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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.09.2017

Spannnende Reise ins Mittelalter

Die Versuchung der Ratsherrentochter
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Inhalt:


Auf der Suche nach einem besseren Leben macht sich die Ratsherrentochter Anna zusammen mit ihrem Mann Michael von ihrem Heimatort Wymphern auf den Weg nach Heidelberg. Anna war zum Tode verurteilt ...

Inhalt:


Auf der Suche nach einem besseren Leben macht sich die Ratsherrentochter Anna zusammen mit ihrem Mann Michael von ihrem Heimatort Wymphern auf den Weg nach Heidelberg. Anna war zum Tode verurteilt und konnte nur knapp ihre Unschuld beweisen, Michael war der Henker des Ortes. Beide haben aufgrund ihrer Vergangenheit damit zu kämpfen, sozial anerkannt zu werden. In der Fremde hoffen sie ihre Vergangenheit vergessen zu können und ein normales Leben führen zu können. Leider gestaltet sich die Reise nicht so unkompliziert, wie die beiden erhofft haben.

Meine Meinung:


Der Schreibstil ist sehr angenehm und die Charaktere sympathisch und gut vorstellbar gezeichnet. Das Buch lebt sehr stark von der Darstellung des damaligen Lebens und der gesellschaftlichen Zwänge, denen die Menschen unterlagen. Besonders anhand der Personen Annas und Michaels lassen sich die Einschränkungen sehr gut erkennen. Der Ruf eines Menschen ist sehr wichtig, unehrenhafte Berufe führen zu sozialen Ausgrenzung und der Weg daraus ist nur schwer möglich. Wahrscheinlich ist der hier beschriebene Neuanfang die einzige Möglichkeit.
Aber nicht nur das Leben dieser besonderen Menschengruppe ist wird hier erzählt, auch das allgemeine Leben der Menschen wird sehr bildlich beschrieben, so dass man das Gefühl hat, ins Mittelalter einzutauchen.
Die Handlung ist sehr spannend, denn wie man sich vorstellen kann, verläuft die Reise nicht problemlos. Zum Ende hin waren es mir beinahe zu viele Problemen, mit denen Anna, Michael und ihre Mitreisenden konfrontiert wurden. Aber insgesamt handelt es sich um eine runde Geschichte, die logisch aufgebaut ist und zu einem logischen Ende führt.
Ein sehr lesenswertes Buch, für Leser, die sich für das Leben im Mittelalter interessieren und dabei besonders für das Leben von Menschen, die etwas am Rande der Gesellschaft standen.

Veröffentlicht am 26.07.2017

Schein und Realität

Murder Park
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Zodiac Island war vor 20 Jahren ein beliebter Freizeitpark, in dem es damals zu 3 grausamen Morden an jungen Frauen kam. Diese Ereignisse führten zur Schließung des Parks. Jetzt soll hier der Murder Park ...


Zodiac Island war vor 20 Jahren ein beliebter Freizeitpark, in dem es damals zu 3 grausamen Morden an jungen Frauen kam. Diese Ereignisse führten zur Schließung des Parks. Jetzt soll hier der Murder Park entstehen, ein Vergnügungspark, der mit den Ängsten der Besucher spielt und das mit dem Thema Mord spielt. Vor Eröffnung des Parks werden 12 Menschen zu Werbezwecken auf die Insel eingeladen, die alle in einer besonderen Beziehung zu der Insel stehen.
Kaum sind die Gäste auf der Insel angekommen, kommt es zu den ersten „Todesfällen“. Sind es tatsächlich Morde oder sind die Vorfälle Teil des Entertainments auf der Insel…….

Meine Meinung:

Ich habe das Hörbuch gehört und ich was von Anfang an gefesselt von der Geschichte. Der Autor schafft es, den Leser über die gesamte Handlung hinweg im Unklaren zu lassen, was jetzt wirklich passiert (mich leider bis heute, denn die leider haben die letzten Tracks der CD nicht funktioniert).
Zunächst erweckt der Autor den Eindruck, dass es sich wirklich um einen Vergnügungspark handelt, der ein zwar etwas fragliches Thema gewählt hat, aber doch um einen Park, in dem Besucher ihren Spaß haben sollen. Im Laufe der weiteren Handlung kamen bei mir aber langsam Zweifel auf, ob die Ereignisse wirklich so harmlos sind.

Die Ereignisse auf der Insel werden immer wieder unterbrochen von Interviews mit den 12 geladenen Gästen. Mit jedem Interview zeigen sich die besonderen Verbindungen der Teilnehmer zu der Insel und den Ereignissen vor 20 Jahren.

Als es dann zum ersten Verschwinden und Teilnehmern kommt, hat sich bei mir ein erheblicher Grusel entwickelt. Die Vorstellung auf einer Insel gefangen zu sein und dann kommt es zu unerklärlichen Ereignissen……!!!!! Sind die Vorkommnisse ernst oder werden sie nur sehr geschickt inszeniert……?!?!? Sehr geschickt wird hier mit dem Hörer gespielt, immer wieder habe ich gemeint, ja, so ist es gewesen und kurze Zeit später entwickelte sich wieder ein anderes Bild.

