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Veröffentlicht am 05.05.2021

Unter meinen Erwartungen

Between Your Words
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Nach ihrem Unfall kann sich Thea an nichts mehr erinnern. Nach 5 Minuten vergisst sie alles was nach dem Unfall passiert ist. Zwei Jahre lebt sie bereits mit dieser Art der Amnesie und es scheint keine ...

Nach ihrem Unfall kann sich Thea an nichts mehr erinnern. Nach 5 Minuten vergisst sie alles was nach dem Unfall passiert ist. Zwei Jahre lebt sie bereits mit dieser Art der Amnesie und es scheint keine Hoffnung auf Besserung zu geben, als Jim sie kennenlernt. Schnell ist er fasziniert von Thea und erkennt, dass Thea tief innen drin noch da ist.
Er möchte ihr helfen und als sich eine medizinische Möglichkeit auftut, Thea wieder zurück zu holen gibt es Hoffnung auf eine Zukunft - nur wie lange?

Direkt nach den ersten Seiten, hatte ich hohe Erwartungen an das Buch. Wie von Emma Scott gewohnt, taucht der Leser sofort emotional in die Schicksale der beiden Protagonisten ein. Das Buch beginnt mit einem dramatischen Ereignis und durchbricht damit den standardmäßigen Aufbau von Spannung. Diese kommt im Verlauf der Handlung vorfallen über die Wortketten, mit denen Thea kommuniziert und die der Schlüssel zu ihrem Bewusstsein sind. Zum Ende scheint Theas und Jims Geschichte in eine schöne Zukunft zu verlaufen, aber es wäre nicht Emma Scott, wenn es so einfach wäre. Tatsächlich folgt ein herber Rückschlag, der ihre glückliche Zukunft in Frage stellt. Im Endeffekt gibt es für das Paar ein Happy End, was für mich vorhersehbar und daher etwas schade hinsichtlich des „Schock-Moments“ ist. Dieser kam für mich zu kurz, als das dieser Schock wirklich bei mir ankam. Ähnlich ging es mir mit dem kurz erwähnten (schrecklichen) Missbrauch, der im Endeffekt wenig Raum einnahm.
Was mir letztendlich aber wirklich gut gefallen hat und mich total gefreut hat, war der Bezug zu der Dilogie „All in“. Diese Verbindung hat das Buch nochmal in einen anderen Kontext gesetzt und war eine komplette Überraschung.

Der starke Charakter Jim Whelan hatte eine schwere Kindheit und hadert immer noch mit dieser Vergangenheit, die ihn in Form seines Stotterns begleitet. Er ist ein eher düsterer Charakter, mit einem starken Willen und der nach seinem Bauch entscheidet. Er ist sehr schnell von Thea eingenommen, sodass sie sein ganzes Handeln beherrscht. Obwohl sich die beiden eigentlich kaum kennen, setzt er sich in den Kopf, sich um Thea zu kümmern. Für mich ging es etwas zu schnell und es hat folglich der emotionale Aufbau ihrer Beziehung gelitten.
Thea hingegen ist ein fröhlicher, offener und quirliger Charakter, also das Gegenteil von Jim. Allerdings ist auch sie dickköpfig.

Fazit:
Ich habe mit hohen Erwartungen begonnen „Between your words“ zu lesen. Die Grundidee der Handlung ist neu, tragisch und richtig gut, was bei mir Neugier geweckt hat. Die Umsetzung war kreativ und traurig, aber es war auch schön die Geschichte von Thea und Jim mitzuverfolgen. Allerdings kamen mir einige Punkte zu kurz und teilweise war es auch eine Spur kitschig. Natürlich war dieses Buch allein aufgrund seines Themas wieder emotional, was für mich aber noch etwas mehr hätte sein dürfen (ohne kitschig zu werden).
Also: Ein gutes Buch, das man lesen kann, bei dem aber nicht alles rausgeholt wurde. Meine Erwartungen an ein Buch wurden hier nicht erfüllt.

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Veröffentlicht am 22.01.2021

Wohlfühlbuch mit ein paar Schwächen

The Right Kind of Wrong
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Inhalt
Zoe lebt mit ihrer besten Freundin Kate in einer WG in London und hat sich dort gut eingelebt. Sie studiert und möchte ihr Leben unabhängig von ihren Eltern, zu denen sie kein gutes Verhältnis hat, ...

