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Veröffentlicht am 30.04.2021

Interessante Einblicke und Rückblicke in die Leben von Alice und Hatcher!

Die Chroniken von Alice - Dunkelheit im Spiegelland
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Der Schreibstil ist flüssig, lässt sich gut lesen, ist spannend und packend von Anfang bis Ende.

Das Cover zeigt die Umrisse einer jungen Frau (gefüllt in lila) vor einem hellen Hintergrund mit schwarzen ...

Der Schreibstil ist flüssig, lässt sich gut lesen, ist spannend und packend von Anfang bis Ende.

Das Cover zeigt die Umrisse einer jungen Frau (gefüllt in lila) vor einem hellen Hintergrund mit schwarzen Pflanzenranken. In der Klappe sieht man dann den Text: Erkennst du dein Spiegelbild noch inklusive der Ranken vom Cover Die sich auch aufgedruckt bis zum Ende des Romans fortsetzen und dort auf den nachfolgen Roman hinweisen – sehr schöne Gestaltung und mal was anderes. Passt sehr gut zum Roman und seinem Inhalt.

Der Klappentext macht neugierig auf eine spannende und interessante Fortsetzung von der Märchenadaptionen in vier Teilen.

Fazit:
Alice im Wunderland mal ganz anders – erschreckend brutal, realistisch und unheimlich packend geschrieben. Die wenigen Worte sagen schon alles. Und doch ist der Roman so unheimlich mehr als nur die Fortsetzung einer gruseligen Märchenadaption.

Band 3 schließt an die Ereignisse von Band 1 bzw. 2 an und führt die Handlung weiter. Eigentlich steht auf dem Einband ja vier Kurzgeschichten – für mich sind es vier zusammenhängende Kapitel einer Geschichte, gerade zwei – drei.

In „Ein bezauberndes Wesen“ lernen wird die kleine Schwester von Alice kennen und erleben mit ihr ein Ausflug ganz anderer Art. Aber auch hier spielt Alice indirekt eine Rolle.

In „Mädchen in Bernstein“ geht die Reise von Alice und Hatcher weiter. Gefährlich und kalt ist ihre Reiseroute – zu kalt für Alice – den Hatcher kann sich ja in einen wilden Wolf verwandeln. Für Alice hält sie eine Herausforderung der magischen Art bereit.

In „Als ich zum ersten Mal in die Stadt kam“ erfahren wir in Einblicken und Rückblicken etwas über das Leben von Alice und Hatscher bevor sie in der Irrenanstalt gelandet sind (Band 1 der Reihe).

In „Der Gnadenthron“ müssen die beiden ein letztes aufregendes Abenteuer überstehen. Sie kommen dabei in das Dorf der Reinheit und wir erfahren was es mit dem Gnadenthron auf sich hat.

Auch Band 3 entpuppt sich als wunderbares Lesepaket – mit einem interessanten Cover, einem neugierig machenden Klappentext und spannenden magischen Kurzgeschichten / Kapiteln die dem allen gerecht wird. Vielleicht hat nicht jeder Leser Interesse daran, was Alice und Hatcher in ihrem Leben erlebten haben oder auch noch werden – ich fand es gelungen und eine Ergänzung, die es in sich hat.
Der Roman, ist wie seine Vorgänger, recht brutal. Szenen, nur vor Blut triefend und Geschehnissen, die schier unglaublich sind. Also nicht für Leser, die das große Kopf Kino starten und Albträume bekommen.

Mir persönlich hat es trotz alledem gut gefallen auch die Ausstattung und Gestaltung des Buches und vergebe aus Überzeugung 5 Sterne. Ich freue mich schon auf den nächsten Band der Reihe – auch wenn es nicht mehr um Alice geht.

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Veröffentlicht am 28.04.2021

Als Werwolf vom armen Mühlers Sohn zum Wächter!

Die Wächter der blauen Rose
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Der Schreibstil ist flüssig und leicht verständlich, spannende und der Seitenzahl gerecht werdend – temporeich. Allerdings die Freigabe mit bestimmten Szenen ab 14 Jahren fand ich merkwürdig, ab 16 Jahre ...

Der Schreibstil ist flüssig und leicht verständlich, spannende und der Seitenzahl gerecht werdend – temporeich. Allerdings die Freigabe mit bestimmten Szenen ab 14 Jahren fand ich merkwürdig, ab 16 Jahre wäre besser.

