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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.08.2021

Eine wunderbar magische Geschichte!

Magic Kleinanzeigen - Gebrauchte Zauber sind gefährlich
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Da mir mein erstes Werk aus der Feder von Esther Kuhn so gut gefallen hat, stand für mich sofort fest, dass ich auch ihr neues Buch unbedingt lesen muss. Auf „Magic Kleinanzeigen“ war ich wahnsinnig gespannt!

Als ...

Da mir mein erstes Werk aus der Feder von Esther Kuhn so gut gefallen hat, stand für mich sofort fest, dass ich auch ihr neues Buch unbedingt lesen muss. Auf „Magic Kleinanzeigen“ war ich wahnsinnig gespannt!

Als Tobi eines Tages plötzlich von einer Bande Kinder entführt wird, ahnt er zu dem Zeitpunkt noch nicht, dass dies der Beginn eines unglaublichen Abenteuers sein wird. Seine Kidnapper entpuppen sich als vier seiner Mitschüler, die gerade auf der Suche nach einem fünften Mitglied für ihre Crew sind. Zudem haben sie großes Interesse an Tobis alten Kuscheltieren, um sie bei Magic Kleinanzeigen zu verkaufen. Magic Kleinanzeigen? Hä? Tobi kann es zunächst gar nicht fassen als ihm die Crew erzählt, um was es sich bei diesem mysteriösen Magic Kleinanzeigen handelt: Eine magische Onlineplattform, auf der man alte Spielsachen und sonstige gebrauchte Artikel verkaufen und im Gegenzug Zaubergegenstände erwerben kann wie Hüte, die unsichtbar machen oder fliegende Besen. Wow, wie cool ist das denn? Tobi ist begeistert. Mithilfe der magischen Gegenstände könnte er einige seiner derzeitigen Probleme im Nu verpuffen lassen. Doch so leicht, wie er sich das vorgestellt hat, soll es leider nicht werden. Zum einen besitzen manche verzauberten Gegenstände ihren eigenen Willen und zum anderen muss das Ganze streng geheim bleiben.

Dies war also mein zweites Werk von Esther Kuhn und was soll ich sagen, ich bin auch von diesem richtig begeistert! Esther Kuhn hat in meinen Augen mit „Magic Kleinanzeigen“ ein tolles Kinderbuch aufs Papier gebracht, das voller Überraschungen, Einfallsreichtum, Abenteuer und Magie steckt, lustig und ernst zugleich ist und an keiner Stelle Langeweile aufkommen lässt. Ich habe eine wunderbare Zeit zwischen den farbenfrohen Buchdeckeln verbracht und die Geschichte quasi in einem Rutsch durchgelesen.

Ich habe prima in das Buch hineingefunden. Der flüssige Schreibstil von Esther Kuhn gefiel mir auch dieses Mal auf Anhieb; für mich hat er sich erneut schön locker-leicht und angenehm lesen lassen.

Unseren 12-jährigen Hauptprotagonisten Tobi, aus dessen Sicht wir alles in der Ich-Perspektive erfahren, mochte ich ebenfalls vom ersten Moment an. Tobi ist einfach so jemand, den man sofort gernhaben muss. Er ist liebenswert und sympathisch und da er stets vollkommen authentisch wirkt, gelingt es einem auch als Erwachsener spielend leicht sich in ihn hineinversetzen. Mir zumindest ist dies mühelos geglückt. Tobis Denken, Handeln, Fühlen, seine Sorgen, Ängste und Wünsche – ich habe alles vollkommen nachvollziehen können und richtig mit ihm mitgefiebert und stellenweise auch sehr mit ihm mitgelitten.

Als Leserinnen erfahren wir relativ zu Beginn, dass Tobis Leben leider gerade alles andere als rund läuft. In der Schule bereiten ihm die naturwissenschaftlichen Fächer große Probleme, doch anstatt mit seinen Eltern darüber zu sprechen, verschweigt er ihnen seine schlechten Noten und behauptet ihnen gegenüber sogar, dass er sich für diese Fächer interessiere – was nur überhaupt nicht der Fall ist. Da er seine Eltern, die Top-Abis in Biologie und Mathematik gemacht haben, aber nicht enttäuschen möchte, kann er ihnen einfach nicht die Wahrheit sagen.
Neben der Schule schaut es auch bei ihm zu Hause gerade nicht gut aus. Tobis Mutter verhält sich in der letzten Zeit ziemlich merkwürdig und peinlich und mit der Ehe seiner Eltern lief es auch schon mal besser.
Dann besteht seine Mutter zudem plötzlich auch noch darauf, dass Tobi sich endlich von seinen geliebten Kuscheltieren trennen soll (er ist schließlich kein kleiner Junge mehr) und als wären das alles nicht schon mehr als genug Probleme, geht Tobis allerbester Freund Leon immer mehr auf Abstand. Uff. Tobi kann einem echt nur leid tun.
Aber keine Sorge, zu schwer und bedrückend wird die Handlung nicht. Esther Kuhn behandelt alles sehr einfühlsam und kindgerecht und genau richtig humorvoll. Ich bin insgesamt sogar ausgesprochen oft ins Schmunzeln geraten. So fand ich den Gag mit Merlins Po einfach nur herrlich, hihi. Was genau es damit auf sich hat, werde ich euch hier jedoch nicht verraten, das müsst ihr schon selbst herausfinden. ;)

