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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.08.2021

Ernste Themen dominieren das Buch – zulasten der Handlung

A Reason To Stay
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Achtung: Die Rezension enthält kleine Spoiler zur Geschichte.

Billy möchte in Liverpool neu anfangen und bewirbt sich in einem Museum. Dort läuft sie Cedric in die Arme. Sie ist sofort fasziniert von ...

Achtung: Die Rezension enthält kleine Spoiler zur Geschichte.

Billy möchte in Liverpool neu anfangen und bewirbt sich in einem Museum. Dort läuft sie Cedric in die Arme. Sie ist sofort fasziniert von ihm, doch beide haben unterschiedliche Vorstellungen: Cedric lässt sich auf niemanden länger als eine Nacht ein. Billy reicht das nicht. Doch Cedric hat (gute?) Gründe für sein Handeln…

Ich kenne bereits Fantasyromane von Jennifer Benkau, die mir gut gefallen haben. Daher war ich neugierig auf diese New Adult-Geschichte.

Ich habe das Buch als Hörbuch gehört. Leider bin ich bis zuletzt mit den zwei Sprechstimmen, die sich für die jeweiligen Ich-Perspektiven abwechseln, nicht warm geworden. Zum einen passten die Stimmen für mich nicht so gut zu den jungen Erwachsenen, wie ich sie mir vorgestellt habe. Zum anderen gab es immer wieder Stellen, in denen Betonung und Story für mich nicht zueinander passten. Als Beispiel: Billy ist furchtbar aufgeregt, doch die Sprecherin bleibt monoton. An anderen Stellen wirkt es übertrieben, besonders in den Passagen, in denen die wörtliche Rede anderer Figuren wiedergegeben wurde. Die vielen Emotionen, die die Geschichte eigentlich zu bieten hat, kamen dadurch bei mir nur selten an.

Aber auch inhaltlich hat mich das Buch nicht komplett überzeugt. Dabei hat es einiges zu bieten: Billy und Cedric tragen beide große Probleme mit sich herum. Während Cedric sich schon frühzeitig äußert und ausführlich seine Gedanken und Gefühle schildert, bewahrt Billy ihr Geheimnis lange und offenbart sich erst kurz vor Schluss.
Obwohl ich beide Themen an sich interessant fand, war es mir zu viel. Beide kämpfen mit völlig verschiedenen psychischen Erkrankungen. Es gibt unglaublich viel Gesprächsbedarf. Den Einblick in Cedrics Kopf fand ich total spannend. Das Krankheitsbild und die damit einhergehenden Schwierigkeiten werden sehr intensiv und anschaulich dargestellt.
Doch dadurch blieb letztlich die Handlung für mich auf der Strecke. Es wird viel geredet. Und nachgedacht. Und wieder geredet. Tatsächliche Handlung gibt es nur wenig, sieht man mal von den Versuchen ab, sich gegenseitig zu therapieren.
Erst zum Ende hin passieren ein paar mehr Dinge und die Entwicklungen konnten mich tatsächlich auch überraschen. Aber als Billy ihre Geschichte auspackt, wird wieder unglaublich viel geredet. Ich empfand es einfach als überladen und hätte es völlig ausreichend gefunden, wenn ein Krankheitsbild in die Story eingebunden gewesen wäre, das genügend Raum bekommt, statt immer noch einen drauf zu setzen.
In Kombination mit der für mich nicht so gelungenen Vertonung empfand ich die ganze Geschichte dadurch als unglaublich zäh, obwohl so viele ernste, wichtige Themen besprochen werden.

Fazit

Cedrics Krankheit fand ich unglaublich gut dargestellt. Dass Billy aber ebenfalls noch so ein großes Päckchen mit sich herumträgt, war mir zu viel. Zu viele Probleme. Viel zu viele Gespräche. Wobei ich es gut fand, wie beide versuchen, ihre Gefühle und Sorgen und Ängste in Worte zu packen. Aber aufgrund der Vielzahl an Problemen tun sie fast nichts anderes als zu reden. Das restliche Geschehen lässt sich in wenigen Sätzen zusammenfassen. Da ich zudem die Sprechstimmen und Betonung nicht immer passend fand, zog sich das Hörbuch für mich sehr in die Länge und konnte mich nur in wenigen Passagen abholen.