Das Cover ist ganz in Blautöne gehalten, wirkt ins Gesamt eher düster. Im Vordergrund sieht man eine Frau mit offenen Haaren und einem Kleid (Amara). Dahinter sieht man eine eher karge Landschaft mit einem Schloss / Burg mittendrin. Man findet den Romaninhalt gut darin wieder.

Der Klappentext macht neugierig auf einen spannenden Fantasy Roman über Werwölfe.

Fazit: Wir lernen den jungen Severin kennen, er ist der Sohn des Müllers. Seine Mutter ist schon verstorben und wird von seinem betrunkenen Vater geschlagen und erniedrigt. Essen ist Mangelware aber dafür ein großes Maß an Arbeit bewältigen. Eines Tages kommt eine Gruppe von Männern ins Dorf (Wächter) um neue Anwärter für die Armee von Königin Amara anzuwerben. Severin ergreift zusammen mit seinem Freund Joshua die Chance und schließt sich der Truppe an, um zukünftig Menschen vor angreifenden Vampiren zu schützen. Doch um die Ausbildung zu überstehen, müssen sie, genau wie alle anderen Wächter, in Werwölfe verwandelt werden.
Severin tut alles, um ein starker und stolzer Krieger zu werden und die Menschen vor den Vampiren zu schützen. Aber geht es Amara, der Herrscherin von Eremis auch um das Wohl ihres Volkes?

Die Geschichte wird aus den Perspektiven von Severin und Ajun erzählt. Severin wirkt als Protagonist sympathisch und er nutzt seine Chance sein Leben zu ändern das nur aus Angst vor Überfällen der Vampire, Schlägen und Hunger bestand. Auch nach der Verwandlung hat er das herz auf dem rechten Fleck. Doch er besitzt auch Willensstärke und Durchhaltevermögen.

Sein Freund Joshua hingegen kommt mit der Verwandlung zum Werwolf nicht so gut zurecht und quält sich durch die Ausbildung. Er verändert sich sehr und reagiert plötzlich abweisend und kühl Severin gegenüber und ist nicht mehr der Freund, der er einmal war.

Ajun ist der Oberste Wächter, ein mysteriös und geheimnisvoll wirkender Protagonist. Er ist nicht nur der Anführer der Wächter, sondern auch der Geliebte von Königin Amara. Und damit kommen wir schon zu den Szenen, die ich nicht so gut fand für die Altersgruppe ab 14 Jahren – den die waren schon recht detailliert und …

Amara bleibt lange Zeit die unnahbar schöne Herrscherin, aber es zeigen sich auch ihre schlechten Seiten.

Ein interessanter Roman, temporeich (der Seitenzahl geschuldet – unnötiges in die Länge ziehen unmöglich) und spannend. Es zeigt die Möglichkeit auf bei einer Chance sein Leben verändern zu können, aber auch unerwiderte oder falsch verstandene Liebe ist Umfang der Geschichte. Und auch als Monster (Werwolf) sein Herz behalten zu können und dementsprechend handeln zu können.

Der Roman war anderseits nicht zu sehr ausgeschmückt oder in die Tiefe gehend, aber gute Unterhaltung garantiert. Von mir dafür 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 24.04.2021

Clanlos in Tokito der Stadt aus Blut und Schatten!

Die Clans von Tokito – Lotus und Tiger
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Der Schreibstil ist sehr bildhaft geschrieben – das Kopfkino geht an, noch dazu spannend und bunt, auch der Humor bei den spritzigen Dialogen kommt nicht zu kurz.
Das Cover zeigt eine Person in Jeans und ...

Der Schreibstil ist sehr bildhaft geschrieben – das Kopfkino geht an, noch dazu spannend und bunt, auch der Humor bei den spritzigen Dialogen kommt nicht zu kurz.
Das Cover zeigt eine Person in Jeans und weißem Top mit einem Umhang. Dieser verdichtet sich zum Boden hin zu schwarzen Schwaden – was es damit auf sich hat erfährst du im Laufe des Romans. Die roten kurzen Haare und die Bandagen zeigen uns Erin Rider die Hauptprotagonistin. Hinter sieht man einen Teil von Tokido.
Die herrschenden Clans sieht man auch nochmal auf den schön gestalteten Innenseiten des Buchdeckels.

