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Veröffentlicht am 02.07.2021

Spannender High Fantasy Auftakt

Kill the Queen
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Lady Everleigh gehört zwar zur Königsfamilie von Bellona, aber da sie über keinerlei Magie zu verfügen scheint, war sie nie wirklich Teil des adeligen Hoflebens. Ein Leben voller Intrigen, Machtspielchen, ...

Lady Everleigh gehört zwar zur Königsfamilie von Bellona, aber da sie über keinerlei Magie zu verfügen scheint, war sie nie wirklich Teil des adeligen Hoflebens. Ein Leben voller Intrigen, Machtspielchen, Geld und Magie, das schließlich darin gipfelt, dass Evies Cousine und Kronprinzessin Vasilia die Königin von Bellona ermordet. Evie kann dem Massaker nur knapp entkommen, aber wie soll es jetzt für sie weitergehen? Auf der Flucht stößt sie auf eine legendäre Gladiatorengruppe. Und auf Lucas Sullivan, einen attraktiven und mächtigen Magier.



Für mich war Kill the Queen überzeugende High Fantasy und ich hatte viel Spaß mit dem Buch. Das Königreich Bellona ist nur eines von mehreren auf dem Kontinent (es gibt übrigens eine Karte im Buch) und wie man das so kennt, gibt es nicht nur Streitereien innerhalb des eigenen Reichs, sondern auch mit den anderen. Dazu kommen verschiedene Magiesysteme (es gibt Magier, Meister, Morphe und Murkse, jede Gruppe auf was anderes spezialisiert), eine gesellschaftliche Hierarchie mit Königshäusern und in der Summe bekommt man einen tollen Plot, der das Rad nicht neu erfindet, aber viel Potenzial für eine gelungene Geschichte hat. Und das hat für mich hier definitiv funktioniert. Meine Neugier war von Anfang an geweckt, die Entwicklungen sind gut gemacht und der Schreibstil mitreißend (obwohl teils recht lange Beschreibungen kommen, aber damit komm ich klar).

Es gibt viel Action, Kämpfe, aber auch viel Intrigen durch Worte, viel Abwägen und ab und an ruhigere Momente. Eine Mischung, die dafür gesorgt hat, dass ich durchweg gefesselt war. Evie landet bei den Gladiatoren, aber es ist klar, dass sie nicht ewig flüchten kann und etwas gegen Vasilia unternehmen muss. Ihren Weg dahin hab ich gerne verfolgt.

Die (vielen unterschiedlichen) Charaktere waren interessant und mit der Protagonistin Evie bin ich ziemlich schnell warm geworden (und sie ist zur Abwechslung mal nicht erst 17 :D). Was mich allerdings leider nicht überzeugt hat, ist die „Beziehung“ zwischen Sullivan und Evie. Man vermutet scnell, dass sich da zwischen den beiden was entwickeln könnte, aber ehrlich gesagt habe ich gar keine Chemie zwischen den beiden gefühlt und fand, dass die Gefühle, die die beiden plötzlich fürenander haben sollten, irgendwie aus dem Nichts kamen. Also es gab vorher keine richtige Entwicklung, die deren Anziehung (die über das Köperliche hinausging) wirklich gerechtfertigt hätte.



Insgesamt ein sehr guter, nur kein total überwältigender Auftakt, und er hat mich nicht hundertprozentig emotional berührt. Aber ich fand die Geschichte mehr als spannend und gebe gute 4 Sterne mit Tendenz nach oben.

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Veröffentlicht am 14.06.2021

Überzeugender Endzeit-Auftakt

Die fünfte Welle
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Vier Wellen, die beinahe die gesamte Menschheit ausgerottet haben. Elektronik weg, Flutwellen, Seuche, und die sogenannten Silencer. Cassie hat ihre Eltern verloren und ihr kleiner Bruder wurde verschleppt. ...

Vier Wellen, die beinahe die gesamte Menschheit ausgerottet haben. Elektronik weg, Flutwellen, Seuche, und die sogenannten Silencer. Cassie hat ihre Eltern verloren und ihr kleiner Bruder wurde verschleppt. Sie hat gelernt, niemandem mehr zu vertrauen. Bis sie von Evan Walker gerettet wird. Sie weiß, sie sollte sich von ihm fernhalten, aber er ist der erste Mensch, dem sie seit Langem begegnet. Und während Cassie sich darauf vorbereitet, zu ihrem Bruder zu gelangen, muss sie schon bald herausfinden, was die fünfte Welle sein wird.


