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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.03.2017

Ein Tick zu viel Liebesgeschichte - ansonsten perfekt

Königreich der Schatten: Die wahre Königin
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Inhalt:
Tiefe Finsternis, die seit siebzehn Jahren über dem Reich Relhok liegt, und die dicken Mauern ihres Turms – etwas anderes kennt Luna nicht. Sie muss sich verstecken, damit die Welt sie für tot ...

Inhalt:
Tiefe Finsternis, die seit siebzehn Jahren über dem Reich Relhok liegt, und die dicken Mauern ihres Turms – etwas anderes kennt Luna nicht. Sie muss sich verstecken, damit die Welt sie für tot hält, nachdem ein Verräter ihre Eltern ermordete, um sich der Krone zu bemächtigen. Als sie fliehen muss, weil ihr Leben in Gefahr ist, hilft ihr der Waldläufer Fowler. Er erfüllt ihre dunkle Welt mit Licht, doch nicht einmal ihm darf sie sagen, dass sie die wahre Königin Relhoks ist. Denn der neue König sucht nach ihr, um sicherzustellen, dass sie niemals ihren Thron besteigen wird.

Meinung:
Das Land Relhok ist seit siebzehn Jahren in Dunkelheit gehüllt und böse Wesen, genannt Finsterirdische, durchstreifen das Land. Damals musste Lunas Hebamme mit dem Baby und einem Soldaten fliehen, da Lunas Eltern (das Königspaar von Relhok) ermordet wurden. Die drei flohen in einen Turm weitab vom Königshaus. Und so kommt es, dass Luna bisher ihr gesamtes Leben in diesem Turm verbracht hat. Dies ändert sich jedoch, als eines Tages der junge Fowler auftaucht.

Der Klappentext hat mich sofort angesprochen, dass das Buch außerdem von Sophie Jordan ist, hat dann sein übriges dazu beigetragen, dass ich das Buch unbedingt lesen musste.
Aufgrund des Klappentextes erwartete ich eine spannende Geschichte in einer tollen Fantasywelt. Dies habe ich beides bekommen, auch wenn ich sagen muss, dass das Königreich Relhok und somit die Fantasywelt bisher noch ein wenig blass geblieben ist. Ich bin mir aber sicher, dass wir in Band 2 mehr über diese Welt erfahren.

Luna kennt ihr ganzes Leben lang nichts anderes als die vier Wände ihres Turms und die nähere Umgebung. Dies ist für Luna sehr schlimm, da sie äußerst wissbegierig und neugierig ist. Außerdem hat Luna eine "Schwäche" die der Leser erst nach einigen Seiten erfährt. Ich habe von dieser Schwäche nie etwas gemerkt, daher war ich sehr überrascht, als diese offenbart wurde.
Luna macht sich zudem Gedanken darüber was passiert, wenn Sivo und Perla (ihre beiden Beschützer) eines Tages nicht mehr leben werden.
All diese Gedanken und Gefühle die Luna sich macht bzw. durchlebt, sorgten bei mir dafür, dass ich mir ebenfalls diese Fragen stellte. Die Vorstellung Luna könnte jahrelang alleine in dem Turm vor sich herleben war für mich ein schrecklicher Gedanke.
Zum Glück tritt Fowler in Lunas Leben. Die Vergangenheit hat Fowler gelehrt keine Gefühle und Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen. Er ist verschlossen und igelt sich ein. Luna schafft es jedoch seinen Panzer Stück für Stück zu durchbrechen.
Sivo und Perla sind, wie oben bereits erwähnt, die beiden Aufpasser von Luna. Gerade Perla möchte selbst keinen Fuß vor die Tür des Turms setzen und umschwirrt Luna daher wie eine Glucke.
Sivo hingegen nimmt Luna ab und an auch mit nach Draußen, damit Luna zumindest einen winzigen Teil der großen weiten Welt erleben kann.

Die Geschichte liest sich durchweg spannend. Jedoch hat mich gestört, dass die Beziehung zwischen Luna und Fowler wahnsinnig viel Platz in der Geschichte einnimmt. Die beiden erleben wirklich das ein oder andere Abenteuer, dennoch ist der Fokus an ganz vielen Stellen auf ihre Gefühle zueinander ausgelegt. Dies trübte meinen Lesefluss ein wenig.