Inhalt
Zoe lebt mit ihrer besten Freundin Kate in einer WG in London und hat sich dort gut eingelebt. Sie studiert und möchte ihr Leben unabhängig von ihren Eltern, zu denen sie kein gutes Verhältnis hat, leben. Eigentlich ist es eine zweier WG, aber als Kates neuer Freund eine vorübergehende Bleibe braucht, unterstützt Zoe ihre beste Freundin. Noah und Zoe haben keinen guten Start, aber je länger sie sich kennen umso mehr Gemeinsamkeiten finden sie so dass sich eine Freundschaft entwickelt oder sogar mehr…

Meinung
Zoe ist eine quirlige, humorvolle und sympathische Protagonisten. Sie erfüllt viele Klischees, aber besonders der Hintergrund mit ihrer Familie hat für mich den Unterschied gemacht. Sie steht ihrem Großvater sehr nahe und vielleicht sind es gerade die familiären Probleme, die ihre Freundschaft zu Kate so bedeutend macht.

Als Zoe Noah kennen lernt ist da alles andere als Sympathie zwischen den beiden. Doch es gibt immer mehr Situationen in denen die beiden alleine sind oder etwas gemeinsam unternehmen, so dass sie sich zunehmend näher kennen lernen und ein Draht zueinander finden. Dabei rückt Kate immer mehr in den Hintergrund und ich als Leser hatte auch das Gefühl, dass Noah die Beziehung nicht sonderlich wichtig ist.
Die Handlung war für mich relativ vorhersehbar. Zoe und Noah kommen sich immer näher, wobei Zoe einen Gewissenskonflikt mit sich austrägt, da Noah der Freund ihrer besten Freundin ist. Natürlich versucht sie sich lange nicht einzugestehen welche Gefühle sie für ihn hat, trotzdem ist es relativ schnell klar. Dass die drei in einer Wohnung leben, macht es nicht einfacher. Die Darstellung des Konflikts hat mir gut gefallen, beide wehren sich sehr lange dagegen und neben den Gefühlen entsteht tatsächlich auch eine gute Freundschaft. Im Nachhinein hätte ein klärendes Gespräch zwischen Kate und Zoe eventuell das Problem einfach klären können (was die Story allerdings kaputt gemacht hätte). Sobald allerdings der Punkt überschritten war, an dem ein Gespräch geholfen hätte, fand ich es nachvollziehbar, wie schwierig es für Zoe war, den richtigen Weg zu finden.

Im Laufe der Handlung macht Zoe eine deutliche Entwicklung durch. Sie wird zunehmend selbstbewusster und findet ihren Weg. Ihre Panikattacken allerdings kam nicht wirklich bei mir an und haben zu wenig Raum bekommen, als dass sie einen zentralen Aspekt in der Handlung ausmachen würden. Der Hauptfokus lag natürlich auf dem lauernden Konflikt in der Freundschaft zwischen Kate und Zoe. Auch hätte ich mir gewünscht, dass Kate mehr Raum in der Handlung bekommt und man eventuell auch mehr über sie erfahren hätte. Da Noah anscheinend nicht ihr erster Freund ist und sie für mich ähnlich wie Noah so gewirkt hat, als wäre die Beziehung für sie nicht sehr tiefgreifend, habe ich den Eindruck, dass Zoe sich evtl. zu viele Sorgen bezüglich der Freundschaft gemacht hat.

Die Handlung war für mich eine kontinuierliche Steigerung. Es hat einfach angefangen, hat sich dann immer mehr verstrickt, wobei die Hauptspannung und Emotionen für mich im letzten Viertel stattfanden.
Der Schreibstil bzw. Erzählstil war flüssig, leicht und angenehm zu lesen. An einigen Stellen hat die Autorin Details eingebracht, wie zum Beispiel die besondere Tasse von Zoe, die der Handlung Persönlichkeit geben. Hauptsächlich ist die Handlung aus Sicht von Zoe erzählt, und nur einzelne Kapitel sind aus Noahs Sicht erzählt. Diese Kapitel sind allerdings genau an den Stellen, an denen man am liebsten in ihn hinein schauen möchte und sind somit wirklich gut getimet.
Der Titel ist absolut perfekt gewählt, erfasst im Endeeffekt die Handlung in fünf Worten zusammen, was man allerdings erst nach dem Lesen wirklich verstehen kann.