Sci-Fi-Apokalypse-Alien-Endzeitroman. So in etwa lässt sich Die 5. Welle beschreiben. Und diese Stimmung bringt Rick Yancey perfekt rüber. Die Einsamkeit, die Gefahren, die kaputte Welt, die Toten, und wie das alles die Menschen verändert – das ist alles atmosphärisch überzeugend umgesetzt und hat mich gepackt.

Die Idee mit den Wellen finde ich außerdem total spannend und einfallsreich. Die, und das Mutterschiff über der Erde, bringen etwas besonders Mysteriöses mit rein, machen die „Anderen“ irgendwie gerade deshalb so gefährlich und unheimlich, weil ein System dahinter zu stecken scheint. Sonst hätte man ja auch einfach einen Meteoriten auf die Erde knallen lassen können. Man fragt sich die ganze Zeit, was es damit auf sich hat. Natürlich geht es auch brutal in dem Buch zu, mit Tod, vielen Waffen, Militär. Aber da ist eben auch dieser düstere Faktor, der eher von der Stimmung her wirkt als von Action.

Cassie ist mir sympathisch und auch die anderen Charaktere, von denen einige auch mal eine „Ich-Perspektive“ bekommen, sind interessant und bieten Potenzial und ich war neugierig, was mit ihnen passiert. Aber sie blieben eher blass für mich, richtig greifen konnte ich sie irgendwie nicht. Auch die „Beziehung“ zwischen Cassie und Evan fand ich nicht so recht überzeugend. Das Buch wird definitiv über die Handlung und die Atmosphäre getragen, nicht über die Charaktere.

Der Schreibstil ist etwas gewöhnungsbedürftig, der Autor wiederholt auf der einen Seite relativ viel (drei aufeinanderfolgende Sätze, die fast das gleiche sagen – ein absichtliches Stilmittel, aber manchmal etwas seltsam), auf der anderen Seite ist es manchmal hektisch und etwas kompliziert. Aber es ist auf keinen Fall nicht einfach nur flaches Action-Szenario, der Schreibstil hat schon auf was Philosophischeres an sich.


Auch wenn die Charaktere mich nicht ganz überzeugen konnten, die Ausgangssituation und die Handlung haben mich gepackt, deshalb gibt es 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 04.05.2021

Toller Zusatzband für Fans

Der Schattenjäger-Codex
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In diesem Codex lernen wir (vielleicht nicht alles, aber) das Wichtigste, was es über das Schattenjäger-Dasein und deren Welt zu wissen gibt. Was für Dämonen gibt es, woher kommen sie, was hat es mit den ...

In diesem Codex lernen wir (vielleicht nicht alles, aber) das Wichtigste, was es über das Schattenjäger-Dasein und deren Welt zu wissen gibt. Was für Dämonen gibt es, woher kommen sie, was hat es mit den Schattenweltlern auf sich, wie kämpfen Schattenjäger und was für Waffen und Ausrüstung haben sie, wie sieht ihr Leben aus, was gibt es über Idris und andere wichtige Orte zu sagen etc.

Vieles davon lernt man natürlich in den Büchern selbst schon kennen (klar, sonst würde man da ja auch nicht durchblicken), aber es ist eine tolle Idee, das nochmal so zusammenzufassen, so als Überblick/Sammlung. Falls man was vergessen hat, oder noch ein bisschen mehr erfahren will, als in der Geschichte erzählt wird o.a. ist dieser Codex genau das richtige.

Zudem ist es nicht nur einfach eine Zusammenfassung für uns Lesende, sondern verpackt als Leitfaden, den neue Schattenjäger bekommen - diese Ausgabe ist entsprechend die von Clary. Dadurch finden sich oft Kommentare von ihr am Rand - aber auch von Jace und Simon. Das lockert das ganze schön auf, gibt dem ganzen ein bisschen Humor, wenn sie Texte kommentieren, und man hatte ein bisschen das Gefühl, wieder bei ihnen zu sein.

Ich fand die Infos sehr interessant und das ganze Buch wirklich toll und liebevoll gestaltet. Manchmal kann es aber auch etwas trocken werden, wenn etwas viel ausgeführt wird. Manche Sätze hab ich hier und da dann eher überflogen. Deswegen würde ich das Buch "nur" echten Fans des Schattenjäger-Universums empfehlen. Ich habs aber gern gelesen und bin froh, es in meiner Sammlung zu wissen. 4 Sterne!

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Veröffentlicht am 06.04.2021

Guter, überzeugender Auftakt, mit ein paar Schwächen

Sister of the Stars
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Vianne kommt nach Jahren endlich wieder nach Hause, nach Frankreich, endlich geheilt von ihrem Dämonenfieber. Doch leider hat sie durch dieses all ihre Hexenkräfte verloren. Nun sollen sie und ihre Schwestern ...