Die Idee von einer Welt in Dunkelheit sowie Finsterirdischen, riesigen Fledermäusen und dem Fledermausfieber sind tolle Aspekte in der Geschichte.
Gerade auf den letzten Seiten hat es die Autorin dann geschafft mich zu überraschen. Nach diesem Ende bin ich wahnsinnig gespannt was nun in Band 2 passieren wird. Mir hat diese Wendung ausgesprochen gut gefallen.

Fazit:
Ein toller Auftakt zur neuen Reihe von Sophie Jordan.
Für mich persönlich stand die Liebesgeschichte einen Tick zu sehr im Vordergrund. Nichtsdestotrotz konnte mich das Setting, die Charaktere und eine Welt voller Dunkelheit überzeugen, so dass ich am Ende 4 von 5 Hörnchen vergebe.

Veröffentlicht am 22.03.2017

Toller Sarkasmus gepaart mit einem gigantischen Netz aus Intrigen

Schwerter und Schwindler
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Inhalt:
Der erste Roman der Fantasy-Trilogie "Die Gilde der Duellanten" spielt in einer Welt, die an die der drei Musketiere erinnert. Doch statt für Ehre und Gerechtigkeit zu kämpfen, müssen Kacha und ...

Inhalt:
Der erste Roman der Fantasy-Trilogie "Die Gilde der Duellanten" spielt in einer Welt, die an die der drei Musketiere erinnert. Doch statt für Ehre und Gerechtigkeit zu kämpfen, müssen Kacha und ihr jüngerer Bruder Vocho sich seit kurzem als Wegelagerer durchschlagen. Obwohl sie als die Besten ihres Faches gelten, wurden sie aus der Gilde ausgestoßen – durch Vochos Schuld.
Als sich die Geschwister beim nächtlichen Überfall auf eine Kutsche einem Magier und einer Truhe mit geheimen Dokumenten gegenübersehen, geraten sie mitten hinein in eine tödliche Intrige. Hilfe naht ausgerechnet in Form von Dom, dem aufgeblasenen Sohn eines Grundbesitzers, der ein Auge auf Kacha geworfen hat …

Meinung:
Kacha und ihr jüngerer Bruder Vocho wurden aus der Gilde der Duellanten verbannt, da Vocho einen Priester ermordet haben soll. In Vochos Kopf herrscht aber nur dicker Nebel, wenn er an diesen Tag zurückdenkt. Nichtsdestotrotz müssen die beiden sich nun als Wegelagerer durchs Leben schlagen. Als sie jedoch bei einem Überfall eine Truhe mit geheimen Dokumenten plündern, stehen sie auf einmal im Fokus des Königs. Kacha und Vocho geraten in einen Strudel aus Verrat und Intrigen.

Nach den ersten paar Seiten war ich ganz begeistert von diesem Buch. Die Szene des Überfalls wird spannend und interessant erzählt. Zudem kommt dazu, dass Vocho einen genialen Sarkasmus hat und ich daher bereits zu Beginn mehr als einmal schmunzeln musste.

Innerhalb des Buches gibt es quasi zwei Geschichten. Zum einen ist das die Story die über die aktuellen Geschehnisse berichtet. Zum anderen erfahren wir mehr über Kacha und Vochos Vergangenheit. Die Vergangenheitspassagen starten vor über 18 Jahren und enden bei drei Monaten vor den aktuellen Geschehnissen. Dieser Mix hat mir gut gefallen. Denn so erfährt der Leser sehr viel über die Beziehung zwischen Kacha und Vocho, denn diese ist nicht immer in geschwisterlicher Liebe verbunden. Auch über die Drahtzieher im Hintergrund werden nach und nach Informationen eingestreut. So ergibt sich am Ende ein riesiges Netz voller Intrigen und Verrat. Gerade dieser Aspekt macht dieses Buch so bemerkenswert.