Der Klappentext macht neugierig auf einen spannenden Fantasy Roman.
Fazit:
Wir tauchen gleich mit einer spannenden Szene in den Roman ein, den ein Mädchen (Erin) spring mit Anlauf von einem Dach, um den Bauch eines ganz besonderen Wales zu berühren. Diese Szene zeigt uns gleich die etwas andere fremdartige Welt der Clans und Tokito, ein Schelm, der hier an Tokio denkt. Mit einem leichten Anime Touch führt uns die Autorin in dies wunderbare Welt ein und damit auch einen Einfluss der japanischen Kultur auf den Roman.
Wir treffen auf: fliegende Methanwale (der den Smog der Stadt filtert), müllfressende Moji-Quallen, helle und dunkle Spirits. Auch die Anhänger der sieben Clans sind vielfältig und schillernd dargestellt.

Arbeitet man weder für die Unterhaltungsbranche des Lotusclans, die Bibliotheken und Labore des Federclans, die Hospitale der weißen Hand, noch für die Färbereien der Amphibien oder die Handwerksbetriebe des Affenclans und gehört auch nicht zu den Streunern, die im Untergrund leben, ist man clanlos und vogelfrei für Organjäger oder schlimmere Gestalten auf den gefährlichen Straßen Tokios.

Auch das Waisenmädchen Erin Rider, Clanlos als sie nach einem Vorfall ihre Arbeit beim Lotusclan verliert, macht die Bekanntschaft der skrupellosen Organjäger. Kurz bevor sie jedoch auf den Seziertischen der Verbrecher das Zeitliche segnet, geht sie einen gefährlichen Deal mit einem in einer Tonscheibe gefangenen Spirit ein, der sich selbst der Distelkönig nennt

Dann haben wir noch Mikko, ihr Freund seit Kindertagen und ihre große Liebe. Anders als sie besitzt er eine Festanstellung beim Federclan. Er besitzt im Gegenteil zu ihr Geduld und Besonnenheit.

Die dritte Protagonistin ist Ryanne Cimon, Sie ist wunderschön und klug, doch um in ihrem Clan aufzusteigen, muss sie ein großes Opfer bringen. Wie weit ist sie bereit zu gehen, um ihre Ziele zu erreichen?

Erin, Ryanne und Mikko sind Waisenkinder und haben sich den größten Teil ihres Lebens auf der Straße durchgeschlagen.

Der letzte Protagonist ist Kirans Seaborn, aber auch seine jungend ist nicht unbefleckt – seine Eltern wollten ihn töten. Er soll eine Mordserie aufklären, die Tokito erschüttert. Er würde alles tun, um den Täter zu schnappen. Doch schafft er es, sich auch den eigenen, inneren Dämonen zu stellen, die ihn quälen?

In der Ich Perspektive führen uns die Protagonisten abwechselnd durch den Roman und den Geschehnissen in Tokito.

Ein gelungener Fantasy Roman: starke Helden, dunklen Geheimnissen, komplexe und gefährliche Intrigen und Clans in einer gefährlichen Stadt. Der Roman ist so kunterbunt wie seine Protagonisten, die Story einfallsreich und spannend erzählt, nicht zuletzt die spritzigen Dialoge des Distelkönigs.
Für das komplette Paket aus schöner Optik und tollem Roman kann man nur 5 Sterne geben und ein klarer Lese Spaß für jung und alt.

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Veröffentlicht am 22.04.2021

Einige Türen sind aus einem bestimmten Grund verschlossen ...

Die stillen Gefährten
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Der Schreibstil ist gekonnt und spielt mit der Sprache. Lässt damit doch eine interessante Geschichte und vielschichtigen Figuren entstehen – bildgewaltig und emotional.

Das Cover ist ganz in schwarz ...

Der Schreibstil ist gekonnt und spielt mit der Sprache. Lässt damit doch eine interessante Geschichte und vielschichtigen Figuren entstehen – bildgewaltig und emotional.