Vianne kommt nach Jahren endlich wieder nach Hause, nach Frankreich, endlich geheilt von ihrem Dämonenfieber. Doch leider hat sie durch dieses all ihre Hexenkräfte verloren. Nun sollen sie und ihre Schwestern zurück, denn ein neuer Pakt muss mit den Dämonen geschlossen werden, um zu verhindern, dass sie die Erde überrennen. Dazu muss Vianne mit Großmeister Ezra Tocqueville über die Verhandlungen sprechen; Ezra, ihrer großen Liebe, der sie so kaltherzig verschmäht hat.


Abgesehen davon, dass die Gestaltung des Buches innen wie außen einfach wunderschön ist, klingt auch der Inhalt sehr vielversprechend! Und ich hab Sister of the Stars wirklich gern gemocht, auch wenn es mich leider nicht ganz so begeistern konnte, wie erhofft.

Ich hab mich gefreut, endlich mal wieder was mit Hexen zu lesen, und das ganze Konzept mit Hexen, Hexern, Magiern und Dämonen ist gut durchdacht und überzeugend. Auch wenn ich teilweise etwas verwirrt war, wie sich alles unterscheidet, welche Rolle die Loge und welche die Kongregation einnehmen usw. Im Laufe des Buches ist mir das aber klarer geworden. In jedem Fall aber eine tolle Struktur/ein tolles System, das sich Marah Woolf da ausgedacht hat.

Was ich auch sehr gelungen finde, ist die Frage nach dem Gut oder Böse. Und nach dem Richtig oder Falsch. Sind wirklich alle Dämonen böse und alle Hexen/Magier gut? Wem kann man eigentlich trauen? Wer hat bei seinen Plänen das Wohl aller im Blick – und wer nur seinen eigenen Vorteil? Das hat mich sehr gefesselt und ich mochte es, dass ich oft selbst nicht ganz wusste, woran ich bin.

Der Schreibstil ist sehr ansprechend, die Autorin formuliert schön und es liest sich gut. Leider war es mir stellenweise etwas zu nüchtern. Hin und wieder haben mir bei dramatischen Szenen (z.B. im Keller) die Emotionen gefehlt, da lag dann mehr Fokus auf den Beschreibungen.

Bei den Charakteren waren viele dabei, die ich sehr ins Herz geschlossen hab. Aimee kommt authentisch und sympathisch rüber, hat sie doch auch eine schwere Rolle einnehmen müssen. Maelle find ich super mit ihrer frecheren Art. Generell mag ich die Hexenschwestern sehr gern, auch als „Gesamtpaket“. Caleb hat mir unerwarteterweise total gut gefallen. Insgesamt find ich es sehr schön, dass hier die Nebencharaktere wirklich genug Beachtung bekommen und nicht nur loses Beiwerk sind.

Wer mir aber ausgerechnet nicht so ganz zugesagt hat, waren die beiden Protas – Vianne und Ezra. Vianne war mir stellenweise zu passiv, weil sie sich nur hat treiben lassen, statt zu versuchen, an ihrer Situation was zu ändern, und manchmal auch sehr naiv. Ansonsten war aber auch sie sympathisch und eine interessante Figur. Ezra fand ich die meiste Zeit ziemlich unsympathisch. Ich verstehe, dass er in seiner Position eine große Verantwortung hat, und dementsprechend handeln muss. Trotzdem hat er Vianne in einem Maß schlecht behandelt, was sich für mich schwer verzeihen ließ. Er ist null auf sie eingegangen und hat nie auch nur einmal ihre Wünsche oder Bitten respektiert. Immer mit der Ausrede „Ich möchte das aber“, so als wäre nur wichtig, was er will. Um sein Verhalten ganz zu verzeihen, hat er mir zu wenig andere sympathische Charakterzüge. Aber er ist nicht durchweg furchtbar, er hat auch gute Seiten und wie gesagt, bei einigen Sachen verstehe ich ihn.
Trotzdem fand ich deren Beziehung, deren Verhalten zueinander interessant und sicher kommt da noch einiges, auf das ich wirklich gespannt bin.


Das Ende war einfach meeega fies, sodass man Band 2 unbedingt sofort weiterlesen muss! Und das wollte ich auch auf jeden Fall – denn trotz etwas Kritik hab ich das Buch sehr gern gelesen und es hat mir gefallen. Von mir gibt’s 4 Sterne, ich sehe die Tendenz für die kommenden Teile aber noch steigen.