Veröffentlicht am 14.07.2021

einfach eine Spur drüber

Wie man seine Eltern richtig groß rausbringt (Eltern 6)
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Eigentlich möchte Luis ins Fernsehen und die Menschen mit seinen Witzen unterhalten. Stattdessen geben seine Eltern ein Interview und werden plötzlich berühmt. Das hatte sich die ganze Familie so nicht ...

Eigentlich möchte Luis ins Fernsehen und die Menschen mit seinen Witzen unterhalten. Stattdessen geben seine Eltern ein Interview und werden plötzlich berühmt. Das hatte sich die ganze Familie so nicht vorgestellt…

Den ersten Band der Reihe fand ich total toll. Ich mochte die Kombination aus Spaß und ernsten Themen. Dann habe ich erst wieder Band 5 gelesen, wo diese Mischung für mich nicht ausgewogen war.
Auch Teil 6 konnte mich leider nicht recht überzeugen.

Erneut empfand ich die Handlung als arg übertrieben. Luis zieht wieder alle Register, um seine Ziele durchzusetzen. Es wird kräftigt getrickst und gelogen. Dabei passiert natürlich wieder jede Menge Mögliches und Unmögliches – für mich insgesamt zu viel Chaos für die kurze Zeitspanne.
Dabei mag ich die Art und Weise, wie er seine Eltern als Geldgeber darstellt, die doch bitte ansonsten seinen Wünschen zu folgen haben, nicht. Diese Haltung zieht sich allerdings über weite Strecken durch das Buch.

Auch Luis Eltern sind wieder ziemlich schräg drauf und übertreiben für mich an etlichen Stellen ebenfalls. Ich finde es dadurch schwer, die Geschichte überhaupt ernst zu nehmen (auch wenn man das zu einem gewissen Grad natürlich auch nicht soll…).

Dabei gibt es durchaus auch diesmal ernste Themen, die in die schräge Handlung auf ihre typische übertriebene Weise eingewoben sind:
Beispielsweise dass die inneren Werte mehr zählen als das Äußere.
Zudem geht es um Freundschaft, Loyalität, und kleine Probleme in der ersten Beziehung.
Und letztlich stellt Luis dann doch auch fest, dass nicht alles Mist ist, was seine Eltern ihm zu vermitteln versucht haben, während auch seine Eltern wieder Luis’ Talente zu schätzen lernen.
Einen gewissen Entwicklungsprozess gibt es also glücklicherweise auch diesmal.

Die Sprache ist einfach gehalten und damit kindgerecht. Die Tagebuchform mit den vielen kurzen Einträgen, in denen Luis seine Leser/innen direkt anspricht, ist ansprechend. Und natürlich erzählt Luis auch wieder jede Menge Witze.

Fazit

Während ich Luis im ersten Band noch mochte, empfinde ich ihn hier erneut als zu übertrieben und die Handlung mit zu vielen chaotischen Ereignissen überfrachtet. Luis zieht vieles ins Lächerliche, lügt und trickst, wo er nur kann. Besonders gestört haben mich Luis’ extrem dargestellten Denkmustern (=Eltern als Taschengeldgeber), die doch etwas fragwürdige Werte vermitteln.

Veröffentlicht am 02.07.2021

Konnte mich nicht packen

The Crown Between Us. Royale Pflicht (Die »Crown«-Dilogie 2)
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2. Band. Rezension enthält inhaltliche Spoiler zum Vorgänger.

Zwar konnte mich der erste Teil nicht komplett überzeugen, nicht zuletzt aufgrund des dramatischen Cliffhangers war ich aber dennoch neugierig ...

2. Band. Rezension enthält inhaltliche Spoiler zum Vorgänger.

Zwar konnte mich der erste Teil nicht komplett überzeugen, nicht zuletzt aufgrund des dramatischen Cliffhangers war ich aber dennoch neugierig auf die Fortsetzung.
Doch leider konnte mich auch das Finale der Dilogie nicht wirklich packen.

Zunächst einmal fiel es mir schwer, wieder in die Geschichte zurückzufinden. Dies lag natürlich zum einen an meinen verblassten Erinnerungen. Aber auch kleine Rückblenden, um die ganzen Charaktere auseinander zu sortieren, suchte ich vergeblich. Nach und nach konnte ich alle wieder halbwegs zuordnen.

Bereits im ersten Band hat mich an Alpha gestört, dass sie nach den kürzesten Begegnungen von Freundschaft spricht und für diverse Jungen schwärmt. In Teil 2 macht sie so weiter. Kaum gesehen, lässt ein junger Mann ihr Herz direkt wieder höher schlagen, obwohl es eigentlich vergeben ist. Dadurch fand ich ihre Gefühlsentwicklung insgesamt nur wenig nachvollziehbar.
Darüber hinaus gab es für mich einige Ungereimtheiten in der Handlung und dem Verhalten der Figuren.

Die Geschichte entwickelt sich nur langsam. Streckenweise empfand ich sie als langatmig. Alpha soll lernen, sich königlicher zu Verhalten. Tanztraining und verschiedene Veranstaltungen, bei denen sie jede Menge wichtige Leute trifft, stehen auf dem Plan. Zusätzlich will sie eigentlich ihr Land besser kennenlernen – diesbezüglich passiert im Verlauf aber leider nur wenig.

Wie es sich für das höfische Leben gehört, gibt es auch diesmal wieder einige Intrigen – dabei sind die letzten noch kaum überwunden. Nach einigen ungewöhnlichen Vorfällen wird schnell klar, dass es auch diesmal einen Gegenspieler gibt. Doch wer ist der Verräter, der Alpha trotz aller Sicherheitsmaßnahmen so nah kommt? Bis kurz vor Schluss ist noch alles offen. Dann überschlagen sich die Ereignisse und viel zu schnell werden sämtliche Konflikte geklärt.
Die Auflösung konnte mich nur teilweise überraschen, einige Aspekte davon deuten sich bereits an, andere kamen für mich unerwartet. Allerdings war mir die komplette Auflösung aller Zusammenhänge am Ende zu konfus und konstruiert.

Fazit

Die Geschichte plätschert lange vor sich hin. Noch bis wenige Seiten vor Schluss ist alles offen, dann überschlagen sich die Ereignisse und alle großen Schwierigkeiten werden in Sekundenschnell gelöst. Dabei war mir die Auflösung insgesamt etwas zu verworren und konstruiert.

Veröffentlicht am 02.07.2021

zu viele Probleme, Drama und Chaos

Infinity Plus One
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Achtung: Bei Infinity plus one handelt es sich um eine neue Ausgabe des Titels „Unendlich wir“ (2015).

Ich mag Rockstar-Romane grundsätzlich gern und finde es zur Abwechslung immer spannend, wenn die ...

Achtung: Bei Infinity plus one handelt es sich um eine neue Ausgabe des Titels „Unendlich wir“ (2015).

Ich mag Rockstar-Romane grundsätzlich gern und finde es zur Abwechslung immer spannend, wenn die weibliche Figur der Star ist.
Bonnie liebt das Singen, was über die ganze Geschichte immer wieder spürbar wird. Allerdings schildert das Buch vor allem die Schattenseiten des Ruhm: die mediale Aufmerksamkeit, den Druck und die mögliche Profitgier des Umfeldes.
Die 21-jährige Bonnie ist nach privaten Schicksalsschlägen und einer langen Tour mit ihren Kräften am Ende. Seit sechs Jahren ist sie ein gefeierter Country-Star. Nun möchte sie aus ihrem goldenen Käfig ausbrechen, ohne genau zu wissen, wie sie dies bewerkstelligen kann und was sie stattdessen glücklich machen könnte. Deswegen findet sie sich eines Nachts auf einer Brücke wieder…
Bonnie ist ein recht chaotisch. Sie ist impulsiv und laut. Aber sie hat ein gutes Herz und möchte helfen, wenn sie irgendwo Leid sieht und stellt dafür ihre eigenen Bedürfnisse hinten an. Allerdings handelt sie dadurch oft naiv und unvernünftig und bringt sich immer wieder in Schwierigkeiten.