Die Balance zwischen Ernst und Humor ist Esther Kuhn meiner Meinung nach wirklich perfekt gelungen und da sie ihrer Fantasie mal wieder ihren freien Lauf gelassen hat, sprüht die Geschichte nur so vor Kreativität und Magie. Allein schon die Idee mit der Onlineplattform, auf der man magische Gegenstände kaufen und verkaufen kann ist absolut genial. Die Erzählung kann aber noch mit vielen weiteren ziemlich coolen Einfällen auffahren, das könnt ihr mir glauben.
Auch die Spannung und unvorhersehbaren Wendungen können sich sehen lassen, sodass man von Anfang bis Ende völlig gebannt von den Geschehnissen ist. Man mag das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen und hat einfach nur super viel Freude dabei es durchzuschmökern.

Neben der Handlung und unserem Ich-Erzähler Tobi hat mich Esther Kuhn auch mit den zahlreichen Nebenfiguren überzeugen können. Allesamt wurden sie facettenreich und glaubhaft ausgearbeitet und machen das Leseerlebnis mit ihren verschiedenen Persönlichkeiten und Eigenarten zu etwas ganz Besonderem.

Das Ende ist recht abgeschlossen, sodass das Buch durchaus für sich alleine stehen könnte. Potenzial für einen Folgeband wäre allerdings zweifellos vorhanden. Also ich hoffe sehr, dass es sich hier um einen Reihenauftakt handelt und wir auch noch ein zweites Abenteuer mit Tobi und seinen Freunden erleben dürfen.

Fazit: Eine magisch schöne Geschichte, die große Lust auf mehr macht!
„Magic Kleinanzeigen – Gebrauchte Zauber sind gefährlich“ von Esther Kuhn ist ein rundum gelungenes Kinderbuch für Leser
innen ab 10 Jahren, welches ich jedem, egal ob Jung oder Alt, wärmstens empfehlen kann. Ich bin richtig begeistert von der Geschichte, die voller spannender Momente steckt, witzig und tiefgründig zugleich ist und mit lauter originellen Ideen aufwarten kann. Ich hatte super viel Spaß beim Lesen und hoffe sehr auf ein baldiges Wiedersehen mit Tobi und Co. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 26.08.2021

Turbulent, witzig, hexenstark - ein toller Auftakt voller Magie & Charme

Emma Charming – Nicht zaubern ist auch keine Lösung
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Als ich das erste Mal über „Emma Charming“ stolperte, konnte das farbenfrohe Cover meine Neugierde sofort wecken. Sieht es nicht wunderhübsch aus? Also ich finde, dass es ein echter Hingucker ist. Die ...

Als ich das erste Mal über „Emma Charming“ stolperte, konnte das farbenfrohe Cover meine Neugierde sofort wecken. Sieht es nicht wunderhübsch aus? Also ich finde, dass es ein echter Hingucker ist. Die Eva Schöffman-Davidov kann einfach so toll zeichnen.
Auch der Klappentext sprach mich direkt an – ich liebe Hexengeschichten! Da ich zudem schon ein paar Bücher von Katy Birchall gelesen habe und von diesen total begeistert war, stand für mich umgehend fest, dass ich Emma Charming kennenlernen möchte. Ursprünglich wollte ich das Buch bei mir einziehen lassen, doch als ich dann sah, dass das Hörbuch von Nana Spier gelesen wird, switchte ich ganz schnell auf das Audiobook um.

Die 13-jährigen Emma Charming ist überglücklich – nach zahlreichen gescheiterten Versuchen hat sie endlich ihre Junghexenprüfung bestanden! Nun darf sie endlich das tun, worauf sie so lange gewartet hat: Eine normale Schule besuchen. Dies ist jungen Hexen nämlich nur dann erlaubt, wenn sie ihre magischen Kräften kontrollieren können. Und das kann Emma natürlich. Na ja, zumindest hofft sie das. Leider wird aber bereits der erste Schultag überhaupt nicht so verlaufen wie geplant. Ganz normal verhalten – das war eigentlich Emmas Vorhaben. Doch ihr Vertrauter Merlin macht ihr da gehörig einen Strich durch die Rechnung. Warum nur musste er sich ausgerechnet in eine Vogelspinne verwandeln? Nun halten alle Emma für einen Freak. So wird sie niemals Freunde finden. In ihrer Verzweiflung sieht Emma keinen anderen Ausweg als ihr Versprechen zu brechen: Sie benutzt in der Schule ihre Zauberkräfte. Zunächst scheint noch alles gut zu laufen, doch das Ganze endet sehr schnell in einem absoluten magischen Chaos. Oje, was hat sie da nur angerichtet? Emma muss sich schleunigst etwas einfallen lassen, um das, was sie da in Gang gesetzt hat, aufzuhalten. Ob ihr das gelingen wird? Wird sie sich aus diesem gewaltigen Schlamassel retten können ohne ihre wahre Identität zu verraten?

Als ich mit dem Hören begann, war ich mir bereits nach wenigen Minuten Laufzeit absolut sicher, dass ich wundervolle Hörstunden mit „Emma Charming“ verbringen werde. Mich konnte die Geschichte sofort packen und verzaubern und von Nana Spiers Vortragsweise war ich ebenfalls auf Anhieb ganz begeistert. Voll freudiger Erwartung lauschte ich weiter und wisst ihr was? Meine anfängliche Vermutung hat sich gänzlich bestätigt: Ich finde den ersten Band der „Emma Charming“ - Reihe einfach nur zauberhaft und hätte mich nach dem Beenden am liebsten sofort auf den zweiten Teil gestürzt. Leider werde ich mich da aber noch ein Weilchen gedulden müssen – die Fortsetzung wird voraussichtlich erst nächstes Jahr im kommenden Frühjahr. Auf die freue ich mich jetzt schon sehr! Ich bin total gespannt wie es wohl mit Hexenmädchen Emma Charming weitergehen wird.

Aber zurück zum ersten Band. Erfahren tun wir alles aus der Sicht der 13-jährigen Emma in der Ich-Perspektive. Emma habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Sie ist liebenswert, lustig, tollpatschig und authentisch – man muss diese aufgeweckte Junghexe einfach gernhaben. Und da ihre Gefühls- und Gedankenwelt glaubhaft und anschaulich dargestellt wird, gelingt es einem spielend leicht sich in sie hineinzuversetzen. Mir, als Erwachsene, ist dies jedenfalls problemlos geglückt.
Ich habe richtig mit Emma mitgefiebert und an vielen Stellen ziemlich mit ihr mitgelitten. Emma stolpert wahrlich von einem Fettnäpfchen ins nächste. Für uns Hörerinnen sind diese Peinlichkeiten natürlich meist höchst unterhaltsam, aber für Emma sind sie die reinste Katastrophe. Es muss allerdings auch dazu gesagt sein, dass Emma zunächst hauptsächlich an sich denkt und nur zu ihren eigenen Gunsten zaubert, ohne darüber nachzudenken, dass sie anderen Menschen damit schadet. Aber, so viel sei schon mal gesagt: In Emma wird noch ein Umdenken stattfinden. Sie wird noch erkennen, wie falsch ihr Verhalten war und für ihre Taten geradestehen. Diese Entwicklung mitzuverfolgen fand ich unglaublich schön und herzerwärmend.

Neben Emma treiben noch viele weitere großartige Figuren ihr Unwesen in dieser Geschichte. Besonders liebgewonnen habe ich Oscar, ein Mitschüler von Emma. Oscar ist ein supersympathischer Kerl und toller bester Freund – ganz im Gegensatz zu Merlin, Emmas tierischen Vertrauten. In der Regel schlüpfen solche Charaktere ja in die Rolle des allerbesten Freundes und treuen Begleiters der Romanheld
innen, aber Merlin kann man wahrhaftig nicht als so jemanden bezeichnen. Er ist alles andere als erfreut darüber, dass er Emmas Begleittier ist und anstatt sie zu unterstützen, sorgt er dafür, dass gleich ihr erster Schultag ein einziger Albtraum wird. Merlin kann wirklich ziemlich unausstehlich sein, aber ich mochte ihn dennoch vom ersten Moment an. Merlin ist klasse; mit seiner einmaligen Art hat er mich bestens unterhalten und das Zusammenspiel zwischen ihm und Emma fand ich einfach nur köstlich.

Mir hat die Geschichte insgesamt eine Menge Gründe zum Schmunzeln geliefert. Sie sprüht nur so vor amüsanten und originellen Szenen, ich habe das Grinsen stellenweise wirklich gar nicht mehr aus dem Gesicht bekommen. Der Humor von Katy Birchall ist einfach komplett meiner, dieser ist mir aus meinen bisherigen Werken von ihr in nur zu guter Erinnerung geblieben.
Die Hexenliebhaberin in mir ist aber auch zweifellos völlig auf ihre Kosten gekommen. Die Story steckt voller spaßiger Zaubereien und einmaligem Hexencharme – für Hexenverrückte, egal ob Jung oder Alt, ist die „Emma Charming“ - Reihe ganz klar ein großes Muss. Vor allem Fans von Bibi Blocksberg kann ich nur ans Herz legen, Junghexe Emma kennenzulernen.
Neben den vergnüglichen Momenten kann sich auch die Spannung sehen lassen, sodass man so richtig ins Mitfiebern gerät und gar nicht mehr auf die Stop- oder Pause-Taste drücken möchte (bzw. das Buch nicht mehr aus der Hand legen mag.)

Wie oben bereits erwähnt, habe ich mich sofort für das Hörbuch entschieden, als ich entdeckte, dass es von Nana Spier gelesen wird. Ich habe schon viele Hörbücher mit ihr gehört und war jeden Mal hellauf begeistert. So auch hier. Ich denke, dass es definitiv die richtige Entscheidung war, dass ich zum Audiobook gegriffen habe.
Nana Spier ist für diese Geschichte in meinen Augen der reinste Glücksgriff. Dank ihrer jung klingenden Stimme nimmt man ihr die 13-jährige Emma vollkommen ab und ihre stets sehr humorvolle und spritzige Art vorzulesen passt ebenfalls einfach nur perfekt zu dieser lustig-verrückten, temporeichen Erzählung. Jede Figur verkörpert sie anders und bringt deren verschiedenen Persönlichkeiten fabelhaft rüber. So liest sie beispielsweise Merlin mit einer absolut passenden knurrigen Stimme. Mir hat es einfach nur mal wieder wahnsinnig viel Freude bereitet Nana Spiers lebendiger Vortragsweise zu lauschen.

Fazit: Unglaublich witzig und hexenstark – ein wunderbarer Reihenauftakt voller Überraschungen, Charme und herrlich turbulenter Hexenmagie!
Mir hat der erste Band der „Emma Charming“ - Serie ein wunderschönes Hörerlebnis bescheren können. Ich habe mich prächtig amüsiert und freue mich schon riesig auf mein Wiedersehen mit Junghexe Emma Charming und Co. Von mir gibt es eine große Hörempfehlung und sehr gerne 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 26.08.2021

Ein wunderbares Finale!

Scary Harry (Band 9) - Das Skelett mit der goldenen Sense
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Hurra, endlich geht es mit der Scary Harry-Reihe weiter! Da ich ein großer Scary Harry-Fan bin, habe ich mich riesig über die Info gefreut, dass dieses Jahr der neunte Teil erscheinen wird. Auf den Finalband ...

Hurra, endlich geht es mit der Scary Harry-Reihe weiter! Da ich ein großer Scary Harry-Fan bin, habe ich mich riesig über die Info gefreut, dass dieses Jahr der neunte Teil erscheinen wird. Auf den Finalband war ich tierisch gespannt.

Ottos Eltern sitzen immer noch in Qualcatraz fest, dem schaurigen Jenseits-Gefängnis. Sämtliche Rettungsversuche sind bisher gescheitert und Ottos Verzweiflung wird mit jedem Tag größer. Er ist schließlich sogar dazu bereit sich auf einen Deal mit dem fiesen SBI-Boss Drako einzulassen: Wenn Otto ihm seinen besten Freund Scary Harry ausliefert, werden Ottos Eltern von Drako begnadigt werden. Dass der hinterhältige Boss des SBI nichts Gutes im Schilde führt, wird Otto sehr bald klar werden. Es muss schleunigst ein guter Plan her! Drako zu besiegen ist jedoch alles andere als leicht – er ist schließlich seit kurzem in dem Besitz einer alten golden Sense mit mächtigen Kräften. Ob es den Freunden rechtzeitig gelingen wird, Drakos böswilligem Treiben ein Ende zu setzen? Werden sie Ottos Eltern befreien können?

Wie oben bereits erwähnt war ich überglücklich als ich erfuhr, dass es dieses Jahr endlich mit Harold, Otto und Co. in die neunte Runde gehen wird. Zu meiner großen Vorfreude hat sich allerdings auch etwas Wehmut dazugesellt, schließlich heißt es mit diesem Band Abschied nehmen von lauter liebgewonnenen Charakteren. Echt schade, dass die Reihe nun vorbei ist, schnief. Aber gut, irgendwann muss natürlich jede Buchserie mal ihr Ende finden. Und was man definitiv über das Finale sagen kann: Es schließt diese wundervolle Kinderbuchreihe würdig ab.

Ich bin zum Glück nicht mit zu hohen Erwartungen an den neunten Teil herangegangen: Mich hat Sonja Kaiblinger mit dem Abschlussband auf ganzer Linie überzeugen können. Auch „Das Skelett mit der goldenen Sense“ beschert uns eine tolle Abenteuergeschichte voller Spannung, Witz, Charme und Überraschungen und reißt einen von der ersten bis zur letzten Seite mit. Mir hat es mal wieder super viel Freude bereitet Zeit in meinem geliebten Scary Harry-Universum zu verbringen und da ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen konnte, habe ich es regelrecht verschlungen und für meinen Geschmack viel zu schnell beendet.

Ehe ich euch weiter berichte, warum mir das Buch so gut gefallen hat, kurze Info an alle Neulinge: Ich rate dringend die Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen, da sie sehr aufeinander aufbauen. Im ersten Band ist Otto zum Beispiel erst 11 Jahre alt, während er im letzten mittlerweile fast 14 und somit ein Teenager ist. Seine Entwicklung und die der anderen Figuren mitzuverfolgen ist einfach wunderschön, daher macht es definitiv nicht nur aus Spoilergründen mehr Sinn, die Chronologie der Bücher einzuhalten.

Obwohl es bei mir nun inzwischen schon wieder ein ganzes Weilchen her ist, dass ich den Vorgänger gelesen habe, waren mir dessen Geschehnisse noch sehr präsent, sodass ich problemlos in die Geschichte hineingefunden habe.
Gleich zu Beginn erfahren wir, dass Ottos Eltern nach wie vor in Qualcatraz, dem grässlichen Jenseits-Gefängnis, festsitzen und Otto verzweifelt am überlegen ist wie er sie befreien kann. Mir tat Otto unendlich leid und ich habe es nur zu gut verstehen können, dass er quasi zu allem bereit wäre, um seine Eltern zu retten. Nach einer gescheiterten Rettungsmission zögert er sogar nicht und lässt sich auf einen Deal mit dem fiesen Darko ein. Dass dieser mit falschen Karten spielt, kann man sich als Leser*in natürlich denken, schließlich ist Darko, wie Scary Harry es so treffend formuliert, das personifizierte Böse.
Was genau Darkos Absichten sind, werde ich euch hier natürlich nicht verraten und was Otto und seine Freunde planen, um ihrem Widersacher das Handwerk zu legen und Ottos Eltern ins Diesseits zurückzuholen, wird hier in meiner Rezension selbstverständlich auch ein Geheimnis bleiben. Und was es mit Darkos mysteriöser goldener Sense auf sich hat, werde ich euch ebenfalls nicht erzählen. All das müsst ihr schon selbst herausfinden. Ich kann euch jedenfalls versprechen, dass es dieses Abenteuer echt in sich hat und ihr aus dem Mitfiebern und Mitzittern gar nicht mehr herausgekommen werdet. Und da der einmalige Humor dieser Reihe natürlich ebenfalls nicht zu kurz kommt, bibbert man nicht nur kräftig mit, sondern sitzt beim Lesen auch sehr oft mit einem Grinsen im Gesicht da. So ist zum Beispiel Fledermaus Vincent mal wieder ganz in seinem Element und sorgt mit seiner vorlauten Art für die allerbeste Unterhaltung. Ich feiere Vincent einfach immer so richtig, ich finde ihn so spitze. Sensemann Harold ist aber ebenfalls eine Nummer für sich, hihi, er hat mir auch wieder so einige Gründe zum Schmunzeln geliefert.

Von den zahlreichen Charakteren bin ich auch dieses Mal absolut verzaubert. Sie sind witzig, schräg und einzigartig und machen das Lesevergnügen mit ihren verschiedenen Persönlichkeiten und Eigenheiten stets zu etwas ganz Besonderem. Otto (unser personaler Erzähler), seine toughe beste Freunde Emily, Onkel Archibald, die Hausgeister...Ich liebe diesen kunterbunten Haufen einfach.

Neben der Story konnte auch die Gestaltung komplett bei mir punkten. Fréderic Bertrand, dessen unverkennbaren Zeichenstil ich wahnsinnig gerne mag, hat auch diesen Band mit lauter coolen und humorvollen schwarz-weiß Illustrationen versehen, die perfekt zur Geschichte passen und das Leseerlebnis nur noch schöner machen.

Das Ende konnte mich ebenfalls begeistern. Es war zwar ein wenig anders als erwartet, aber gerade diese überraschende Wende hat mir richtig gut gefallen. Also für mich wurde alles zufriedenstellend und stimmig aufgelöst und geklärt, sodass ich das Buch glücklich (und etwas wehmütig) wieder zuklappen konnte.

Fazit: Ein wunderbarer Abschlussband einer ganz besonderen Reihe!
Ich habe mich eindeutig zurecht so sehr auf mein Wiedersehen mit Otto, Emily, Sensemann Harold und Jenseits-Fledermaus Vincent gefreut: Mir hat es mal wieder unheimlich viel Vergnügen bereitet diese außergewöhnliche Truppe auf ihren Abenteuern zu begleiteten und lauter spannende, dramatische und lustige Momente mit ihnen zu erleben. Mich hat Sonja Kaiblinger mit dem Finale ihrer Scary Harry-Serie vollends überzeugen können. Von mir gibt es daher gerne 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 24.08.2021

Ein weiterer höllisch genialer Folgeband!

Luzifer junior (Band 10) - Die verrückte Zeitmaschine
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Da ich seit dem Reihenauftakt ein großer Fan der Luzifer junior-Serie bin, habe ich mich auf den zehnten Teil tierisch gefreut. Als ich dann auch noch erfuhr, dass wir dieses Mal gemeinsam mit Luzie und ...

Da ich seit dem Reihenauftakt ein großer Fan der Luzifer junior-Serie bin, habe ich mich auf den zehnten Teil tierisch gefreut. Als ich dann auch noch erfuhr, dass wir dieses Mal gemeinsam mit Luzie und seinen Freunden durch die Zeit reisen werden, ist meine Vorfreude nur noch größer geworden. Ich liebe Zeitreisegeschichten! Dem Erscheinen von Band 10 habe ich daraufhin ganz ungeduldig entgegen gefiebert.

