.“



Are Kalvø geht hier der Sache mit dem Club- bzw. Pauschalurlaub mal genauer auf den Grund. Was ist dran und warum mögen viele dieses Rund-um-sorglos-Paket so gern? Hat niemand mehr Lust selbst seinen Urlaub zu organisieren oder gar zu planen? Are ist Comedian und genau das merkt man auch in seinen Erzählungen. Überall sitzt ihm der Schalk im Nacken und man muss als Leser schon sehr oft lachen bei seinen Storys. Dennoch ist sein Blick auf das Thema immer präsent und wir auch tatsächlich kritisch beleuchtet. Aber, und nun kommt das „Aber“, er ist eben doch recht oberflächlich in seinen Beschreibungen und geht extrem selten auf eigene Erfahrungen ein, beschreibt lieber andere oder eben nur Beobachtungen. Anderen Rezensenten ist dies ebenfalls bereits aufgefallen und ja, es stört irgendwo. Man hat beim Buchtitel eine gewisse Vorstellung was einen erwartet, aber so ganz trifft Are es nicht ganz auf den Punkt. Er schwadroniert lieber herum und ab und an fällt mal ein kleiner Krümel seiner Erfahrungen.

Es ist ein herrlich seichtes Buch, welches einem ein großes Lächeln ins Gesicht zaubert, aber ernst nehmen, sollte man es nicht wirklich. 3,5 von 5 Sterne vergebe ich hier.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil