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Veröffentlicht am 22.07.2021

Hat lang gebraucht, um mich zu packen

ELFENKRONE
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Judes Eltern wurden ermordet, als sie noch klein war. Aufgewachsen sind sie und ihre Schwestern danach im Elfenreich. Sie versucht mit allen Mitteln, dazu zu gehören, doch fast alle Elfen haben nichts ...

Judes Eltern wurden ermordet, als sie noch klein war. Aufgewachsen sind sie und ihre Schwestern danach im Elfenreich. Sie versucht mit allen Mitteln, dazu zu gehören, doch fast alle Elfen haben nichts als Verachtung für Menschen übrig. Ihr größter Feind ist dabei der jüngste Elfenprinz, Cardan. Doch Jude gibt nicht auf und weiß, wie sie sich ihren Platz erkämpfen will.


Elfenkrone hat ein tolles Setting und einen spannenden Ausgangspunkt. Eine sterbliche im Reich der Elfen, ein Königshaus. Möglicherweise eine Liebe?
Ich fand die Situation von Jude sehr interessant. Sie hat noch eine Zwillingsschwester, außerdem haben sie eine ältere Schwester – eine Elfe! Sie alle leben im Palast des Vaters ihrer älteren Schwester. Obwohl sie da gut aufgehoben zu sein scheinen, kämpft Jude mit widersprüchlichen Gefühlen. Auch in ihrer Schulzeit hat sie es nicht leicht. Dazu kommt das Elfenreich – ich freu mich ja immer riesig über eigene Welten (sogar mit Karte) und fand die Hierarchien mit verschiedenen Höfen, Rängen etc. ziemlich cool und interessant.

Allerdings hatte ich vielleicht etwas zu hohe Erwartungen, da ich auch schon viel Gutes über die Reihe gehört hab. Mich hat Elfenkrone leider nicht ganz abgeholt. Zum einen bin ich mit keinem der Protas warm geworden. Sie alle wirkten auf mich ein bisschen steif und nicht so emotional greifbar. Jude konnte ich nicht viel abgewinnen – sie hat es sehr schwer, und doch konnte ich nicht mit ihr mitfühlen. Ich fand sie manchmal etwas seltsam.
Bei Prinz Cardan vermutet man aufgrund des Klappentextes, dass er der Love Interest werden könnte. Aber ich hab die ganze Zeit gebetet, dass das nicht passiert! Denn er ist ein wirklich furchtbarer Typ. Für mich gibt es einen Unterschied zwischen „dunkel vor sich hinbrütender, nicht allzu freundlicher, manchmal etwas arroganter heißer Typ, der aber unter seiner Fassade in Wahrheit leidenschaftlich und sympathisch ist“ und „grausamer, boshafter Typ, der der Protagonistin willentlich und mit Freude das Leben aktiv zur Hölle macht (und kleiner SPOILER: zusieht, wenn seine Freunde sie umbringen wollen und von sich selbst angewidert ist, dass er überhaupt nur an die Prota denken muss. SPOILER ENDE). Letzteres ist Cardan. Und auch wenn da ebenfalls noch mehr unter seiner Fassade steckt, wie man schon teilweise erleben durfte, rechtfertigt das für mich in keiner Weise das, was er hier tut. Das vermittelt für mich kein gutes Bild.

Außerdem hat die Handlung für mich lang gebraucht, bis sie mich gepackt hat. Ich war schon zur Hälfte durch und eigentlich ging es die ganze Zeit nur um das Mobbing von Jude, ohne dass ich ein größeres Ganzes erkennen konnte. Teenies bei brutalen Streichen beobachten war lange Zeit das einzige, was passiert ist. Die Intrigen des Königshofs etc. bekamen erst später Relevanz. Ab da fand ich es wirklich spannend, hatte aber trotzdem hin und wieder das Gefühl, dass das alles irgendwie nicht ganz schlüssig zusammenpasst und einiges aus dem Nichts kam. Trotzdem, als es dann richtig Fahrt aufgenommen hat, hatte ich Spaß mit dem Buch, hab interessiert verfolgt, was da abging und war neugierig, wie es weitergeht.


Weil das Setting und der zugrundeliegende Plot mir gefallen und das Buch für mich zum Ende noch deutlich besser wurde, gebe ich 3 Sterne. Ich werde die Reihe weiterverfolgen und hoffe, dass es so gut weitergeht, wie Band 1 aufgehört hat. Dann könnten mir die Fortsetzungen gefallen.

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Veröffentlicht am 14.06.2021

Etwas zäher Mittelteil, aber Neugier geweckt

Das unendliche Meer
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Cassie hat ihren Bruder gefunden – und ausgerechnet Ben Parish, den sie aus der High School kennt. Mit weiteren Verbündeten formen sie eine Widerstandsgruppe und überlegen sich, wie sie vorgehen sollen. ...

Cassie hat ihren Bruder gefunden – und ausgerechnet Ben Parish, den sie aus der High School kennt. Mit weiteren Verbündeten formen sie eine Widerstandsgruppe und überlegen sich, wie sie vorgehen sollen. Doch das Problem sind nicht nur die Gefahren von außen, sondern auch Streit, Misstrauen und Uneinigkeiten innerhalb der Gruppe ...


Für mich irgendwie ein „typischer“ zweiter Band, bei dem man darauf wartet, dass das Finale kommt. Wieder mochte ich die Atmosphäre, und die Handlung hielt sich größtenteils mit kleineren Szenen über Wasser, die an sich spannend waren, wobei man aber auf größere Entwicklungen wartete. Dann gab es einen riesigen Abschnitt über Ringer (die mir nicht sympathisch ist), der mich leider irgendwie eher gelangweilt hat. Es passierte einfach zu wenig.

Die Aufklärung, was es mit den „Anderen“ auf sich hat, war irgendwie nur zur Hälfte existent und das dann sehr undurchsichtig. Ich bin nach dem Buch irgendwie kein Stück schlauer, dafür eine ganze Ecke verwirrter. Wenn man erstmal noch im Dunkeln tappt, finde ich das super, das macht es spannend, aber irgendwann wird es frustrierend.


Die Charaktere blieben weiterhin eher blass und wurden zunehmend unsympathisch. Trotzdem bin ich gespannt auf den nächsten Teil und gebe hier doch noch 3 Sterne, weil mir das Gesamtgerüst immer noch gut gefällt.

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Veröffentlicht am 14.06.2021

Fokus auf Sprache statt auf überzeugender Handlung

Wenn Donner und Licht sich berühren
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Elliot und Jasmine sind totale Gegensätze – und doch finden sie zusammen, über die Liebe zur Musik. Als Teenies verlieben sie sich ineinander, aber das Leben reißt sie kurze Zeit später wieder auseinander. ...

Elliot und Jasmine sind totale Gegensätze – und doch finden sie zusammen, über die Liebe zur Musik. Als Teenies verlieben sie sich ineinander, aber das Leben reißt sie kurze Zeit später wieder auseinander. Jahre später treffen sie sich wieder. Aber beide sind nicht mehr die, die sie mal waren, das Leben hat sie gezeichnet. Können sie wieder zueinanderfinden?


Brittainy C. Cherry und ich – ich fürchte leider, das wird nichts mehr. Ich mochte dieses Buch hier wesentlich mehr, als das erste, was ich von ihr gelesen habe, aber überzeugt hat es mich leider trotzdem nicht ganz.

Es ist eine schöne Geschichte, sie ist sehr gefühlvoll, die Protas haben viel Potenzial, und deren Leid und wie sie daraus wieder herausfinden ist gut dargestellt. Die Musik als Dreh- und Angelpunkt finde ich auch super schön, denn Musik kann großen Einfluss haben und das finde ich sehr schön umgesetzt.

Aber leider hat mich doch einiges gestört. Ich mag poetische, romantische Schreibweisen, aber für mich persönlich übertreibt es BCC damit so sehr, dass zugunsten der Sprache eine nachvollziehbare, gut konstruierte Handlung verloren geht. Ich habe das Gefühl, dass viele (eigentliche) Knotenpunkte in der Story – wie das Mobbing, furchtbare Elternteile, Tod/Verlust – gar nicht richtig ausgearbeitet, nicht realistisch genug damit umgegangen wird, sondern sie eher nur dazu dienen, dass man poetisch-schmerzhaft darüber schreiben/sprechen kann. Mir fehlte da einfach was in der Handlung, so konnte es mich leider nicht wirklich berühren. Auch was Jasmine am Anfang macht, um Elliot zu „retten“ – entschuldige bitte, aber da muss doch drüber geredet werden? Wieso ist das kein größeres Thema? Das ist furchtbar! (Und schwer vorstellbar, dass sie das so leichtfertig mal eben alles macht, weil sie ernsthaft glaubt, das würde helfen). Auch z.B. das Mobbing wurde für mich nicht ausreichend thematisiert, es kam mir vor, als wäre es nur da, um zu zeigen, was für ein armer Junge Elliot ist.

