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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.09.2021

unterhaltsamer Scifi-Roman

Der dunkle Schwarm
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"Der dunkle Schwarm" ist das erste Buch, welches ich von Marie Grasshoff gelesen habe. Die Neon Birds-Reihe wartet noch ungeduldig auf meinem eReader.

Was mich aber jetzt schon sehr positiv von der Autorin ...

"Der dunkle Schwarm" ist das erste Buch, welches ich von Marie Grasshoff gelesen habe. Die Neon Birds-Reihe wartet noch ungeduldig auf meinem eReader.

Was mich aber jetzt schon sehr positiv von der Autorin überzeugt hat, war ihr sehr guter Schreibstil. Dieser ließ sich super flüssig und schnell lesen.

Ich kam sehr gut in das Buch hinein und war von der ersten bis zur letzten Seite sehr gefesselt. Die Autorin hat es geschafft, die Spannung im Buch vom Anfang bis zum Ende auf einem hohen Level zu halten. Für mich gab es keine unnötigen Längen oder Leseflauten.

Leider ist mir schon beim Beginn des Buches aufgefallen, dass es zu vielen verwendeten Begriffen keine richtige Erläuterung gab. So hätte ich mir eine Erklärung eines ACIDs oder auch eines Hives gewünscht. Für mich fehlten hier grundlegende Erklärungen, um die Welt, die Marie Grasshoff geschaffen hat, richtig zu begreifen. Trotzdem empfand ich die dargestellte Welt als sehr interessanten Handlungsort. Und obwohl mir hier grundlegende Informationen gefehlt haben, hat es meinem Leseerlebnis keinen Abbruch getan.

Die emotionale Ebene kam für mich in diesem Buch leider etwas zu kurz. Atlas wirkte auf mich sehr kühl und abweisend. Auch nach dem Ende des Buches blieb sie für mich doch etwas blass zurück. Auch die Nebencharaktere Julien und Noah konnte ich nicht ganz fassen. Hier hätte ich mir mehr Tiefgang bei den Charakteren gewünscht. So blieben sie leider sehr oberflächlich und ich habe nicht das Gefühl, sie richtig kennengelernt zu haben.

Die Handlung war gut aufgebaut. Wie oben bereits erwähnt, blieb für mich die Spannung immer auf einem hohen Level. Aber gerade ab der Hälfte hatte ich manchmal das Gefühl, dass sich die Ereignisse überschlagen würden. Es wirkte manches ziemlich gehetzt und die Charaktere schlittern von einer Gefahr in die Nächste, was es etwas unwirklich erscheinen lässt.

Ich habe dieses Buch trotzdem sehr gerne gelesen und mich gut unterhalten gefühlt.

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Veröffentlicht am 21.07.2021

Konnte mich leider nicht ganz überzeugen

Das Kind von Gleis 1
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"Das Kind von Gleis 1" von Gill Thompson hat mich bereits vom Klappentext her sehr angesprochen, denn ich lese gerne solche Bücher, weil ich es wichtig finde, sich mit unserer Geschichte auseinander zu ...

"Das Kind von Gleis 1" von Gill Thompson hat mich bereits vom Klappentext her sehr angesprochen, denn ich lese gerne solche Bücher, weil ich es wichtig finde, sich mit unserer Geschichte auseinander zu setzen.
Ein Buch zum Thema der Kindertransporte habe ich allerdings noch nicht gelesen und so war ich sehr gespannt, mehr darüber zu erfahren.

Den Einblick in die Kindertransporte aus der damaligen Tschechosklowakei nach Großbritanien empfand ich als sehr gut dargestellt, aber leider handelt nur ein kleiner Teil des Buches davon. Ich hätte gerne noch mehr dazu erfahren, bin ich doch allein schon vom Titel her, davon ausgegangen, dass dies ein zentrales Thema ist.

Im Zusammenhang mit dem Transport ist besonders, Evas Zwiespalt, ihre kleine Tochter Miriam fortzuschicken, gelungen. Hier wurden die Emotionen sehr gut transportiert und man konnte ihre Verzweiflung direkt spüren. Ich hatte beim Lesen einen Kloß im Hals und mir wurde richtig schwer ums Herz. Man hofft einfach nur, dass am Ende doch noch alles gut wird.
Es war einer der wenigen Momente im Buch, die mich wirklich sehr berührt haben.
Ansonsten wird die Geschichte um Pamela und Eva doch sehr straff und emotionslos erzählt. Hier hätte ich definitiv mehr Gefühle erwartet, die ich an manchen Stellen vergeblich gesucht habe.