Mit dem 24-jährigen Finn Clyde, der sein Leben nach fünfjährigem Gefängnisaufenthalt neu ordnen möchte, steht ihr ein völlig gegensätzlicher Charakter gegenüber. Finn möchte leben. Er wünscht sich einen Job, eine Wohnung, einfach Normalität, die ihm als Ex-Häftling oft verwehrt bleibt. Und vor allem möchte er keinesfalls nochmal die Aufmerksamkeit der Polizei erregen. Mit der Ruhe ist es allerdings vorbei, als er Bonnie auf der Brücke vor dem Sprung in die Tiefe bewahrt…
Im Gegensatz zu Bonnie ist Finn ruhig und besonnen. Er hat ein Faible für Mathematik und Zahlen. Er versucht immer wieder, Bonnie zu vernünftigen Handlungen zu bewegen. Aber auch er ist ein hilfsbereiter Kerl. Und letztlich ist er Bonnie so sehr verfallen, dass auch der die Vernunft hin und wieder vergisst.

Geschildert wird das Geschehen aus der Ich-Perspektive von Bonnie sowie der personalen Sicht von Finn. Dazwischen gibt es immer wieder kurze Passagen aus der Presse, die allerlei wüste Geschichten über die verschwundene Sängerin zu berichten weiß. Aufgrund der Namen der zwei werden fortwährend Vergleiche zu Bonnie & Clyde gezogen und Einblicke in die Geschichte des Verbrecherpärchens der 1930er Jahre gegeben.

Wirklich packen konnte mich die Geschichte letztlich nicht, obwohl mir der Beginn des Buches super gefallen hat. Zwar ist Bonnies Geschichte sehr emotionale und auch Finn hat bereits einiges erleben müssen, aber nach dem Aufeinandertreffen der beiden entwickelt sich die Geschichte für mich teilweise zu skurril, während die Emotionen auf der Streckt bleiben – wortwörtlich quasi. Nachdem Finn Bonnie auf der Brücke aufsammelt, beschließt sie, ihn eine Weile zu begleiten – irgendwo hin, Hauptsache weg. Dadurch, dass sie bald als vermisst gilt, wird das Untertauchen aber immer schwieriger. Die beiden nehmen auf ihrer Reise jedes Unglück mit, das man haben kann und geraten dabei in allerlei abenteuerliche Situation. Ein Drama jagt das nächste. Das war mir insgesamt einfach zu viel, sodass es in der Masse unrealistisch wird. Zudem passiert ansonsten streckenweise recht wenig. Sie sind halt unterwegs. Mal unterhalten sie sich, mal nicht. Dabei lernen sie sich immer besser kennen. Auch das Ende ihrer Reise war mir zu übertrieben.

Fazit

Toller Start, dann lässt das Buch für mich leider nach. Es passiert zwar grundsätzlich viel, weil die zwei jedes Unglück mitnehmen, dass sie finden können. Teilweise war mir das ganze Chaos, das besonders Bonnie magisch anzuziehen scheint, einfach zu viel, wodurch das Geschehen unrealistisch wird… Gleichzeitig kommt besonders sie in ihrer persönlichen Entwicklung nicht so recht voran. Dabei haben mir die zwei total gegensätzlichen Charaktere grundsätzlich gut gefallen.

Veröffentlicht am 02.07.2021

Tolle Idee, viele Überraschungen, aber teils auch wirr und zu zügig abgearbeitet

The Run 1: Die Prüfung der Götter
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Sari ist ein Phantom. Erst nach dem Run, den jede/r mit 18-Jahren bewältigen muss, darf sie einen Namen tragen, ihre Haut zeigen und andere Menschen berühren. Sari bereitet nicht nur sich auf den Run vor, ...

Sari ist ein Phantom. Erst nach dem Run, den jede/r mit 18-Jahren bewältigen muss, darf sie einen Namen tragen, ihre Haut zeigen und andere Menschen berühren. Sari bereitet nicht nur sich auf den Run vor, sie versucht auch ausreichend für ihren kranken Vater und ihren versteckt gehaltenen Bruder vorzusorgen. Besonders letzterem gilt ihre Sorge und sie ist bereit, bis an ihre Grenzen zu gehen, um zu ihm zurückzukehren…

Die Idee der Handlung hat mir total gut gefallen. Der Run ist spannend und die verschiedenen Aufgaben, die dabei bewältigt werden müssen, sind sehr unterschiedlich. Zudem ist das Gesellschaftsbild, das rund um die Hintergründe des Runs gesponnen wird, sehr interessant und hätte für mich gern noch ausführlicher beleuchtet werden dürfen.

