Wildtriebe auf dem Land
WildtriebeUte Mank nimmt den Lesenden an die Hand und zeigt die andere Seite des Landlebens. Weg von den glücklichen Kühen, den fröhlichen Kindern auf dem Hof und der harmonischen Großfamilie hin zu einer Familie, ...
Ute Mank nimmt den Lesenden an die Hand und zeigt die andere Seite des Landlebens. Weg von den glücklichen Kühen, den fröhlichen Kindern auf dem Hof und der harmonischen Großfamilie hin zu einer Familie, die kaum miteinander spricht und über ihre Gefühle schon gar nicht. Vieles wird allein ausgefochten, tief in sich hineingefressen und ein großer Schutzwall um sich herum aufgebaut. Bloß keine Schwäche zeigen, was werden die Nachbarn dazu sagen?
Obwohl die Frauen im gleichen Boot sitzen, obwohl sie es wissen, ändern sie nichts. Sie unterstützen sich nicht wirklich, stärken sich nicht den Rücken, sondern tragen selbst untereinander kleine Machtkämpfe aus.
Die Autorin beschreibt das Landleben so genau, so detailliert, dass man das Gefühl bekommt im Haus der Familie am Küchentisch zu sitzen. Ich bin kein Dorfkind, kenne aber das Kleinstadtleben, welches sich leider in manchen Situationen nicht so stark vom Dorfleben unterscheidet. Beklemmend, phasenweise befremdlich und traurig empfand ich so manchen Gedanken von den Protagonistinnen.
Obwohl die Geschichte ein sehr gutes Bild vom Dorfleben gezeichnet hat, konnte es mich trotzdem nicht so richtig packen. Der Schreibstil und die Erzählweise waren für mich zu zäh, zu langatmig. Es fehlte mir etwas die Dynamik (vielleicht war die Langsamkeit auch gewollt) und die Spannung.
Trotzdem, wer ein Buch über das Landleben und den Kampf um die eigene Verwirklichung lesen will, sollte das Buch mal zur Hand nehmen.