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Veröffentlicht am 19.03.2023

ein typischer Benecke

Kannibal. Jagdrausch
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Wer True Crime liebt, dem ist Mark Benecke ein Begriff. Ein unglaublich interessanter Mensch mit einem exorbitantem Wissen. Ich habe mich also sehr gefreut, seinen Krimi in Händen halten zu dürfen.
Schon ...

Wer True Crime liebt, dem ist Mark Benecke ein Begriff. Ein unglaublich interessanter Mensch mit einem exorbitantem Wissen. Ich habe mich also sehr gefreut, seinen Krimi in Händen halten zu dürfen.
Schon das Cover ist irgendwie typisch Benecke und sticht heraus. Es ist weder sonderlich blutrünstig, noch nichtssagend, sondern einfach matter of fact: Uns erwarten Knochen in einem Koffer, Kannibalismus, Leichen und Analysen.

Bastian Becker, ein privater Ermittler und seine Kollegin Janina Funke werden hinzugezogen, als ein Koffer voller abgeschabter Knochen entdeckt wird. Für Becker ist klar: hier handelt es sich um die Tat eines Kannibalen. Doch Hauptkommissarin Kami Bogatsu sind die Spuren zu dünn. Becker ermittelt also auf eigene Faust und das mehr als einmal recht unkonventionell.

Becker ist ein sehr besonderer Ermittler und als Leser fragt man sich mehr als einmal, wie es Funke aushält, ihn nicht dauerhaft zu schütteln. Auf der anderen Seite ist er aber auch absolut genial und bewundernswert. Er ermittelt in diesem Buch krank und ist definitiv kein Mann der Kategorie Männergrippe.

Für mich persönlich war relativ schnell klar, wohin die Reise führt, was auf der einen Seite schade ist, mich aber nicht sonderlich gestört hat, denn der Weg zum Täter war dennoch überraschend. Ich höre auch einen Podcast mit Mark Benecke, in dem er immer wieder „Benefacts“ einstreut und so ist auch dieses Buch. Es ist unglaublich, wie viel Hintergrundwissen in die Geschichte
eingeflossen ist. Ganz unbemerkt habe ich doch einiges über Kannibalismus gelernt.
Ich glaube nicht, dass dieses Buch ein Buch für jedermann ist, aber das ist auch nicht der Anspruch. Mark Benecke hat einen sehr nüchternen Schreibstil. Wenn man Autoren mit Jahreszeiten vergleicht, ist er eher der klare Winter: kein blumiger Frühling, hitziger Sommer oder morbider Herbst. Einfach nur klare Worte. Doch auch diese Klarheit schaffen es, den Leser in einem Krimi zu packen und durch die Seiten zu tragen.

Wer Benecke mag, wird auch dieses Buch genießen.

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Veröffentlicht am 06.07.2021

Spannend mit Schwächen

Der Nachlass
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Hedda Laurent liegt im Sterben und ruft nochmals alle Familienmitglieder auf ihr Anwesen auf der kleinen Insel in Berlin. Direkt nach ihrem Tod wird auch direkt der Nachlass des Millionenerbes verkündet. ...

Hedda Laurent liegt im Sterben und ruft nochmals alle Familienmitglieder auf ihr Anwesen auf der kleinen Insel in Berlin. Direkt nach ihrem Tod wird auch direkt der Nachlass des Millionenerbes verkündet. Überraschenderweise verknüpft Hedda das Erbe an einen Wettbewerb. 27 Aufgaben in 3 Tagen müssen gelöst werden, um an das Erbe zu kommen. Was mit einfachen Aufgaben beginnt, wird immer extremer und schon bald fragen sich alle Beteiligten, ob Hedda sie wirklich so gehasst haben kann, dass sie diese Aufgaben wählt.

Mir hat das Buch und die Story dahinter sehr gut gefallen.Das Thema des Wettbewerbs ist ja nicht neu und ich finde es sehr gut umgesetzt. Obwohl ich mit den Charakteren einfach nicht warm geworden bin, konnte ich mich vom Buch kaum lösen. Aber vielleicht war es auch gerade gut, dass ich mit den Charakteren nicht mitfühlen konnte, da es gerade am Ende des Buches doch sehr brutal und blutig wird und obwohl ich nicht zart besaitet bin, habe ich einige Male schlucken müssen. Kann aber auch an meiner Zahnarztphobie liegen.

Ein kleiner Wehmutstropfen sind die Zeitsprünge im Buch. Es ist völlig in Ordnung, zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart hin- und herzuspringen, aber Zeitsprünge in der Gegenwart selbst sind einfach nur verwirrend und stören den Lesefluss ungemein. Wenn man liest, wie jemand stirbt, die Person aber im nächsten Kapitel völlig unversehrt ist, dann irritiert das sehr. Das Ende ist aber sehr überraschend und entschädigt für die kleineren Schwächen.