Steve, Luzifer seniors Assistent, hat eine revolutionäre und sensationelle Erfindung gebaut: Eine echte Zeitmaschine! Ihr Schöpfer hat sie sogar schon ausprobiert; sie scheint also tatsächlich zu funktionieren. Genial! Aber klappt eine Zeitreise auch mit mehreren Personen gleichzeitig? Das wollen Luzie und seine Freunde unbedingt herausfinden. Jeder von ihnen darf sich eine Zeit aussuchen, in die sie am liebsten reisen möchten. Ein unglaubliches und gefährliches Zeitreiseabenteuer beginnt…

Wahnsinn, dass wir mit Luzie und Co. nun tatsächlich schon in die 10. Runde gehen. In der Regel bin ich ja eigentlich nicht so der Fan von langen Buchreihen, aber bei der Luzifer junior-Serie kann es mir gar nicht genug Bände geben. Mich konnte, wie oben bereits erwähnt, bisher jeder Band begeistern – auch der zehnte, den ich heute in einem Rutsch durchgesuchtet habe.
Meine hohen Erwartungen konnten mal wieder gänzlich erfüllt werden: Dreamteam Jochen Till und Raimund Rey haben in meinen Augen auch mit „Die verrückte Zeitmaschine“ eine weitere wunderbare Fortsetzung aufs Papier gebracht, die voller Spannung, Spaß und origineller Ideen steckt, an keiner Stelle Langeweile aufkommen lässt und teuflisch gut illustriert ist. Solltet ihr noch nicht das Vergnügen gehabt haben Luzie und seine Freunde auf ihren Abenteuern zu begleiten, kann ich euch echt nur nahelegen, das schleunigst zu ändern. Die Bücher sind einfach die reinsten Gute-Laune-Macher. Ich rate allerdings dringend von Band 1 an aufwärts zu lesen. Zwingend erforderlich ist es zwar nicht, da die Bände meist recht abgeschlossen sind, aber da sie trotz allem aufeinander aufbauen, ist es meiner Ansicht nach durchaus sinnvoller die chronologische Reihenfolge einzuhalten.

Ich habe auch dieses Mal völlig mühelos in das Luzifer junior-Universum zurückgefunden. Nach einem kleinen, sehr unterhaltsamen Abstecher in der Hölle zu Beginn befinden wir uns wieder bei Luzie und Co. auf der Erde. Die Handlung setzt direkt an den Vorgänger an und man ist sofort wieder mittendrin im Geschehen. Steve, der Assistent von Luzies Vater, hat eine Zeitmaschine gebaut und als er die vier Freunde fragt, ob sie seine Erfindung gerne austesten möchten, sind diese natürlich sofort Feuer und Flamme.

Mir hat die Idee mit der Zeitmaschine total gut gefallen. Da die vier Freunde jeder ein anderes Reiseziel aussuchen dürfen, wird es uns insgesamt an vier verschiedene Orte in den unterschiedlichsten Epochen verschlagen. Ich bin da so richtig ins Mitfiebern geraten und war ganz gebannt darauf zu erfahren für welche Ziele sich die vier wohl jeweils entscheiden werden. Da ich nur nicht zu viel von der Handlung verraten möchte, werde ich bezüglich der Zeitreisen nun nicht näher ins Detail gehen. Stellt euch einfach mal darauf ein, dass ihr gemeinsam mit Luzie, Lilly, Aaron, Gustav und Cornibus vier grundverschiedene Orte besuchen werdet, die voller Gefahren und Überraschungen stecken und sogar ein bisschen historisches Wissen vermitteln. Mir persönlich hat Luzies Ziel am besten gefallen. Zum einen, weil ich die Kulisse einfach nur klasse fand und zum anderen, weil ich diese Zeitreise als besonders lustig empfunden habe.
Humormäßig bin ich insgesamt mal wieder ganz auf meine Kosten gekommen. Vor allem über Luzie, den man wahrlich nicht als Geschichtsexperte bezeichnen kann, habe ich mich prächtig amüsiert, hihi.

Großartig fand ich auch, dass einen die Story nicht nur bestens unterhält und durchweg an die Seiten fesselt, sondern auch viele schöne Werte vermittelt wie Freundschaft, Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft, und zudem sehr zum Nachdenken anregt. So wird Luzie und seinen Freunden bei ihrer letzten Zeitreise-Station noch bewusst werden, dass man höllisch aufpassen muss nur ja nicht in den Geschichtsverlauf einzugreifen, da dies schwerwiegende Folgen haben kann.
Der letzte Zeitreisetrip wird ziemlich emotional und dramatisch, so viel sei schon mal gesagt, sodass man zum Ende hin ganz bewegt dasitzt und richtig am Mitbibbern ist.

Neben der Geschichte ist auch die Aufmachung mal wieder spitzenmäßig gelungen. Raimund Frey hat auch diesen Band mit zahlreichen schwarz-weiß Illustrationen versehen, die allesamt perfekt mit dem Geschehen im Text harmonieren und unglaublich witzig gezeichnet sind. Mir haben die Bilder mal wieder wahnsinnig gut gefallen. Ich stehe einfach total auf den unverkennbaren Zeichenstil vom Raimund Frey.