Die meisten Probleme haben mir aber die ständigen Perspektivwechsel zwischen Pamela und Eva bereitet. Im weiteren Verlauf des Buches kommen auch noch weitere Perspektiven von anderen Charakteren hinzu. Ich hatte manchmal sehr das Gefühl durch diese Wechsel immer wieder aus der Geschichte gerissen zu werden, da diese Sprünge einfach zu abrupt kamen. Hier fehlte mir ein harmonischer Übergang.

Auch empfand ich Pamelas Perspektive als langatmig und wesentlich uninteressanter als Evas. Für mich zogen sich diese Passagen immer in die Länge und enthielten wenig Emotionen.

Evas Perspektive fand ich immer sehr gelungen und interessant, gerne hätte ich hier viel mehr gelesen.
Auch sehr schade fand ich, dass man ab einem bestimmten Zeitpunkt nichts mehr von Eva hört. Gerade in Bezug auf den Ausgang der Handlung, hätte ich mir hier noch einen Einblick in Evas Gedanken gewünscht.

Leider konnte mich das Buch nicht ganz von sich überzeugen. Vom Klappentext her hatte ich einfach etwas anderes erwartet, was ich wirklich sehr schade fand.
Es gab besonders in Bezug auf Evas Perspektive sehr viele interessante und emotionale Momente, von denen ich mir für das gesamte Buch mehr gewünscht hätte.

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Veröffentlicht am 03.05.2021

Für nebenbei ganz nett

Long Distance Playlist
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Long Distance Playlist ist ein Jugendroman, der aus SMS, Chats und erzählendem Text aufgebaut ist. Die Mischung der verschiedenen Stile werden sehr gut miteinander kombiniert. Man hat nie das Gefühl etwas ...

Long Distance Playlist ist ein Jugendroman, der aus SMS, Chats und erzählendem Text aufgebaut ist. Die Mischung der verschiedenen Stile werden sehr gut miteinander kombiniert. Man hat nie das Gefühl etwas verpasst zu haben, da der erzählerische Text die Chats sehr gut ergänzt. Der Schreibstil war sehr angenehm und schnell zu lesen.

Die im Titel erwähnten Playlisten spielen hier meines Empfindens nach nur eine untergeordnete Rolle und sind nicht so stark präsenz, wie ich es erwartet hätte.
Für meinen Musikgeschmack war leider nichts dabei, aber dies ist ja auch eine sehr individuelle Ansicht.

Die beiden Charaktere Isolde und Taylor sind überraschend erwachsen und ernst, besonders in Hinblick auf ihren Sport sind beide sehr diszipliniert.
Für einen Jugendroman fehlte es mir hier dann doch irgendwie ein bisschen an Leichtigkeit.

Allgemein muss ich auch sagen, dass mir bei diesem Buch das gewisse Etwas gefehlt hat. Es war jetzt für mich kein Wow-Buch, sondern ganz nett und zum Nebenbei- Lesen.

Das Buch war in vielerlei Hinsicht auch sehr vorhersehbar, für mich gab es hier keine großen Überraschungen und an einigen Stellen war es mir auch etwas zu kitschig. Manche Stellen war im Nachhinein dann sehr aufgebauscht worden und passten ins Gesamtbild dann nicht mehr so rein.

Das Ende hat mich in dem Sinne überrascht, dass es so abrupt kam. Ich hatte das Gefühl eben noch mitten in der Handlung gewesen zu sein und plötzlich war ich bereits in der Danksagung angekommen.
Mir fehlte hier wirklich noch ein Ausblick in die Zukunft, der das ganze abgerundet hätte.

Für mich ein nettes Jugendbuch mit einem originellen Stil, dem aber leider das gewisse Etwas gefehlt hat.

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Veröffentlicht am 29.04.2021

Eine ungewöhnliche Liebesgeschichte mit ein paar Schwächen

Die Liebesbriefe von Abelard und Lily
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In "Die Liebesbriefe von Abelard und Lily" bekommt man einen Einblick in zwei sehr unterschiedliche Erkrankungen, den ich persönlich sehr interessant fand.
Lily leidet unter ADHS und ist oftmals sehr ...

In "Die Liebesbriefe von Abelard und Lily" bekommt man einen Einblick in zwei sehr unterschiedliche Erkrankungen, den ich persönlich sehr interessant fand.
Lily leidet unter ADHS und ist oftmals sehr unruhig und impulsiv. Sie kann sich schlecht konzentrieren und hat demnach Schwierigkeiten in der Schule.
Abelard hat das Asperger-Syndrom und ihm fällt es schwer Berührungen zuzulassen und soziale Kontakte zu knüfpfen.
Beide Charakere sind sehr unterschiedlich, dennoch entwickeln die beiden im Laufe des Buches eine richtige Verbindung zueinander und manchmal hat man das Gefühl, dass nur sie den jeweils anderen richtig verstehen können. Diese Verbindung hat die Autorin sehr schön dargestellt und das mochte ich an diesem Buch auch am meisten.