Alles in Allem ein sehr spannendes Buch, welches man kaum aus der Hand legen mag. Ich habe es sehr gern gelesen und empfehle es Freunden spannender Unterhaltung.

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Veröffentlicht am 24.04.2021

Wichtiges Thema mit Schwächen in der Umsetzung

2,5 Grad - Morgen stirbt die Welt
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„2,5 Grad- morgen stirbt die Welt“ weckte mein Interesse aus zwei Gründen. Zum einen habe ich vor nicht allzu langer Zeit ein Buch mit dem Titel 42 Grad gelesen und war völlig begeistert, zum Anderen finde ...

„2,5 Grad- morgen stirbt die Welt“ weckte mein Interesse aus zwei Gründen. Zum einen habe ich vor nicht allzu langer Zeit ein Buch mit dem Titel 42 Grad gelesen und war völlig begeistert, zum Anderen finde ich das Thema Klimawandel sehr interessant und bin immer wieder begeistert, wie Autoren dieses hochaktuelle Thema aufgreifen und verarbeiten. Anders als in 42 Grad muss sich Deutschland hier auf Überschwemmungen einstellen. Aber zurück zum Anfang: Leela Faber ist schwanger von ihrem Freund Jakob, einem Glaziologen, der sich gerade in der Antarktis befindet. Jakob schickt ihr hochbrisante Dokumente. Kurz darauf kommt er bei einem Gletscherabbruch ums Leben. Sein Leben wäre aber so oder so in Gefahr gewesen, die Natur kam seinem Mörder nur zuvor. Jedoch wissen die Mächtigen nun, dass Leela im Besitz der brisanten Dokumente ist und ihr Leben ist auch in Gefahr. Doch Leela dreht den Spieß um. Für Jakob und die Zukunft ihrer Kinder.

Das Buch hat mir insgesamt gut gefallen. Durch die kurzen Kapitel liest es sich sehr schnell und auch der spannende Schreibstil sorgt dafür, dass die Seiten nur so durch die Finger fliegen. Das Thema ist hochbrisant und sehr gut umgesetzt. Oft fragt man sich, ob das wirklich unsere Zukunft sein wird, denn der Klimawandel wird nicht ernst genug genommen. Das sorgt beim Lesen für eine ganz besondere Art von Gänsehaut.

Leider finde ich das Buch ein wenig überladen. Viele Themen werden angesprochen, die zwar jedes für sich perfekt zum Hauptthema passen, aber dem Buch ein wenig an Spannung nehmen. Durch die vielen verschiedenen Protagonisten verlieren die einzelnen leider an Tiefe. Es fiel mir unglaublich schwer, zu den Figuren Bezug aufzubauen, was sehr schade ist. Ich verstehe durchaus die Intention des Autors, die verschiedenen Auswirkungen und Gefahren einzubauen, aber manchmal ist weniger mehr. Vielleicht hätte man sogar zwei Bücher daraus machen können, um das Ganze ein wenig zu entzerren und dem Leser die Möglichkeit zu geben, sich besser in die Figuren einfühlen zu können.

Alles in allem ein sehr spannendes Buch mit fesselndem Ende zu einem wichtigen Thema, welches aber leider durch zu viele Nebenschauplätze und zu farblose Charaktere ein wenig verliert.

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Veröffentlicht am 02.02.2021

Spannender Thriller mit enttäuschendem Ende

Hexenjäger
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Das schlichte Cover mit der düsteren Landschaft im Nebel und dem großen roten X, verbunden mit dem Klappentext „ Eine Frau wird ertränkt, eine Frau wird vergiftet, ein Mann wird gesteinigt, ein Mann wird ...

Das schlichte Cover mit der düsteren Landschaft im Nebel und dem großen roten X, verbunden mit dem Klappentext „ Eine Frau wird ertränkt, eine Frau wird vergiftet, ein Mann wird gesteinigt, ein Mann wird erdolcht....“ haben sofort mein Interesse geweckt. Da ich zudem Finnland- affin bin und dieser Thriller in Finnland spielt, musste ich ihn einfach lesen.

Um was geht es: Ein Mörder scheint sich bei seinen Taten betreffend Reihenfolge und Mordmodi an den Bestseller des Autoren Roger Koponen zu halten und das erste Opfer ist ausgerechnet dessen Frau. Obwohl die Polizei die Verbindung zum Buch relativ schnell durchschaut hat, scheint der Mörder ihr dennoch stets einen Schritt voraus zu sein.

Schon der Anfang des Buches konnte mich absolut fesseln. Ich hatte mir, nachdem mein Interesse geweckt wurde, die Leseprobe zu Gemüte geführt und wusste, dass ich dieses Buch lesen muss. Der Autor versteht es wirklich meisterhaft, den Leser von Anfang an in seinen Bann zu ziehen. Handlung und Charaktere sind wundervoll ausgearbeitet und machen es dem Leser leicht, völlig einzutauchen.