Fazit
Das Buch hat mir gut gefallen und hat sich angenehm lesen lassen - ein Wohlfühlbuch. Aus meiner Sicht hat das Buch ein paar Schwächen, wodurch es mich nicht komplett fesseln konnte. Mir hat insgesamt der Tiefgang und Überraschung in der Handlung gefehlt. Es macht aber trotzdem durch Emotionen und Spannung vor allem am Ende Spaß zu lesen

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Veröffentlicht am 06.12.2023

Potenzial leider nicht ausgeschöpft

Dark Ivy – Wenn ich falle
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Eden möchte neu anfangen - in einer Umgebung, in der sie und ihre Vergangenheit niemand kennt. Neue Freunde, neues Umfeld, neu beginnen. Aber es ist nicht so einfach, die Vergangenheit hinter sich zu lassen, ...

Eden möchte neu anfangen - in einer Umgebung, in der sie und ihre Vergangenheit niemand kennt. Neue Freunde, neues Umfeld, neu beginnen. Aber es ist nicht so einfach, die Vergangenheit hinter sich zu lassen, besonders wenn einem ständig wieder vor Augen geführt wird und es ein so einschneidendes Ereignis war.
Und grade der Typ, mit dem sie direkt am ersten Tag ein nicht sehr schönes Aufeinandertreffen hatte, kommt ihren Geheimnissen immer näher und wirft bei ihr Fragen auf.

Die Protagonistin Eden ist von Beginn an sehr stark mit sich und ihrer Vergangenheit beschäftigt. Obwohl ihre inneren Kämpfe für mich nachvollziehbar waren, wurde ich das ganze Buch über nicht ganz warm mit ihr. Mir fehlte die (tiefere) Aufarbeitung des Geschehenen und die damit verbundene Entwicklung und Emotionalität. Auch Williams Charakter war nachvollziehbar, aber für mich wenig greifbar. Die Nebencharaktere waren alle sehr sympathisch und haben in Summe eine coole Clique ergeben, die allerdings meistens eben nur am Rand eine Rolle spielten.
Durch die doch sehr gegensätzlichen Hintergründe und Herausforderungen der Hauptcharaktere entstand ein interessantes Kennenlernen. Zwischen den immer wieder spannenden und auch teilweise humorvollen Handlungen war es öfters jedoch langatmig. Letzteres fand ich sehr schade, da Potenzial für mehr Spannung und anhaltenden Emotionen vorhanden war. So kam für mich leider kein anhaltender Spannungsbogen zustande und das Buch lief trotz der persönlichen und emotionalen Themen leicht durch.

Lediglich das Ende hat mich richtig gecatched - damit hatte ich nicht gerechnet und es hat mich komplett überrascht. Dieser Cliffhanger wird es auch sein, weshalb ich wissen möchte, wie es im zweiten Teil weitergeht.

Der Schreibstil war sehr angenehm und flüssig. Durch ihre Beschreibungen konnte ich mir vieles bildlich gut vorstellen. Die Autorin hat auch an mehreren Stellen besondere Akzente eingebaut, wie z.B. der Inhalt der Seminare oder die Art der Kommunikation zwischen Eden und William.

Fazit:
Kennt ihr Bücher, bei denen man den zweiten Teil nur lesen möchte, weil das Ende vom vorherigen Band so fies war? Das war für mich Dark Ivy.
Das Buch war für mich leider nichts besonderes und ich hatte mehr erwartet. Es lies sich locker lesen, was aber bei den Themen, die behandelt werden für mich nicht richtig getroffen ist. Wäre das Ende nicht so überraschend und fragwürdig gekommen, hätte ich auch nicht überlegt, das zweite Buch zu lesen.

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Veröffentlicht am 14.12.2020

Etwas zu einfach

Wie Träume fliegen lernen
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Inhalt:
Ich habe mir dieses Hörbuch mit der Erwartung gekauft, die Erzählung einer energievollen Frau aus ihrem Leben zu hören. Dabei hatte ich mir erhofft,dass diese Erfahrungen bei mir ankommen und ich ...

Inhalt:
Ich habe mir dieses Hörbuch mit der Erwartung gekauft, die Erzählung einer energievollen Frau aus ihrem Leben zu hören. Dabei hatte ich mir erhofft,dass diese Erfahrungen bei mir ankommen und ich mich damit identifizieren kann.
Judith Williams ist eine sehr sympathische und humorvolle Frau. In ihrem Hörbuch erzählt sie von ihrer Kindheit an aus ihrem Leben. Bis hin zu der erfolgreichen Frau, die sie heute ist. Dabei flechtet sie regelmäßig Regeln ein, anhand deren Tipps für Erfolg vermittelt werden sollen.
Die Autorin hat in ihrem Leben vieles gesehen und erlebt, dabei war sicher nicht alles einfach. In ihrem Buch beschreibt sie auch von Stolpersteinen und Fehlentscheidungen, sowie Gewissensbissen. Das Leben als Geschäftsfrau und Familienmutter unter einen Hut zu bringen ist auch bei ihr nicht selbstverständlich.

Meinung:
Auf jeden Fall ist ihr Respekt entgegenzubringen für die Vielzahl an Leistung, die sie erbracht hat und immer noch unter einen Hut bekommt. Für mich allerdings war die Erzählung aus ihrem Leben sehr positiv, fast zu positiv dargestellt. Jeder negative Erfahrung scheint im Endeeffekt doch sehr kurz und einfach gelöst zu sein. Auch der Faktor „Erfolg“ scheint laut diesen Regeln sehr einfach erreichen zu sein. Höchstwahrscheinlich war nicht alles so einfach, aber das hätte für mich auch deutlicher hervorgehoben werden können, um der Leserin diese Hürden und Problematik näher zu bringen. So hatte ich beim Lesen immer ein lockeres und freudiges Gefühl, was allerdings kaum der Realität entspricht - mit vielen Situationen, die Judith Williams erlebt hat, hätte ich mehr zu kämpfen gehabt und hätte gerne mehr ihre (auch negativen) Gefühle gehört.
Das Hörbuch zu ihrem Buch vertont Judith Williams selbst, wodurch ihre Energie und Lebensfreude aber auch ihre Einstellung zum Leben super herüber gebracht wird. Sie spricht verspielt und teilweise etwas übertrieben, was aus meiner Sicht allerdings sie als Menschen widerspiegelt und dadurch sehr gut passt.

Fazit:
Im Endeeffekt konnte ich mich sehr wenig mit Judith Williams identifizieren, sodass ich für mich nicht richtig in dieses Hörbuch rein gefunden hatte. Natürlich waren viele Punkte sehr interessant, wie zum Beispiel ihre Teilnahme an „Lets Dance“ und ihre Aufgabe bei „Die Höhle der Löwen“, allerdings hatte ich andere Erwartungen, wie ich zu Beginn schon geschrieben hatte. So war das Buch für mich eine schöne Erzählung ihres Lebens.
Eine Grund Aussage war jetzt auch klar: Frauen sollen den Mut haben etwas Neues auszuprobieren!

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Veröffentlicht am 12.08.2020

Schön, aber leider nicht genug

Nach oben führt auch ein Weg hinab
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Maddy’s leben lief bisher nicht wie gewünscht – geboren wurde sie in Kanada und zog mit ihrer Mutter als kleines Mädchen nach Deutschland, als ihre Eltern sich trennten. Ohne Deutschkenntnisse hatte sie ...

Maddy’s leben lief bisher nicht wie gewünscht – geboren wurde sie in Kanada und zog mit ihrer Mutter als kleines Mädchen nach Deutschland, als ihre Eltern sich trennten. Ohne Deutschkenntnisse hatte sie es schwer in der Schule und ist am Ende durchs Abitur gefallen. Obwohl sie zu ihrem Vater jahrelang keinen Kontakt hatte, soll sie nun den Sommer bei ihm in Kanada verbringen. Doch dort ergibt sich die Chance als Influencerin bekannt zu werden, allerdings braucht sie dazu noch mehr Content und Follower. Kurzerhand entscheidet sie einen Roadtrip durch die Rocky Mountains zu unternehmen und dort ihren Account zu pushen. Um den Roadtrip machen zu können, muss sie jedoch ihren im Rollstuhl sitzenden Großvater mitnehmen.