Ich hatte darüber hinaus nicht das Gefühl, dass ich die beiden wirklich gut kennengelernt habe – ihre Persönlichkeit, ihre Macken, ihre Eigenheiten, ihre Sprechweisen. Sie klangen für mich beide genau gleich und zwar nach BCC, als würde die Autorin da sprechen, obwohl es die „Ich-Form“ der Charaktere war. Für zwei 16-jährige Teenies war es mir nicht realistisch genug (damit meine ich u.a. solche Ausdrücke wie „Ich köchelte in der Finsternis meines Schmerzes“...) Abgesehen davon fand ich Aussagen wie „Der Anblick seines Hemds, das sich über den Armmuskeln spannte, machte jede Frau unwillkürlich schwanger“ schwierig.

Ich finde ihren Schreibstil nicht schlecht, und auch diese Geschichte nicht. Aber für mich war es zu viel Kitsch und zu wenig überzeugende Handlung. Ich gebe 3 Sterne, solide Mitte, und freue mich natürlich, dass andere es geliebt haben. Dass ihre Art zu Schreiben nicht so meins ist, sagt ja nichts darüber aus, wie sie von anderen wahrgenommen wird.

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Veröffentlicht am 09.06.2021

Nicht ganz sicher, was ich davon halten soll

Vaters Wort und Mutters Liebe
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Zu Weihnachten kommen sie alle wieder im finnischen Tornedalen zusammen: Die vierzehnköpfige Familie Toimi. Manche Kinder sind längst ausgezogen, die jüngsten wohnen noch bei der ruhigen Mutter Siri und ...

Zu Weihnachten kommen sie alle wieder im finnischen Tornedalen zusammen: Die vierzehnköpfige Familie Toimi. Manche Kinder sind längst ausgezogen, die jüngsten wohnen noch bei der ruhigen Mutter Siri und dem aufbrausenden Vater Pentti. Mit ganz unterschiedlichen Gefühlen treffen die einzelnen Personen auf ihre restlichen Familienmitglieder und eine erste Katastrophe lässt nicht lange auf sich warten. Ein Wiedersehen voller Gewalt, Liebe, Enttäuschung, Wut, Verrat, Loyalität.


Ich weiß ehrlich gesagt nicht so ganz, was ich von „Vaters Wort und Mutters Liebe“ halten soll bzw. was mir das Buch sagen wollte. Was ich daraus mitnehmen soll. Die ganze Familie ist ziemlich verkorkst und leider hab ich für mich keinen einzigen Sympathieträger gefunden.
Das Buch ist im Erzählstil geschrieben und wechselt im Laufe der Zeit zu fast jedem Familienmitglied, sodass jedes ein bisschen beleuchtet wird. Trotzdem hatte ich nicht wirklich das Gefühl, die Personen richtig kennenzulernen, sie sind mir fremd geblieben, es wurde eher oberflächlich erzählt, ohne dass ich mich so richtig in sie reinfühlen konnte. Zudem wird bei jedem neuen Kind, wenn der Abschnitt aus dessen Perspektive beginnt, herausgestellt, dass DIESES hier ja ganz anders ist als seine Geschwister. Bei jedem. Das ging mir irgendwann auf die Nerven – „jaja, noch so ein individuelles Kind, was für eine Überraschung“.

Die Geschichte plätschert so vor sich hin, die Kapitel sind ein bisschen im Dramen-Stil aufgebaut, also zumindest gibt es am Anfang immer so eine Vorausschau, und da heißt es am Anfang lange „aber noch ist nichts passiert“ und das trifft es ehrlich gesagt ganz gut. Mehr Handlung, als dass die da zusammenkommen, gibt es kaum, das meiste besteht dann aus meinem „Kennenlernen“ der Personen, aber wie gesagt, hat das für mich nicht zufriedenstellend funktioniert. Mir waren alle fast egal. Bis auf Pentti, der Vater, der wirklich ein furchtbarer Mensch ist und wo ich kaum verstehen kann, wieso überhaupt noch irgendjemand an dem hängt. Ab der Hälfte kommt dann doch etwas Bewegung rein, aber das hat für mich nicht gereicht.

Ganz schlecht fand ich das Buch aber auch nicht. Auch wenn ich mit den Charakteren nicht warm geworden bin, so waren doch interessante Persönlichkeiten bei und ich fand es durchaus ganz spannend, was für Aspekte der menschlichen Psyche, des eigenen Ehrgeizes oder Versagens dort aufgezeigt werden, wie man Opfer seiner Umstände werden kann etc. Das sind schon interessante Einblicke. Und manche Erkenntnisse, die in diesem Roman gewonnen oder aufgezeigt werden (über Familienbande, über das Leben, die eigene Herkunft u.a.), haben mich überzeugt, weiterzulesen. Irgendwie war ich doch ein bisschen neugierig, wie sich alles auf die einzelnen Charaktere und die Familiendynamik auswirkt.


Trotzdem lies mich das Buch mit einem „hm“-Gefühl zurück und mit diesem unbestimmten „es war jetzt nicht schlecht, aber so richtig was mit anfangen konnte ich auch nicht“. Für mich sind es 3 Sterne, mit Tendenz zu 2,5. Das Buch wurde aber auch schon sehr viel von Kritikerinnen, aber auch Leserinnen gelobt. Es ist wie immer Geschmackssache.

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Veröffentlicht am 28.12.2020

Unterhaltsam, aber oberflächlich und manchmal fragwürdig

Sweet Little Lies
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Betty ist in ihrer Beziehung mit Thom nicht glücklich, also will sie ihren Verlobten verlassen. Gerade als sie packt, fliegt die gemeinsame Wohnung in die Luft. Betty überlebt, doch von da an wird sie ...

Betty ist in ihrer Beziehung mit Thom nicht glücklich, also will sie ihren Verlobten verlassen. Gerade als sie packt, fliegt die gemeinsame Wohnung in die Luft. Betty überlebt, doch von da an wird sie mitten hineingezogen in eine andere Welt. Denn der langweilige Thom ist in Wahrheit ein Geheimagent und eine Bedrohung schwebt über ihnen. Können Thom und Betty den Verräter stoppen und gleichzeitig ihre Beziehung retten?



Sweet little lies war auf jeden Fall mal was anderes. Mein Problem war nur, dass ich nie wusste, ob das Buch ernst gemeint ist, oder ob es mit einem Augenzwinkern zu verstehen ist. Dramatisch-gefährliche Actionszenen waren teilweise etwas absurd und haben mich mit dem Kopf schütteln lassen. Wenn Thom versucht hat, sexy und verführerisch zu sein, musste ich lachen und konnte ihn absolut nicht ernst nehmen. Wenn das so gewollt war – super. Aber so ganz sicher war ich mir da nicht. (Betty findet ihn heiß, weil er den Blick der 1000 Sonnen hat. What? :D)

Denn so konnte ich auch die Beziehung zwischen Betty und Thom nicht ganz nachvollziehen. Neben einigen fragwürdigen Beziehungsdynamiken zwischen den beiden, frage ich mich vor allem, wieso sie überhaupt zusammengekommen, geschweige denn zusammengeblieben sind und sich sogar verlobt haben. Wenn ich denen glauben darf, waren weder wirkliche Gefühle, noch großartiges Interesse oder sonst was an Chemie zwischen den beiden. Von keiner Seite aus. Ich hab mich das ganze Buch über gefragt, wieso die eigentlich zusammen sind?! Und wieso sie zusammenbleiben wollen.

Zudem kam mir das Action-Drama eher wie ein abenteuerlich-lustiger Roadtrip vor, der nicht wirklich gefährlich schien, und sehr oberflächlich und simpel blieb. Dass Thom ja ein Geheim(!)Agent ist und nichts erzählen darf, schien die perfekte Ausrede, um nichts erklären zu müssen. War aber für das Lesegefühl nicht so klasse.

Trotzdem fand ich den Schreibstil flüssig und gut zu lesen, die Grundidee super interessant und mal was anderes, und zwischendurch waren auch immer wieder tolle Momente drin. Und insgesamt hab ich mich durchaus amüsiert beim Lesen (ich weiß nur nicht, ob das auch immer so gewollt war. Und zum Teil lag das bestimmt auch am lustigen Buddyread).



Deswegen würde ich sagen – eine seichte Lektüre für Zwischendurch, nicht immer ganz ernst zu nehmen, aber unterhaltsam. Wenn man diverse Klischees und fragwürdige Rollenverteilungen ausblenden kann. Für mich waren es 3 Sterne, nicht mehr und nicht weniger. Kann man lesen, man verpasst aber auch nichts.

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