Kacha ist eine taffe Frau, die mit beiden Beinen im Leben steht. Schon immer war es ihre Aufgabe, ihren jüngeren Bruder vor Gefahren zu beschützen. Als Kacha sich zum ersten Mal verliebt ist dies eine neue Erfahrung für sie, aber auch für Vocho.
Vocho ist ein Hitzkopf und sehr impulsiv. Da immer alle zu seiner großen Schwester aufsehen, setzt er alles daran auch einmal im Rampenlicht zu stehen.
Wie ich bereits erwähnt habe, stehen die beiden Geschwister sich nicht immer wohlgesonnen gegenüber. Dies fand ich furchtbar interessant, denn ich konnte beide Protagonisten verstehen und fand das die gewisse Schärfe in ihrer Beziehung ordentlich Spannung in das Buch gebracht hat.
Weitere wichtige Persönlichkeiten sind Bakar der Prälat des Landes, der König Licio, Eneko der Anführer der Gilde der Duellanten, der undurchsichtige Magier Sabates und Petri der früher ein angesehener Duellant war, jetzt jedoch für den Prälaten arbeitet. Nach und nach entspinnt sich aus den verschiedenen Lebensgeschichten ein großes Ganzes.

Etwas schade fand ich es, dass die Geschichte im Mittelteil des Buches verflacht. Ich denke, das dies dem Grund geschuldet ist, dass viel über die jeweiligen Personen erzählt wird. Dadurch kommt die eigentliche Geschichte nicht wirklich voran, am Ende versteht man jedoch die verschiedenen Zusammenhänge besser.

Fazit:
"Schwerter und Schwindler" überzeugt durch Sarkasmus, einer besonderen Geschwisterbeziehung und jeder Menge Intrigen und Verrat. Der Mittelteil kommt zwar etwas schleppend daher, man wird jedoch durch ein spannendes Finale entschädigt.
Von mir gibt es daher 4 von 5 Hörnchen.

Veröffentlicht am 15.03.2017

Dramatik, Tragik und die große Liebe

Nächstes Jahr am selben Tag
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Inhalt:
Ausgerechnet am Abend, bevor sie von Los Angeles nach New York zieht, lernen sie sich kennen: die 18-jährige Fallon, Tochter eines bekannten Filmschauspielers, und der gleichaltrige Ben, der davon ...

Inhalt:
Ausgerechnet am Abend, bevor sie von Los Angeles nach New York zieht, lernen sie sich kennen: die 18-jährige Fallon, Tochter eines bekannten Filmschauspielers, und der gleichaltrige Ben, der davon träumt, Schriftsteller zu werden. Beide verlieben sich auf den ersten Blick ineinander und verbringen die Stunden vor dem Abflug zusammen. Doch wie soll es weitergehen? Wollen sie sich wirklich auf eine Fernbeziehung einlassen und ihren Alltag nur halbherzig leben? Um das zu verhindern, beschließen die beiden, sich die nächsten fünf Jahr jedes Jahr am selben Novembertag zu treffen, dazwischen jedoch auf jeglichen Kontakt zu verzichten. Und wer weiß, vielleicht, so die Hoffnung, klappt es am Ende der fünf Jahre ja mit einem Happyend.
Doch fünf Jahre sind eine lange Zeit - und so kommt ihnen trotz aller intensiven Gefühle, die bei jedem Treffen der beiden hochkochen, ganz einfach das Leben dazwischen …

Meinung:
Fallon war auf dem Weg eine erfolgreiche Schauspielerin zu werden, doch dann zerstört ein Brand all ihre Träume. Von Narben gezeichnet will sie nun niemand mehr als Schauspielerin einstellen. Und auch ihre Beziehung zu ihrem Vater hat stark unter dem Brand gelitten. Schließlich hat dieser sie einfach in seinem Haus vergessen als das Feuer losging.
Dann trifft Fallon auf Ben und es ist quasi Liebe auf den ersten Blick. Die beiden verbringen zwar nur einen gemeinsamen Abend miteinander, bevor Fallon einen Tag später nach New York zieht, doch die Anziehungskraft zwischen den beiden ist zu stark um einander zu vergessen. Und so treffen sie sich jedes Jahr am 9.11. - dem Tag ihres ersten Treffens.