Das Cover ist ganz in schwarz gehalten, im unteren Bereich sieht man den Landsitz The Bridge und oben ein Schlüsselloch, durch das jemand schaut. Alle Elemente sind in Gold aufgelegt und wirken dadurch recht edel. Die gebundene Ausgabe erscheint mit farbigem Vor- und Nachsatzpapier und goldenem Buchschnitt.

Der Klappentext macht sehr neugierig auf einen spannenden Roman um Geister und einen alten Landsitz – Holzfiguren.

Fazit:
Handlungsort des Romans ist The Bridge, der alte Landsitz der Familie Bainbridge. Er scheint vernachlässigt und heruntergekommen, dorthin entführt uns die Autorin. Elsie kommt nach dem Tod ihres Mannes dort und schon in der ersten Nacht wird sie durch merkwürdige Geräusche geweckt. Bei der Erkundungstour mit Sarah am nächsten Tag durch die alten Flure stoßen sie auf eine verschlossene Tür, die lieber nicht geöffnet worden wäre. Denn hinter dieser verbirgt sich eine Holzfigur, eine stille Gefährtin. So hat sie die ehemalige Hausherrin in ihrem Tagebuch beschrieben. Die beiden Frauen ahnen nicht, welch grauenhafte Familiengeschichte sie da zu Tage fördern.
Die Autorin gibt der Handlung und den Figuren Zeit sich zu entwickeln, nach und nach offenbaren sich die Hintergründe zu Personen. Damit baut sich der Spannungsbogen wohl langsam, aber interessant auf. Auch die düstere Atmosphäre, die den Roman auszeichnet und immer dichter wird ist durch gezielte Worte und Szenen erzeugt worden, gruselig diese Holzfiguren! Man taucht in die dunkelsten und niederträchtigsten Ecken der Menschlichkeit ab – es gibt auch keine klare Festlegung bei den Protagonisten wer Gut und wer Böse ist. Denn wahrlich jede Person im Roman hat Schuld auf sich geladen und von denen scheinen sich die stillen Gefährten angezogen zu fühlen und sich auch zu ernähren.

Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive von Elsie und Anne, die Sprache und Denkweise ist gut den Jahrhunderten entsprechend angepasst und wirkt realistisch.

Die Hauptprotagonistin Elsie erweist sich als charakterstarke Frau, die sich nicht unterkriegen lässt. Sie ist fortlaufend im Roman Präsent, aber trotzdem gibt es noch das eine oder andere Geheimnisse, um sie zu ergründen. Auch nicht alles was im Landhaus und mit den Bewohnern passiert wird aufgeklärt, somit bleibt noch genug Spielraum für eigene Interpretationen – dies passt sehr gut zum Roman. Auch der Umgang mit Wahn und Realität ist sehr gut gelungen, oft wird der Leser hierdurch auf eine falsche Fährte geführt. Man bekommt aber auch einen Einblick wie man in der Vergangenheit mit Personen die außerhalb des erklärlichen Befanden umgegangen wurde (Medikamente und Therapien). Gut verpackt wurde auch das Hexen Thema – Bedrohung durch selbstständige Frauen in der Gesellschaft. Ein gutes Beispiel hierfür ist auch das Verhalten Elsies Bruder, erst jemand an den sie sich offen wenden kann und kommen, wie sie ist. Zum Ende des Romans aber versucht er sie zu dominieren, wie es in der Gesellschaft dieses Jahrhunderts üblich war.

Der Autorin ist mit diesem Roman ein Meisterstück im Bereich Geistergeschichte mit Handlung im viktorianischen Zeitalter gelungen. Bildgewaltig,

atmosphärisch und sprachlich eindrucksvoll – es kann einfach nur begeistern. Man war nicht nur einer der „Stillen Gefährten“ der beobachtet hat, sondern konnte sich hautnah in die Geschichte einfühlen und diese mit den Protagonisten miterleben.

Von mir eine ganzklare Leseempfehlung, die auch optisch mit Cover und Goldschnitt punkten kann – ein Paket, wo alles stimmt. Verdiente 5 Stern von mir dafür und ganz nebenbei würde ich gerne noch mehr von der Autorin in dieser Richtung lesen.

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Veröffentlicht am 18.04.2021

Neue Welt mit alten Fragen und Herausforderungen!

Predyl
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Der Schreibstil ist wie erwartet spannend, von Anfang bis Ende.