Als Maddy in Kanada ankam wollte sie nur einfach ihre Ruhe. Der wesentliche Teil der Handlung spielt sich auf dem Roadtrip ab. Wo zu Beginn fast nur Probleme zu sein scheinen, sieht Maddy immer mehr positive Dinge. Sie lernt einige Menschen kennen, mit denen sie zuvor sonst kaum hätte etwas anfangen können. Ganz vorne dabei auch der junge Australier, Vince, der zunehmend sympathisch auf sie wirkt. Während der gemeinsamen Zeit mit ihrem Großvater entwickelt sie auch eine starke Bindung zu ihm. Er bringt ihr einen neuen Blickwinkel auf viele Dinge bei, versinnbildlicht durch die analoge Fotografie, die er seiner Enkelin näher bringt.

Die Protagonistin hatte für mich von Beginn an eine negative Ausstrahlung. Sie war mit vielen unzufrieden und hat viele Dinge nur oberflächlich betrachtet. Zudem handelte sie meistes aus eigenem Interesse und über andere denkt sie wenig nach – viel zu sehr ist sie mit ihren eigenen Problemen beschäftigt und betrachtet sich als Opfer. Maddy’s Leben findet auf ihrem Instagram-Account statt. Besonders, dass sie sich nicht über die Erkrankung ihres Großvaters informiert hat bzw. sich Gedanken dazu gemacht hat, kam mir sehr unrealistisch vor.
Auf dem Roadtrip taut Maddy langsam auf und es findet eine langsame Entwicklung statt, bis ihr die Follower unwichtig erscheinen und ihr Großvater zunehmend in den Vordergrund gelangt. Aufgrund seiner MS-Erkrankung geht es ihm körperlich immer schlechter, seelisch scheint ihm dieser Ausflug mit seiner Enkelin allerdings mehr zu geben, als Maddy vermutet hätte. Auf der Tour lernen sie den Australier Vince kennen, der sie einen Teil der Reise begleitet und einen Draht zu Stan entwickelt. Erst nachdem sich die Wege wieder getrennt hatten, wird Maddy klar, dass Vince mehr als eine Urlaubsbekanntschaft für sie ist. Alles schließt mit einem traurigen und offenen Ende.

Zu Beginn hat mich vor allem das Cover angesprochen. Da ich gerne wandere, lese ich ab und zu gerne Geschichten mit diesem Setting. Das Lettering vom Titel hat meine Neugierde dann komplett gemacht - finde ich total cool! Im Buch selbst wurde meine Neugierde auch weiter bedient: Immer wieder sind QR-Codes eingebaut, bei denen der Leser Hintergrundwissen zu bestimmten Stops des Roadtrips oder persönliche Erlebnisse der Autorin nachlesen kann. Eine klasse Idee!

Es hat lange gedauert bis mich die Handlung fesseln konnte. Lange hat mich Maddy als Protagonistin genervt und ich wurde nicht warm mit ihr. Mit fortschreitender Handlung wurde das besser, auch wenn ich bis zum Schluss keinen richtigen Zugang zu ihr gefunden habe. Dennoch hat Maddy im Buch eine große Entwicklung durchgemacht und ihre Einstellung geändert. Zum Schluss nimmt sie die Natur viel bewusster wahr und sieht auch, was im Leben wirklich zählen sollte. Diese Entwicklung fande ich wirklich gut, auch wenn sie mich emotional nicht ganz packen konnte. Auch das Finale konnte ich früh vorhersehen.
Das Setting und die Beschreibung der Landschaft hat mir sehr gut gefallen. Die Bilder hinter den QR-Codes haben es dann vervollständigt.

„Nach oben führt auch ein Weg hinab“ war wirklich schön zu lesen und hat in mir die Lust zum Wandern und campen verstärkt. Durch diese individuellen Akzente wie die QR-Codes war es auch besonders, allerdings konnte mich die Handlung nicht tief genug ergreifen, obwohl sie eine emotionale Geschichte erzählt. Das lag vermutlich hauptsächlich an meiner fehlenden Identifikation mit der Protagonistin.

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