Fazit: Ein höllisches Lesevergnügen mit Gute-Laune-Garantie!
Ich habe mich eindeutig zurecht so sehr auf den zehnten Luzifer junior-Band gefreut – ich finde dieses Buch einfach nur genial. Mir hat es diebisch viel Freude bereitet Luzie und seine Freunde auf ihren turbulenten Zeitreiseabenteuern zu begleiten und gemeinsam mit ihnen lauter spannende, lustige und aufregende Momente zu erleben. Von mir gibt es sehr gerne 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 23.08.2021

Spannend, tiefgründig, lustig und berührend!

Der Urwald hat meinen Vater verschluckt
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Bei einem Blick in das neue Programm des Thienemann-Esslinger Verlags ist mir „Der Urwald hat meinen Vater verschluckt“ sofort ins Auge gesprungen. Das Cover finde ich richtig cool, mich sprach es einfach ...

Bei einem Blick in das neue Programm des Thienemann-Esslinger Verlags ist mir „Der Urwald hat meinen Vater verschluckt“ sofort ins Auge gesprungen. Das Cover finde ich richtig cool, mich sprach es einfach direkt an. Auch der originelle Titel machte mich superneugierig auf die Geschichte. Nachdem ich mir dann fix den Klappentext durchgelesen hatte, zögerte ich keine Sekunde lang und ließ das Buch bei mir einziehen.

Eva hat eine weiße Mutter, die eine berühmte Sängerin ist, sie hat Luuk, ihren allerbesten Freund und Fast-Bruder, und sie hat an ihrem rechten Fuß einen sechsten Zeh mit magischen Kräften. Einen Vater hat die 12-jährige aber nicht. Eva hat ihren Papa nie kennengelernt. Sie weiß noch nicht einmal wie er heißt oder wo er lebt, da ihre Mutter nicht gerne über ihn spricht. Als Eva für den Biologieunterricht eine Projektarbeit machen soll und selbst entscheiden darf, worüber sie schreiben möchte, entschließt sie sich kurzerhand für „Biologische Väter“. Je länger sie sich mit dem Thema beschäftigt, desto größer wird ihr Wunsch, ihren leiblichen Vater endlich kennenzulernen. Da ihre Mutter auf ihre Nachfragen weiterhin eisern schweigt, beginnt Eva selbst nachzuforschen und findet schnell heraus, dass ihr Vater Rico heißt, ebenfalls 11 Zehen haben muss wie sie und in Suriname wohnt, mitten im tiefsten Dschungel. Da sie alleine nicht weiterkommt, wendet sie sich – ohne das Wissen ihrer Mutter – an die Fernsehsendung „Verlorene Zeit“, die Leuten dabei hilft vermisste Familienmitglieder aufzuspüren. Eine abenteuerliche Suche voller Überraschungen quer durch den Urwald Surinames beginnt. Ob Eva ihren Vater finden wird? Und wenn ja, was für ein Mensch ist er? Wird er so sein, wie Eva ihn sich in ihrer Vorstellung ausgemalt hat?

Dies war mein erstes Werk von Simon van der Geest und es wird auf jeden Fall nicht mein letztes gewesen sein! In meinem Regal steht bereits ein anderes Buch aus seiner Feder, welches ich mir vor einiger Zeit zugelegt habe, das dann aber leider vorerst auf meinem (gigantisch hohen) SuB gewandert ist. Da hoffe ich nun sehr, dass ich demnächst endlich dazu kommen werde, es zu lesen. Da mir „Der Urwald hat meinen Vater verschluckt“ so gut gefallen hat, kann ich es nun kaum mehr erwarten die anderen Bücher des niederländischen Autors kennenzulernen.

Bei mir trat von Anfang an das ein, was ganz klar für ein gutes Buch spricht: Einmal mit dem Lesen begonnen, wollte ich am liebsten gar nicht mehr damit aufhören. Die Story konnte mich einfach sofort packen, die kindliche Erzählweise sagte mir auf Anhieb zu und dass die Kapitel schön kurz sind, hat mich sehr gefreut (ich bin ein großer Fan von kurzen Kapiteln). Für mich hat sich die Geschichte angenehm flüssig und locker-leicht lesen lassen, sodass ich nur so durch die Seiten geflogen bin und das Buch innerhalb kurzer Zeit verschlungen habe.

Erfahren tun wir alles aus der Sicht der 12-jährigen Eva in der Ich-Perspektive. Mit Eva hat der Autor eine tolle Romanheldin erschaffen. Sie ist liebenswert, mutig, aufgeweckt und klug und wirkt jederzeit absolut authentisch. Ich habe Eva sofort in mein Herz geschlossen und für ihre Stärke und Entschlossenheit, die sie während ihrer Suche nach ihrem Vater an den Tag legen wird, habe ich sie zutiefst bewundert. Ich fand Eva einfach zauberhaft und obwohl ich einige Jährchen älter bin als sie, ist es mir jederzeit mühelos gelungen mich in sie hineinzuversetzen.