Ich mochte die vielfältig ausgearbeiteten Reiche mit den unterschiedlichen Landschaften und Bewohnern. Die komplexe Geschichte mit ihren weit zurückreichenden Legenden über die Götter und Alben hat mir grundsätzlich gefallen, wobei hier und da noch weitere Erklärungen hilfreich gewesen wären. Das Setting bringt immer wieder neue Überraschungen und Hintergründe zutage. Allerdings fand ich es stellenweise gar nicht so einfach, den Überblick über die Reiche und die zugehörigen Charaktere mit ihren speziellen Eigenschaften zu behalten, wobei die im Buch enthaltende Karte zumindest einen räumlichen Überblick bietet. Hinzu kommt, dass die verschiedenen Figuren die unterschiedlichsten Gaben besitzen, wobei sich manche erst im Verlauf offenbaren und weitergegeben werden können, sodass es teilweise etwas wirr wird. Letztlich blieben für mich einige Zusammenhänge und Hintergründe offen.

Die Handlung steckt voller Wendungen. Immer wieder gibt es neue Geheimnisse, Verrat und Intrigen. Es wird immer undurchsichtiger, wer welche Absichten hat oder welche Motive vortäuscht. So weiß auch Sari oft nicht, woran sie ist und wie sie ihre Mitstreiter einschätzen soll. Sie muss etliche Enttäuschungen und Rückschläge einstecken, die die Spannung gleichzeitig erhöhen. Dabei ging allerdings alles recht rasant. Sari rauscht von einer Prüfung in die nächste, alles ging extrem schnell vonstatten, Probleme haben fast keine Zeit, tatsächlich aufzukommen. Sari erfährt Geheimnisse oder erhält Gaben, die kaum zu tragen kommen, weil sie für die nächste Aufagabe gar nicht mehr von Belang sind. Dadurch war es für mich auch schwer, wirklich mit Sari, die den Großteil der Geschichte in der Ich-Perspektive schildert, mitzufiebern und mitzuführen. Gerade ihre wechselnden Gefühlslagen waren für mich nicht immer greifbar. Nur die Liebe zu ihrem Bruder, die sich konstant durch die Geschichte zieht, kam bei mir wirklich an.

Gerade mit Sari hatte ich am Anfang ohnehin meine Schwierigkeiten. Ich fand sie recht anstrengend, sehr schwach und weinerlich, obwohl sie als das Gegenteil beschrieben wird. Im Verlauf entwickelt sie sich aber und zeigt am Ende tatsächlich eine gewisse Stärke. Sie kämpft verbissen für die, die ihr wichtig sind. Allerdings agiert sie dabei oft stolz und trotzig und bringt sich dadurch unnötig selbst in Gefahr.
Dabei gibt es ein paar schier ausweglose Situationen, die sie vergleichsweise leicht meistert.
Schade fand ich in diesem Zusammenhang auch, dass die Ereignisse am Ende sehr schnell abgehandelt wurden. Auch die Art und Weise wie der Konflikt gelöst wird, überzeugte mich nicht und fügt sich für mich nicht wirklich in den Rest der Handlung.
Ich hätte noch ein paar mehr erklärende Worte gebraucht, wie es nach den dramatischen Ereignissen weitergeht und wie sich alles zusammenfügt.

Fazit

Spannende Grundidee, abwechslungsreiche Handlung mit jeder Menge Überraschungen, Geheimnissen und Intrigen. Ganz überzeugen konnte mich das Buch dennoch nicht. Sari war mir am Anfang zu weinerlich, am Ende kann sie Probleme oft viel zu einfach lösen. Zwar ist die komplexe Welt mit ihren vielfältigen Legenden interessant, teilweise fiel es mir aufgrund der immer neuen Hintergründe und der vielen neuen und wechselnden Gaben aber schwer, den kompletten Überblick zu behalten. Letztlich fehlten mir einfach hier und da ein paar Erklärungen, während viele Ereignisse zu schnell abgehandelt werden.