Das Cover ist in eher düsteren Farben gehalten, man sieht im Vordergrund die Rückansicht (halb) einer jungen Frau (Lena) und dahinter eine ...

Der Schreibstil ist wie erwartet spannend, von Anfang bis Ende.

Das Cover ist in eher düsteren Farben gehalten, man sieht im Vordergrund die Rückansicht (halb) einer jungen Frau (Lena) und dahinter eine brennende Stadt.
Es ist mit seiner Aussagesehr gelungen und gibt den Inhalt des Romans wieder.

Der Klappentext macht uns neugierig auf eine neue Welt mit all ihren Herausforderungen.

Fazit:
Mir hat die gelungene Mischung aus Science-Fiction (wenig) und Dystopie sehr gut gefallen. Es war auch nicht mein erster Roman der Autorin, sie konnte mich schon mit „Die Verschwörung der Raben“ und „Die Rückkehr der Raben“ (alle beide auch im Hybrid Verlag erhältlich) überzeugen.

Ihr gelingt es immer wieder junge Protagonisten (beiderlei Geschlechts) in einer Welt des Ausnahmezustands agieren zu lassen. In dieser Geschichte lernen wir Lena auch Luna genannt kennen. Sie ist eine Nachfahrin von Menschen, die von der Erde aus mit einem Raumschiff in den Weltraum gestartet sind und auf dem Mond Predyl landen. Dieser war allerdings schon mit Echsenähnlichen Wesen, die sich auf zwei Beinen bewegen, bevölkert. Und was machen wir Menschen, einen Fehler, den wir auf der Erde auch schon gemacht haben, wir nehmen ihnen ihr Land weg und versklaven sie. Die Menschen leben in einer modernen Kolonistenstadt (Neumond) und die Ureinwohner außerhalb in Armut und ohne jegliche Technik. Diese Unterdrückung führt immer wieder zu Protesten und endet in einem militärischen Konflikt.

Dies ist genau der Moment, bei dem wir auf Lena stoßen, sie hat bis jetzt gut gelebt in der Stadt. Jetzt muss innerhalb von einigen Tagen lernen für sich selbst zu sorgen. Aber sie gibt nicht auf und kämpft, nicht nur für sich, sondern auch für ein friedliches Miteinander der beiden Völker. Für mich ist sie eine super sympathische und intelligente Protagonistin, die hart an sich arbeitet, vieles schreckliche erlebt und doch nie andere aus dem Blick verliert.

An ihrer Seite hat sie eine jungen Predyler Biran, der immer wieder in ihrem Leben eine entscheidende Rolle spielt. Durch ihn lernt sie nicht nur die Sprache (Vack) und die Kultur kennen der Predyler. Auch das es auf ihrer Seite den Wunsch auf Frieden, Toleranz und Einigkeit gibt.
Auch eine wichtige Rolle für sie und in der Geschichte spielt ihr Bruder.

Der Roman enthält weniger Science-Fiction Elemente und es wäre schade, wenn es durch diese Einordnung weniger Leser finden würde. Denn es sind die bedeutenden Fragen, die es interessant machen: Was bedeutet Menschlichkeit? Kennt sie Grenzen und können diese willentlich überwunden werden? Was für Entscheidungen treffen wir, wenn es schon eine Kultur und Eingeborene in einer neuen Welt (oder einem anderen Kontinent) gibt? Verfallen wir in alte Muster oder können und müssen wir uns ändern?
Gerade Szenen wie die Leute in einem Güterwagon in eine ungewisse Zukunft zu schicken hat bei mir unangenehme Erinnerungen an eine nicht ruhmreiche Vergangenheit geweckt.

Auch bekommen wir im Laufe der Handlung immer wieder geschickt und wie nebenbei Informationen über das Leben, den Alltag und Wünsche der Predyler. Ihre Auffassung von Recht und Ordnung, Respekt und Toleranz, Liebe und Sexualität. Sie definieren diese doch deutlich anders als wir Menschen.
Der Autorin gelingt es keine der beiden Seiten (Menschen oder Predyler) als den Bösen oder immer Gute darzustellen. Der Roman bleibt immer wieder überraschend und spannend durch unerwartete Wendungen. Für mich ist er auf jeden 5 Sterne wert und sollte auf jeden Fall mit seinem sozialkritischen Fragen gelesen werden.

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