Meine Erwartungen an dieses Buch waren sehr hoch. Schließlich hatte ich schon so viel positives über die Bücher von Colleen Hoover gehört. Und bereits nach den ersten paar Seiten konnte ich verstehen, warum sie so viele Fans hat. Der Schreibstil ist einfach angenehm flüssig zu lesen. Colleen Hoover schafft es spielerisch, dass mir die Charaktere sehr sympathisch waren und ich mit ihnen mitleiden konnte. Sie haben Ecken und Kanten und jede Menge Probleme. Die Autorin schafft es daher eine Geschichte über das wahre Leben zu schreiben und den Leser dabei komplett abzuholen. Zwar war mir der Plot an manchen Stellen doch etwas sehr abstrakt, dennoch wurde ich gut unterhalten.

Fallon hat unter dem Brand sehr gelitten. Durch ihre Narben und Verletzungen besitzt sie fast kein Selbstbewusstsein mehr und igelt sich ein. Doch durch Ben fängt sie an ihr Leben wieder zu genießen und blüht auf. Für mich ist Fallons Geschichte sehr berührend gewesen. Gemeinsam mit Ben erlebt sie eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle. Freud und Leid liegt bei Fallon und Ben meist sehr nah beieinander. Stellenweise hat mir Fallon jedoch zu schnell aufgegeben und nicht für ihr Glück gekämpft.
Ben ist ein sehr lebensfroher Mensch. Er hätte sich niemals träumen lassen, dass ihn die Sache mit Fallon so mitnehmen würde. Ich mochte ihn unheimlich gerne, da er für seine Familie und Freunde einfach alles tun würde. Auch wenn sein Glück dadurch vielleicht nach hinten rückt.

Nicht nur für Fallon und Ben war das Buch ein Wechselbad der Gefühle, auch mich konnte es packen. Ich litt mit Fallon und Ben, freute mich mit ihnen und fieberte dem nächsten Treffen am 9.11. entgegen.
Es ist furchtbar spannend zu lesen was in fünf Jahren alles passieren kann. Man merkt als Leser deutlich wie wenig Einfluss man doch auf das Schicksal haben kann.
Allerdings muss ich auch sagen, dass es mir an manchen Stellen etwas zu viel des Guten war. Zu viel Drama, zu viel Tragik und zu viele unnötige Komplikationen.

Gerade gegen Ende des Buches fliegt man förmlich durch die Seiten, da es interessante Wendungen zu lesen gibt. Und am Ende habe ich das Buch zugeklappt und war mir sicher: Dies war nicht mein letztes Hoover-Buch!

Fazit:
Eine besondere Geschichte und ein besonderes Pärchen. Fallon und Ben schaffen es den Leser mit in eine Achterbahnfahrt der Gefühle zu nehmen. Große Emotionen und Tragik machen das Buch zu einem Pageturner. Stellenweise war es mir jedoch ein wenig too much.
4 von 5 Hörnchen

Veröffentlicht am 13.03.2017

Gemächlicher Start in ein tolles Abenteuer

Feuer und Feder
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Inhalt:
Als die Sklavin Raisa zur Tutorin ausgebildet werden soll, kann sie es kaum fassen, denn Lesen und Schreiben ist im Königreich Qilara nur der Oberschicht vorbehalten. Gemeinsam mit Kronprinz Mati ...

Inhalt:
Als die Sklavin Raisa zur Tutorin ausgebildet werden soll, kann sie es kaum fassen, denn Lesen und Schreiben ist im Königreich Qilara nur der Oberschicht vorbehalten. Gemeinsam mit Kronprinz Mati lernt sie nun die schwierigen Zeichen der Hohen Schrift, mit der man in Kontakt zu den Göttern treten kann. Die beiden kommen sich dabei näher als erlaubt und verlieben sich ineinander. Aber dann fordern Rebellen Raisas Unterstützung. Sie ist hin und her gerissen zwischen der Treue zu Mati und dem Wunsch, ihrem unterdrückten Volk zu helfen. Schon der kleinste Fehltritt könnte ihren Tod bedeuten.