Protagonistin Jessica Niemi hat selbst ein Geheimnis, welches den Leser automatisch auch beschäftigt, auch wenn man eigentlich weiß, dass es einen nicht wirklich was angeht. Über Jessica erfährt man auch in gekonnt eingestreuten Rückblenden einiges, was den Charakter nur noch greifbarer werden lässt. Aber auch die anderen Figuren sind sehr schön dargestellt. Keiner ist perfekt, jeder hat Ecken und Kanten, das mag ich sehr.

Die Handlung selbst ist spannend, ohne wirklich blutig oder eklig zu werden und somit auch für eher zart besaitete Leser gut zu lesen. Der Spannungsbogen bleibt hoch und wird auch von den eingestreuten Rückblenden nicht unterbrochen. Immer wieder gibt es unerwartete Wendungen und so habe ich bis zuletzt mitgefiebert und war völlig in der Geschichte gefangen.

Alles könnte perfekt sein, wären da nicht kleine Fehler, die meine Begeisterung ein wenig trüben. Der Umgang mit einem der Ermittler gefällt mir nicht, aber das ist nur ein kleiner Kritikpunkt. Mein größter Minuspunkt, der schlussendlich zum Punkteabzug führte, ist das Ende. Das Ende wirkt einfach nur konstruiert, als hätte Max Seeck keine wirkliche Idee gehabt und alles irgendwie „verwurstelt“. Die ganze Geschichte hatte unglaublich viel Potential, welches am Ende einfach nur verschenkt wurde und mich regelrecht enttäuscht zurückgelassen hat. Wäre das ganze Buch wie das Ende gewesen, würde ich mich nicht für die Folgebände interessieren, aber da mich der Rest des Buches absolut überzeugt hat, gebe ich zumindest dem nächsten Band eine Chance.

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Veröffentlicht am 20.01.2020

Konnte nicht völlig überzeugen

You Want Me, French Princess!
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You want me, French Princess ist ein Roman voller Erotik, Romantik und Spannung. Es ist der zweite Teil einer Trilogie um 3 Schwestern, den man aber auch problemlos lesen kann, wenn man den ersten Teil ...

You want me, French Princess ist ein Roman voller Erotik, Romantik und Spannung. Es ist der zweite Teil einer Trilogie um 3 Schwestern, den man aber auch problemlos lesen kann, wenn man den ersten Teil nicht kennt.

Er handelt von Estelle, der ältesten Schwester, ein ehemaliges Model aus Frankreich, die nach dem Tode ihrer Mutter mit ihren Schwestern zusammen das heruntergewirtschaftete Hotel in San Collina geerbt hat. Da das Hotel auch vom horizontalen Gewerbe genutzt wurde, ist es sehr angreifbar und weckt das Interesse des Klienten der Detektei von Milo Magnussons Vater. Dieser schickt seinen Sohn, um geauer hinzuschauen. Doch dessen genauer Blick gilt nicht nur den Büchern, sondern besonders Estelle.

Das Cover des Buches hat mir leider nicht zugesagt. Viel zu unruhig wirken die verschiedenen Schriftarten. Evtl bin ich da aber auch einfach ein wenig empfindlich, da ich mich gerade beruflich sehr viel mit Grafik beschäftige. Es gibt aber durchaus einen Bezug zur Geschichte, was mich dann wieder beruhigt hat.

Die Hauptprotagonisten Milo und Estelle gefallen mir sehr gut. Milo entspricht meinem Typ Mann, was bei dieser Art von Buch natürlich nie verkehrt ist.Auch seine Geschichte und die Entwicklung sind sehr stimmig. Estelle gefällt mir besonders, weil sie einen Bezug zu Frankreich hat und ich Frankreich liebe, Außerdem mag ich ihren trockenen Humor und den Hang zum Chaos. Beide waren mir also sofort sympathisch. Ihre Hintergrundgeschichte wird gut durchleuchtet, ohne langweilig zu wirken und auch ihre Entwicklung ist sehr stimmig.

Auch die Story kann punkten. Mir gefällt, dass die Geschichte von Diego und Maria aus Teil 1 ein wenig Raum bekommt: es wird geheiratet. Man lernt die beiden also „zwangsläufig“ auch kennen und die Autorin macht so wundervoll Werbung für den ersten Teil, ohne aufdringlich zu wirken. Die Story um Estelle und Milo ist gut aufgebaut und spannend, wenn auch oft ein wenig vorhersehbar. Leider haben mich die Sexszenen nicht so abgeholt, wie sie es in manch anderen Büchern tun. Ich kam mir eher wie ein Beobachter vor und fühlte mich nicht als Teil der Szene, was ich bei solchen Büchern aber brauche. Das war ein wenig schade. Ich kann auch nicht wirklich greifen, an was es lag, denn gut geschrieben sind sie.

Alles in allem hat mir das Buch gefallen und mich gut unterhalten. Es schuf eine wundervolle Atmosphäre und das Ende ist so schön, dass ich ein paar Tränchen verdrückt habe. Für Fans erotischer Liebesromane sicher empfehlenswert.

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