Der Sprecher Uve Teschner hat mir sehr gut gefallen. Ihm gelingt es, mit seiner Stimme eine sehr dichte Atmosphäre zu schaffen und den einzelnen Personen einen besondere Note zu geben.

Insgesamt handelt es sich um ein sehr hörenswertes Buch. Die Handlung ist dicht, spannend von der ersten bis zur letzten Seite und immer wieder gut für Überraschungen. Besonders packend wird das Buch durch die überraschenden Wendungen in der Handlung, die aber immer glaubwürdig sind. Eine klare Hör-/Leseempfehlung, die von mir 5 Sterne bekommt.

Veröffentlicht am 26.07.2017

Eine vergangene Zeit

Die Villa am Meer
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Inhalt:

Rostock-Warnemünde 1897: Katharina heiratet den deutlich älteren Strandkorbfabrikant Olaf Borchers. Für diese Hochzeit hat sie ihre Jugendliebe Joachim versetzt, der sich zu diesem Zeitpunkt ...

Inhalt:

Rostock-Warnemünde 1897: Katharina heiratet den deutlich älteren Strandkorbfabrikant Olaf Borchers. Für diese Hochzeit hat sie ihre Jugendliebe Joachim versetzt, der sich zu diesem Zeitpunkt in Ausbildung zum Kapitän befindet. Die Ehe läuft zunächst gut, bis Katharina eine eigene Geschäftsidee entwickelt, die möchte einen Strandkorbverleih eröffnen. Für die damalige Zeit eine ungewöhnliche Idee, die bei ihrem Mann auf wenige Gegenliebe stößt. Joachim hat zwischenzeitlich Greta geheiratet und die beiden haben eine gemeinsame Tochter, doch auch er kann Katharina nicht vergessen.

Meine Meinung:

Dieses Buch hat mich von Anfang durch seine Charaktere und den angenehme Schreibstil gefesselt.
Katharina ist eine starke, mutige Frau, die für ihre Zeit ein ungewöhnliches Ziel anstrebt, sie möchte sich beruflich selbständig machen. In einer Zeit, in der Frauen zu Hause blieben, um sich um den Haushalt zu kümmern, ist diese Idee schon sehr ungewöhnlich. Mich hat beeindruckt, mit welcher Zielstrebigkeit Katharina an ihren Zielen gearbeitet hat und es dann auch wirklich schafft, trotz der Wiederstände ihres Mannes, das Unternehmen zu gründen. Sehr schön wird auch die Zeit beschrieben, die Veränderungen in der Frauenrolle, die der 1. Weltkrieg mit sich bringt und auch die allgemeinen, gesellschaftlichen Veränderungen der Zeit.
Interessant fand ich auch die Geschichte des Strandkorbs, die hier eine wichtige Rolle spielt.
Katharina ist die einzige starke weibliche Persönlichkeit, die das Leben in die eigene Hand nimmt und sich auch die Untreue ihres Mannes zum Anlass nimmt, das gemeinsame Haus zu verlassen und ein eigenständiges Leben zu führen. In dieser Situation wird die Abhängigkeit der Frauen in der Zeit deutlich, die hatten kaum die Möglichkeit bei einer Scheidung die Kinder zugesprochen zu bekommen.
Greta, die Frau, die Joachim geheiratet hat, verkörpert den anderen Typ Frau, der den Mann aus dem Hintergrund steuert, aber keine Möglichkeit hat, ein unabhängiges Leben zu führen.
Kombiniert wird das mit einem angenehmen, flüssigen Schreibstil, der die Seiten nur so fliegen läßt.
Ein schönes Buch für alle Leser, die sich für das Leben zu Beginn des 20. Jahrhunderts interessieren und interessiert sind an den gesellschaftlichen Umbrüchen der Zeit.

Veröffentlicht am 15.04.2022

2 Fälle aus Israel

Vertrauen
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Inhalt:

Tel Aviv:
Vor einem Krankenhaus wir ein Neugeborenes gefunden, ein Tourist verschwindet aus seinem Hotel und läßt sein Gepäck zurück. Inspektor Avi Avraham beginnt sofort mit den Ermittlungen ...

Inhalt:

Tel Aviv:
Vor einem Krankenhaus wir ein Neugeborenes gefunden, ein Tourist verschwindet aus seinem Hotel und läßt sein Gepäck zurück. Inspektor Avi Avraham beginnt sofort mit den Ermittlungen in dem Vermissten Fall, seine Kollegin kümmert sich um den aufgefundenen Säugling.
Schnell stellt sich die Frage, ob es eine Verbindung zwischen den Fällen gibt, denn in beiden Fällen führen Spuren nach Paris, aber auch eine Verbindung zum Mossad scheint möglich.