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Veröffentlicht am 05.03.2021

Spannende Welt, Handlung macht Spaß

Meeresglühen (Romantasy-Trilogie, Bd. 1)
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Kaum in ihrem Cornwall-Urlaub in Grannys Cottage angekommen, ist für Ella auch schon Schluss mit der Idylle – denn mitten in der Sturmflut an der Küste droht ein vermeintlicher Surfer zu ertrinken. Voller ...

Kaum in ihrem Cornwall-Urlaub in Grannys Cottage angekommen, ist für Ella auch schon Schluss mit der Idylle – denn mitten in der Sturmflut an der Küste droht ein vermeintlicher Surfer zu ertrinken. Voller Panik rettet sie den Jungen, ohne zu wissen, dass dies ihr Leben völlig verändern wird. Schnell merkt sie, dass der seltsame Aris nicht aus dieser Welt zu stammen scheint. Und vor allem, dass er noch längst nicht außer Gefahr ist – eine Gefahr, die nun auch Ella betrifft. Eine bedrohliches, aber auch magisches Abenteuer beginnt.


Ich habe mich sehr auf „Meeresglühen“ gefreut und habe es gern gelesen. Bei der Beurteilung bin ich aber ein wenig zwiegespalten, denn es gibt einiges was ich sehr toll fand und einiges, was mir nicht ganz so gut gefallen hat.

Erst einmal mochte ich den Schreibstil sehr gern. Das Buch liest sich locker und angenehm, und Anna Fleck hat ein Talent, bildreich zu schreiben, sodass alles vor meinem inneren Auge lebendig wird. Sie schafft eine tolle Atmosphäre in Cornwall und ebenso in Aris’ Welt und ich fand es toll, mit wie viel Liebe zum Detail alles beschrieben wird. So konnte ich mir alles gut vorstellen, was ich tausend Mal besser finde, als wenn selbst geschaffene Welten blass bleiben.
Auch die Welt an sich hat mir sehr gefallen. Ich verrate hier bewusst nicht, was für eine Welt das ist, aber wie sie aufgebaut ist, hat mich auf jeden Fall überzeugt. Ich fand sie teils schockierend, teils faszinierend und ich möchte unbedingt noch ganz viel mehr über sie erfahren, weshalb ich mich auf Band 2 freue.
Ebenso fand ich die Handlung spannend. Das Buch wird nie langatmig, es gibt viel Action, einige Überraschungen, und die Neugier zu erfahren, wie es weitergeht, hält an. In diesen Punkten konnte mich das Buch auf jeden Fall abholen!

Womit ich mehr Probleme hatte, das war einmal Ella als Person. Sie ist zwar erst 17, aber sie benimmt sich meiner Meinung nach doch schon sehr kindlich, und mir einfach zu naiv/leichtgläubig. Am Anfang, wo sie noch keine Beweise für Aris’ Herkunft aus einer anderen Welt hat, glaubt sie ihm einfach sofort jedes Wort. Und später macht sie sich für mich persönlich zu viel Sorgen um die falschen Dinge oder reagiert auf Situationen für mich sehr oft nicht nachvollziehbar.
Und die Gefühle zwischen Ella und Aris habe ich lange Zeit nicht wirklich gespürt und es ging mir am Anfang zu schnell. Als sie sich kaum zwei Tage kannten, war Ella schon enttäuscht, dass er ihr gar nicht vertraut. Und für beide schien es immer mehr als Freundschaft zu sein, obwohl ich kein richtiges Knistern zwischen den beiden gespürt hab.
Aber auch wenn mich die Liebesgeschichte nicht so überzeugt hat (bis auf ganz am Ende) und Ella mich teilweise genervt hat, muss ich trotzdem irgendwie sagen, dass mir beide, Ella und Aris, nicht unsympathisch waren. Außerdem fand ich es super, dass Aris mal kein überheblicher Mistkerl war, der sich mies benimmt und dem Ella trotzdem verfällt – so wie es oft genug in Büchern ist. Gerade weil es sich hier eher um ein Jugendbuch handelt, ist es schön, dass den Teenagern zur Abwechslung mal gezeigt wird, dass auch Nicht-Arschlöcher tolles „Boyfriendmaterial“ sein können.


Weil mir einige Punkte für mein Lesevergnügen einen Dämpfer gegeben haben, ich unterm Schnitt das Buch aber trotzdem gerne mochte, Spaß beim Lesen hatte, und auf jeden Fall die Reihe weiterverfolgen werde, sind es am Ende für mich 4 Sterne (mit Tendenz zu 3,5).

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