Meinung:
Raisa lebt seit einigen Jahren als Sklavin am Königshof von Qilara. Als die aktuelle Tutorin hingerichtet wird, bietet sich für Raisa plötzlich ein ganz neues Leben. Denn ausgerechnet sie soll den Platz der neuen Tutorin einnehmen. Raisa wird zusammen mit Kronprinz Mati in der Hohen Schrift unterrichtet, welche nur ganz wenige Menschen im Königreich erlernen dürfen. Für Raisa beginnt ein spannendes Abenteuer zwischen Göttern und Königen.

Die Autorin hat sich eine interessante und stimmungsvolle Welt erdacht. Das geschriebene Wort und die heiligen Schriften nehmen hier einen großen Part ein. Aber auch die Unterdrückung der Sklaven und eine daraus entstehende Rebellion stehen im Fokus.
Dabei hat Kathy MacMillan viel Wert auf die Gottheiten und deren Geschichte gelegt. Gleich zu Beginn eines jeden Kapitels erwartet den Leser eine Textpassage aus den Legenden über die Götter. Neben der eigentlichen Geschichte gibt es daher noch eine zweite Geschichte im Buch mitzuverfolgen. Dies fand ich gelungen und sehr interessant. Dabei spielt auch die Göttergeschichte für den späteren Verlauf eine Rolle.

Der Sklavin Raisa wird die große Ehre zuteil den freigewordenen Posten der Tutorin zu übernehmen. Diese neue Aufgabe erfüllt sie mit Stolz. Sie ist es gewohnt immer zu gehorchen und nichts in Frage zu stellen.
Ich konnte leider Raisas Entscheidungen nicht immer nachvollziehen. Sie war mir stellenweise zu wankelmütig und naiv. Dennoch wächst Raisa im Laufe der Geschichte an ihren Aufgaben.
Mati ist der Kronprinz des Landes und der love interest in dieser Geschichte. Ich mochte ihn wirklich gerne, auch wenn ich ihn ab und an etwas zu nett fand. Dennoch fand ich es gut, dass er etwas im Königreich verändern möchte.
Laiyonea ist Raisas Mentorin und für mich der interessanteste Charakter des Buches. Man merkt sofort, dass hinter ihrem Auftreten mehr steckt als sie zu sein vorgibt.

Was die Spannung angeht ist diese leider nicht wirklich spürbar. Im Verlauf des Buches gehen einige Jahre ins Land und daher ist das Erzähltempo auch eher langsam und gemächlich. Dies sorgte bei mir streckenweise für Langeweile. Gerade die erste Hälfte des Buches erzählt sehr viel über Raisas Alltag.
Zudem konnte mich die Liebesgeschichte nur teilweise überzeugen. Dies könnte aber auch daran gelegen haben, dass ich keinen richtigen Draht zu Raisa finden konnte.

Fazit:
Die Geschichte wird gemächlich aufgebaut. Man erfährt viel über Raisas Alltag und über die Götter. Klasse gefallen hat mir, dass wir quasi zwei Geschichten in einem Buch präsentiert bekommen. Nicht so gut gefallen hat mir, dass der Spannungsbogen nicht gerade ausgereizt wird.
Sehr knappe 4 von 5 Hörnchen.

Veröffentlicht am 03.03.2017

Tolle Dystopie

Breathe - Gefangen unter Glas
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Klappentext:
Eine Welt ohne Sauerstoff. Alles scheint tot. Unter einer Glaskuppel gibt es nur wenige Überlebende. Alina, hat sich schon vor Langem den Rebellen angeschlossen, die gegen die Allmacht von ...

Klappentext:
Eine Welt ohne Sauerstoff. Alles scheint tot. Unter einer Glaskuppel gibt es nur wenige Überlebende. Alina, hat sich schon vor Langem den Rebellen angeschlossen, die gegen die Allmacht von ›Breathe‹ kämpfen, und wurde nie gefasst. Bis jetzt... Quinn, will als Sohn eines ranghohen ›Breathe‹-Direktors eigentlich nur einen harmlosen Ausflug ins Ödland machen. Bis er dort auf Alina trifft. Bea, Tochter eines Bürgers zweiter Klasse, wollte den Trip raus aus der Kuppel nutzen, um Quinn endlich für sich zu gewinnen. Doch dann taucht Alina auf... Die Begegnung mit Alina verändert für Bea und Quinn alles. Unversehens werden sie zu Gejagten...