Meine Meinung:

Dieses Buch hat vieles von einem Krimi, nimmt den Leser auch weit mit in das Israel der Gegenwart. Den Ermittlung gestalten sich anfangs recht spannend, gestalten sich die Ermittlungen doch sehr kompliziert und Avi kommt nur in kleinen Schritten den Hintergründen der Tat auf Spur. Auch wenn der Tourist schnell gefunden wird, bleiben die Hintergründe der Tat lange undurchsichtig und einiges deutet auf eine Verwicklung des Geheimdienstes hin.
Auch den Fall des verschwundenen Säuglings begleiten wir von Anfang an. Auch hier sind die Ermittlungen anfangs zäh und verwirrend, weisen dann aber einen tiefen Blick in den Abgrund des israelisch-palästinensischen Konfliktes.
Auch wenn der Handlungsort spannend ist und auch die Hintergründe der Ereignisse in den Besonderheiten des Landes verborgen sind, blieben für mich die Charaktere relative flach und konnten mich nicht so richtig von sich überzeugen.
Der Schreibstil war ansonsten sehr angenehm zu lesen, wenn auch etwas anspruchsvoller. Man musst schon genau lesen, damit einem die kleinen Besonderheiten der Handlung nicht entgehen.
Ein etwas anderes Buch im Stil eines Krimis. Anspruchsvoller, aber auch besonders. Eine Empfehlung für Leser, die nicht den klassischen Krimi suchen, sondern sich mit einem Buch wirklich beschäftigen wollen.

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Veröffentlicht am 02.06.2021

Träume einer jungen Frau

Die Senfblütensaga - Zeit für Träume
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Inhalt:

Metz im Jahr 1908: Emma ist eine junge Frau, die in Zeiten, da wenige Universitäten Frauen zulassen, von einem Studium träumt. Leider unterstützen ihre Eltern ihren Wunsch gar nicht. Sie erwarten, ...

Inhalt:

Metz im Jahr 1908: Emma ist eine junge Frau, die in Zeiten, da wenige Universitäten Frauen zulassen, von einem Studium träumt. Leider unterstützen ihre Eltern ihren Wunsch gar nicht. Sie erwarten, dass sie heiratet und sich der Familie widmet. So stellen ihre Eltern ihr Carl Seidel vor und die beiden sind sich sofort sympathisch. Jedoch fällt Carl in dieser Zeit bei seinen Eltern in Ungnade, denn er möchte nicht das Familienunternehmen übernehmen sondern möchte in die Herstellung von Senf einsteigen. So sinkt aus seine Wert als Heiratskandidat.

Auch Antoine, ein Freund Carls, interessiert sich für Emma und so entwickelt sich eine kompliziert Dreiecksgeschichte zwischen den 3 jungen Leuten.

Meine Meinung:

Dieses Buch bietet angenehme, leichte Unterhaltung. Eigentlich ist die Geschichte von viel Eifersucht und Gefühlen geprägt, gibt aber auch ein ganz gutes Bild der Zeit, in der Frauen kaum Chancen auf ein eigenständiges Leben hatten. Junge Menschen hatten kaum Chancen, ihren Partner fürs Leben selber zu suchen, es ging nur darum, eine „gute Partie“ zu machen, damit die Frau versorgt ist und vielleicht auch noch andere Familieninteressen befriedigt werden können. Aber auch die Männer unterliegen den strengen Vorstellungen der Eltern, wen sie heiraten sollen und welchen Beruf sie ergreifen sollten. Ich war teilweise überrascht, wie weit Carls Vater geht, um die eigenen Ideen des Sohn unmöglich zu machen.

Ich hatte erwartet, dass in diesem Buch die Gründung der Senffabrik eine zentralere Rolle einnimmt, aber ich hatte den Eindruck, hauptsächlich eine etwas verworrene Geschichte einer jungen Frau zwischen mehreren Männern zu lesen. Die Gründung der Fabrik spielte eine untergeordnete Rolle.
Lässt man diese Erwartungen außer Acht, ergibt sich eine schöne Geschichte von Emma auf der Suche nach ihrem Glück. Sie ist leider gezwungen sich hier auch dem Willen ihrer Eltern zu widersetzen, was damals wahrscheinlich noch schwerer war, als heute, denn sie hatte war abhängig entweder von ihren Eltern oder einem Mann. Eine eigene Berufstätigkeit war damals nicht vorgesehen für eine Frau. Insofern ergibt sich ein Bild der Zeit, das eine Leserin in heutigen Zeiten etwas nachdenklich zurück lassen sollte.

Der Schreibstil ist angenehm flüssig und gut zu lesen. Die Charaktere sind gut gezeichnet und man kann sich ein gutes Bild ihrer Persönlichkeit machen.

Insgesamt eine netter Geschichte, aber für meinen Geschmack etwas zu seicht.

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