Ich habe beim Lesen richtig mit Eva mitgefiebert, mitgefühlt und mitgebangt. Die Suche nach ihrem Vater wird ungemein packend und emotional beschrieben; vor allem der Teil, der uns in den wilden Dschungel Surinames mitnimmt, hält einen in Atem. Spätestens ab da kann man das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Mich haben allerdings bereits die Geschehnisse davor, die in Holland spielen, an die Seiten gefesselt. Da die Mutter partout nicht über Evas biologischen Vater sprechen möchte, beginnt unsere Hauptprotagonistin auf eigene Faust nachzuforschen und wird auf immer mehr Puzzleteile stoßen. Ihre Ergebnisse hält sie in ihrer Bio-Projektarbeit fest und da wir Leserinnen deren Kapitel zu lesen bekommen, kann man wunderbar mitverfolgen wie Eva ihrem Vater immer mehr auf die Spur kommt.
Ich fand es unheimlich spannend Evas Nachforschungen mitzuverfolgen und die Kapitel für ihre Projektarbeit haben mich bestens unterhalten. Evas Art und Weise ihre Erkenntnisse zu dokumentieren ist einfach herrlich. Mir haben sowohl ihre Texte als auch ihre witzigen Zeichnungen jede Menge Schmunzler entlockt.

Sehr interessant fand ich auch die Dreharbeiten für die Fernsehsendung „Verlorene Zeit“, an die unsere Ich-Erzählerin sich noch wenden wird. Die Szenen werden ziemlich genau so dargestellt, wie ich mir eine Fernsehsendung dieser Art vorstelle, sprich: Stets auf Show und Drama aus. Also auf mich haben die Beschreibungen sehr realistisch gewirkt.

Auch die vielen verschiedenen Nebencharaktere haben auf mich vollkommen lebensecht gewirkt. Evas Mutter, ihr bester Freund Luuk, das Fernsehteam, die Menschen in Suriname... – allesamt wurden sie in meinen Augen prima ausgearbeitet und sorgen mit ihren verschiedenen und teils recht ulkigen Eigenschaften für ein außergewöhnliches Lesevergnügen.
Neben Eva habe ich Luuk besonders liebgewonnen. Die innige Freundschaft zwischen den beiden Kindern fand ich wundervoll, mir hat sie richtig das Herz erwärmt.

Womit das Buch ebenfalls gänzlich bei mir punkten konnte: Das Setting. Ich mochte sowohl die Szenen in Holland als auch die in Suriname total gerne, allerdings konnten mich letztere schon deutlich mehr begeistern. Mit einem abenteuerlichen Urwald konnte die Holland-Kulisse dann irgendwie doch nicht so ganz mithalten.
Suriname wird unglaublich bildhaft, atmosphärisch und genial beschrieben! Die feuchtwarme Hitze, die Schauplätze, das Leben dort, das so anders ist als bei uns in Europa – ich hatte beim Lesen richtiggehend das Gefühl live dabei zu sein. Simon van der Geest muss für seinen Roman sehr genau und viel recherchiert haben. Sowohl die Fernseharbeiten als auch die Beschreibungen von Suriname haben auf mich einen ausgesprochen realistischen Eindruck gemacht.

Eine Sache, die mich zunächst nur etwas gestört und auch irritiert hat: In Suriname sprechen fast alle Evas Sprache, sprich Niederländisch. Das hatte mich ziemlich verwundert, muss ich sagen. Zuerst dachte ich, dass sich der Autor da einfach ein wenig künstlerische Freiheit erlaubt hat, aber dann habe ich aus Interesse mal Suriname gegoogelt. Ich muss ja gestehen, dass mir dieses Land bisher völlig unbekannt war. Meine Recherche hat sehr schnell ergeben, dass die Amtssprache in Suriname Niederländisch ist. Mein leichtes Stirnrunzeln über die unkomplizierte Verständigung hat sich daraufhin im Nu gelegt und ich konnte glücklich (und mit einer neu gefüllten Wissenslücke) weiterlesen. ;)

Ob Eva ihren Vater noch finden wird, werde ich euch hier nicht erzählen. Spannung muss schließlich sein, hehe. Ich jedenfalls finde das Ende sehr gelungen. Es war zwar anders als erwartet, aber keineswegs schlecht anders. Mir hat es echt gut gefallen, sodass ich das Buch absolut zufrieden wieder zuklappen konnte.

Fazit: Fesselnd, lustig, ergreifend. Eine wundervolle Abenteuergeschichte mit Tiefgang!
Der niederländische Autor Simon van der Geest hat mit „Der Urwald hat meinem Vater verschluckt“ einen ganz besonderen Kinderroman für Leser
innen ab 10 Jahren aufs Papier gebracht, mit welchem er mich auf ganzer Linie überzeugen konnte. Mich hat die Geschichte durchweg mitgerissen und einfach nicht mehr losgelassen. Sie hat mich berührt, nachdenklich gestimmt und öfters ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Ich kann dieses herzerwärmende Buch über die Suche nach der eigenen Herkunft, Familie, Selbstfindung und Freundschaft nur empfehlen. Ich finde es großartig. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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