Meine Meinung:
Nach und nach führt uns Sarah Crossan in die Welt unter der Kuppel ein. Wir lernen Quinn und Bea kennen. Der eine ein privilegierter Bürger, dessen Vater für Breathe arbeitet, die andere eine Second, deren Leben nicht viel wert ist und die gemeinsam mit ihrer Familie ums Überleben kämpfen muss. Beide leben in unterschiedlichen Schichten, sind allerdings beste Freunde. Seit einiger Zeit empfindet Bea jedoch mehr für Quinn. Als dieser ihr vorschlägt eine Rucksacktour außerhalb der Kuppel zu unternehmen ist sie hellauf begeistert.

Der Klappentext zu Breathe machte mich sehr neugierig auf dieses Buch. Eine Welt ohne Sauerstoff? Wie können die Menschen unter der Kuppel leben? Stirbt jeder der die Kuppel verlässt? Wie ist der Entwicklungsstand der Menschen innerhalb der Kuppel? All diese Fragen und noch viele mehr beantwortet uns die Autorin in diesem Buch. Ich finde es furchtbar spannend und beängstigend sich eine Welt ohne Sauerstoff vorzustellen. Ich denke so abwegig ist die Idee nicht und während des Lesens machte ich mir so meine Gedanken zu unserer aktuellen Lebensweise.

Das Buch ist aus der Sicht von Bea, Quinn und Alina geschrieben. Mir persönlich gefällt es immer sehr gut, wenn man in die Gedankengänge von mehr als einer Person eintauchen kann. Da nicht alle drei Personen immer zur selben Zeit am gleichen Ort sind, ist der Leser dennoch immer überall mit dabei. Diese Handlungs- und Ortswechsel haben mir sehr gut gefallen! So kommt keine Langeweile auf, es bleibt abwechslungsreich und interessant. Es gibt jedoch auch Stellen im Buch die herzergreifend und bewegend sind.
Das herumstreifen von Bea und Quinn durch die zerstörte Welt und Maudes Leben innerhalb dieser zerstörten Welt, wurden zudem sehr gut dargestellt.

Sowohl Alina als auch Bea waren mir sehr sympathisch. Dadurch das Quinn auf Alina steht und Bea etwas von Quinn will, hätte ganz leicht ein kleiner Zickenkrieg zwischen den beiden Frauen entstehen können. Dies wird jedoch zum Glück total umschifft. Obwohl es mein Wunsch war, dass Bea und Quinn ein Paar werden, mochte ich Alina aufgrund ihrer unkomplizierten und lockeren Art furchtbar gerne.
Leider hat der männliche Protagonist, Quinn, in der Mitte des Buches ganz schön geschwächelt. Er mutiert ein wenig zum Milchbubi und ich fragte mich, was Bea eigentlich in ihm sieht. Zum Glück fängt er sich gegen Ende des Buches wieder und entwickelt sich weiter.
Mein absoluter Lieblingscharakter ist allerdings kein junger Hüpfer sondern eher ein altes Eisen - Maude Blue. Maude hat schon die besten Jahre ihres Lebens hinter sich. Daher hat sie einiges mitgemacht. Aufgrund ihres zynischen Humors, ihren Wortgefechten mit Alina und ihrem weichen Kern war sie für mich das absolute Highlight des Buches! Die Idee der Autorin, eine ältere Person mehr in den Mittelpunkt zu stellen, ist bei mir sehr gut angekommen!

Fazit:
Sarah Crossan vermischt die Idee von einem Leben ohne Sauerstoff gekonnt mit einer langsam beginnenden Revolution, individuellen Charakteren und jeder Menge Spannung. Eine Dystopie die es in sich hat und mich überzeugen konnte. Ich bin sehr gespannt wie die Geschichte in „Flucht nach Sequoia“ fortgeführt wird. Von mir gibt es sehr gute 4 von 5 Hörnchen.