Der Schreibstil war angenehm zu lesen, wenngleich er auch ein bisschen unruhig war, aber ich finde es hat sehr gut zu Lily gepasst, aus deren Sicht die Geschichte geschrieben ist.
Abelard kam in dieser Geschichte leider etwas zu kurz und manchmal war ich über seine Handlungen bzw. Reaktionen doch sehr überrascht, besonders im Hinblick auf sein Asperger-Syndrom. Das wirkte manchmal etwas unrealistisch, da er ja eigentlich Berührungen von anderen nicht mag.

Lilys Mutter empfand ich als sehr anstrengend, besonders die vielen Konflikte zwischen Lily und ihr waren für mich nervenaufreibend. Die meisten blieben ungeklärt, wobei eine Portion Offenheit den beiden wohl nicht geschadet hätte. Lily weicht diesen Konflikten aber oftmals aus bzw. kommt es zu den immergleichen Predigten von ihrer Mutter.

Die Gefühle zwischen Lily und Abelard entwickelten sich mir am Anfang zu schnell. Ich war sehr erstaunt, wie schnell Lily plötzlich von Abelard schwärmte und wie schnell sie Gefühle für ihn hatte. Aber nach einer Weile passte sich das Tempo besser an.
Ich mochte ihre Geschichte sehr, hätte aber noch ein paar Schwierigkeiten besonders in Hinblick auf Abelards Asperger-Syndrom erwartet.
In manchen Szenen wirkte seine Reaktion dann aber sehr unauthentisch.

Dafür hat mir Lilys Entwicklung im Buch gut gefallen, die dann wiederum sehr realitisch dargestellt war.

Das Ende kam mir viel zu abrupt und war mir persönlich viel zu offen gehalten.
Besonders in Hinblick auf Lilys weitere Zukunft hätte ich mir hier doch noch mehr gewünscht.

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Veröffentlicht am 09.04.2021

Ein Roadtrip mit Bonnie und Clyde

Infinity Plus One
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Infinity plus One hat mir als Buch zwischendurch recht gut gefallen.
Der Roadtrip an sich und auch die Verknüfpfung mit dem Verbrecherpaar Bonnie und Clyde fand ich sehr gelungen und unterhaltsam.

Ihre ...

Infinity plus One hat mir als Buch zwischendurch recht gut gefallen.
Der Roadtrip an sich und auch die Verknüfpfung mit dem Verbrecherpaar Bonnie und Clyde fand ich sehr gelungen und unterhaltsam.

Ihre Fahrt durch die USA und die im Hintergrund laufende Verfolgung der beiden, macht dieses Buch wirklich sehr spannend.
Es ist immer eine gewisse Anspannung spürbar, ständig hat man das Gefühl Bonnie und Finn werden gleich geschnappt. Das scheint auch den Reiz des Buches auszumachen.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr gut zu lesen. Nur die Perspektive hat mich am Anfang etwas irritiert. Während Bonnie als Ich-Erzählerin auftaucht, wird Finns Sicht in der Er-Perspektive erzählt.
Auch gibt es zwischendurch immer mal wieder Längen. Etwas anstrengend empfand ich die vielen Einschübe von Mathematik, die auch mit einem guten Matheverständnis schwer zu verstehen waren.

Finn mochte ich als Charakter sehr gerne, er ist sehr ruhig und besonnen und denkt vor allem auch an die Auswirkungen von seinen Entscheidungen.
Bonnie empfand ich als etwas anstrengend, manchmal zu überdreht und auch ihre Aktionen konnte ich manchmal nicht ganz nachvollziehen, endeten sie doch fast im Chaos.
Besonders ihren Egoismus gegenüber Finn konnte ich nicht nachvollziehen. Obwohl sie die Meldungen über ihren Fall selbst verfolgt, versucht sie dennoch nicht das Missverständnis aufzuklären und so Finn vom Verdacht, sie entführt zu haben, zu befreien.

Die Liebesgeschichte hat mir an sich schon gefallen, ich mochte sie als Paar zusammen sehr gerne und ich habe auch die Anziehung zwischen ihnen gespürt.
Leider ging mir die Entwicklung zwischen den beiden einfach viel zu schnell. Innerhalb von ein paar Tagen ist schon die Rede von den ganz großen Gefühlen. Das war mir einfach zu viel und zu unrealistisch.
Auch ihre Entscheidung am Ende empfand ich als viel zu verfrüht und überspitzt.

Ein gutes Buch für zwischendurch.

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